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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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1835 erschienen, sich durch originelle Naturanschauung auszeichnen und in Rußland allgemeine Bewunderung erlangten.


Benedix, Jul. Roderich, geb. 1811 zu Leipzig, von 1831-48 bei verschiedenen Theatern als Regisseur angestellt, privatisirt jetzt in Köln. Schrieb zuerst Romane und ähnliche Erzählungen, sodann einige Dutzend Lustspiele, die auf allen Bühnen, zum Theil mit günstigem Erfolge aufgeführt wurden, auch einige dramatische Werke der ernsten Gattung, die aber entschieden mißlungen sind.


Beneficenz, Wohlthätigkeit.


Beneficiale, was zu einer Pfründe gehört.


Beneficiar, der eine öffentliche Wohlthat genießt.


Beneficiat, wer Wohlthaten, besonders Stipendien, bezieht.


Beneficium, Wohlthat, Pfründe, Lehen.


Beneficium , eine für die Betreffenden als Wohlthat geltende Rechtsbefugniß, z. B.: 1. für Bürgen das B. cedendarum actionum, das Recht, vom Creditoren gegen Zahlung die Abtretung seiner Forderungsklage zu verlangen; das B. liberationis, das Recht, die Bürgschaft abzukünden, wodurch der Creditor genöthigt wird, die Klage gegen den Schuldner anzuheben oder den Bürgen freizulassen; das B. ordinis, das Recht, den Creditoren zu der Reihenfolge anzuhalten, daß er vorerst den Schuldner zu belangen hat ehe er auf den Bürgen greifen darf. - 2. Für Erben das B. inventarii, das Recht, gerichtlich den Vermögensstand des Erblassers ermitteln zu lassen, um darauf hin die Erbschaft auszuschlagen oder mit der Wirkung (sub ben. inv.) anzutreten, daß die Erben nicht weitere Erbschulden zu bezahlen haben als das Erbvermögen dazu hinreicht. - 3. Für Creditoren das B. separationis, das Recht, aus der Erbmasse, unvereinigt mit dem Vermögen der Erben sich bezahlt zu machen.


Benefiz, Vorstellung auf dem Theater zu Gunsten eines Mitgliedes aus dem Theaterpersonale.


Beneke, Friedr. Eduard, geb. 1798 zu Berlin, studierte Theologie, machte den Feldzug von 1815 als Freiwilliger mit, trat 1820 in Berlin als Docent der Philosophie auf, durfte 1822 nicht mehr lesen, weil er nicht hegelisirte; lehrte von 1824-27 in Göttingen, wurde 1832 in Berlin Professor wer Philosophie. Schrieb sehr viele philos. Werke, von denen die, welche Psychologie und Pädagogik behandeln, von Bedeutung sind, obwohl er die Originalität und scharfe Consequenz von Herbart, der ihm voranging, nicht erreicht. "Empirische Psychologie" 1820; "Seele und Leib" 1826; "Lehrbuch der Psychologie als Naturwissenschaft" 1833; "System der Metaphysik und Religionsphilosophie aus den Grundverhältnissen des menschlichen Geistes abgeleitet" 1840.


Benemerenz, Verdienstlichkeit; benemeritus, ein wohlverdienter Mann.


Bene misceatur, b. m., auf Recepten = wohl gemischt!


Bene placitum, lat., das Wohlgefallen, Gutdünken.


Bene qui latuit bene vixit, class. Sprichwort, "wer wohl verborgen lebt, lebt glücklich."


Beneschau, Benessow, böhm. Stadt im Budweiser Kreise, 2300 E., Piaristengymnasium; Leder und Papierfabriken.


Bene valete! lat., lebet wohl!


Benevent, Delegation des Kirchenstaats, Enclave von Neapel, 4 #M. groß, 25000 E. Hauptstadt B. auf einer Anhöhe, befestigt, 16000 E.; Erzbisthum, Kathedrale, Kirchen und Klöster; sehr viele Alterthümer. - B. wurde als röm. Kolonie 269 v. Chr. im Samniterlande angelegt; im Mittelalter war es Sitz eines Lombardenherzogs, der sich gegen die Franken behauptete; mit dem Aussterben des herzogl. Hauses kam B. 1077 an den Papst. 1806 schenkte es Napoleon dem Minister Talleyrand mit dem Titel eines Herzogs von B., 1815 aber erhielt es der Papst zurück.


Benevolenz, deutschlat., Wohlwollen, Geneigtheit.


Benfey, geb. 1809 zu Nörten, seit 1834 Prof. der Philologie in Göttingen, verdienstlicher Sprachforscher. Schriften: "Griech. Wurzellexikon" 1839 bis 1842; "Ueber das Verhältniß der ägypt. Sprache zum semitischen Sprachstamme"

1835 erschienen, sich durch originelle Naturanschauung auszeichnen und in Rußland allgemeine Bewunderung erlangten.


Benedix, Jul. Roderich, geb. 1811 zu Leipzig, von 1831–48 bei verschiedenen Theatern als Regisseur angestellt, privatisirt jetzt in Köln. Schrieb zuerst Romane und ähnliche Erzählungen, sodann einige Dutzend Lustspiele, die auf allen Bühnen, zum Theil mit günstigem Erfolge aufgeführt wurden, auch einige dramatische Werke der ernsten Gattung, die aber entschieden mißlungen sind.


Beneficenz, Wohlthätigkeit.


Beneficiale, was zu einer Pfründe gehört.


Beneficiar, der eine öffentliche Wohlthat genießt.


Beneficiat, wer Wohlthaten, besonders Stipendien, bezieht.


Beneficium, Wohlthat, Pfründe, Lehen.


Beneficium , eine für die Betreffenden als Wohlthat geltende Rechtsbefugniß, z. B.: 1. für Bürgen das B. cedendarum actionum, das Recht, vom Creditoren gegen Zahlung die Abtretung seiner Forderungsklage zu verlangen; das B. liberationis, das Recht, die Bürgschaft abzukünden, wodurch der Creditor genöthigt wird, die Klage gegen den Schuldner anzuheben oder den Bürgen freizulassen; das B. ordinis, das Recht, den Creditoren zu der Reihenfolge anzuhalten, daß er vorerst den Schuldner zu belangen hat ehe er auf den Bürgen greifen darf. – 2. Für Erben das B. inventarii, das Recht, gerichtlich den Vermögensstand des Erblassers ermitteln zu lassen, um darauf hin die Erbschaft auszuschlagen oder mit der Wirkung (sub ben. inv.) anzutreten, daß die Erben nicht weitere Erbschulden zu bezahlen haben als das Erbvermögen dazu hinreicht. – 3. Für Creditoren das B. separationis, das Recht, aus der Erbmasse, unvereinigt mit dem Vermögen der Erben sich bezahlt zu machen.


Benefiz, Vorstellung auf dem Theater zu Gunsten eines Mitgliedes aus dem Theaterpersonale.


Beneke, Friedr. Eduard, geb. 1798 zu Berlin, studierte Theologie, machte den Feldzug von 1815 als Freiwilliger mit, trat 1820 in Berlin als Docent der Philosophie auf, durfte 1822 nicht mehr lesen, weil er nicht hegelisirte; lehrte von 1824–27 in Göttingen, wurde 1832 in Berlin Professor wer Philosophie. Schrieb sehr viele philos. Werke, von denen die, welche Psychologie und Pädagogik behandeln, von Bedeutung sind, obwohl er die Originalität und scharfe Consequenz von Herbart, der ihm voranging, nicht erreicht. „Empirische Psychologie“ 1820; „Seele und Leib“ 1826; „Lehrbuch der Psychologie als Naturwissenschaft“ 1833; „System der Metaphysik und Religionsphilosophie aus den Grundverhältnissen des menschlichen Geistes abgeleitet“ 1840.


Benemerenz, Verdienstlichkeit; benemeritus, ein wohlverdienter Mann.


Bene misceatur, b. m., auf Recepten = wohl gemischt!


Bene placitum, lat., das Wohlgefallen, Gutdünken.


Bene qui latuit bene vixit, class. Sprichwort, „wer wohl verborgen lebt, lebt glücklich.“


Beneschau, Benessow, böhm. Stadt im Budweiser Kreise, 2300 E., Piaristengymnasium; Leder und Papierfabriken.


Bene valete! lat., lebet wohl!


Benevent, Delegation des Kirchenstaats, Enclave von Neapel, 4 □M. groß, 25000 E. Hauptstadt B. auf einer Anhöhe, befestigt, 16000 E.; Erzbisthum, Kathedrale, Kirchen und Klöster; sehr viele Alterthümer. – B. wurde als röm. Kolonie 269 v. Chr. im Samniterlande angelegt; im Mittelalter war es Sitz eines Lombardenherzogs, der sich gegen die Franken behauptete; mit dem Aussterben des herzogl. Hauses kam B. 1077 an den Papst. 1806 schenkte es Napoleon dem Minister Talleyrand mit dem Titel eines Herzogs von B., 1815 aber erhielt es der Papst zurück.


Benevolenz, deutschlat., Wohlwollen, Geneigtheit.


Benfey, geb. 1809 zu Nörten, seit 1834 Prof. der Philologie in Göttingen, verdienstlicher Sprachforscher. Schriften: „Griech. Wurzellexikon“ 1839 bis 1842; „Ueber das Verhältniß der ägypt. Sprache zum semitischen Sprachstamme“

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[482/0483] 1835 erschienen, sich durch originelle Naturanschauung auszeichnen und in Rußland allgemeine Bewunderung erlangten. Benedix, Jul. Roderich, geb. 1811 zu Leipzig, von 1831–48 bei verschiedenen Theatern als Regisseur angestellt, privatisirt jetzt in Köln. Schrieb zuerst Romane und ähnliche Erzählungen, sodann einige Dutzend Lustspiele, die auf allen Bühnen, zum Theil mit günstigem Erfolge aufgeführt wurden, auch einige dramatische Werke der ernsten Gattung, die aber entschieden mißlungen sind. Beneficenz, Wohlthätigkeit. Beneficiale, was zu einer Pfründe gehört. Beneficiar, der eine öffentliche Wohlthat genießt. Beneficiat, wer Wohlthaten, besonders Stipendien, bezieht. Beneficium, Wohlthat, Pfründe, Lehen. Beneficium , eine für die Betreffenden als Wohlthat geltende Rechtsbefugniß, z. B.: 1. für Bürgen das B. cedendarum actionum, das Recht, vom Creditoren gegen Zahlung die Abtretung seiner Forderungsklage zu verlangen; das B. liberationis, das Recht, die Bürgschaft abzukünden, wodurch der Creditor genöthigt wird, die Klage gegen den Schuldner anzuheben oder den Bürgen freizulassen; das B. ordinis, das Recht, den Creditoren zu der Reihenfolge anzuhalten, daß er vorerst den Schuldner zu belangen hat ehe er auf den Bürgen greifen darf. – 2. Für Erben das B. inventarii, das Recht, gerichtlich den Vermögensstand des Erblassers ermitteln zu lassen, um darauf hin die Erbschaft auszuschlagen oder mit der Wirkung (sub ben. inv.) anzutreten, daß die Erben nicht weitere Erbschulden zu bezahlen haben als das Erbvermögen dazu hinreicht. – 3. Für Creditoren das B. separationis, das Recht, aus der Erbmasse, unvereinigt mit dem Vermögen der Erben sich bezahlt zu machen. Benefiz, Vorstellung auf dem Theater zu Gunsten eines Mitgliedes aus dem Theaterpersonale. Beneke, Friedr. Eduard, geb. 1798 zu Berlin, studierte Theologie, machte den Feldzug von 1815 als Freiwilliger mit, trat 1820 in Berlin als Docent der Philosophie auf, durfte 1822 nicht mehr lesen, weil er nicht hegelisirte; lehrte von 1824–27 in Göttingen, wurde 1832 in Berlin Professor wer Philosophie. Schrieb sehr viele philos. Werke, von denen die, welche Psychologie und Pädagogik behandeln, von Bedeutung sind, obwohl er die Originalität und scharfe Consequenz von Herbart, der ihm voranging, nicht erreicht. „Empirische Psychologie“ 1820; „Seele und Leib“ 1826; „Lehrbuch der Psychologie als Naturwissenschaft“ 1833; „System der Metaphysik und Religionsphilosophie aus den Grundverhältnissen des menschlichen Geistes abgeleitet“ 1840. Benemerenz, Verdienstlichkeit; benemeritus, ein wohlverdienter Mann. Bene misceatur, b. m., auf Recepten = wohl gemischt! Bene placitum, lat., das Wohlgefallen, Gutdünken. Bene qui latuit bene vixit, class. Sprichwort, „wer wohl verborgen lebt, lebt glücklich.“ Beneschau, Benessow, böhm. Stadt im Budweiser Kreise, 2300 E., Piaristengymnasium; Leder und Papierfabriken. Bene valete! lat., lebet wohl! Benevent, Delegation des Kirchenstaats, Enclave von Neapel, 4 □M. groß, 25000 E. Hauptstadt B. auf einer Anhöhe, befestigt, 16000 E.; Erzbisthum, Kathedrale, Kirchen und Klöster; sehr viele Alterthümer. – B. wurde als röm. Kolonie 269 v. Chr. im Samniterlande angelegt; im Mittelalter war es Sitz eines Lombardenherzogs, der sich gegen die Franken behauptete; mit dem Aussterben des herzogl. Hauses kam B. 1077 an den Papst. 1806 schenkte es Napoleon dem Minister Talleyrand mit dem Titel eines Herzogs von B., 1815 aber erhielt es der Papst zurück. Benevolenz, deutschlat., Wohlwollen, Geneigtheit. Benfey, geb. 1809 zu Nörten, seit 1834 Prof. der Philologie in Göttingen, verdienstlicher Sprachforscher. Schriften: „Griech. Wurzellexikon“ 1839 bis 1842; „Ueber das Verhältniß der ägypt. Sprache zum semitischen Sprachstamme“

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 482. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/483>, abgerufen am 29.06.2024.