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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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1844; "Handbuch der Sanskritsprache" 1853; "Die persepolit. Keilinschriften" 1847; zahlreiche Aufsätze und kleinere Schriften über ind. und pers. Alterthum.


Bengalen, die östlichste Provinz der Präsidentschaft Kalkutta, begränzt von Nepal, Sikkim, Butan, Assam, Hinterindien, dem bengal. Meerbusen, Orissa, Gundwana und Bahar, 4523 #M. groß mit 25 Mill. E., Hindus, Mongolen, Araber, Europäer, Armenier; wird in 18 Districte getheilt. Der Boden ist fast ganz ebenes Deltaland an den Strömen Ganges und Brahmaputra, in der Regenzeit zum Theil überschwemmt, in den Sumpfniederungen von Tschinsura erzeugte sich 1817 die asiat. Cholera. Außerordentliche Fruchtbarkeit an allen trop. Produkten aus der Thier- und Pflanzenwelt. B. war vordem ein eignes Reich, 1203 von den Moslemin erobert, gehörte von 1225 zum Reiche Delhi, seit Akbar d. Gr. zum Reiche des Moguls. Im 17. Jahrh. errichteten die Engländer Faktoreien, im 18. eroberten sie B., vorzüglich durch Lord Clive.


Bengalisches Feuer, Weißfeuer, bei Feuerwerken immer angewandt, eine Mischung von 16 Th. Salpeter, 6 Th. Schwefel, 4 Th. Antimon, 1 Th. Mehlpulver.


Bengel, Johann Albrecht, geb. 1687 zu Winnenden in Württemberg, prot. Theolog, st. 1752 als Consistorialrath und Prälat von Alpirsbach, bekannt durch seine "erklärte Offenbarung Johannis" Stuttgart 1740), nach welcher der Antichrist 1836 gekommen wäre.


Benguela, Negerreich an der Westküste von Afrika in Niederguinea vom Flusse Congo bis zum Cap Negro, reich an Steinsalz, Silber, Kupfer, Eisen, sehr fruchtbar und gesund. Die Einw. gehören zum Congostamme, sprechen die Bundasprache, sind sehr roh, stehen unter portugies. Oberherrschaft. Hauptstadt San Felipe di B. 5000 E., guter Hafen.


Benicarlo, dicker, rother, span. Wein aus der Provinz Castellon de la Plana.


Benignität, deutschlat., Güte.


Benin, Königreich in Oberguinea, mit zahlreichen Flüssen, meistens Mündungsarmen des Nigers, sehr ungesund für die Europäer, aber außerordentlich fruchtbar. Der König von B. ist von den Aschantis abhängig, vollkommener Despot, göttlich verehrt (wie ein Fetisch). Hauptstadt B., 32 M. oberhalb der Mündung des B.stromes, 15000 E., vor einiger Zeit noch Hauptplatz des Sklavenhandels.


Benjamin, der jüngste Sohn des Patriarchen Jakob und der Rahel, die an seiner Geburt sterben mußte. Das Gebiet seines sehr bedeutenden Stammes lag zwischen Ephraim, Dan und Juda, mit Jericho und Bethel. König Saul war aus diesem Stamme und nach Salomo blieb B. allein bei dem Stamme Juda, mit ihm das Königreich bildend.


Benjamin von Tudela (in Aragonien), gelehrter Rabbiner, reiste 1159 bis 1173 von Spanien über Italien, Griechenland nach Palästina, Persien und Aegypten und kehrte über Sicilien heim; der Zweck dieser weiten Reise war sich Kenntniß von der Lage und der religiösen Verfassung der zerstreuten Juden zu verschaffen. Seine Reisebeschreibung ist zuletzt Berlin 1840 herausgegeben worden.


Benjowsky, Graf von, geb. 1744 zu Werbowa in Ungarn, in Polen begütert, diente zuerst in der österr. Armee, nahm dann an der Krakauer Conföderation gegen die Russen Antheil, wurde als Cavallerieoberst von den Russen gefangen und nach Kamtschatka verbannt. Dort gewann er die Gunst des Statthalters und heirathete dessen Tochter mit 63 Verbannten bemächtigte er sich eines russ. Schiffes und erreichte Macao, wo er sein Weib und die meisten Gefährten verlor. In Frankreich erhielt er den Auftrag, auf Madagaskar eine Kolonie zu gründen. Er führte denselben mit Erfolg aus, aber die Regierung ließ ihn im Stiche und B. kehrte mißmuthig zurück. In England gewann er die indirecte Theilnahme der Regierung und machte, von engl. und nordamerikan. Kaufleuten unterstützt, von Baltimore aus einen neuen Versuch auf Madagaskar, allein die franz. Regierung schickte von Isle de France Truppen gegen ihn und B. blieb in einem Gefechte gegen dieselben (1786). Georg

1844; „Handbuch der Sanskritsprache“ 1853; „Die persepolit. Keilinschriften“ 1847; zahlreiche Aufsätze und kleinere Schriften über ind. und pers. Alterthum.


Bengalen, die östlichste Provinz der Präsidentschaft Kalkutta, begränzt von Nepal, Sikkim, Butan, Assam, Hinterindien, dem bengal. Meerbusen, Orissa, Gundwana und Bahar, 4523 □M. groß mit 25 Mill. E., Hindus, Mongolen, Araber, Europäer, Armenier; wird in 18 Districte getheilt. Der Boden ist fast ganz ebenes Deltaland an den Strömen Ganges und Brahmaputra, in der Regenzeit zum Theil überschwemmt, in den Sumpfniederungen von Tschinsura erzeugte sich 1817 die asiat. Cholera. Außerordentliche Fruchtbarkeit an allen trop. Produkten aus der Thier- und Pflanzenwelt. B. war vordem ein eignes Reich, 1203 von den Moslemin erobert, gehörte von 1225 zum Reiche Delhi, seit Akbar d. Gr. zum Reiche des Moguls. Im 17. Jahrh. errichteten die Engländer Faktoreien, im 18. eroberten sie B., vorzüglich durch Lord Clive.


Bengalisches Feuer, Weißfeuer, bei Feuerwerken immer angewandt, eine Mischung von 16 Th. Salpeter, 6 Th. Schwefel, 4 Th. Antimon, 1 Th. Mehlpulver.


Bengel, Johann Albrecht, geb. 1687 zu Winnenden in Württemberg, prot. Theolog, st. 1752 als Consistorialrath und Prälat von Alpirsbach, bekannt durch seine „erklärte Offenbarung Johannis“ Stuttgart 1740), nach welcher der Antichrist 1836 gekommen wäre.


Benguela, Negerreich an der Westküste von Afrika in Niederguinea vom Flusse Congo bis zum Cap Negro, reich an Steinsalz, Silber, Kupfer, Eisen, sehr fruchtbar und gesund. Die Einw. gehören zum Congostamme, sprechen die Bundasprache, sind sehr roh, stehen unter portugies. Oberherrschaft. Hauptstadt San Felipe di B. 5000 E., guter Hafen.


Benicarlo, dicker, rother, span. Wein aus der Provinz Castellon de la Plana.


Benignität, deutschlat., Güte.


Benin, Königreich in Oberguinea, mit zahlreichen Flüssen, meistens Mündungsarmen des Nigers, sehr ungesund für die Europäer, aber außerordentlich fruchtbar. Der König von B. ist von den Aschantis abhängig, vollkommener Despot, göttlich verehrt (wie ein Fetisch). Hauptstadt B., 32 M. oberhalb der Mündung des B.stromes, 15000 E., vor einiger Zeit noch Hauptplatz des Sklavenhandels.


Benjamin, der jüngste Sohn des Patriarchen Jakob und der Rahel, die an seiner Geburt sterben mußte. Das Gebiet seines sehr bedeutenden Stammes lag zwischen Ephraim, Dan und Juda, mit Jericho und Bethel. König Saul war aus diesem Stamme und nach Salomo blieb B. allein bei dem Stamme Juda, mit ihm das Königreich bildend.


Benjamin von Tudela (in Aragonien), gelehrter Rabbiner, reiste 1159 bis 1173 von Spanien über Italien, Griechenland nach Palästina, Persien und Aegypten und kehrte über Sicilien heim; der Zweck dieser weiten Reise war sich Kenntniß von der Lage und der religiösen Verfassung der zerstreuten Juden zu verschaffen. Seine Reisebeschreibung ist zuletzt Berlin 1840 herausgegeben worden.


Benjowsky, Graf von, geb. 1744 zu Werbowa in Ungarn, in Polen begütert, diente zuerst in der österr. Armee, nahm dann an der Krakauer Conföderation gegen die Russen Antheil, wurde als Cavallerieoberst von den Russen gefangen und nach Kamtschatka verbannt. Dort gewann er die Gunst des Statthalters und heirathete dessen Tochter mit 63 Verbannten bemächtigte er sich eines russ. Schiffes und erreichte Macao, wo er sein Weib und die meisten Gefährten verlor. In Frankreich erhielt er den Auftrag, auf Madagaskar eine Kolonie zu gründen. Er führte denselben mit Erfolg aus, aber die Regierung ließ ihn im Stiche und B. kehrte mißmuthig zurück. In England gewann er die indirecte Theilnahme der Regierung und machte, von engl. und nordamerikan. Kaufleuten unterstützt, von Baltimore aus einen neuen Versuch auf Madagaskar, allein die franz. Regierung schickte von Isle de France Truppen gegen ihn und B. blieb in einem Gefechte gegen dieselben (1786). Georg

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[483/0484] 1844; „Handbuch der Sanskritsprache“ 1853; „Die persepolit. Keilinschriften“ 1847; zahlreiche Aufsätze und kleinere Schriften über ind. und pers. Alterthum. Bengalen, die östlichste Provinz der Präsidentschaft Kalkutta, begränzt von Nepal, Sikkim, Butan, Assam, Hinterindien, dem bengal. Meerbusen, Orissa, Gundwana und Bahar, 4523 □M. groß mit 25 Mill. E., Hindus, Mongolen, Araber, Europäer, Armenier; wird in 18 Districte getheilt. Der Boden ist fast ganz ebenes Deltaland an den Strömen Ganges und Brahmaputra, in der Regenzeit zum Theil überschwemmt, in den Sumpfniederungen von Tschinsura erzeugte sich 1817 die asiat. Cholera. Außerordentliche Fruchtbarkeit an allen trop. Produkten aus der Thier- und Pflanzenwelt. B. war vordem ein eignes Reich, 1203 von den Moslemin erobert, gehörte von 1225 zum Reiche Delhi, seit Akbar d. Gr. zum Reiche des Moguls. Im 17. Jahrh. errichteten die Engländer Faktoreien, im 18. eroberten sie B., vorzüglich durch Lord Clive. Bengalisches Feuer, Weißfeuer, bei Feuerwerken immer angewandt, eine Mischung von 16 Th. Salpeter, 6 Th. Schwefel, 4 Th. Antimon, 1 Th. Mehlpulver. Bengel, Johann Albrecht, geb. 1687 zu Winnenden in Württemberg, prot. Theolog, st. 1752 als Consistorialrath und Prälat von Alpirsbach, bekannt durch seine „erklärte Offenbarung Johannis“ Stuttgart 1740), nach welcher der Antichrist 1836 gekommen wäre. Benguela, Negerreich an der Westküste von Afrika in Niederguinea vom Flusse Congo bis zum Cap Negro, reich an Steinsalz, Silber, Kupfer, Eisen, sehr fruchtbar und gesund. Die Einw. gehören zum Congostamme, sprechen die Bundasprache, sind sehr roh, stehen unter portugies. Oberherrschaft. Hauptstadt San Felipe di B. 5000 E., guter Hafen. Benicarlo, dicker, rother, span. Wein aus der Provinz Castellon de la Plana. Benignität, deutschlat., Güte. Benin, Königreich in Oberguinea, mit zahlreichen Flüssen, meistens Mündungsarmen des Nigers, sehr ungesund für die Europäer, aber außerordentlich fruchtbar. Der König von B. ist von den Aschantis abhängig, vollkommener Despot, göttlich verehrt (wie ein Fetisch). Hauptstadt B., 32 M. oberhalb der Mündung des B.stromes, 15000 E., vor einiger Zeit noch Hauptplatz des Sklavenhandels. Benjamin, der jüngste Sohn des Patriarchen Jakob und der Rahel, die an seiner Geburt sterben mußte. Das Gebiet seines sehr bedeutenden Stammes lag zwischen Ephraim, Dan und Juda, mit Jericho und Bethel. König Saul war aus diesem Stamme und nach Salomo blieb B. allein bei dem Stamme Juda, mit ihm das Königreich bildend. Benjamin von Tudela (in Aragonien), gelehrter Rabbiner, reiste 1159 bis 1173 von Spanien über Italien, Griechenland nach Palästina, Persien und Aegypten und kehrte über Sicilien heim; der Zweck dieser weiten Reise war sich Kenntniß von der Lage und der religiösen Verfassung der zerstreuten Juden zu verschaffen. Seine Reisebeschreibung ist zuletzt Berlin 1840 herausgegeben worden. Benjowsky, Graf von, geb. 1744 zu Werbowa in Ungarn, in Polen begütert, diente zuerst in der österr. Armee, nahm dann an der Krakauer Conföderation gegen die Russen Antheil, wurde als Cavallerieoberst von den Russen gefangen und nach Kamtschatka verbannt. Dort gewann er die Gunst des Statthalters und heirathete dessen Tochter mit 63 Verbannten bemächtigte er sich eines russ. Schiffes und erreichte Macao, wo er sein Weib und die meisten Gefährten verlor. In Frankreich erhielt er den Auftrag, auf Madagaskar eine Kolonie zu gründen. Er führte denselben mit Erfolg aus, aber die Regierung ließ ihn im Stiche und B. kehrte mißmuthig zurück. In England gewann er die indirecte Theilnahme der Regierung und machte, von engl. und nordamerikan. Kaufleuten unterstützt, von Baltimore aus einen neuen Versuch auf Madagaskar, allein die franz. Regierung schickte von Isle de France Truppen gegen ihn und B. blieb in einem Gefechte gegen dieselben (1786). Georg

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 483. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/484>, abgerufen am 22.11.2024.