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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Nossen" 1845. - B., Karl Louis, Graf von, geb. 1811, zuerst in preuß. Staatsdienste. 1848-52 Sachsen-Altenburgischer Minister.


Beutel, türk. Rechnungsmünze; der B. Silber gilt = 500 türk. Piaster = 28 Thlr., der B. Gold 30000 türk. Piaster = 1680 Thlr.


Beutelratte (Didelphis), eine Gattung aus der Ordnung der Beutelthiere (s. d. A.). Es sind nächtliche häßliche u. stumpfsinnig aussehende langsame Thiere, mit zugespitztem Kopf u. raubthierähnlichem Gebiß, an den Hinterfüßen mit frei abstehendem Daumen. Sie leben von Mäusen, Vögeln, Eiern, auch Baumfrüchten, besonders aber lieben sie das frische Blut der Hühner. Ihr Auge, mit länglicher Pupille, wird vom Lichte geblendet, so daß sie nachts mit einer Laterne leicht gefangen werden können. Die Heimath dieser Thiere, deren es ziemlich viele Arten, von 5-15 Zoll Länge gibt, ist Südamerika.


Beutelthiere (Marsupialia). Diese sonderbaren Säugethiere wurden von den Naturforschern in eine eigene Ordnung zusammengestellt, trotz der Verschiedenheit des Zahnbaues, nach welchem die einen zu den Nagern, die andern zu den Fleisch- u. Insektenfressern gehören würden. Eine Eigenthümlichkeit haben sie nämlich mit einander gemein, den Beutel am Unterleibe der Weibchen, in welchem die Zitzen eingeschlossen sind und die sonderbare Weise der Fortpflanzung. Nicht reif wie andere Thiere, sondern völlig unentwickelt werden die Jungen geboren und gelangen dann auf eine noch unerklärte Weise in jenen Beutel; hier hängen sie sich alsbald an den Zitzen fest, an denen sie fast 2 Monate bleiben. Später, wenn sie mehr ausgebildet sind, verlassen sie bisweilen den Beutel, kehren jedoch bald wieder dahin zurück, bis zuletzt die Mutter denselben ganz verschließt. Zur Unterstützung des Beutels sind 2 ebenfalls nur bei diesen Thieren sich findende Knochen bestimmt, welche vom Becken an beiden Seiten der Tasche aufwärts steigen; diese Knochen haben auch die Männchen. Die Lebensart dieser Thiere ist sehr verschieden; einige leben auf Bäumen, andere beständig auf der Erde und neben solchen die bloß Vegetabilien genießen, gibt es andere mit dem Charakter wahrer Raubthiere. Sie finden sich hauptsächlich in Amerika und Neuholland. Hieher gehören unter andern die Beutelratte (Didelphis), die Phalanger (Phalangista), das Känguruh (Halmaturus), Koalo (Lipurus), Wombat (Phascolomys).


Beuth, Peter Christian Wilhelm, geb. 1781 zu Kleve, im Staatsdienst seit 1801, 1813 im Lützowschen Freicorps, wurde nach dem Frieden Geh. Oberfinanzrath, 1830 wirklicher Geh. Oberregierungsrath, st. den 28. Sept. 1853, sehr verdient um die Hebung der gewerblichen Bildung als Gründer des Vereins zur Beförderung des Gewerbsfleißes in Preußen und des königl. Gewerbeinstituts; mit Schinkel gab er die berühmten Vorbilder für Fabrikanten u. Handwerker heraus; er namentlich hat den Maschinenbau in Preußen einheimisch gemacht.


Beuthen an der Oder, Hauptort des schles. Fürstenthums Karolath, 3900 E.


Beuthen, im schles. Regierungsbezirk Oppeln, 7000 E., Tuchweberei.


Beveland, Nord-, Insel vor der Scheldemündung, holländ., 11/2 M. lang, 3/4 M. breit, wohlangebaut. B., Süd-, der obigen vorliegend, 41/2 M. lang, 2 M. breit, sehr fruchtbar.


Beverland, Adrian geb. im 17. Jahrh. zu Middelburg, Jurist, gab eine obscöne Schrift "peccatum originale" 1678 heraus, lebte lüderlich und flüchtete zuletzt zu seinem Oheim Isaak Vossius nach England, lebte und schrieb dort in der gleichen Weise ("de stolatae virginitatis jure") fort und starb arm und wahnsinnig um 1713 in London.


Beverley, Stadt in England, Grafschaft York, am Fluß Hull, mit 7000 E., 2 goth. Kirchen, Getreide- und Steinkohlenhandel.


Bevern, Marktflecken an der Bever im braunschw. Bezirk Holzmünden, davon nannte sich die Linie Braunschweig-B.


Bevern, August Wilhelm, Herzog von Braunschweig, preuß. General der Infanterie, geb. 1715 zu Braunschweig, trat 1731 in preuß. Kriegsdienste, machte 1734 den Feldzug am Rhein mit, zeichnete

Nossen“ 1845. – B., Karl Louis, Graf von, geb. 1811, zuerst in preuß. Staatsdienste. 1848–52 Sachsen-Altenburgischer Minister.


Beutel, türk. Rechnungsmünze; der B. Silber gilt = 500 türk. Piaster = 28 Thlr., der B. Gold 30000 türk. Piaster = 1680 Thlr.


Beutelratte (Didelphis), eine Gattung aus der Ordnung der Beutelthiere (s. d. A.). Es sind nächtliche häßliche u. stumpfsinnig aussehende langsame Thiere, mit zugespitztem Kopf u. raubthierähnlichem Gebiß, an den Hinterfüßen mit frei abstehendem Daumen. Sie leben von Mäusen, Vögeln, Eiern, auch Baumfrüchten, besonders aber lieben sie das frische Blut der Hühner. Ihr Auge, mit länglicher Pupille, wird vom Lichte geblendet, so daß sie nachts mit einer Laterne leicht gefangen werden können. Die Heimath dieser Thiere, deren es ziemlich viele Arten, von 5–15 Zoll Länge gibt, ist Südamerika.


Beutelthiere (Marsupialia). Diese sonderbaren Säugethiere wurden von den Naturforschern in eine eigene Ordnung zusammengestellt, trotz der Verschiedenheit des Zahnbaues, nach welchem die einen zu den Nagern, die andern zu den Fleisch- u. Insektenfressern gehören würden. Eine Eigenthümlichkeit haben sie nämlich mit einander gemein, den Beutel am Unterleibe der Weibchen, in welchem die Zitzen eingeschlossen sind und die sonderbare Weise der Fortpflanzung. Nicht reif wie andere Thiere, sondern völlig unentwickelt werden die Jungen geboren und gelangen dann auf eine noch unerklärte Weise in jenen Beutel; hier hängen sie sich alsbald an den Zitzen fest, an denen sie fast 2 Monate bleiben. Später, wenn sie mehr ausgebildet sind, verlassen sie bisweilen den Beutel, kehren jedoch bald wieder dahin zurück, bis zuletzt die Mutter denselben ganz verschließt. Zur Unterstützung des Beutels sind 2 ebenfalls nur bei diesen Thieren sich findende Knochen bestimmt, welche vom Becken an beiden Seiten der Tasche aufwärts steigen; diese Knochen haben auch die Männchen. Die Lebensart dieser Thiere ist sehr verschieden; einige leben auf Bäumen, andere beständig auf der Erde und neben solchen die bloß Vegetabilien genießen, gibt es andere mit dem Charakter wahrer Raubthiere. Sie finden sich hauptsächlich in Amerika und Neuholland. Hieher gehören unter andern die Beutelratte (Didelphis), die Phalanger (Phalangista), das Känguruh (Halmaturus), Koalo (Lipurus), Wombat (Phascolomys).


Beuth, Peter Christian Wilhelm, geb. 1781 zu Kleve, im Staatsdienst seit 1801, 1813 im Lützowschen Freicorps, wurde nach dem Frieden Geh. Oberfinanzrath, 1830 wirklicher Geh. Oberregierungsrath, st. den 28. Sept. 1853, sehr verdient um die Hebung der gewerblichen Bildung als Gründer des Vereins zur Beförderung des Gewerbsfleißes in Preußen und des königl. Gewerbeinstituts; mit Schinkel gab er die berühmten Vorbilder für Fabrikanten u. Handwerker heraus; er namentlich hat den Maschinenbau in Preußen einheimisch gemacht.


Beuthen an der Oder, Hauptort des schles. Fürstenthums Karolath, 3900 E.


Beuthen, im schles. Regierungsbezirk Oppeln, 7000 E., Tuchweberei.


Beveland, Nord-, Insel vor der Scheldemündung, holländ., 11/2 M. lang, 3/4 M. breit, wohlangebaut. B., Süd-, der obigen vorliegend, 41/2 M. lang, 2 M. breit, sehr fruchtbar.


Beverland, Adrian geb. im 17. Jahrh. zu Middelburg, Jurist, gab eine obscöne Schrift „peccatum originale“ 1678 heraus, lebte lüderlich und flüchtete zuletzt zu seinem Oheim Isaak Vossius nach England, lebte und schrieb dort in der gleichen Weise („de stolatae virginitatis jure“) fort und starb arm und wahnsinnig um 1713 in London.


Beverley, Stadt in England, Grafschaft York, am Fluß Hull, mit 7000 E., 2 goth. Kirchen, Getreide- und Steinkohlenhandel.


Bevern, Marktflecken an der Bever im braunschw. Bezirk Holzmünden, davon nannte sich die Linie Braunschweig-B.


Bevern, August Wilhelm, Herzog von Braunschweig, preuß. General der Infanterie, geb. 1715 zu Braunschweig, trat 1731 in preuß. Kriegsdienste, machte 1734 den Feldzug am Rhein mit, zeichnete

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[520/0521] Nossen“ 1845. – B., Karl Louis, Graf von, geb. 1811, zuerst in preuß. Staatsdienste. 1848–52 Sachsen-Altenburgischer Minister. Beutel, türk. Rechnungsmünze; der B. Silber gilt = 500 türk. Piaster = 28 Thlr., der B. Gold 30000 türk. Piaster = 1680 Thlr. Beutelratte (Didelphis), eine Gattung aus der Ordnung der Beutelthiere (s. d. A.). Es sind nächtliche häßliche u. stumpfsinnig aussehende langsame Thiere, mit zugespitztem Kopf u. raubthierähnlichem Gebiß, an den Hinterfüßen mit frei abstehendem Daumen. Sie leben von Mäusen, Vögeln, Eiern, auch Baumfrüchten, besonders aber lieben sie das frische Blut der Hühner. Ihr Auge, mit länglicher Pupille, wird vom Lichte geblendet, so daß sie nachts mit einer Laterne leicht gefangen werden können. Die Heimath dieser Thiere, deren es ziemlich viele Arten, von 5–15 Zoll Länge gibt, ist Südamerika. Beutelthiere (Marsupialia). Diese sonderbaren Säugethiere wurden von den Naturforschern in eine eigene Ordnung zusammengestellt, trotz der Verschiedenheit des Zahnbaues, nach welchem die einen zu den Nagern, die andern zu den Fleisch- u. Insektenfressern gehören würden. Eine Eigenthümlichkeit haben sie nämlich mit einander gemein, den Beutel am Unterleibe der Weibchen, in welchem die Zitzen eingeschlossen sind und die sonderbare Weise der Fortpflanzung. Nicht reif wie andere Thiere, sondern völlig unentwickelt werden die Jungen geboren und gelangen dann auf eine noch unerklärte Weise in jenen Beutel; hier hängen sie sich alsbald an den Zitzen fest, an denen sie fast 2 Monate bleiben. Später, wenn sie mehr ausgebildet sind, verlassen sie bisweilen den Beutel, kehren jedoch bald wieder dahin zurück, bis zuletzt die Mutter denselben ganz verschließt. Zur Unterstützung des Beutels sind 2 ebenfalls nur bei diesen Thieren sich findende Knochen bestimmt, welche vom Becken an beiden Seiten der Tasche aufwärts steigen; diese Knochen haben auch die Männchen. Die Lebensart dieser Thiere ist sehr verschieden; einige leben auf Bäumen, andere beständig auf der Erde und neben solchen die bloß Vegetabilien genießen, gibt es andere mit dem Charakter wahrer Raubthiere. Sie finden sich hauptsächlich in Amerika und Neuholland. Hieher gehören unter andern die Beutelratte (Didelphis), die Phalanger (Phalangista), das Känguruh (Halmaturus), Koalo (Lipurus), Wombat (Phascolomys). Beuth, Peter Christian Wilhelm, geb. 1781 zu Kleve, im Staatsdienst seit 1801, 1813 im Lützowschen Freicorps, wurde nach dem Frieden Geh. Oberfinanzrath, 1830 wirklicher Geh. Oberregierungsrath, st. den 28. Sept. 1853, sehr verdient um die Hebung der gewerblichen Bildung als Gründer des Vereins zur Beförderung des Gewerbsfleißes in Preußen und des königl. Gewerbeinstituts; mit Schinkel gab er die berühmten Vorbilder für Fabrikanten u. Handwerker heraus; er namentlich hat den Maschinenbau in Preußen einheimisch gemacht. Beuthen an der Oder, Hauptort des schles. Fürstenthums Karolath, 3900 E. Beuthen, im schles. Regierungsbezirk Oppeln, 7000 E., Tuchweberei. Beveland, Nord-, Insel vor der Scheldemündung, holländ., 11/2 M. lang, 3/4 M. breit, wohlangebaut. B., Süd-, der obigen vorliegend, 41/2 M. lang, 2 M. breit, sehr fruchtbar. Beverland, Adrian geb. im 17. Jahrh. zu Middelburg, Jurist, gab eine obscöne Schrift „peccatum originale“ 1678 heraus, lebte lüderlich und flüchtete zuletzt zu seinem Oheim Isaak Vossius nach England, lebte und schrieb dort in der gleichen Weise („de stolatae virginitatis jure“) fort und starb arm und wahnsinnig um 1713 in London. Beverley, Stadt in England, Grafschaft York, am Fluß Hull, mit 7000 E., 2 goth. Kirchen, Getreide- und Steinkohlenhandel. Bevern, Marktflecken an der Bever im braunschw. Bezirk Holzmünden, davon nannte sich die Linie Braunschweig-B. Bevern, August Wilhelm, Herzog von Braunschweig, preuß. General der Infanterie, geb. 1715 zu Braunschweig, trat 1731 in preuß. Kriegsdienste, machte 1734 den Feldzug am Rhein mit, zeichnete

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 520. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/521>, abgerufen am 26.06.2024.