Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

Mißbrauch des geschriebenen Wortes kann sie nimmermehr gestatten. Die Kirche hat das Bibellesen nie verboten und wird es nie verbieten, aber sie wird es immer überwachen und leiten, damit die Bibel nicht zum Verderben einzelner und vieler mißbraucht werde. Das Sektenwesen, das den Protestantismus in bald unzählige Bruchstücke zertheilt hat, ist der indirecte Beweis dafür, was das unbeschränkte Bibellesen, dieser eine Ausfluß der evangelischen Freiheit, für Wirkungen im Gebiete des Glaubens hervorbringt. Daß sodann protestant. Bibelübersetzungen und überhaupt alle nicht kirchlich approbirte Uebersetzungen dem Katholiken verboten sind, folgt aus dem Berufe der Kirche über die Reinheit der Lehre zu wachen.


Biber oder Bieber. kurhess. Marktflecken in der Provinz Hanau, 1200 E.; Bergbau auf Eisen und Kobalt, Eisenhütte und Blechhammer.


Biber (Castor), ein Säugethier aus der Ordnung der Nager. mit horizontal plattem. schuppigem Schwanz. an den Hinterfüßen mit Schwimmhäuten. Man kennt nur eine Art, den C. Fiber, von der Größe des Dachses, mit langen, seinen röthlich braunen Haaren und kurzen wolligen Grundhaaren. Die Schneidezähne sind sehr stark, und mit ihnen vermögen sie selbst mehrere Zoll dicke Stämme zu fällen. Früher über ganz Europa verbreitet findet er sich jetzt nur sehr selten mehr bei uns, desto häufiger aber in Nordamerika, von wo jetzt noch jährlich an 60000 Felle zu uns kommen. Sein Kunsttrieb war von jeher der Gegenstand fabelhafter Uebertreibung, verdient aber immer noch alle Bewunderung. Im Sommer leben die B. in Höhlen an Seen und Flüssen, gegen den Winter aber schaaren sie sich, oft zu Hunderten, zusammen, zur Anlegung ihrer Wohnungen an langsam fließenden Wassern. Aus jungen Stämmen, Steinen und Schlamm bauen sie zuerst, um das Wasser in gleicher Höhe zu halten, einen Damm, und an diesen ihre Wohnungen. Diese letzteren, von 6-7 Fuß Durchmesser, bestehen aus 2 Stockwerken, das eine über dem Wasser zur Wohnung, das andere unter demselben, in dem sie ihre Vorräthe an Rinden, ihrer einzigen Nahrung, aufbewahren. Jede einzelne Wohnung beherbergt 2-3 Familien und nur der untere Stock hat einen Ausgang ins Wasser. Zum Bauen bedienen sie sich des Mundes, der Zähne und der Vorderfüße. Ihr Pelz. bekanntlich sehr geschätzt, wird theils als Pelzwerk, theils zu Hüten verwendet. Jung ist der B. leicht zu zähmen und dann ein sanftes ruhiges Thier. Von ihnen kommt das in der Medizin verwendete B. geil (s. d. Art.).


Biberach, Oberamtsstadt im württemb. Donaukreise, im Rißthale, Station der Eisenbahn von Ulm nach Friedrichshafen, 5100 E.; bedeutende Schranne, Industrie und Handelsverkehr. reiche Stiftungen aus B.s reichsstädtischer Zeit (13. Jahrh. bis 1803). Schlachten 2. Okt. 1796 und 9. Mai 1800.


Bibere ad numerum, lat., nach der Zahl trinken, eine Sitte der Alten, zu Ehren einer Gottheit eine gewisse Zahl Becher zu trinken. - Aehnlich Bibere ad nomen, nach dem Namen trinken, z. B. auf das Wohl eines Freundes so viel Becher. als sein Name Buchstaben zählt.


Bibergeil (Castoreum). ein eigenthümliches, thierisches Sekret, das sich nur beim Biber findet, und sich in 2 nahe am After gelegenen Drüsen absondert. Es besteht aus einer weichen Masse von durchdringendem Geruch, beim Trocknen fest, gelbbraun werdend. Ein in der Medizin sehr geschätztes Medicament. Man unterscheidet 2 Sorten, das russische oder moskowitische, das beste aber auch theuerste, und das engl. oder amerikanische.


Biberich, nassauischer Flecken im Amte Wiesbaden, in herrlicher Lage am Rhein. mit 4000 E., lebhafter Schifffahrt und starkem Handel. Herzogl. Gruft. Das großartige Schloß, bis 1840 herzogl. Residenz. ist das schönste am Rhein, mit prächtigem Park. In der Nähe die Ruinen von Amöneburg.


Biberon (frz. Bib'rong), das Saugfläschchen der Kinder.


Bibi, eine Artkleiner Damenhüte; auch ein Männerhut mit sehr schmaler Krempe.

Mißbrauch des geschriebenen Wortes kann sie nimmermehr gestatten. Die Kirche hat das Bibellesen nie verboten und wird es nie verbieten, aber sie wird es immer überwachen und leiten, damit die Bibel nicht zum Verderben einzelner und vieler mißbraucht werde. Das Sektenwesen, das den Protestantismus in bald unzählige Bruchstücke zertheilt hat, ist der indirecte Beweis dafür, was das unbeschränkte Bibellesen, dieser eine Ausfluß der evangelischen Freiheit, für Wirkungen im Gebiete des Glaubens hervorbringt. Daß sodann protestant. Bibelübersetzungen und überhaupt alle nicht kirchlich approbirte Uebersetzungen dem Katholiken verboten sind, folgt aus dem Berufe der Kirche über die Reinheit der Lehre zu wachen.


Biber oder Bieber. kurhess. Marktflecken in der Provinz Hanau, 1200 E.; Bergbau auf Eisen und Kobalt, Eisenhütte und Blechhammer.


Biber (Castor), ein Säugethier aus der Ordnung der Nager. mit horizontal plattem. schuppigem Schwanz. an den Hinterfüßen mit Schwimmhäuten. Man kennt nur eine Art, den C. Fiber, von der Größe des Dachses, mit langen, seinen röthlich braunen Haaren und kurzen wolligen Grundhaaren. Die Schneidezähne sind sehr stark, und mit ihnen vermögen sie selbst mehrere Zoll dicke Stämme zu fällen. Früher über ganz Europa verbreitet findet er sich jetzt nur sehr selten mehr bei uns, desto häufiger aber in Nordamerika, von wo jetzt noch jährlich an 60000 Felle zu uns kommen. Sein Kunsttrieb war von jeher der Gegenstand fabelhafter Uebertreibung, verdient aber immer noch alle Bewunderung. Im Sommer leben die B. in Höhlen an Seen und Flüssen, gegen den Winter aber schaaren sie sich, oft zu Hunderten, zusammen, zur Anlegung ihrer Wohnungen an langsam fließenden Wassern. Aus jungen Stämmen, Steinen und Schlamm bauen sie zuerst, um das Wasser in gleicher Höhe zu halten, einen Damm, und an diesen ihre Wohnungen. Diese letzteren, von 6–7 Fuß Durchmesser, bestehen aus 2 Stockwerken, das eine über dem Wasser zur Wohnung, das andere unter demselben, in dem sie ihre Vorräthe an Rinden, ihrer einzigen Nahrung, aufbewahren. Jede einzelne Wohnung beherbergt 2–3 Familien und nur der untere Stock hat einen Ausgang ins Wasser. Zum Bauen bedienen sie sich des Mundes, der Zähne und der Vorderfüße. Ihr Pelz. bekanntlich sehr geschätzt, wird theils als Pelzwerk, theils zu Hüten verwendet. Jung ist der B. leicht zu zähmen und dann ein sanftes ruhiges Thier. Von ihnen kommt das in der Medizin verwendete B. geil (s. d. Art.).


Biberach, Oberamtsstadt im württemb. Donaukreise, im Rißthale, Station der Eisenbahn von Ulm nach Friedrichshafen, 5100 E.; bedeutende Schranne, Industrie und Handelsverkehr. reiche Stiftungen aus B.s reichsstädtischer Zeit (13. Jahrh. bis 1803). Schlachten 2. Okt. 1796 und 9. Mai 1800.


Bibere ad numerum, lat., nach der Zahl trinken, eine Sitte der Alten, zu Ehren einer Gottheit eine gewisse Zahl Becher zu trinken. – Aehnlich Bibere ad nomen, nach dem Namen trinken, z. B. auf das Wohl eines Freundes so viel Becher. als sein Name Buchstaben zählt.


Bibergeil (Castoreum). ein eigenthümliches, thierisches Sekret, das sich nur beim Biber findet, und sich in 2 nahe am After gelegenen Drüsen absondert. Es besteht aus einer weichen Masse von durchdringendem Geruch, beim Trocknen fest, gelbbraun werdend. Ein in der Medizin sehr geschätztes Medicament. Man unterscheidet 2 Sorten, das russische oder moskowitische, das beste aber auch theuerste, und das engl. oder amerikanische.


Biberich, nassauischer Flecken im Amte Wiesbaden, in herrlicher Lage am Rhein. mit 4000 E., lebhafter Schifffahrt und starkem Handel. Herzogl. Gruft. Das großartige Schloß, bis 1840 herzogl. Residenz. ist das schönste am Rhein, mit prächtigem Park. In der Nähe die Ruinen von Amöneburg.


Biberon (frz. Bibʼrong), das Saugfläschchen der Kinder.


Bibi, eine Artkleiner Damenhüte; auch ein Männerhut mit sehr schmaler Krempe.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0529" n="528"/>
Mißbrauch des geschriebenen Wortes kann sie nimmermehr gestatten. Die Kirche hat das Bibellesen nie verboten und wird es nie verbieten, aber sie wird es immer überwachen und leiten, damit die Bibel nicht zum Verderben einzelner und vieler mißbraucht werde. Das Sektenwesen, das den Protestantismus in bald unzählige Bruchstücke zertheilt hat, ist der indirecte Beweis dafür, was das unbeschränkte Bibellesen, dieser eine Ausfluß der evangelischen Freiheit, für Wirkungen im Gebiete des Glaubens hervorbringt. Daß sodann protestant. Bibelübersetzungen und überhaupt alle nicht kirchlich approbirte Uebersetzungen dem Katholiken verboten sind, folgt aus dem Berufe der Kirche über die Reinheit der Lehre zu wachen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Biber</hi> oder Bieber. kurhess. Marktflecken in der Provinz Hanau, 1200 E.; Bergbau auf Eisen und Kobalt, Eisenhütte und Blechhammer.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Biber</hi><hi rendition="#i">(Castor)</hi>, ein Säugethier aus der Ordnung der Nager. mit horizontal plattem. schuppigem Schwanz. an den Hinterfüßen mit Schwimmhäuten. Man kennt nur eine Art, den <hi rendition="#i">C. Fiber</hi>, von der Größe des Dachses, mit langen, seinen röthlich braunen Haaren und kurzen wolligen Grundhaaren. Die Schneidezähne sind sehr stark, und mit ihnen vermögen sie selbst mehrere Zoll dicke Stämme zu fällen. Früher über ganz Europa verbreitet findet er sich jetzt nur sehr selten mehr bei uns, desto häufiger aber in Nordamerika, von wo jetzt noch jährlich an 60000 Felle zu uns kommen. Sein Kunsttrieb war von jeher der Gegenstand fabelhafter Uebertreibung, verdient aber immer noch alle Bewunderung. Im Sommer leben die B. in Höhlen an Seen und Flüssen, gegen den Winter aber schaaren sie sich, oft zu Hunderten, zusammen, zur Anlegung ihrer Wohnungen an langsam fließenden Wassern. Aus jungen Stämmen, Steinen und Schlamm bauen sie zuerst, um das Wasser in gleicher Höhe zu halten, einen Damm, und an diesen ihre Wohnungen. Diese letzteren, von 6&#x2013;7 Fuß Durchmesser, bestehen aus 2 Stockwerken, das eine über dem Wasser zur Wohnung, das andere unter demselben, in dem sie ihre Vorräthe an Rinden, ihrer einzigen Nahrung, aufbewahren. Jede einzelne Wohnung beherbergt 2&#x2013;3 Familien und nur der untere Stock hat einen Ausgang ins Wasser. Zum Bauen bedienen sie sich des Mundes, der Zähne und der Vorderfüße. Ihr Pelz. bekanntlich sehr geschätzt, wird theils als Pelzwerk, theils zu Hüten verwendet. Jung ist der B. leicht zu zähmen und dann ein sanftes ruhiges Thier. Von ihnen kommt das in der Medizin verwendete B. geil (s. d. Art.).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Biberach</hi>, Oberamtsstadt im württemb. Donaukreise, im Rißthale, Station der Eisenbahn von Ulm nach Friedrichshafen, 5100 E.; bedeutende Schranne, Industrie und Handelsverkehr. reiche Stiftungen aus B.s reichsstädtischer Zeit (13. Jahrh. bis 1803). Schlachten 2. Okt. 1796 und 9. Mai 1800.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bibere ad numerum</hi>, lat., nach der Zahl trinken, eine Sitte der Alten, zu Ehren einer Gottheit eine gewisse Zahl Becher zu trinken. &#x2013; Aehnlich <hi rendition="#i">Bibere ad nomen</hi>, nach dem Namen trinken, z. B. auf das Wohl eines Freundes so viel Becher. als sein Name Buchstaben zählt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bibergeil</hi><hi rendition="#i">(Castoreum)</hi>. ein eigenthümliches, thierisches Sekret, das sich nur beim Biber findet, und sich in 2 nahe am After gelegenen Drüsen absondert. Es besteht aus einer weichen Masse von durchdringendem Geruch, beim Trocknen fest, gelbbraun werdend. Ein in der Medizin sehr geschätztes Medicament. Man unterscheidet 2 Sorten, das russische oder moskowitische, das beste aber auch theuerste, und das engl. oder amerikanische.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Biberich</hi>, nassauischer Flecken im Amte Wiesbaden, in herrlicher Lage am Rhein. mit 4000 E., lebhafter Schifffahrt und starkem Handel. Herzogl. Gruft. Das großartige Schloß, bis 1840 herzogl. Residenz. ist das schönste am Rhein, mit prächtigem Park. In der Nähe die Ruinen von Amöneburg.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Biberon</hi> (frz. Bib&#x02BC;rong), das Saugfläschchen der Kinder.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Bibi</hi>, eine Artkleiner Damenhüte; auch ein Männerhut mit sehr schmaler Krempe.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[528/0529] Mißbrauch des geschriebenen Wortes kann sie nimmermehr gestatten. Die Kirche hat das Bibellesen nie verboten und wird es nie verbieten, aber sie wird es immer überwachen und leiten, damit die Bibel nicht zum Verderben einzelner und vieler mißbraucht werde. Das Sektenwesen, das den Protestantismus in bald unzählige Bruchstücke zertheilt hat, ist der indirecte Beweis dafür, was das unbeschränkte Bibellesen, dieser eine Ausfluß der evangelischen Freiheit, für Wirkungen im Gebiete des Glaubens hervorbringt. Daß sodann protestant. Bibelübersetzungen und überhaupt alle nicht kirchlich approbirte Uebersetzungen dem Katholiken verboten sind, folgt aus dem Berufe der Kirche über die Reinheit der Lehre zu wachen. Biber oder Bieber. kurhess. Marktflecken in der Provinz Hanau, 1200 E.; Bergbau auf Eisen und Kobalt, Eisenhütte und Blechhammer. Biber (Castor), ein Säugethier aus der Ordnung der Nager. mit horizontal plattem. schuppigem Schwanz. an den Hinterfüßen mit Schwimmhäuten. Man kennt nur eine Art, den C. Fiber, von der Größe des Dachses, mit langen, seinen röthlich braunen Haaren und kurzen wolligen Grundhaaren. Die Schneidezähne sind sehr stark, und mit ihnen vermögen sie selbst mehrere Zoll dicke Stämme zu fällen. Früher über ganz Europa verbreitet findet er sich jetzt nur sehr selten mehr bei uns, desto häufiger aber in Nordamerika, von wo jetzt noch jährlich an 60000 Felle zu uns kommen. Sein Kunsttrieb war von jeher der Gegenstand fabelhafter Uebertreibung, verdient aber immer noch alle Bewunderung. Im Sommer leben die B. in Höhlen an Seen und Flüssen, gegen den Winter aber schaaren sie sich, oft zu Hunderten, zusammen, zur Anlegung ihrer Wohnungen an langsam fließenden Wassern. Aus jungen Stämmen, Steinen und Schlamm bauen sie zuerst, um das Wasser in gleicher Höhe zu halten, einen Damm, und an diesen ihre Wohnungen. Diese letzteren, von 6–7 Fuß Durchmesser, bestehen aus 2 Stockwerken, das eine über dem Wasser zur Wohnung, das andere unter demselben, in dem sie ihre Vorräthe an Rinden, ihrer einzigen Nahrung, aufbewahren. Jede einzelne Wohnung beherbergt 2–3 Familien und nur der untere Stock hat einen Ausgang ins Wasser. Zum Bauen bedienen sie sich des Mundes, der Zähne und der Vorderfüße. Ihr Pelz. bekanntlich sehr geschätzt, wird theils als Pelzwerk, theils zu Hüten verwendet. Jung ist der B. leicht zu zähmen und dann ein sanftes ruhiges Thier. Von ihnen kommt das in der Medizin verwendete B. geil (s. d. Art.). Biberach, Oberamtsstadt im württemb. Donaukreise, im Rißthale, Station der Eisenbahn von Ulm nach Friedrichshafen, 5100 E.; bedeutende Schranne, Industrie und Handelsverkehr. reiche Stiftungen aus B.s reichsstädtischer Zeit (13. Jahrh. bis 1803). Schlachten 2. Okt. 1796 und 9. Mai 1800. Bibere ad numerum, lat., nach der Zahl trinken, eine Sitte der Alten, zu Ehren einer Gottheit eine gewisse Zahl Becher zu trinken. – Aehnlich Bibere ad nomen, nach dem Namen trinken, z. B. auf das Wohl eines Freundes so viel Becher. als sein Name Buchstaben zählt. Bibergeil (Castoreum). ein eigenthümliches, thierisches Sekret, das sich nur beim Biber findet, und sich in 2 nahe am After gelegenen Drüsen absondert. Es besteht aus einer weichen Masse von durchdringendem Geruch, beim Trocknen fest, gelbbraun werdend. Ein in der Medizin sehr geschätztes Medicament. Man unterscheidet 2 Sorten, das russische oder moskowitische, das beste aber auch theuerste, und das engl. oder amerikanische. Biberich, nassauischer Flecken im Amte Wiesbaden, in herrlicher Lage am Rhein. mit 4000 E., lebhafter Schifffahrt und starkem Handel. Herzogl. Gruft. Das großartige Schloß, bis 1840 herzogl. Residenz. ist das schönste am Rhein, mit prächtigem Park. In der Nähe die Ruinen von Amöneburg. Biberon (frz. Bibʼrong), das Saugfläschchen der Kinder. Bibi, eine Artkleiner Damenhüte; auch ein Männerhut mit sehr schmaler Krempe.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/529
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 528. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/529>, abgerufen am 26.06.2024.