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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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einer Frau Stillingfleet herstammend, welche um 1700 Mitglied einer Gesellschaft von Schöngeistern in London war und blaue Strümpfe trug.


Blausucht (morbus caeruleus, Cyanosis), ist eine Blutkrankheit, beruhend auf mangelhafter Oxydation des Blutes u. charakterisirt durch blaue Färbung der Haut. Die Ursache der Krankheit sind häufig angeborene Herzfehler, wie Offenbleiben des eirunden Loches in der Scheidewand des Herzens, Fehlen dieser Scheidewand. Aber auch andere Krankheiten des Herzens sowie der Lungen, Verdichtung des Gewebes der Lungen, Oedem, Emphysem, können sie erzeugen. Solche Personen haben andauernd eine blaue Färbung der Haut, besonders an ihren zarteren Stellen, frieren und erkälten sich leicht, und leiden anfallsweise an Athmungsbeschwerden und Herzzufällen, die oft einen bedenklichen Grad erreichen und zuletzt zum Tode führen.


Blavet (Blawä), franz. Küstenfluß, ergänzt den Kanal von Nantes nach Brest, wird bei Hennebon schiffbar und fällt nach einem Laufe von 18 M. in den Ocean.


Blaye (Blaje), frz. Stadt im Depart. der Gironde, 7 St. von Bordeaux, 4700 E., Hafen, lebhafter Handelsverkehr, Lootsenstation; die obere Stadt ist fest; Fort le Pate auf einer Flußinsel, Medoc am anderen Ufer. Auf der Citadelle war die Herzogin von Berry 1832 gefangen.


Blaze (Blahs), s. Bury.


Blech, Metall, das verhältnißmäßig sehr dünn ist, gewöhnlich durch Walzwerke so zubereitet. Es gibt Eisen-, Kupfer-, Zinn-, Zink- etc. B.e; das dünnste Zinn-, Zink- etc. B. nennt man Folie, das von Gold Blattgold.


Blechmünzen, s. Bracteaten.


Bleckede, hannov. Amtsort am linken Elbufer mit 950 E.; Elbzoll, Fischerei. In der Nähe das B.r Moor.


Bleek, Friedrich, geb. zu Arensbök in Holstein 1793, 1823 außerordentl. Professor der Theologie in Berlin, 1829 in Bonn; schrieb u. a.: "Der Brief an die Hebräer" 4 Bde., Berlin 1840; "Beiträge zur Evangelienkritik", Berlin 1846,


Blei (plumbum, Saturnus), zu den unedlen, dehnbaren, schweren Metallen gehörig, hat eine eigenthümliche blaugraue Farbe und ein spec. Gewicht von 11, 35. Es findet sich sehr häufig auf Lagern u. Gängen vom Grundgebirge an in allen Gebirgsbildungen herauf bis zum Lias, selten jedoch gediegen oder als Oxyd u. in diesem Falle immer mit Kohlen-, Schwefel-, Phosphor-, Arsen-, Chrom- und Molybdänsäure verbunden oder als Chlorblei, sehr häufig aber mit Schwefel verbunden als B.glanz. Aus diesem wird es durch Rösten oder Schmelzen mit Kohlen u. Kalk, oder durch Glühen mit Eisen oder Eisenerzen dargestellt, Werkblei. Aus dem kohlensauren B.oxyd oder aus der beim Austreiben von silberhaltigem B. gewonnenen Glätte wird es durch Schmelzen mit kohlensaurem Kalk in Flamm- und Schachtöfen dargestellt u. heißt Frischblei. Das B. findet vielfache bekannte Anwendung in seiner Metallgestalt, ebenso mit anderen Stoffen verbunden z. B. als B.weiß oder kohlensaures B.oxyd zu weißen Oelanstrichen, zu Pflastern u. Salben; das essigsaure, neutrale oder basische B.oxyd, B.zucker und B.essig zum medicin. innerlichen und äußerlichen Gebrauch; das B.hyperoxyd oder die Mennige etc.


Bleikolik, Malerkolik (Colica saturnina), eine Krankheit, die durch Bleivergiftung entsteht. Das Blei kommt entweder durch damit verdorbene Speisen und Getränke, oder durch inneren Gebrauch der Bleimittel in den Körper, oder es geschieht durch Einathmen von Bleidämpfen, daher besonders bei Hüttenarbeitern, Arbeitern in Bleiweißfabriken, Malern, Anstreichern etc. Entweder plötzlich oder nach längeren Vorboten beginnt die Krankheit mit Schmerzen im Unterleib, die im weiteren Verlaufe so heftig werden, daß Ohnmachten und epileptische Krämpfe entstehen; der Bauch ist stark einwärts gezogen, oft bis an die Wirbelsäule. Gleichzeitig besteht hartnäckige Stuhlverstopfung, und was mühsam noch entleert wird, geht in trockenen, runden Stückchen ab (Schafkoth). Der Durst ist meist gering und der Puls schwach und langsam. Zuweilen finden

einer Frau Stillingfleet herstammend, welche um 1700 Mitglied einer Gesellschaft von Schöngeistern in London war und blaue Strümpfe trug.


Blausucht (morbus caeruleus, Cyanosis), ist eine Blutkrankheit, beruhend auf mangelhafter Oxydation des Blutes u. charakterisirt durch blaue Färbung der Haut. Die Ursache der Krankheit sind häufig angeborene Herzfehler, wie Offenbleiben des eirunden Loches in der Scheidewand des Herzens, Fehlen dieser Scheidewand. Aber auch andere Krankheiten des Herzens sowie der Lungen, Verdichtung des Gewebes der Lungen, Oedem, Emphysem, können sie erzeugen. Solche Personen haben andauernd eine blaue Färbung der Haut, besonders an ihren zarteren Stellen, frieren und erkälten sich leicht, und leiden anfallsweise an Athmungsbeschwerden und Herzzufällen, die oft einen bedenklichen Grad erreichen und zuletzt zum Tode führen.


Blavet (Blawä), franz. Küstenfluß, ergänzt den Kanal von Nantes nach Brest, wird bei Hennebon schiffbar und fällt nach einem Laufe von 18 M. in den Ocean.


Blaye (Blaje), frz. Stadt im Depart. der Gironde, 7 St. von Bordeaux, 4700 E., Hafen, lebhafter Handelsverkehr, Lootsenstation; die obere Stadt ist fest; Fort le Paté auf einer Flußinsel, Medoc am anderen Ufer. Auf der Citadelle war die Herzogin von Berry 1832 gefangen.


Blaze (Blahs), s. Bury.


Blech, Metall, das verhältnißmäßig sehr dünn ist, gewöhnlich durch Walzwerke so zubereitet. Es gibt Eisen-, Kupfer-, Zinn-, Zink- etc. B.e; das dünnste Zinn-, Zink- etc. B. nennt man Folie, das von Gold Blattgold.


Blechmünzen, s. Bracteaten.


Bleckede, hannov. Amtsort am linken Elbufer mit 950 E.; Elbzoll, Fischerei. In der Nähe das B.r Moor.


Bleek, Friedrich, geb. zu Arensbök in Holstein 1793, 1823 außerordentl. Professor der Theologie in Berlin, 1829 in Bonn; schrieb u. a.: „Der Brief an die Hebräer“ 4 Bde., Berlin 1840; „Beiträge zur Evangelienkritik“, Berlin 1846,


Blei (plumbum, Saturnus), zu den unedlen, dehnbaren, schweren Metallen gehörig, hat eine eigenthümliche blaugraue Farbe und ein spec. Gewicht von 11, 35. Es findet sich sehr häufig auf Lagern u. Gängen vom Grundgebirge an in allen Gebirgsbildungen herauf bis zum Lias, selten jedoch gediegen oder als Oxyd u. in diesem Falle immer mit Kohlen-, Schwefel-, Phosphor-, Arsen-, Chrom- und Molybdänsäure verbunden oder als Chlorblei, sehr häufig aber mit Schwefel verbunden als B.glanz. Aus diesem wird es durch Rösten oder Schmelzen mit Kohlen u. Kalk, oder durch Glühen mit Eisen oder Eisenerzen dargestellt, Werkblei. Aus dem kohlensauren B.oxyd oder aus der beim Austreiben von silberhaltigem B. gewonnenen Glätte wird es durch Schmelzen mit kohlensaurem Kalk in Flamm- und Schachtöfen dargestellt u. heißt Frischblei. Das B. findet vielfache bekannte Anwendung in seiner Metallgestalt, ebenso mit anderen Stoffen verbunden z. B. als B.weiß oder kohlensaures B.oxyd zu weißen Oelanstrichen, zu Pflastern u. Salben; das essigsaure, neutrale oder basische B.oxyd, B.zucker und B.essig zum medicin. innerlichen und äußerlichen Gebrauch; das B.hyperoxyd oder die Mennige etc.


Bleikolik, Malerkolik (Colica saturnina), eine Krankheit, die durch Bleivergiftung entsteht. Das Blei kommt entweder durch damit verdorbene Speisen und Getränke, oder durch inneren Gebrauch der Bleimittel in den Körper, oder es geschieht durch Einathmen von Bleidämpfen, daher besonders bei Hüttenarbeitern, Arbeitern in Bleiweißfabriken, Malern, Anstreichern etc. Entweder plötzlich oder nach längeren Vorboten beginnt die Krankheit mit Schmerzen im Unterleib, die im weiteren Verlaufe so heftig werden, daß Ohnmachten und epileptische Krämpfe entstehen; der Bauch ist stark einwärts gezogen, oft bis an die Wirbelsäule. Gleichzeitig besteht hartnäckige Stuhlverstopfung, und was mühsam noch entleert wird, geht in trockenen, runden Stückchen ab (Schafkoth). Der Durst ist meist gering und der Puls schwach und langsam. Zuweilen finden

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[564/0565] einer Frau Stillingfleet herstammend, welche um 1700 Mitglied einer Gesellschaft von Schöngeistern in London war und blaue Strümpfe trug. Blausucht (morbus caeruleus, Cyanosis), ist eine Blutkrankheit, beruhend auf mangelhafter Oxydation des Blutes u. charakterisirt durch blaue Färbung der Haut. Die Ursache der Krankheit sind häufig angeborene Herzfehler, wie Offenbleiben des eirunden Loches in der Scheidewand des Herzens, Fehlen dieser Scheidewand. Aber auch andere Krankheiten des Herzens sowie der Lungen, Verdichtung des Gewebes der Lungen, Oedem, Emphysem, können sie erzeugen. Solche Personen haben andauernd eine blaue Färbung der Haut, besonders an ihren zarteren Stellen, frieren und erkälten sich leicht, und leiden anfallsweise an Athmungsbeschwerden und Herzzufällen, die oft einen bedenklichen Grad erreichen und zuletzt zum Tode führen. Blavet (Blawä), franz. Küstenfluß, ergänzt den Kanal von Nantes nach Brest, wird bei Hennebon schiffbar und fällt nach einem Laufe von 18 M. in den Ocean. Blaye (Blaje), frz. Stadt im Depart. der Gironde, 7 St. von Bordeaux, 4700 E., Hafen, lebhafter Handelsverkehr, Lootsenstation; die obere Stadt ist fest; Fort le Paté auf einer Flußinsel, Medoc am anderen Ufer. Auf der Citadelle war die Herzogin von Berry 1832 gefangen. Blaze (Blahs), s. Bury. Blech, Metall, das verhältnißmäßig sehr dünn ist, gewöhnlich durch Walzwerke so zubereitet. Es gibt Eisen-, Kupfer-, Zinn-, Zink- etc. B.e; das dünnste Zinn-, Zink- etc. B. nennt man Folie, das von Gold Blattgold. Blechmünzen, s. Bracteaten. Bleckede, hannov. Amtsort am linken Elbufer mit 950 E.; Elbzoll, Fischerei. In der Nähe das B.r Moor. Bleek, Friedrich, geb. zu Arensbök in Holstein 1793, 1823 außerordentl. Professor der Theologie in Berlin, 1829 in Bonn; schrieb u. a.: „Der Brief an die Hebräer“ 4 Bde., Berlin 1840; „Beiträge zur Evangelienkritik“, Berlin 1846, Blei (plumbum, Saturnus), zu den unedlen, dehnbaren, schweren Metallen gehörig, hat eine eigenthümliche blaugraue Farbe und ein spec. Gewicht von 11, 35. Es findet sich sehr häufig auf Lagern u. Gängen vom Grundgebirge an in allen Gebirgsbildungen herauf bis zum Lias, selten jedoch gediegen oder als Oxyd u. in diesem Falle immer mit Kohlen-, Schwefel-, Phosphor-, Arsen-, Chrom- und Molybdänsäure verbunden oder als Chlorblei, sehr häufig aber mit Schwefel verbunden als B.glanz. Aus diesem wird es durch Rösten oder Schmelzen mit Kohlen u. Kalk, oder durch Glühen mit Eisen oder Eisenerzen dargestellt, Werkblei. Aus dem kohlensauren B.oxyd oder aus der beim Austreiben von silberhaltigem B. gewonnenen Glätte wird es durch Schmelzen mit kohlensaurem Kalk in Flamm- und Schachtöfen dargestellt u. heißt Frischblei. Das B. findet vielfache bekannte Anwendung in seiner Metallgestalt, ebenso mit anderen Stoffen verbunden z. B. als B.weiß oder kohlensaures B.oxyd zu weißen Oelanstrichen, zu Pflastern u. Salben; das essigsaure, neutrale oder basische B.oxyd, B.zucker und B.essig zum medicin. innerlichen und äußerlichen Gebrauch; das B.hyperoxyd oder die Mennige etc. Bleikolik, Malerkolik (Colica saturnina), eine Krankheit, die durch Bleivergiftung entsteht. Das Blei kommt entweder durch damit verdorbene Speisen und Getränke, oder durch inneren Gebrauch der Bleimittel in den Körper, oder es geschieht durch Einathmen von Bleidämpfen, daher besonders bei Hüttenarbeitern, Arbeitern in Bleiweißfabriken, Malern, Anstreichern etc. Entweder plötzlich oder nach längeren Vorboten beginnt die Krankheit mit Schmerzen im Unterleib, die im weiteren Verlaufe so heftig werden, daß Ohnmachten und epileptische Krämpfe entstehen; der Bauch ist stark einwärts gezogen, oft bis an die Wirbelsäule. Gleichzeitig besteht hartnäckige Stuhlverstopfung, und was mühsam noch entleert wird, geht in trockenen, runden Stückchen ab (Schafkoth). Der Durst ist meist gering und der Puls schwach und langsam. Zuweilen finden

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 564. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/565>, abgerufen am 26.06.2024.