Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.Nette, 2400 E., Baumwollenweberei, Tabaksfabrikation. Bockenheim, kurhess. Stadt bei Frankfurt, 3600 E., Bijouterie-, Maschinen- und Strohhutfabrikation. - B. in der bayer. Pfalz, Groß- und Kleinbockenheim, 2 Flecken mit 900 E., auf der Emichsburg landwirthschaftliches Institut. Bockflöte, Flöte, wo die Luft von oben, nicht von der Seite eingeblasen wird. Bockkäfer, Langhörner (Longicornes), eigene Familie unter den Käfern, haben lange, fadenförmige Fühlhörner und die 3 ersten Fußglieder sammtartig oder mit Haarbürsten versehen, manche sind sehr schön, metallisch glänzend gefärbt. Ihre Larven, die im Innern der Bäume leben, schaden häufig. Hieher gehören: der Weber (Lamia textor), mit schwarzen Flügeldecken, auf Weiden, altem Holz. Der Tischler (L. aedilis), aschgrau marmorirt, in Kieferbäumen. Ferner die Gattung Schönbockkäfer (Callichroma), mit bunten, oft glänzenden Farben und Moschusgeruch; so der Alpenbockkäfer (C. alpina), der Bisambock (C. moschata), stahlgrün, an Weiden. Bocklet, Dorf im bayer. Unterfranken, unweit Kissingen, mit 400 E., weit berühmt und viel besucht wegen seines Gesundbrunnens. B. ist eine salinische Stahlquelle, neben Eisen noch Glaubersalz, Bittersalz, Kochsalz etc. enthaltend, innerlich und äußerlich gebraucht, besonders bei Schwächekrankheiten, Blutmangel, Lähmungen etc. Bockold, s. Johann von Leyden. Bocksberger, Hans, Maler u. Formschneider, geb. 1540 in Salzburg, lieferte 1569 treffliche Schnitte zu einer in Frankfurt erscheinenden Bibel. Bocksbeutel, von der Flaschenform so genannte beste Sorte des bei Würzburg wachsenden Steinweins. Bocksbeutelei, das Festhalten an veralteten Förmlichkeiten; der Ausdruck soll von den niederdeutschen Booksbüdeln (Buchbeuteln) herkommen, in denen die Rathsherren vor Zeiten ihre Gesetze und Ordnungen auf das Rathhaus trugen. Bockpfenning, alte, kleinste Kupferscheidemünze von Chur u. Schaffhausen, von dem Wappen der beiden Städte so genannt. Bockschnitt, s. Weinbau. Bocskai (Botschkai), Stephan, geb. 1558, Kommandant von Großwardein; mit den aufständ. Siebenbürgern im Einverständnisse, siegte anfangs über die kaiserl. Truppen, so daß sich der oberungar. Adel und viele Städte für ihn erklärten (1604). Im folgenden Jahre hielt er sich gegen den kaiserl. Feldherrn Basta u. wurde von Siebenbürgen und einem Theil Ungarns als Herrscher anerkannt. Im Wiener Frieden von 1606 behauptete er Siebenbürgen als erbliches Fürstenthum u. erhielt mehrere ungar. Comitate; auch wurde den ungar. Protestanten. welche B.s Aufstand am eifrigsten unterstützt hatten, Religionsfreiheit zugesichert; B. st. 29. Dec. 1606 zu Kaschau. Bocza, ungar. Marktflecken im Liptauer Comitat, 2840' über dem Meer, 1200 E., Goldbergwerk, dessen reichste Gruben aber ersoffen sind; in der Nähe Eisen- und Kupferwerke. Bodden, mehrere Strandseen und Buchten der Ostsee, z. B. der Rügensche, Greifswaldische, Jasmunder, Kubitzer, Saaler, Bodstätter, Barther, Kaminscher B. Bode, Nebenfluß der Saale, entspringt am Brocken und mündet nach einem Laufe von 18 M. bei Nienburg im Anhalt-Köthenschen. Bode, Johann Elert, Astronom, geb. 1747 zu Hamburg, beschäftigte sich frühe mit Mathematik und Astronomie und schon 1768 schrieb er seine "Anleitung zur Kenntniß des gestirnten Himmels" 9. Aufl. 1822; 1772 wurde er Astronom der Akademie in Berlin und 1782 Mitglied; st. 1826. Weitere Schriften: "Erläuterung der Sternkunde" 2 Bde. 3. Aufl. 1808; "Allgemeine Betrachtungen. über das Weltgebäude" 1801; 3. Aufl. 1834. Sein Himmelsatlas in 20 Blättern umfaßt 17240 Sterne, 12000 mehr als die früheren Karten. Bode. Johann Joachim Christoph, geb. 1730 zu Braunschweig, Musiker, wissenschaftlicher Autodidact, Journalist, Buchhändler, Geschäftsführer des Ministers Bernstorff in Weimar, Uebersetzer, st. 1793 als darmstädt. Geh. Hofrath. Nette, 2400 E., Baumwollenweberei, Tabaksfabrikation. Bockenheim, kurhess. Stadt bei Frankfurt, 3600 E., Bijouterie-, Maschinen- und Strohhutfabrikation. – B. in der bayer. Pfalz, Groß- und Kleinbockenheim, 2 Flecken mit 900 E., auf der Emichsburg landwirthschaftliches Institut. Bockflöte, Flöte, wo die Luft von oben, nicht von der Seite eingeblasen wird. Bockkäfer, Langhörner (Longicornes), eigene Familie unter den Käfern, haben lange, fadenförmige Fühlhörner und die 3 ersten Fußglieder sammtartig oder mit Haarbürsten versehen, manche sind sehr schön, metallisch glänzend gefärbt. Ihre Larven, die im Innern der Bäume leben, schaden häufig. Hieher gehören: der Weber (Lamia textor), mit schwarzen Flügeldecken, auf Weiden, altem Holz. Der Tischler (L. aedilis), aschgrau marmorirt, in Kieferbäumen. Ferner die Gattung Schönbockkäfer (Callichroma), mit bunten, oft glänzenden Farben und Moschusgeruch; so der Alpenbockkäfer (C. alpina), der Bisambock (C. moschata), stahlgrün, an Weiden. Bocklet, Dorf im bayer. Unterfranken, unweit Kissingen, mit 400 E., weit berühmt und viel besucht wegen seines Gesundbrunnens. B. ist eine salinische Stahlquelle, neben Eisen noch Glaubersalz, Bittersalz, Kochsalz etc. enthaltend, innerlich und äußerlich gebraucht, besonders bei Schwächekrankheiten, Blutmangel, Lähmungen etc. Bockold, s. Johann von Leyden. Bocksberger, Hans, Maler u. Formschneider, geb. 1540 in Salzburg, lieferte 1569 treffliche Schnitte zu einer in Frankfurt erscheinenden Bibel. Bocksbeutel, von der Flaschenform so genannte beste Sorte des bei Würzburg wachsenden Steinweins. Bocksbeutelei, das Festhalten an veralteten Förmlichkeiten; der Ausdruck soll von den niederdeutschen Booksbüdeln (Buchbeuteln) herkommen, in denen die Rathsherren vor Zeiten ihre Gesetze und Ordnungen auf das Rathhaus trugen. Bockpfenning, alte, kleinste Kupferscheidemünze von Chur u. Schaffhausen, von dem Wappen der beiden Städte so genannt. Bockschnitt, s. Weinbau. Bocskai (Botschkai), Stephan, geb. 1558, Kommandant von Großwardein; mit den aufständ. Siebenbürgern im Einverständnisse, siegte anfangs über die kaiserl. Truppen, so daß sich der oberungar. Adel und viele Städte für ihn erklärten (1604). Im folgenden Jahre hielt er sich gegen den kaiserl. Feldherrn Basta u. wurde von Siebenbürgen und einem Theil Ungarns als Herrscher anerkannt. Im Wiener Frieden von 1606 behauptete er Siebenbürgen als erbliches Fürstenthum u. erhielt mehrere ungar. Comitate; auch wurde den ungar. Protestanten. welche B.s Aufstand am eifrigsten unterstützt hatten, Religionsfreiheit zugesichert; B. st. 29. Dec. 1606 zu Kaschau. Bocza, ungar. Marktflecken im Liptauer Comitat, 2840' über dem Meer, 1200 E., Goldbergwerk, dessen reichste Gruben aber ersoffen sind; in der Nähe Eisen- und Kupferwerke. Bodden, mehrere Strandseen und Buchten der Ostsee, z. B. der Rügensche, Greifswaldische, Jasmunder, Kubitzer, Saaler, Bodstätter, Barther, Kaminscher B. Bode, Nebenfluß der Saale, entspringt am Brocken und mündet nach einem Laufe von 18 M. bei Nienburg im Anhalt-Köthenschen. Bode, Johann Elert, Astronom, geb. 1747 zu Hamburg, beschäftigte sich frühe mit Mathematik und Astronomie und schon 1768 schrieb er seine „Anleitung zur Kenntniß des gestirnten Himmels“ 9. Aufl. 1822; 1772 wurde er Astronom der Akademie in Berlin und 1782 Mitglied; st. 1826. Weitere Schriften: „Erläuterung der Sternkunde“ 2 Bde. 3. Aufl. 1808; „Allgemeine Betrachtungen. über das Weltgebäude“ 1801; 3. Aufl. 1834. Sein Himmelsatlas in 20 Blättern umfaßt 17240 Sterne, 12000 mehr als die früheren Karten. Bode. Johann Joachim Christoph, geb. 1730 zu Braunschweig, Musiker, wissenschaftlicher Autodidact, Journalist, Buchhändler, Geschäftsführer des Ministers Bernstorff in Weimar, Uebersetzer, st. 1793 als darmstädt. Geh. Hofrath. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0582" n="581"/> Nette, 2400 E., Baumwollenweberei, Tabaksfabrikation.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Bockenheim</hi>, kurhess. Stadt bei Frankfurt, 3600 E., Bijouterie-, Maschinen- und Strohhutfabrikation. – B. in der bayer. 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Nette, 2400 E., Baumwollenweberei, Tabaksfabrikation.
Bockenheim, kurhess. Stadt bei Frankfurt, 3600 E., Bijouterie-, Maschinen- und Strohhutfabrikation. – B. in der bayer. Pfalz, Groß- und Kleinbockenheim, 2 Flecken mit 900 E., auf der Emichsburg landwirthschaftliches Institut.
Bockflöte, Flöte, wo die Luft von oben, nicht von der Seite eingeblasen wird.
Bockkäfer, Langhörner (Longicornes), eigene Familie unter den Käfern, haben lange, fadenförmige Fühlhörner und die 3 ersten Fußglieder sammtartig oder mit Haarbürsten versehen, manche sind sehr schön, metallisch glänzend gefärbt. Ihre Larven, die im Innern der Bäume leben, schaden häufig. Hieher gehören: der Weber (Lamia textor), mit schwarzen Flügeldecken, auf Weiden, altem Holz. Der Tischler (L. aedilis), aschgrau marmorirt, in Kieferbäumen. Ferner die Gattung Schönbockkäfer (Callichroma), mit bunten, oft glänzenden Farben und Moschusgeruch; so der Alpenbockkäfer (C. alpina), der Bisambock (C. moschata), stahlgrün, an Weiden.
Bocklet, Dorf im bayer. Unterfranken, unweit Kissingen, mit 400 E., weit berühmt und viel besucht wegen seines Gesundbrunnens. B. ist eine salinische Stahlquelle, neben Eisen noch Glaubersalz, Bittersalz, Kochsalz etc. enthaltend, innerlich und äußerlich gebraucht, besonders bei Schwächekrankheiten, Blutmangel, Lähmungen etc.
Bockold, s. Johann von Leyden.
Bocksberger, Hans, Maler u. Formschneider, geb. 1540 in Salzburg, lieferte 1569 treffliche Schnitte zu einer in Frankfurt erscheinenden Bibel.
Bocksbeutel, von der Flaschenform so genannte beste Sorte des bei Würzburg wachsenden Steinweins.
Bocksbeutelei, das Festhalten an veralteten Förmlichkeiten; der Ausdruck soll von den niederdeutschen Booksbüdeln (Buchbeuteln) herkommen, in denen die Rathsherren vor Zeiten ihre Gesetze und Ordnungen auf das Rathhaus trugen.
Bockpfenning, alte, kleinste Kupferscheidemünze von Chur u. Schaffhausen, von dem Wappen der beiden Städte so genannt.
Bockschnitt, s. Weinbau.
Bocskai (Botschkai), Stephan, geb. 1558, Kommandant von Großwardein; mit den aufständ. Siebenbürgern im Einverständnisse, siegte anfangs über die kaiserl. Truppen, so daß sich der oberungar. Adel und viele Städte für ihn erklärten (1604). Im folgenden Jahre hielt er sich gegen den kaiserl. Feldherrn Basta u. wurde von Siebenbürgen und einem Theil Ungarns als Herrscher anerkannt. Im Wiener Frieden von 1606 behauptete er Siebenbürgen als erbliches Fürstenthum u. erhielt mehrere ungar. Comitate; auch wurde den ungar. Protestanten. welche B.s Aufstand am eifrigsten unterstützt hatten, Religionsfreiheit zugesichert; B. st. 29. Dec. 1606 zu Kaschau.
Bocza, ungar. Marktflecken im Liptauer Comitat, 2840' über dem Meer, 1200 E., Goldbergwerk, dessen reichste Gruben aber ersoffen sind; in der Nähe Eisen- und Kupferwerke.
Bodden, mehrere Strandseen und Buchten der Ostsee, z. B. der Rügensche, Greifswaldische, Jasmunder, Kubitzer, Saaler, Bodstätter, Barther, Kaminscher B.
Bode, Nebenfluß der Saale, entspringt am Brocken und mündet nach einem Laufe von 18 M. bei Nienburg im Anhalt-Köthenschen.
Bode, Johann Elert, Astronom, geb. 1747 zu Hamburg, beschäftigte sich frühe mit Mathematik und Astronomie und schon 1768 schrieb er seine „Anleitung zur Kenntniß des gestirnten Himmels“ 9. Aufl. 1822; 1772 wurde er Astronom der Akademie in Berlin und 1782 Mitglied; st. 1826. Weitere Schriften: „Erläuterung der Sternkunde“ 2 Bde. 3. Aufl. 1808; „Allgemeine Betrachtungen. über das Weltgebäude“ 1801; 3. Aufl. 1834. Sein Himmelsatlas in 20 Blättern umfaßt 17240 Sterne, 12000 mehr als die früheren Karten.
Bode. Johann Joachim Christoph, geb. 1730 zu Braunschweig, Musiker, wissenschaftlicher Autodidact, Journalist, Buchhändler, Geschäftsführer des Ministers Bernstorff in Weimar, Uebersetzer, st. 1793 als darmstädt. Geh. Hofrath.
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