Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.bewirkte er Badens Anschluß an den Zollverein, vertheidigte als einer der fähigsten Gegner der Liberalen 1842 das Recht der Regierung zur Urlaubsverweigerung, wurde 1844 Präsident des Gesammtministeriums und 1846 pensionirt. - B., August, Bruder des Vorigen, geb. 1778 zu Karlsruhe, ist wohl der größte und jedenfalls der einflußreichste der neueren Philologen und Alterthumsforscher, der es versteht, das Leben des Alterthums in Leben und Literatur lebendig darzustellen. Von Steffens, Schleiermacher, besonders von F. A. Wolf in Halle und Berlin gebildet, wurde er 1807 Prof. der Philologie zu Heidelberg, 1811 Prof. der Beredsamkeit und alten Literatur zu Berlin, 1814 Mitglied der Akademie, 1830 geheimer Regierungsrath daselbst. Neben vielen werthvollen Abhandlungen in Zeitschriften und geschmackvollen akadem. Reden, gilt als Meisterstück die Ausgabe "des Pindar" Lpz. 1811-22; die "Staatshaushaltung der Athener" 2 Bde. Berlin 1817, 2. Aufl. ebendas. 1851, wurde ins Engl. und Französ. übersetzt und begründete mit dem "Corpus inscriptionum graecarum" Bd. 1-3 Berlin 1824-53 seinen Ruf in der ganzen gebildeten Welt. Neuere Schriften: "Metrolog. Untersuchungen über Gewichte, Maaße und Münzfuße des Alterthums" Berlin 1838; "Urkunden über das Seewesen des attischen Staates" Berlin 1840; "Manetho und die Hundssternperiode" Berlin 1845; "Untersuchungen über das kosmische System des Platon" Berlin 1852. Böcking, Eduard, geb. 1802 zu Trarbach an der Mosel, seit 1833 Prof. der Rechte in Bonn, ausgezeichnet als Praktiker und als Quellenforscher des röm. Rechts. Die bedeutendsten Schriften: Kritische Ausgabe der Institutionen des Gajus und der Fragmente des Ulpian, Papinian etc. "Notitia dignitatum utriusque imperii" 3 Thl. Bonn 1839 bis 1850. Boedromios, Beiname des Apollo in Athen; ihm wurde jährlich das Fest der Boedromia gefeiert. Böhm, böhm. Rechnungsmünze = 1 Kaisergroschen oder 3 Kreuzer. Böhm, Amad. Wenzel, 1769 zu Prag geb., trefflicher Kupferstecher, gest. 1823 zu Leipzig. Böhm, Joseph Daniel, geb. 1794 zu Wallendorf in der Zips, kaiserlicher Kammermedailleur, bildete sich in Wien und Italien zur Meisterschaft in seiner Kunst. Böhme, Jakob, der "philosophus teutonicus", wurde 1575 zu Alt-Seidenburg bei Görlitz in der Oberlausitz geb. und früh von dem Gefühle gehoben, für Außerordentliches bestimmt zu sein. Dem Lehrling und wandernden Gesellen des Schusterhandwerks festigten einzelne Vorkommnisse diese Ahnung, 1594 ließ er sich als Meister in Görlitz nieder und heirathete; Religionsstreitigkeiten erhöhten seinen Drang nach klarer Erkenntniß, er las die hl. Schrift neben Paracelsus, Weigels u. a. Werken. Er versuchte seine Gedanken über göttliche Dinge aufzuschreiben und 1612 kamen Abschriften der "Aurora oder die Morgenröthe im Aufgang" nicht nur in die Hände seiner Gönner, sondern auch in die des Oberpfarrers zu Görlitz, Richters, der ihn öffentlich abkanzelte und durchsetzte, daß er seine Schrift dem Stadtrathe ausliefern u. geloben mußte, keine weitere zu schreiben (Juli 1613). Durch neue Visionen jedoch erweckt, schrieb B. 1618 theosophische Briefe, 1619 die Abhandlung über die 3 Prinzipien göttlichen Wesens, lebte fortan von Geschenken und lieferte Schriften, in welchen der bildende Umgang mit Gelehrten unverkennbar bleibt. 1623 ließ sein Gönner A. von Frankenberg den "Weg zu Christo" drucken, Richter lärmte abermals von der Kanzel und in einer lateinischen Abhandlung dazu, der Stadtrath rieth B., seine Lehre vor dem Landesherrn zu rechtfertigen. Er reiste nach Dresden und brachte guten Trost heim, 1624 im August st. Richter, sein Feind, im Novbr. aber auch B. Hauptgedanke dieses Theosophen ist, daß Selbstunterscheidung, innere Entzweiung, das Ja und Nein, wesentliche Bestimmung des Geistes und deßhalb Gottes sei, weil Gott als lebendiger Geist gefaßt werden muß. Dies leitete ihn darauf, die Trinitätslehre zum Mittelpunkte bewirkte er Badens Anschluß an den Zollverein, vertheidigte als einer der fähigsten Gegner der Liberalen 1842 das Recht der Regierung zur Urlaubsverweigerung, wurde 1844 Präsident des Gesammtministeriums und 1846 pensionirt. – B., August, Bruder des Vorigen, geb. 1778 zu Karlsruhe, ist wohl der größte und jedenfalls der einflußreichste der neueren Philologen und Alterthumsforscher, der es versteht, das Leben des Alterthums in Leben und Literatur lebendig darzustellen. Von Steffens, Schleiermacher, besonders von F. A. Wolf in Halle und Berlin gebildet, wurde er 1807 Prof. der Philologie zu Heidelberg, 1811 Prof. der Beredsamkeit und alten Literatur zu Berlin, 1814 Mitglied der Akademie, 1830 geheimer Regierungsrath daselbst. Neben vielen werthvollen Abhandlungen in Zeitschriften und geschmackvollen akadem. Reden, gilt als Meisterstück die Ausgabe „des Pindar“ Lpz. 1811–22; die „Staatshaushaltung der Athener“ 2 Bde. Berlin 1817, 2. Aufl. ebendas. 1851, wurde ins Engl. und Französ. übersetzt und begründete mit dem „Corpus inscriptionum graecarum“ Bd. 1–3 Berlin 1824–53 seinen Ruf in der ganzen gebildeten Welt. Neuere Schriften: „Metrolog. Untersuchungen über Gewichte, Maaße und Münzfuße des Alterthums“ Berlin 1838; „Urkunden über das Seewesen des attischen Staates“ Berlin 1840; „Manetho und die Hundssternperiode“ Berlin 1845; „Untersuchungen über das kosmische System des Platon“ Berlin 1852. Böcking, Eduard, geb. 1802 zu Trarbach an der Mosel, seit 1833 Prof. der Rechte in Bonn, ausgezeichnet als Praktiker und als Quellenforscher des röm. Rechts. Die bedeutendsten Schriften: Kritische Ausgabe der Institutionen des Gajus und der Fragmente des Ulpian, Papinian etc. „Notitia dignitatum utriusque imperii“ 3 Thl. Bonn 1839 bis 1850. Boëdromios, Beiname des Apollo in Athen; ihm wurde jährlich das Fest der Boëdromia gefeiert. Böhm, böhm. Rechnungsmünze = 1 Kaisergroschen oder 3 Kreuzer. Böhm, Amad. Wenzel, 1769 zu Prag geb., trefflicher Kupferstecher, gest. 1823 zu Leipzig. Böhm, Joseph Daniel, geb. 1794 zu Wallendorf in der Zips, kaiserlicher Kammermedailleur, bildete sich in Wien und Italien zur Meisterschaft in seiner Kunst. Böhme, Jakob, der „philosophus teutonicus“, wurde 1575 zu Alt-Seidenburg bei Görlitz in der Oberlausitz geb. und früh von dem Gefühle gehoben, für Außerordentliches bestimmt zu sein. Dem Lehrling und wandernden Gesellen des Schusterhandwerks festigten einzelne Vorkommnisse diese Ahnung, 1594 ließ er sich als Meister in Görlitz nieder und heirathete; Religionsstreitigkeiten erhöhten seinen Drang nach klarer Erkenntniß, er las die hl. Schrift neben Paracelsus, Weigels u. a. Werken. Er versuchte seine Gedanken über göttliche Dinge aufzuschreiben und 1612 kamen Abschriften der „Aurora oder die Morgenröthe im Aufgang“ nicht nur in die Hände seiner Gönner, sondern auch in die des Oberpfarrers zu Görlitz, Richters, der ihn öffentlich abkanzelte und durchsetzte, daß er seine Schrift dem Stadtrathe ausliefern u. geloben mußte, keine weitere zu schreiben (Juli 1613). Durch neue Visionen jedoch erweckt, schrieb B. 1618 theosophische Briefe, 1619 die Abhandlung über die 3 Prinzipien göttlichen Wesens, lebte fortan von Geschenken und lieferte Schriften, in welchen der bildende Umgang mit Gelehrten unverkennbar bleibt. 1623 ließ sein Gönner A. von Frankenberg den „Weg zu Christo“ drucken, Richter lärmte abermals von der Kanzel und in einer lateinischen Abhandlung dazu, der Stadtrath rieth B., seine Lehre vor dem Landesherrn zu rechtfertigen. Er reiste nach Dresden und brachte guten Trost heim, 1624 im August st. Richter, sein Feind, im Novbr. aber auch B. Hauptgedanke dieses Theosophen ist, daß Selbstunterscheidung, innere Entzweiung, das Ja und Nein, wesentliche Bestimmung des Geistes und deßhalb Gottes sei, weil Gott als lebendiger Geist gefaßt werden muß. 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Er versuchte seine Gedanken über göttliche Dinge aufzuschreiben und 1612 kamen Abschriften der „Aurora oder die Morgenröthe im Aufgang“ nicht nur in die Hände seiner Gönner, sondern auch in die des Oberpfarrers zu Görlitz, Richters, der ihn öffentlich abkanzelte und durchsetzte, daß er seine Schrift dem Stadtrathe ausliefern u. geloben mußte, keine weitere zu schreiben (Juli 1613). Durch neue Visionen jedoch erweckt, schrieb B. 1618 theosophische Briefe, 1619 die Abhandlung über die 3 Prinzipien göttlichen Wesens, lebte fortan von Geschenken und lieferte Schriften, in welchen der bildende Umgang mit Gelehrten unverkennbar bleibt. 1623 ließ sein Gönner A. von Frankenberg den „Weg zu Christo“ drucken, Richter lärmte abermals von der Kanzel und in einer lateinischen Abhandlung dazu, der Stadtrath rieth B., seine Lehre vor dem Landesherrn zu rechtfertigen. Er reiste nach Dresden und brachte guten Trost heim, 1624 im August st. Richter, sein Feind, im Novbr. aber auch B. Hauptgedanke dieses Theosophen ist, daß Selbstunterscheidung, innere Entzweiung, das Ja und Nein, wesentliche Bestimmung des Geistes und deßhalb Gottes sei, weil Gott als lebendiger Geist gefaßt werden muß. Dies leitete ihn darauf, die Trinitätslehre zum Mittelpunkte </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [584/0585]
bewirkte er Badens Anschluß an den Zollverein, vertheidigte als einer der fähigsten Gegner der Liberalen 1842 das Recht der Regierung zur Urlaubsverweigerung, wurde 1844 Präsident des Gesammtministeriums und 1846 pensionirt. – B., August, Bruder des Vorigen, geb. 1778 zu Karlsruhe, ist wohl der größte und jedenfalls der einflußreichste der neueren Philologen und Alterthumsforscher, der es versteht, das Leben des Alterthums in Leben und Literatur lebendig darzustellen. Von Steffens, Schleiermacher, besonders von F. A. Wolf in Halle und Berlin gebildet, wurde er 1807 Prof. der Philologie zu Heidelberg, 1811 Prof. der Beredsamkeit und alten Literatur zu Berlin, 1814 Mitglied der Akademie, 1830 geheimer Regierungsrath daselbst. Neben vielen werthvollen Abhandlungen in Zeitschriften und geschmackvollen akadem. Reden, gilt als Meisterstück die Ausgabe „des Pindar“ Lpz. 1811–22; die „Staatshaushaltung der Athener“ 2 Bde. Berlin 1817, 2. Aufl. ebendas. 1851, wurde ins Engl. und Französ. übersetzt und begründete mit dem „Corpus inscriptionum graecarum“ Bd. 1–3 Berlin 1824–53 seinen Ruf in der ganzen gebildeten Welt. Neuere Schriften: „Metrolog. Untersuchungen über Gewichte, Maaße und Münzfuße des Alterthums“ Berlin 1838; „Urkunden über das Seewesen des attischen Staates“ Berlin 1840; „Manetho und die Hundssternperiode“ Berlin 1845; „Untersuchungen über das kosmische System des Platon“ Berlin 1852.
Böcking, Eduard, geb. 1802 zu Trarbach an der Mosel, seit 1833 Prof. der Rechte in Bonn, ausgezeichnet als Praktiker und als Quellenforscher des röm. Rechts. Die bedeutendsten Schriften: Kritische Ausgabe der Institutionen des Gajus und der Fragmente des Ulpian, Papinian etc. „Notitia dignitatum utriusque imperii“ 3 Thl. Bonn 1839 bis 1850.
Boëdromios, Beiname des Apollo in Athen; ihm wurde jährlich das Fest der Boëdromia gefeiert.
Böhm, böhm. Rechnungsmünze = 1 Kaisergroschen oder 3 Kreuzer.
Böhm, Amad. Wenzel, 1769 zu Prag geb., trefflicher Kupferstecher, gest. 1823 zu Leipzig.
Böhm, Joseph Daniel, geb. 1794 zu Wallendorf in der Zips, kaiserlicher Kammermedailleur, bildete sich in Wien und Italien zur Meisterschaft in seiner Kunst.
Böhme, Jakob, der „philosophus teutonicus“, wurde 1575 zu Alt-Seidenburg bei Görlitz in der Oberlausitz geb. und früh von dem Gefühle gehoben, für Außerordentliches bestimmt zu sein. Dem Lehrling und wandernden Gesellen des Schusterhandwerks festigten einzelne Vorkommnisse diese Ahnung, 1594 ließ er sich als Meister in Görlitz nieder und heirathete; Religionsstreitigkeiten erhöhten seinen Drang nach klarer Erkenntniß, er las die hl. Schrift neben Paracelsus, Weigels u. a. Werken. Er versuchte seine Gedanken über göttliche Dinge aufzuschreiben und 1612 kamen Abschriften der „Aurora oder die Morgenröthe im Aufgang“ nicht nur in die Hände seiner Gönner, sondern auch in die des Oberpfarrers zu Görlitz, Richters, der ihn öffentlich abkanzelte und durchsetzte, daß er seine Schrift dem Stadtrathe ausliefern u. geloben mußte, keine weitere zu schreiben (Juli 1613). Durch neue Visionen jedoch erweckt, schrieb B. 1618 theosophische Briefe, 1619 die Abhandlung über die 3 Prinzipien göttlichen Wesens, lebte fortan von Geschenken und lieferte Schriften, in welchen der bildende Umgang mit Gelehrten unverkennbar bleibt. 1623 ließ sein Gönner A. von Frankenberg den „Weg zu Christo“ drucken, Richter lärmte abermals von der Kanzel und in einer lateinischen Abhandlung dazu, der Stadtrath rieth B., seine Lehre vor dem Landesherrn zu rechtfertigen. Er reiste nach Dresden und brachte guten Trost heim, 1624 im August st. Richter, sein Feind, im Novbr. aber auch B. Hauptgedanke dieses Theosophen ist, daß Selbstunterscheidung, innere Entzweiung, das Ja und Nein, wesentliche Bestimmung des Geistes und deßhalb Gottes sei, weil Gott als lebendiger Geist gefaßt werden muß. Dies leitete ihn darauf, die Trinitätslehre zum Mittelpunkte
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