Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.sich während einer Seuche durch alle Werke der Barmherzigkeit. stets aber durch Fürsorge für Waisen aus und stiftete 1600 mit Gleichgesinnten eine Congregation von Weltpriestern für Knabenunterricht, welche durch Paul V. und Gregor XV. den vollkommenen Charakter eines religiösen Ordens - der Piaristen - erhielt. C. schlug das angebotene Bisthum Brindisi aus, legte 1643 seine Würde als General seines Ordens nieder, st. 1648 zu Rom und wurde 1748 selig, 1667 heilig gesprochen; Gedächtnißtag 27. August. Calascibetta, Stadt in der sicil. Provinz Caltanisetta, 6500 E., Getreide- und Seidenbau; in den Bergen viele Höhlen. Calascione (Calaschone), Saiteninstrument bei den Landleuten Unteritaliens, einer kleinen Laute ähnlich, aber mit längerem Hals und Griffbrett. Calatabellota, Stadt in der sicil. Provinz Girgenti, 2000 E., am gleichnamigen Flusse. Calatafimi, Stadt in der sicil. Provinz Trapani, 8500 E.; berühmter Käse. Calatanisetta, Caltanisetta, Provinz in Sicilien mit der gleichnamigen Hauptstadt, 15600 E., befestigt. in fruchtbarer Ebene, in der Nähe 2 Salzseen. Calataynd, span. Stadt in der Provinz Saragossa. arab. Ursprungs, 9500 E., Tuch-, Leinwand-, Leder- und Seifenfabriken. Calatrava, Don Jose, geb. 1781 zu Madrid. Advocat. Mitglied der Cortes von 1808-14, dann Deportirter in Ceuta bis 1820, von 1820-23 Gegner des Ministeriums Martinez de la Rosa, 1823 Justizminister und bald von Cadiz. nach England flüchtig, 1830 bis 34 Mitglied der Junta, welche vom Auslande aus Spanien revolutioniren wollte. 1834 zurückgekehrt bekämpfte er wieder das gemäßigte Ministerium, wurde 1836 selbst Minister, mußte aber schon 1837 abtreten, st. 1846 als Senator. Calatrava, span. Stadt an der Gränze von Andalusien und Castilien; von ihr nennen sich die Ritter von C., ein Orden, der 1158 vom Abte Raimund nach der Regel der Cisterzienser gestiftet wurde und die Stadt gegen die Mauren vertheidigte. 1163 trennten sich Mönche und Ritter vertragsweise und der Ritterorden wurde von Papst Alexander III. 1187 bestätigt. Als C. 1187 an die Mauren verloren ging, nannten sie sich Ritter von Salvatierra, bis sie C. wieder eroberten. 1487 wurde die Großmeisterwürde von Papst Innocenz VIII. der Krone Spanien erblich verliehen. u. 1540 erhielten die Ritter das Recht sich zu verheirathen, Durch die span. Revolutionen hat der Orden fast alle seine Güter verloren; das Ordenskleid ist ein weißer Mantel mit einem rothen Lilienkreuz auf der rechten Seite. Seit 1219 gab es auch Comthurinen von C., welche die Kleidung der Cistercienser trugen, aber jetzt säcularisirt sind. Calcareum, calcar, in der Anatomie das Fersenbein. Calcar, Johann von, Maler, geb. um 1500 in Kleve, gest. in Rom 1546; er bildete sich unter Tizian, malte trefflich in Oel und lieferte die Holzschnitte zu Vesalius anatomischem Handbuche. Calcatur, das Treten, Keltern. Calceament, aus dem latein., Beschuhung. Calceolaria. Pantoffelblume (Dyandria Monogynia Scrophularineae). Durch eine sehr zierliche Blumenkronenbildung ausgezeichnete Gattung, von der in neuerer Zeit eine Menge schöner Bastarden von chilesischen Arten mittelst künstlicher Befruchtung erzielt und, ausgezeichnet durch Größe. Rundung u. außerordentlich mannigfaltige Färbung und Zeichnung der zierlichen Blumen, zur förmlichen Modepflanze geworden sind. Dieselben sind sowohl in Töpfen als im freien Lande nicht besonders schwierig zu cultiviren. Das ganze Geheimniß der Cultur besteht darin, alljährlich im August Samen davon zu säen und nur solche junge Sämlinge zu überwintern, obschon diese C.-Bastarden ausdauernde Pflanzen sind. Wesentlich ist ferner, daß die frühzeitig einzeln versetzten Sämlinge für den Winter einen hellen lustigen Standort nahe an den Fenstern des Glashauses erhalten, und sich während einer Seuche durch alle Werke der Barmherzigkeit. stets aber durch Fürsorge für Waisen aus und stiftete 1600 mit Gleichgesinnten eine Congregation von Weltpriestern für Knabenunterricht, welche durch Paul V. und Gregor XV. den vollkommenen Charakter eines religiösen Ordens – der Piaristen – erhielt. C. schlug das angebotene Bisthum Brindisi aus, legte 1643 seine Würde als General seines Ordens nieder, st. 1648 zu Rom und wurde 1748 selig, 1667 heilig gesprochen; Gedächtnißtag 27. August. Calascibetta, Stadt in der sicil. Provinz Caltanisetta, 6500 E., Getreide- und Seidenbau; in den Bergen viele Höhlen. Calascione (Calaschone), Saiteninstrument bei den Landleuten Unteritaliens, einer kleinen Laute ähnlich, aber mit längerem Hals und Griffbrett. Calatabellota, Stadt in der sicil. Provinz Girgenti, 2000 E., am gleichnamigen Flusse. Calatafimi, Stadt in der sicil. Provinz Trapani, 8500 E.; berühmter Käse. Calatanisetta, Caltanisetta, Provinz in Sicilien mit der gleichnamigen Hauptstadt, 15600 E., befestigt. in fruchtbarer Ebene, in der Nähe 2 Salzseen. Calataynd, span. Stadt in der Provinz Saragossa. arab. Ursprungs, 9500 E., Tuch-, Leinwand-, Leder- und Seifenfabriken. Calatrava, Don Jose, geb. 1781 zu Madrid. Advocat. Mitglied der Cortes von 1808–14, dann Deportirter in Ceuta bis 1820, von 1820–23 Gegner des Ministeriums Martinez de la Rosa, 1823 Justizminister und bald von Cadiz. nach England flüchtig, 1830 bis 34 Mitglied der Junta, welche vom Auslande aus Spanien revolutioniren wollte. 1834 zurückgekehrt bekämpfte er wieder das gemäßigte Ministerium, wurde 1836 selbst Minister, mußte aber schon 1837 abtreten, st. 1846 als Senator. Calatrava, span. Stadt an der Gränze von Andalusien und Castilien; von ihr nennen sich die Ritter von C., ein Orden, der 1158 vom Abte Raimund nach der Regel der Cisterzienser gestiftet wurde und die Stadt gegen die Mauren vertheidigte. 1163 trennten sich Mönche und Ritter vertragsweise und der Ritterorden wurde von Papst Alexander III. 1187 bestätigt. Als C. 1187 an die Mauren verloren ging, nannten sie sich Ritter von Salvatierra, bis sie C. wieder eroberten. 1487 wurde die Großmeisterwürde von Papst Innocenz VIII. der Krone Spanien erblich verliehen. u. 1540 erhielten die Ritter das Recht sich zu verheirathen, Durch die span. Revolutionen hat der Orden fast alle seine Güter verloren; das Ordenskleid ist ein weißer Mantel mit einem rothen Lilienkreuz auf der rechten Seite. Seit 1219 gab es auch Comthurinen von C., welche die Kleidung der Cistercienser trugen, aber jetzt säcularisirt sind. Calcareum, calcar, in der Anatomie das Fersenbein. Calcar, Johann von, Maler, geb. um 1500 in Kleve, gest. in Rom 1546; er bildete sich unter Tizian, malte trefflich in Oel und lieferte die Holzschnitte zu Vesalius anatomischem Handbuche. Calcatur, das Treten, Keltern. Calceament, aus dem latein., Beschuhung. Calceolaria. Pantoffelblume (Dyandria Monogynia Scrophularineae). Durch eine sehr zierliche Blumenkronenbildung ausgezeichnete Gattung, von der in neuerer Zeit eine Menge schöner Bastarden von chilesischen Arten mittelst künstlicher Befruchtung erzielt und, ausgezeichnet durch Größe. Rundung u. außerordentlich mannigfaltige Färbung und Zeichnung der zierlichen Blumen, zur förmlichen Modepflanze geworden sind. Dieselben sind sowohl in Töpfen als im freien Lande nicht besonders schwierig zu cultiviren. Das ganze Geheimniß der Cultur besteht darin, alljährlich im August Samen davon zu säen und nur solche junge Sämlinge zu überwintern, obschon diese C.-Bastarden ausdauernde Pflanzen sind. 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Calascibetta, Stadt in der sicil. Provinz Caltanisetta, 6500 E., Getreide- und Seidenbau; in den Bergen viele Höhlen.
Calascione (Calaschone), Saiteninstrument bei den Landleuten Unteritaliens, einer kleinen Laute ähnlich, aber mit längerem Hals und Griffbrett.
Calatabellota, Stadt in der sicil. Provinz Girgenti, 2000 E., am gleichnamigen Flusse.
Calatafimi, Stadt in der sicil. Provinz Trapani, 8500 E.; berühmter Käse.
Calatanisetta, Caltanisetta, Provinz in Sicilien mit der gleichnamigen Hauptstadt, 15600 E., befestigt. in fruchtbarer Ebene, in der Nähe 2 Salzseen.
Calataynd, span. Stadt in der Provinz Saragossa. arab. Ursprungs, 9500 E., Tuch-, Leinwand-, Leder- und Seifenfabriken.
Calatrava, Don Jose, geb. 1781 zu Madrid. Advocat. Mitglied der Cortes von 1808–14, dann Deportirter in Ceuta bis 1820, von 1820–23 Gegner des Ministeriums Martinez de la Rosa, 1823 Justizminister und bald von Cadiz. nach England flüchtig, 1830 bis 34 Mitglied der Junta, welche vom Auslande aus Spanien revolutioniren wollte. 1834 zurückgekehrt bekämpfte er wieder das gemäßigte Ministerium, wurde 1836 selbst Minister, mußte aber schon 1837 abtreten, st. 1846 als Senator.
Calatrava, span. Stadt an der Gränze von Andalusien und Castilien; von ihr nennen sich die Ritter von C., ein Orden, der 1158 vom Abte Raimund nach der Regel der Cisterzienser gestiftet wurde und die Stadt gegen die Mauren vertheidigte. 1163 trennten sich Mönche und Ritter vertragsweise und der Ritterorden wurde von Papst Alexander III. 1187 bestätigt. Als C. 1187 an die Mauren verloren ging, nannten sie sich Ritter von Salvatierra, bis sie C. wieder eroberten. 1487 wurde die Großmeisterwürde von Papst Innocenz VIII. der Krone Spanien erblich verliehen. u. 1540 erhielten die Ritter das Recht sich zu verheirathen, Durch die span. Revolutionen hat der Orden fast alle seine Güter verloren; das Ordenskleid ist ein weißer Mantel mit einem rothen Lilienkreuz auf der rechten Seite. Seit 1219 gab es auch Comthurinen von C., welche die Kleidung der Cistercienser trugen, aber jetzt säcularisirt sind.
Calcareum, calcar, in der Anatomie das Fersenbein.
Calcar, Johann von, Maler, geb. um 1500 in Kleve, gest. in Rom 1546; er bildete sich unter Tizian, malte trefflich in Oel und lieferte die Holzschnitte zu Vesalius anatomischem Handbuche.
Calcatur, das Treten, Keltern.
Calceament, aus dem latein., Beschuhung.
Calceolaria. Pantoffelblume (Dyandria Monogynia Scrophularineae). Durch eine sehr zierliche Blumenkronenbildung ausgezeichnete Gattung, von der in neuerer Zeit eine Menge schöner Bastarden von chilesischen Arten mittelst künstlicher Befruchtung erzielt und, ausgezeichnet durch Größe. Rundung u. außerordentlich mannigfaltige Färbung und Zeichnung der zierlichen Blumen, zur förmlichen Modepflanze geworden sind. Dieselben sind sowohl in Töpfen als im freien Lande nicht besonders schwierig zu cultiviren. Das ganze Geheimniß der Cultur besteht darin, alljährlich im August Samen davon zu säen und nur solche junge Sämlinge zu überwintern, obschon diese C.-Bastarden ausdauernde Pflanzen sind. Wesentlich ist ferner, daß die frühzeitig einzeln versetzten Sämlinge für den Winter einen hellen lustigen Standort nahe an den Fenstern des Glashauses erhalten, und
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