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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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an der Verschwörung vom 15. Mai in's Gefängniß und nach der Junischlacht entfloh er nach England.


Alberti von Enno, altes tyr. Geschlecht vom Ennsberg im Trientischen genannt, kommt bereits im 11. Jahrh. vor, gab im 14. Jahrh. Brixen 2 Bischöfe, im 17. Jahrh. Trient einen Bischof ebenso im 18. Jahrh.; 1716 wurde Franz Felix A. v. Enno in den Grafenstand erhoben.


Alberti von Poja, tyr. Geschlecht, aus Italien stammend, 1774 in den Reichsgrafenstand erhoben.


Alberti, Leone Bapt., geb. 1398 zu Florenz, gest. 1472, ein vielseitig gebildeter Mann, Kenner der alten Sprachen, Dichter, Musiker, Maler, ausgezeichneter Architekt, als welcher er den antiken Baustyl in seiner Reinheit wieder einzuführen strebte. Seine bedeutendsten Bauwerke sind die Kirchen St. Andrea in Mantua und St. Francesco in Rimini; er schrieb "de re aedificatoria" Florenz 1485.


Alberti, Mariotto, gest. 1520, geschätzter Historienmaler.


Alberti, Heinr., deutscher Dichter und Liedercomponist 1604 zu Lobenstein geb., 1668 als Organist in Dresden gest.; einige seiner Lieder sind auch in den neuesten protest. Gesangbüchern beibehalten.


Alberti, Frdr. von, Director des Württemb. Salzwerks Wilhelmshall bei Rothenmünster unweit Rottweil, Schriftsteller im Fache der Geognosie und Halurgie. Schriften: Halurgische Geologie. 2 Bde. 1852.


Albertinische Linie s. Sachsen.


Albertrandy, geb. 1731 zu Warschau, in den Jesuitenschulen gebildet und später Ordensglied, Professor, Erzieher des Fürsten Lubienski, Lector und Bibliothekar des Königs Stanislaus Aug., Titularbischof von Zenopol, machte sich besonders um die poln. Geschichte verdient, indem er in den Archiven von Rom und Stockholm der Mangelhaftigkeit der heimischen Geschichtsquellen abzuhelfen suchte. Reden und Abhandlungen erschienen von ihm, "in den Jahrbüchern der Gesellschaft der Wissenschaften". Er st. 1808. Aus seinem Nachlasse wurde herausgegeben: "Geschichte der Regierung des Heinrich und Stephan Batori", "der Regierung der Jagellonen Kazmiarz, Jan Olbracht und Alexander". Die meisten seiner hist. Excerpte kamen in die Bibliothek von Pulawy.


Albertus Magnus, aus dem Geschlechte der Herren von Bollstädt, wurde um 1200 zu Lauingen in Schwaben geboren, studirte in Padua, trat 1223 in den Dominicanerorden und lehrte zu Hildesheim, Regensburg, Köln und Paris Philosophie und Theologie. 1254 bis 59 war er Ordensprovincial in Deutschland, 1260-62 Bischof in Regensburg, kehrte aber in sein Kloster nach Köln zurück, wo er 1280 st. A. war Theologe und Philosoph und brachte als solcher besonders die aristotelische Philosophie in die mittelalterl. Schulen; er war Naturforscher, Physiker, Architekt und kam deßwegen bei seinen Zeitgenossen in den Geruch der Zauberei. Seine Schriften umfassen 21 Foliobände.


Albertusthaler, sogenannt, weil sie zuerst von Erzherzog Albert, dem Statthalter der span. Niederlande geprägt wurden 1598; später Brabanter, Burgunder oder auch Kreuzthaler genannt wurden sie eine der gangbarsten groben Münzsorten und deßwegen auch in andern Ländern geprägt; Werth 13 Loth 8 Gran. 91/4 auf eine seine Mark. Seit 1755 ersetzte sie der Kronenthaler, der 8 Gr. schwerer gemünzt wurde.


Albi, Hptstdt. des Departement des Tarn, auf einem schroffen Hügel am Tarn, 15000 E., Sitz eines Erzbischofs, Kathedrale, Seminar, College, Zeichnungsschule, Handel mit Wein, Korn, Liqueur, Gewürzen. - A. war Grafschaft seit 781, kam dann an Toulouse, 1223 an Simon von Montfort und 1226 an König Ludwig VIII.


Albigenser, Name mittelalterlicher weit verbreiteter Häretiker, von ihrem Hauptsitze Albi sogenannt, sonst Katharer, Pateriner, Bulgaren u. s. w. geheißen. Nach ihrer Lehre hatte nicht der Gott des Lichts, sondern der der Finsterniß die Welt erschaffen, der Jehovah des A. T.; Christus ist nicht wahrer Gott sondern ein Engel des

an der Verschwörung vom 15. Mai inʼs Gefängniß und nach der Junischlacht entfloh er nach England.


Alberti von Enno, altes tyr. Geschlecht vom Ennsberg im Trientischen genannt, kommt bereits im 11. Jahrh. vor, gab im 14. Jahrh. Brixen 2 Bischöfe, im 17. Jahrh. Trient einen Bischof ebenso im 18. Jahrh.; 1716 wurde Franz Felix A. v. Enno in den Grafenstand erhoben.


Alberti von Poja, tyr. Geschlecht, aus Italien stammend, 1774 in den Reichsgrafenstand erhoben.


Alberti, Leone Bapt., geb. 1398 zu Florenz, gest. 1472, ein vielseitig gebildeter Mann, Kenner der alten Sprachen, Dichter, Musiker, Maler, ausgezeichneter Architekt, als welcher er den antiken Baustyl in seiner Reinheit wieder einzuführen strebte. Seine bedeutendsten Bauwerke sind die Kirchen St. Andrea in Mantua und St. Francesco in Rimini; er schrieb „de re aedificatoria“ Florenz 1485.


Alberti, Mariotto, gest. 1520, geschätzter Historienmaler.


Alberti, Heinr., deutscher Dichter und Liedercomponist 1604 zu Lobenstein geb., 1668 als Organist in Dresden gest.; einige seiner Lieder sind auch in den neuesten protest. Gesangbüchern beibehalten.


Alberti, Frdr. von, Director des Württemb. Salzwerks Wilhelmshall bei Rothenmünster unweit Rottweil, Schriftsteller im Fache der Geognosie und Halurgie. Schriften: Halurgische Geologie. 2 Bde. 1852.


Albertinische Linie s. Sachsen.


Albertrandy, geb. 1731 zu Warschau, in den Jesuitenschulen gebildet und später Ordensglied, Professor, Erzieher des Fürsten Lubienski, Lector und Bibliothekar des Königs Stanislaus Aug., Titularbischof von Zenopol, machte sich besonders um die poln. Geschichte verdient, indem er in den Archiven von Rom und Stockholm der Mangelhaftigkeit der heimischen Geschichtsquellen abzuhelfen suchte. Reden und Abhandlungen erschienen von ihm, „in den Jahrbüchern der Gesellschaft der Wissenschaften“. Er st. 1808. Aus seinem Nachlasse wurde herausgegeben: „Geschichte der Regierung des Heinrich und Stephan Batori“, „der Regierung der Jagellonen Kazmiarz, Jan Olbracht und Alexander“. Die meisten seiner hist. Excerpte kamen in die Bibliothek von Pulawy.


Albertus Magnus, aus dem Geschlechte der Herren von Bollstädt, wurde um 1200 zu Lauingen in Schwaben geboren, studirte in Padua, trat 1223 in den Dominicanerorden und lehrte zu Hildesheim, Regensburg, Köln und Paris Philosophie und Theologie. 1254 bis 59 war er Ordensprovincial in Deutschland, 1260–62 Bischof in Regensburg, kehrte aber in sein Kloster nach Köln zurück, wo er 1280 st. A. war Theologe und Philosoph und brachte als solcher besonders die aristotelische Philosophie in die mittelalterl. Schulen; er war Naturforscher, Physiker, Architekt und kam deßwegen bei seinen Zeitgenossen in den Geruch der Zauberei. Seine Schriften umfassen 21 Foliobände.


Albertusthaler, sogenannt, weil sie zuerst von Erzherzog Albert, dem Statthalter der span. Niederlande geprägt wurden 1598; später Brabanter, Burgunder oder auch Kreuzthaler genannt wurden sie eine der gangbarsten groben Münzsorten und deßwegen auch in andern Ländern geprägt; Werth 13 Loth 8 Gran. 91/4 auf eine seine Mark. Seit 1755 ersetzte sie der Kronenthaler, der 8 Gr. schwerer gemünzt wurde.


Albi, Hptstdt. des Departement des Tarn, auf einem schroffen Hügel am Tarn, 15000 E., Sitz eines Erzbischofs, Kathedrale, Seminar, College, Zeichnungsschule, Handel mit Wein, Korn, Liqueur, Gewürzen. – A. war Grafschaft seit 781, kam dann an Toulouse, 1223 an Simon von Montfort und 1226 an König Ludwig VIII.


Albigenser, Name mittelalterlicher weit verbreiteter Häretiker, von ihrem Hauptsitze Albi sogenannt, sonst Katharer, Pateriner, Bulgaren u. s. w. geheißen. Nach ihrer Lehre hatte nicht der Gott des Lichts, sondern der der Finsterniß die Welt erschaffen, der Jehovah des A. T.; Christus ist nicht wahrer Gott sondern ein Engel des

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[96/0097] an der Verschwörung vom 15. Mai inʼs Gefängniß und nach der Junischlacht entfloh er nach England. Alberti von Enno, altes tyr. Geschlecht vom Ennsberg im Trientischen genannt, kommt bereits im 11. Jahrh. vor, gab im 14. Jahrh. Brixen 2 Bischöfe, im 17. Jahrh. Trient einen Bischof ebenso im 18. Jahrh.; 1716 wurde Franz Felix A. v. Enno in den Grafenstand erhoben. Alberti von Poja, tyr. Geschlecht, aus Italien stammend, 1774 in den Reichsgrafenstand erhoben. Alberti, Leone Bapt., geb. 1398 zu Florenz, gest. 1472, ein vielseitig gebildeter Mann, Kenner der alten Sprachen, Dichter, Musiker, Maler, ausgezeichneter Architekt, als welcher er den antiken Baustyl in seiner Reinheit wieder einzuführen strebte. Seine bedeutendsten Bauwerke sind die Kirchen St. Andrea in Mantua und St. Francesco in Rimini; er schrieb „de re aedificatoria“ Florenz 1485. Alberti, Mariotto, gest. 1520, geschätzter Historienmaler. Alberti, Heinr., deutscher Dichter und Liedercomponist 1604 zu Lobenstein geb., 1668 als Organist in Dresden gest.; einige seiner Lieder sind auch in den neuesten protest. Gesangbüchern beibehalten. Alberti, Frdr. von, Director des Württemb. Salzwerks Wilhelmshall bei Rothenmünster unweit Rottweil, Schriftsteller im Fache der Geognosie und Halurgie. Schriften: Halurgische Geologie. 2 Bde. 1852. Albertinische Linie s. Sachsen. Albertrandy, geb. 1731 zu Warschau, in den Jesuitenschulen gebildet und später Ordensglied, Professor, Erzieher des Fürsten Lubienski, Lector und Bibliothekar des Königs Stanislaus Aug., Titularbischof von Zenopol, machte sich besonders um die poln. Geschichte verdient, indem er in den Archiven von Rom und Stockholm der Mangelhaftigkeit der heimischen Geschichtsquellen abzuhelfen suchte. Reden und Abhandlungen erschienen von ihm, „in den Jahrbüchern der Gesellschaft der Wissenschaften“. Er st. 1808. Aus seinem Nachlasse wurde herausgegeben: „Geschichte der Regierung des Heinrich und Stephan Batori“, „der Regierung der Jagellonen Kazmiarz, Jan Olbracht und Alexander“. Die meisten seiner hist. Excerpte kamen in die Bibliothek von Pulawy. Albertus Magnus, aus dem Geschlechte der Herren von Bollstädt, wurde um 1200 zu Lauingen in Schwaben geboren, studirte in Padua, trat 1223 in den Dominicanerorden und lehrte zu Hildesheim, Regensburg, Köln und Paris Philosophie und Theologie. 1254 bis 59 war er Ordensprovincial in Deutschland, 1260–62 Bischof in Regensburg, kehrte aber in sein Kloster nach Köln zurück, wo er 1280 st. A. war Theologe und Philosoph und brachte als solcher besonders die aristotelische Philosophie in die mittelalterl. Schulen; er war Naturforscher, Physiker, Architekt und kam deßwegen bei seinen Zeitgenossen in den Geruch der Zauberei. Seine Schriften umfassen 21 Foliobände. Albertusthaler, sogenannt, weil sie zuerst von Erzherzog Albert, dem Statthalter der span. Niederlande geprägt wurden 1598; später Brabanter, Burgunder oder auch Kreuzthaler genannt wurden sie eine der gangbarsten groben Münzsorten und deßwegen auch in andern Ländern geprägt; Werth 13 Loth 8 Gran. 91/4 auf eine seine Mark. Seit 1755 ersetzte sie der Kronenthaler, der 8 Gr. schwerer gemünzt wurde. Albi, Hptstdt. des Departement des Tarn, auf einem schroffen Hügel am Tarn, 15000 E., Sitz eines Erzbischofs, Kathedrale, Seminar, College, Zeichnungsschule, Handel mit Wein, Korn, Liqueur, Gewürzen. – A. war Grafschaft seit 781, kam dann an Toulouse, 1223 an Simon von Montfort und 1226 an König Ludwig VIII. Albigenser, Name mittelalterlicher weit verbreiteter Häretiker, von ihrem Hauptsitze Albi sogenannt, sonst Katharer, Pateriner, Bulgaren u. s. w. geheißen. Nach ihrer Lehre hatte nicht der Gott des Lichts, sondern der der Finsterniß die Welt erschaffen, der Jehovah des A. T.; Christus ist nicht wahrer Gott sondern ein Engel des

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/97>, abgerufen am 22.11.2024.