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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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wurde der Codex im 16. Jahrh. in Sicilien gefunden, 1615 als C. Alexandrinum, 1688 besser von Ducange als C. p., 1832 am besten von L. Dindorf herausgegeben u. Niebuhrs Sammlung der Byzantiner (s. d. Art.) einverleibt.


Chronik (griech., Zeitbuch), einfache Darstellung der Begebenheiten nach der Jahresfolge, ohne innern Zusammenhang, in abgerissenen Bemerkungen. C. ist wesentlich dasselbe mit den röm Annalen und bezeichnet immer den Anfang der eigentlichen Geschichtschreibung.


Chronik, Bücher der, oder Paralipomena, Ergänzungen, heißen die zwei letzten Geschichtsbücher des alten Testaments, die nach dem babylon. Exil, wahrscheinlich zu Esras Zeit oder von diesem selbst verfaßt worden sind. Sie enthalten Geschlechtsregister; die Geschichte Davids, Salomos, der Könige des Reiches Juda bis zum Untergang desselben durch die Chaldäer und gedenken am Schlusse der Rückkehr aus dem Exile.


Chronique scandaleuse (frz. Kronik skangdalös), das Tagesgespräch od. die Geschichte, sofern sie sich mit den Schlechtigkeiten und Thorheiten eines Ortes, Standes od. Hofes beschäftigen.


Chronisch, was eine längere Zeit durch dauert. C.e Krankheiten heißen deßhalb die längere Zeit, über 40 Tage, anhaltenden, meist fieberlosen, im Gegensatze zu den acuten, fieberhaften Krankheiten (s. acut).


Chronogramm, lat. Satz, oft Vers, in welchem die röm. Zahlbuchstaben die Jahreszahl der Begebenheit angeben, auf welche sich die Inschrift bezieht; an und in Kirchen ziemlich häufig. Ein einfacher Vers dieser Art heißt Chronostichon oder Eteostichon, in einem Distichon Chronodistichon.


Chronologie, Zeitrechnungskunde, zerfällt in zwei Theile, in die astronomische od. natürliche, u. in die historische, welche die Zeitrechnungsformen der verschiedenen Völker angibt und die Begebenheiten, welche zu Anfangspunkten der verschiedenen Zeitrechnungen oder Aeren gemacht worden sind. Die C. ist eine der bedeutendsten Hilfswissenschaften der Geschichte. Vergl. Jahr, Jahresrechnung, Kalender, Monat, Tag, Woche, Zeitrechnung.


Chronometer (Zeitmesser), sehr sein und genau construirte tragbare Uhren, ähnlich unsern Taschenuhren, welche die Genauigkeit der Zeitangabe bis auf Bruchtheile einer Sekunde mit den astronomischen Pendeluhren gemein haben, vor diesen aber den Vorzug, daß sie auch auf See- oder auf Landreisen gebraucht werden können, namentlich zur Bestimmung der geograph. Länge auf offener See. Der engl. Mechaniker Harrison ist ihr Erfinder.


Chroognosie, griech., Lehre von den Farben der Mineralien.


Chrudim, böhm. Stadt im Kreise Pardubitz an der Chrudinka, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, mit 6200 E.; Getreidebau, wichtige Pferdemärkte.


Chrysalis, Chrysalide, Puppe, ein Verwandlungszustand der Insekten; s. Puppe.


Chrysanthemum indicum ist der bekannteste Name der schönen Zierpflanze, von welcher ganze Sortimente in den prachtvollsten Farben vom reinsten Weiß durch alle Nüancen des Rothen bis ins dunkelste Purpur, u. vom Schwefelgelb bis ins tiefste Braunroth cultivirt werden, und welche um so beliebter ist, weil die Sorten erst gegen den Winter hin (daher Winteraster) zur Blüthe kommen u. lange fortblühen. In neuerer Zeit sind Zwergsorten davon in Handel gekommen, welche noch beliebter werden zu wollen scheinen, als die früher bekannten oft ziemlich hochwachsenden Spielarten. Die Zierpflanze stammt aus Japan, ist aber bei uns äußerst leicht zu cultiviren als Kaphauspflanze, u. die meisten Sorten würden unsern Winter im Freien aushalten. Wesentlich bei ihrer Cultur ist eine etwas sandige Erde, viel frische Luft und von Zeit zu Zeit ein kräftiger Düngerguß, namentlich gegen die Blüthezeit hin; auch ein öfteres Versetzen kommt denselben sehr zu statten. Um die Sorten möglichst niedrig zu halten, thut man am besten, alljährig von den Frühjahrstrieben der an frostfreien, kühlen

wurde der Codex im 16. Jahrh. in Sicilien gefunden, 1615 als C. Alexandrinum, 1688 besser von Ducange als C. p., 1832 am besten von L. Dindorf herausgegeben u. Niebuhrs Sammlung der Byzantiner (s. d. Art.) einverleibt.


Chronik (griech., Zeitbuch), einfache Darstellung der Begebenheiten nach der Jahresfolge, ohne innern Zusammenhang, in abgerissenen Bemerkungen. C. ist wesentlich dasselbe mit den röm Annalen und bezeichnet immer den Anfang der eigentlichen Geschichtschreibung.


Chronik, Bücher der, oder Paralipomena, Ergänzungen, heißen die zwei letzten Geschichtsbücher des alten Testaments, die nach dem babylon. Exil, wahrscheinlich zu Esras Zeit oder von diesem selbst verfaßt worden sind. Sie enthalten Geschlechtsregister; die Geschichte Davids, Salomos, der Könige des Reiches Juda bis zum Untergang desselben durch die Chaldäer und gedenken am Schlusse der Rückkehr aus dem Exile.


Chronique scandaleuse (frz. Kronik skangdalös), das Tagesgespräch od. die Geschichte, sofern sie sich mit den Schlechtigkeiten und Thorheiten eines Ortes, Standes od. Hofes beschäftigen.


Chronisch, was eine längere Zeit durch dauert. C.e Krankheiten heißen deßhalb die längere Zeit, über 40 Tage, anhaltenden, meist fieberlosen, im Gegensatze zu den acuten, fieberhaften Krankheiten (s. acut).


Chronogramm, lat. Satz, oft Vers, in welchem die röm. Zahlbuchstaben die Jahreszahl der Begebenheit angeben, auf welche sich die Inschrift bezieht; an und in Kirchen ziemlich häufig. Ein einfacher Vers dieser Art heißt Chronostichon oder Eteostichon, in einem Distichon Chronodistichon.


Chronologie, Zeitrechnungskunde, zerfällt in zwei Theile, in die astronomische od. natürliche, u. in die historische, welche die Zeitrechnungsformen der verschiedenen Völker angibt und die Begebenheiten, welche zu Anfangspunkten der verschiedenen Zeitrechnungen oder Aeren gemacht worden sind. Die C. ist eine der bedeutendsten Hilfswissenschaften der Geschichte. Vergl. Jahr, Jahresrechnung, Kalender, Monat, Tag, Woche, Zeitrechnung.


Chronometer (Zeitmesser), sehr sein und genau construirte tragbare Uhren, ähnlich unsern Taschenuhren, welche die Genauigkeit der Zeitangabe bis auf Bruchtheile einer Sekunde mit den astronomischen Pendeluhren gemein haben, vor diesen aber den Vorzug, daß sie auch auf See- oder auf Landreisen gebraucht werden können, namentlich zur Bestimmung der geograph. Länge auf offener See. Der engl. Mechaniker Harrison ist ihr Erfinder.


Chroognosie, griech., Lehre von den Farben der Mineralien.


Chrudim, böhm. Stadt im Kreise Pardubitz an der Chrudinka, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, mit 6200 E.; Getreidebau, wichtige Pferdemärkte.


Chrysalis, Chrysalide, Puppe, ein Verwandlungszustand der Insekten; s. Puppe.


Chrysanthemum indicum ist der bekannteste Name der schönen Zierpflanze, von welcher ganze Sortimente in den prachtvollsten Farben vom reinsten Weiß durch alle Nüancen des Rothen bis ins dunkelste Purpur, u. vom Schwefelgelb bis ins tiefste Braunroth cultivirt werden, und welche um so beliebter ist, weil die Sorten erst gegen den Winter hin (daher Winteraster) zur Blüthe kommen u. lange fortblühen. In neuerer Zeit sind Zwergsorten davon in Handel gekommen, welche noch beliebter werden zu wollen scheinen, als die früher bekannten oft ziemlich hochwachsenden Spielarten. Die Zierpflanze stammt aus Japan, ist aber bei uns äußerst leicht zu cultiviren als Kaphauspflanze, u. die meisten Sorten würden unsern Winter im Freien aushalten. Wesentlich bei ihrer Cultur ist eine etwas sandige Erde, viel frische Luft und von Zeit zu Zeit ein kräftiger Düngerguß, namentlich gegen die Blüthezeit hin; auch ein öfteres Versetzen kommt denselben sehr zu statten. Um die Sorten möglichst niedrig zu halten, thut man am besten, alljährig von den Frühjahrstrieben der an frostfreien, kühlen

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[116/0117] wurde der Codex im 16. Jahrh. in Sicilien gefunden, 1615 als C. Alexandrinum, 1688 besser von Ducange als C. p., 1832 am besten von L. Dindorf herausgegeben u. Niebuhrs Sammlung der Byzantiner (s. d. Art.) einverleibt. Chronik (griech., Zeitbuch), einfache Darstellung der Begebenheiten nach der Jahresfolge, ohne innern Zusammenhang, in abgerissenen Bemerkungen. C. ist wesentlich dasselbe mit den röm Annalen und bezeichnet immer den Anfang der eigentlichen Geschichtschreibung. Chronik, Bücher der, oder Paralipomena, Ergänzungen, heißen die zwei letzten Geschichtsbücher des alten Testaments, die nach dem babylon. Exil, wahrscheinlich zu Esras Zeit oder von diesem selbst verfaßt worden sind. Sie enthalten Geschlechtsregister; die Geschichte Davids, Salomos, der Könige des Reiches Juda bis zum Untergang desselben durch die Chaldäer und gedenken am Schlusse der Rückkehr aus dem Exile. Chronique scandaleuse (frz. Kronik skangdalös), das Tagesgespräch od. die Geschichte, sofern sie sich mit den Schlechtigkeiten und Thorheiten eines Ortes, Standes od. Hofes beschäftigen. Chronisch, was eine längere Zeit durch dauert. C.e Krankheiten heißen deßhalb die längere Zeit, über 40 Tage, anhaltenden, meist fieberlosen, im Gegensatze zu den acuten, fieberhaften Krankheiten (s. acut). Chronogramm, lat. Satz, oft Vers, in welchem die röm. Zahlbuchstaben die Jahreszahl der Begebenheit angeben, auf welche sich die Inschrift bezieht; an und in Kirchen ziemlich häufig. Ein einfacher Vers dieser Art heißt Chronostichon oder Eteostichon, in einem Distichon Chronodistichon. Chronologie, Zeitrechnungskunde, zerfällt in zwei Theile, in die astronomische od. natürliche, u. in die historische, welche die Zeitrechnungsformen der verschiedenen Völker angibt und die Begebenheiten, welche zu Anfangspunkten der verschiedenen Zeitrechnungen oder Aeren gemacht worden sind. Die C. ist eine der bedeutendsten Hilfswissenschaften der Geschichte. Vergl. Jahr, Jahresrechnung, Kalender, Monat, Tag, Woche, Zeitrechnung. Chronometer (Zeitmesser), sehr sein und genau construirte tragbare Uhren, ähnlich unsern Taschenuhren, welche die Genauigkeit der Zeitangabe bis auf Bruchtheile einer Sekunde mit den astronomischen Pendeluhren gemein haben, vor diesen aber den Vorzug, daß sie auch auf See- oder auf Landreisen gebraucht werden können, namentlich zur Bestimmung der geograph. Länge auf offener See. Der engl. Mechaniker Harrison ist ihr Erfinder. Chroognosie, griech., Lehre von den Farben der Mineralien. Chrudim, böhm. Stadt im Kreise Pardubitz an der Chrudinka, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, mit 6200 E.; Getreidebau, wichtige Pferdemärkte. Chrysalis, Chrysalide, Puppe, ein Verwandlungszustand der Insekten; s. Puppe. Chrysanthemum indicum ist der bekannteste Name der schönen Zierpflanze, von welcher ganze Sortimente in den prachtvollsten Farben vom reinsten Weiß durch alle Nüancen des Rothen bis ins dunkelste Purpur, u. vom Schwefelgelb bis ins tiefste Braunroth cultivirt werden, und welche um so beliebter ist, weil die Sorten erst gegen den Winter hin (daher Winteraster) zur Blüthe kommen u. lange fortblühen. In neuerer Zeit sind Zwergsorten davon in Handel gekommen, welche noch beliebter werden zu wollen scheinen, als die früher bekannten oft ziemlich hochwachsenden Spielarten. Die Zierpflanze stammt aus Japan, ist aber bei uns äußerst leicht zu cultiviren als Kaphauspflanze, u. die meisten Sorten würden unsern Winter im Freien aushalten. Wesentlich bei ihrer Cultur ist eine etwas sandige Erde, viel frische Luft und von Zeit zu Zeit ein kräftiger Düngerguß, namentlich gegen die Blüthezeit hin; auch ein öfteres Versetzen kommt denselben sehr zu statten. Um die Sorten möglichst niedrig zu halten, thut man am besten, alljährig von den Frühjahrstrieben der an frostfreien, kühlen

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/117>, abgerufen am 11.12.2024.