Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.1 Thlr. 3 Sgr. 31/2 Pfg. = 1 fl. 37 kr. C.-M. Daghestan, russisch-asiat. Provinz im östl. Kaukasus, zwischen dem kaspischen Meer, Tscherkessien und Grusien, Hochland u. Niederland, im Ganzen fruchtbar, reich an Weiden, das Gebirge dicht bewaldet. Das Niederland, von Kumüken, Truchmenen, Avaren etc. bewohnt, ist den Russen unterworfen, im Gebirge aber leisten die Tschetschenzen unter Schamyl einen mit Recht bewunderten Widerstand. Dagobert I., Chlodwigs tüchtigster Nachfolger, war der Sohn Chlotars II., von dem er 622 Austrasien, 628 Neustrien sammt Burgund, am Bischof Arnulf von Metz u. dem Hausmeier Pipin von Landen aber treffliche Räthe erhielt. Er besiegte die Sachsen und slavische Stämme, verbesserte die Gesetze der Franken und Alemannen, stiftete und begabte fast unzählige Kirchen, verdunkelte aber seinen Ruhm durch Wollust, Treulosigkeit und Grausamkeit. D. st. 638 erst 6jährig u. wurde in dem von ihm reich beschenkten St. Denys begraben. - D. II., Sohn König Sigberts II., sollte seinem Vater 656 in Austrasien folgen, gelangte endlich nach langer Gefangenschaft und Verbannung durch Vetter und Große auf den Thron und wurde 679 ermordet. - D. III., Nachfolger Childeberts II. von Neustrien, st. 711. Dagöe oder Dagden, russ. Insel im finnischen Meerbusen an der Küste von Esthland, 141/2 #M. groß mit 14000 E., welche von Fischerei und Viehzucht leben. Dagon, d. h. Fisch, eine in der Bibel vorkommende philistäische Gottheit, welche auf phönicischen Münzen mit einem in Fischgestalt endigenden menschlichen Oberleib abgebildet und als ein Gott der Fruchtbarkeit gedacht wurde, entsprechend der weiblichen Aschera (Astarte, Venus). Dagop, das Heiligthum in den indischen Buddhatempeln vor dem halbkreisförmigem Abschluß des Mittelraums, ist eine etwas überhöhte Halbkugel, welche eine cylinderartige Grundlage hat. Daguerre, Louis Jacques Mande, geb. zu Cormeilles 1789, gest. zu Paris 1851, war Decorationsmaler in Paris, erfand 1822 das Diorama, das er in Verbindung mit dem Maler Bouton construirte. Gleichzeitig beschäftigte ihn der Gedanke, ob es nicht möglich sei, die Bilder der Camera obscura zu fixiren. Jahrelange Versuche, in Verbindung mit Niepce angestellt, hatten den bekannten glücklichen Erfolg (s. Daguerreotypie). Daguerreotypie, die von Daguerre erfundene Methode, durch unmittelbare Einwirkung des Sonnenlichts auf Metallplatten Abbildungen hervorzubringen; der dazu nöthige Apparat heißt Daguerreotyp, die erzeugten Bilder Daguerre'sche Lichtbilder, Photographien. Versuche, Lichtbilder auf Papier zu erzeugen, wurden schon früher gemacht. Niepce wendete zuerst Metallplatten an; mit ihm verband sich 1826 Daguerre, der, nachdem Niepce 1833 gest., die Methode zu einer solchen Vollkommenheit ausbildete, daß die Ehre der Erfindung ihm gebührt. Die mit Silber plattirte Kupferplatte wird zuerst gereinigt u. polirt; sodann Dämpfen von Chlorjod und Bromjod ausgesetzt, welche der Platte einen unendlich dünnen, gegen Licht sehr empfindlichen Ueberzug geben. Die so präparirte Platte erfordert dunkle Aufbewahrung. Bei der Daguerreotypirung wird vorerst die Camera obscura so gestellt, daß die matte Glastafel derselben das deutliche Bild des Gegenstandes zeigt. An die Stelle dieser Glastafel kommt nun die jodirte Metallplatte, und bleibt hier die nöthige Zeit dem Lichte ausgesetzt. Die Platte, auf der jetzt noch nichts von einem Bilde bemerkbar ist, wird sodann heraus genommen und in einem geschlossenen Apparate der Einwirkung von Quecksilberdämpfen ausgesetzt. Diese Dämpfe verdichten sich auf den vom Lichte veränderten Stellen der Platte, und zwar auf den stärker beleuchteten mehr, auf den schattigeren weniger, wodurch das Bild des aufgenommenen Gegenstandes zum Vorschein kommt. Das so erhaltene Bild wird nun fixirt durch Waschen der Platte mit Kochsalzlösung od. unter schwefligsaurem Kali. Durch die neueren Verbesserungen 1 Thlr. 3 Sgr. 31/2 Pfg. = 1 fl. 37 kr. C.-M. Daghestan, russisch-asiat. Provinz im östl. Kaukasus, zwischen dem kaspischen Meer, Tscherkessien und Grusien, Hochland u. Niederland, im Ganzen fruchtbar, reich an Weiden, das Gebirge dicht bewaldet. Das Niederland, von Kumüken, Truchmenen, Avaren etc. bewohnt, ist den Russen unterworfen, im Gebirge aber leisten die Tschetschenzen unter Schamyl einen mit Recht bewunderten Widerstand. Dagobert I., Chlodwigs tüchtigster Nachfolger, war der Sohn Chlotars II., von dem er 622 Austrasien, 628 Neustrien sammt Burgund, am Bischof Arnulf von Metz u. dem Hausmeier Pipin von Landen aber treffliche Räthe erhielt. Er besiegte die Sachsen und slavische Stämme, verbesserte die Gesetze der Franken und Alemannen, stiftete und begabte fast unzählige Kirchen, verdunkelte aber seinen Ruhm durch Wollust, Treulosigkeit und Grausamkeit. D. st. 638 erst 6jährig u. wurde in dem von ihm reich beschenkten St. Denys begraben. – D. II., Sohn König Sigberts II., sollte seinem Vater 656 in Austrasien folgen, gelangte endlich nach langer Gefangenschaft und Verbannung durch Vetter und Große auf den Thron und wurde 679 ermordet. – D. III., Nachfolger Childeberts II. von Neustrien, st. 711. Dagöe oder Dagden, russ. Insel im finnischen Meerbusen an der Küste von Esthland, 141/2 □M. groß mit 14000 E., welche von Fischerei und Viehzucht leben. Dagon, d. h. Fisch, eine in der Bibel vorkommende philistäische Gottheit, welche auf phönicischen Münzen mit einem in Fischgestalt endigenden menschlichen Oberleib abgebildet und als ein Gott der Fruchtbarkeit gedacht wurde, entsprechend der weiblichen Aschera (Astarte, Venus). Dagop, das Heiligthum in den indischen Buddhatempeln vor dem halbkreisförmigem Abschluß des Mittelraums, ist eine etwas überhöhte Halbkugel, welche eine cylinderartige Grundlage hat. Daguerre, Louis Jacques Mandé, geb. zu Cormeilles 1789, gest. zu Paris 1851, war Decorationsmaler in Paris, erfand 1822 das Diorama, das er in Verbindung mit dem Maler Bouton construirte. Gleichzeitig beschäftigte ihn der Gedanke, ob es nicht möglich sei, die Bilder der Camera obscura zu fixiren. Jahrelange Versuche, in Verbindung mit Niepce angestellt, hatten den bekannten glücklichen Erfolg (s. Daguerreotypie). Daguerreotypie, die von Daguerre erfundene Methode, durch unmittelbare Einwirkung des Sonnenlichts auf Metallplatten Abbildungen hervorzubringen; der dazu nöthige Apparat heißt Daguerreotyp, die erzeugten Bilder Daguerreʼsche Lichtbilder, Photographien. Versuche, Lichtbilder auf Papier zu erzeugen, wurden schon früher gemacht. Niepce wendete zuerst Metallplatten an; mit ihm verband sich 1826 Daguerre, der, nachdem Niepce 1833 gest., die Methode zu einer solchen Vollkommenheit ausbildete, daß die Ehre der Erfindung ihm gebührt. Die mit Silber plattirte Kupferplatte wird zuerst gereinigt u. polirt; sodann Dämpfen von Chlorjod und Bromjod ausgesetzt, welche der Platte einen unendlich dünnen, gegen Licht sehr empfindlichen Ueberzug geben. Die so präparirte Platte erfordert dunkle Aufbewahrung. Bei der Daguerreotypirung wird vorerst die Camera obscura so gestellt, daß die matte Glastafel derselben das deutliche Bild des Gegenstandes zeigt. An die Stelle dieser Glastafel kommt nun die jodirte Metallplatte, und bleibt hier die nöthige Zeit dem Lichte ausgesetzt. Die Platte, auf der jetzt noch nichts von einem Bilde bemerkbar ist, wird sodann heraus genommen und in einem geschlossenen Apparate der Einwirkung von Quecksilberdämpfen ausgesetzt. 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Daghestan, russisch-asiat. Provinz im östl. Kaukasus, zwischen dem kaspischen Meer, Tscherkessien und Grusien, Hochland u. Niederland, im Ganzen fruchtbar, reich an Weiden, das Gebirge dicht bewaldet. Das Niederland, von Kumüken, Truchmenen, Avaren etc. bewohnt, ist den Russen unterworfen, im Gebirge aber leisten die Tschetschenzen unter Schamyl einen mit Recht bewunderten Widerstand.
Dagobert I., Chlodwigs tüchtigster Nachfolger, war der Sohn Chlotars II., von dem er 622 Austrasien, 628 Neustrien sammt Burgund, am Bischof Arnulf von Metz u. dem Hausmeier Pipin von Landen aber treffliche Räthe erhielt. Er besiegte die Sachsen und slavische Stämme, verbesserte die Gesetze der Franken und Alemannen, stiftete und begabte fast unzählige Kirchen, verdunkelte aber seinen Ruhm durch Wollust, Treulosigkeit und Grausamkeit. D. st. 638 erst 6jährig u. wurde in dem von ihm reich beschenkten St. Denys begraben. – D. II., Sohn König Sigberts II., sollte seinem Vater 656 in Austrasien folgen, gelangte endlich nach langer Gefangenschaft und Verbannung durch Vetter und Große auf den Thron und wurde 679 ermordet. – D. III., Nachfolger Childeberts II. von Neustrien, st. 711.
Dagöe oder Dagden, russ. Insel im finnischen Meerbusen an der Küste von Esthland, 141/2 □M. groß mit 14000 E., welche von Fischerei und Viehzucht leben.
Dagon, d. h. Fisch, eine in der Bibel vorkommende philistäische Gottheit, welche auf phönicischen Münzen mit einem in Fischgestalt endigenden menschlichen Oberleib abgebildet und als ein Gott der Fruchtbarkeit gedacht wurde, entsprechend der weiblichen Aschera (Astarte, Venus).
Dagop, das Heiligthum in den indischen Buddhatempeln vor dem halbkreisförmigem Abschluß des Mittelraums, ist eine etwas überhöhte Halbkugel, welche eine cylinderartige Grundlage hat.
Daguerre, Louis Jacques Mandé, geb. zu Cormeilles 1789, gest. zu Paris 1851, war Decorationsmaler in Paris, erfand 1822 das Diorama, das er in Verbindung mit dem Maler Bouton construirte. Gleichzeitig beschäftigte ihn der Gedanke, ob es nicht möglich sei, die Bilder der Camera obscura zu fixiren. Jahrelange Versuche, in Verbindung mit Niepce angestellt, hatten den bekannten glücklichen Erfolg (s. Daguerreotypie).
Daguerreotypie, die von Daguerre erfundene Methode, durch unmittelbare Einwirkung des Sonnenlichts auf Metallplatten Abbildungen hervorzubringen; der dazu nöthige Apparat heißt Daguerreotyp, die erzeugten Bilder Daguerreʼsche Lichtbilder, Photographien. Versuche, Lichtbilder auf Papier zu erzeugen, wurden schon früher gemacht. Niepce wendete zuerst Metallplatten an; mit ihm verband sich 1826 Daguerre, der, nachdem Niepce 1833 gest., die Methode zu einer solchen Vollkommenheit ausbildete, daß die Ehre der Erfindung ihm gebührt. Die mit Silber plattirte Kupferplatte wird zuerst gereinigt u. polirt; sodann Dämpfen von Chlorjod und Bromjod ausgesetzt, welche der Platte einen unendlich dünnen, gegen Licht sehr empfindlichen Ueberzug geben. Die so präparirte Platte erfordert dunkle Aufbewahrung. Bei der Daguerreotypirung wird vorerst die Camera obscura so gestellt, daß die matte Glastafel derselben das deutliche Bild des Gegenstandes zeigt. An die Stelle dieser Glastafel kommt nun die jodirte Metallplatte, und bleibt hier die nöthige Zeit dem Lichte ausgesetzt. Die Platte, auf der jetzt noch nichts von einem Bilde bemerkbar ist, wird sodann heraus genommen und in einem geschlossenen Apparate der Einwirkung von Quecksilberdämpfen ausgesetzt. Diese Dämpfe verdichten sich auf den vom Lichte veränderten Stellen der Platte, und zwar auf den stärker beleuchteten mehr, auf den schattigeren weniger, wodurch das Bild des aufgenommenen Gegenstandes zum Vorschein kommt. Das so erhaltene Bild wird nun fixirt durch Waschen der Platte mit Kochsalzlösung od. unter schwefligsaurem Kali. Durch die neueren Verbesserungen
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Zitationshilfe: | Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/266>, abgerufen am 20.06.2024. |