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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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sich auf jeden Ruf vor Gericht zu stellen.


Cava, neapolitan. Stadt im Principato citeriore, 1 Stunde von Salerno, mit 13000 E., die Seiden-, Leinen- u. Baumwollenweberei betreiben u. schöne Majoliken verfertigen. Bei der Stadt das um 980 gestiftete Benedictinerkloster der hl. Dreieinigkeit, mit ausgezeichneter Bibliothek.


Cavade, frz., Albernheit, abgeschmacktes Benehmen.


Cavaignac (Cawanjak), Jean Baptiste, geb. 1762, Advocat, stimmte im Convente für den Tod des Königs, diente allen republikan. Regierungen, später Murat in Neapel, zurückgerufen dem Kaiser Napoleon, 1815 als Präfect im Depart. der Somme. Durch Ludwig XVIII. verbannt st. er 1829 in Brüssel.


Cavaignac, Godefroy, ältester Sohn des Vorigen, geb. 1801, studierte Jurisprudenz, warf sich jedoch später ganz auf die Journalistik und Demagogie, kämpfte 1830 in den Julitagen, wirkte aber alsbald gegen das Bürgerkönigthum in seiner Stellung als Artilleriehauptmann der Nationalgarde und in den politischen Klubs. Er war im Gegensatz zu Carrel das Haupt derjenigen republikan. Partei, welche den Julithron durch Volksaufstände zu stürzen sich im Stande glaubte und für diesen Zweck durch Schriften und Vereine wirkte. Als diese Vereine verboten wurden u. den Aprilaufstand von 1834 bewirkten, aber unterlagen, wurde C. als ein Haupturheber verhaftet und vor den Pairshof gestellt, entzog sich der Verurtheilung durch die Flucht nach England; 1841 kehrte er zurück, arbeitete wieder als regierungsfeindlicher Journalist, st. jedoch am 5. Mai 1845. Seine 2 Novellen sind unbedeutend.


Cavaignac, Eugen Eleonore, Bruder des Vorigen, geb. 15. Oct. 1802 zu Paris, trat 1824 in den Militärdienst, wurde 1828 Hauptmann, war bei der Expedition nach Morea, erklärte sich 1830 zu Arras sogleich für die Julirevolution, unterzeichnete 1831 zu Metz eine Militärpetition, welche von der Regierung verlangte, daß sie zu Gunsten der Polen mit Waffengewalt einschreite und kam deßwegen 1832 in die Armee von Algier. Hier zeigte er sich als einen umsichtigen und entschlossenen Offizier u. rückte 1844 zum Brigadegeneral vor. Nach der Revolution von 1848 wurde er Divisionsgeneral und Gouverneur von Algier; in die Nationalversammlung gewählt, kam er Ende Mai nach Paris u. wurde Kriegsminister. Bei dem Juniaufstande wurde ihm die Militärdictatur übertragen und er besiegte die rothe Republik in entscheidender viertägigen Straßenschlacht. Hierauf wurde er Chef der Executivgewalt und leitete die auswärtige Politik Frankreichs; er hielt den Frieden aufrecht, bereitete die Expedition gegen die röm. Republik vor, unterlag aber als Candidat der gemäßigten Republikaner bei der Präsidentenwahl gegen Louis Napoleon Bonaparte. Nach dem Staatsstreich vom 2. Dezbr. wurde er verhaftet und dann ausgewiesen; bald jedoch durfte er zurückkehren und er heirathete alsdann die Tochter des reichen Bankier Odier, zum Beweis, daß die besten franz. Republikaner das Leben auch nach dem gewaltsamen Einsturze der Republik noch recht genießbar finden.


Cavaillon (Cawaljong), frz. Stadt im Departem. Vaucluse mit 7500 E., Seidencultur und Seidenindustrie.


Caval, im Tarockspiele der Reiter.


Cavalcade, frz., ein Aufzug zu Pferde.


Cavalcanti, Guido, gest. um 1300 zu Florenz, lyrischer Dichter, Freund Dantes u. wie dieser Ghibelline. Seine Gedichte "Rime" wurden zuletzt 1813 zu Florenz herausgegeben. - C. Giovanni, Verfasser "der Florentinischen Geschichten von 1420-52" (herausgegeben zu Florenz 1838). - C. Bartolomeo, geb. 1503, Gegner der Medici, später in franz. Diensten, zuletzt in päpstlichen, st. 1562. Schrieb ein Buch "Ueber die besten Regierungsweisen" und eine Rhetorik.


Cavalerie, Reiterei, s. d.


Cavalier, flandr. Münze = 1 Thlr. 17 Sgr. 4 Pfg. = 2 fl. 16 kr. C.-M.


Cavalier, ital. cavaliere, span. caballero, Reiter, Ritter, Edelmann, Herr;

sich auf jeden Ruf vor Gericht zu stellen.


Cava, neapolitan. Stadt im Principato citeriore, 1 Stunde von Salerno, mit 13000 E., die Seiden-, Leinen- u. Baumwollenweberei betreiben u. schöne Majoliken verfertigen. Bei der Stadt das um 980 gestiftete Benedictinerkloster der hl. Dreieinigkeit, mit ausgezeichneter Bibliothek.


Cavade, frz., Albernheit, abgeschmacktes Benehmen.


Cavaignac (Cawanjak), Jean Baptiste, geb. 1762, Advocat, stimmte im Convente für den Tod des Königs, diente allen republikan. Regierungen, später Murat in Neapel, zurückgerufen dem Kaiser Napoleon, 1815 als Präfect im Depart. der Somme. Durch Ludwig XVIII. verbannt st. er 1829 in Brüssel.


Cavaignac, Godefroy, ältester Sohn des Vorigen, geb. 1801, studierte Jurisprudenz, warf sich jedoch später ganz auf die Journalistik und Demagogie, kämpfte 1830 in den Julitagen, wirkte aber alsbald gegen das Bürgerkönigthum in seiner Stellung als Artilleriehauptmann der Nationalgarde und in den politischen Klubs. Er war im Gegensatz zu Carrel das Haupt derjenigen republikan. Partei, welche den Julithron durch Volksaufstände zu stürzen sich im Stande glaubte und für diesen Zweck durch Schriften und Vereine wirkte. Als diese Vereine verboten wurden u. den Aprilaufstand von 1834 bewirkten, aber unterlagen, wurde C. als ein Haupturheber verhaftet und vor den Pairshof gestellt, entzog sich der Verurtheilung durch die Flucht nach England; 1841 kehrte er zurück, arbeitete wieder als regierungsfeindlicher Journalist, st. jedoch am 5. Mai 1845. Seine 2 Novellen sind unbedeutend.


Cavaignac, Eugen Eleonore, Bruder des Vorigen, geb. 15. Oct. 1802 zu Paris, trat 1824 in den Militärdienst, wurde 1828 Hauptmann, war bei der Expedition nach Morea, erklärte sich 1830 zu Arras sogleich für die Julirevolution, unterzeichnete 1831 zu Metz eine Militärpetition, welche von der Regierung verlangte, daß sie zu Gunsten der Polen mit Waffengewalt einschreite und kam deßwegen 1832 in die Armee von Algier. Hier zeigte er sich als einen umsichtigen und entschlossenen Offizier u. rückte 1844 zum Brigadegeneral vor. Nach der Revolution von 1848 wurde er Divisionsgeneral und Gouverneur von Algier; in die Nationalversammlung gewählt, kam er Ende Mai nach Paris u. wurde Kriegsminister. Bei dem Juniaufstande wurde ihm die Militärdictatur übertragen und er besiegte die rothe Republik in entscheidender viertägigen Straßenschlacht. Hierauf wurde er Chef der Executivgewalt und leitete die auswärtige Politik Frankreichs; er hielt den Frieden aufrecht, bereitete die Expedition gegen die röm. Republik vor, unterlag aber als Candidat der gemäßigten Republikaner bei der Präsidentenwahl gegen Louis Napoleon Bonaparte. Nach dem Staatsstreich vom 2. Dezbr. wurde er verhaftet und dann ausgewiesen; bald jedoch durfte er zurückkehren und er heirathete alsdann die Tochter des reichen Bankier Odier, zum Beweis, daß die besten franz. Republikaner das Leben auch nach dem gewaltsamen Einsturze der Republik noch recht genießbar finden.


Cavaillon (Cawaljong), frz. Stadt im Departem. Vaucluse mit 7500 E., Seidencultur und Seidenindustrie.


Caval, im Tarockspiele der Reiter.


Cavalcade, frz., ein Aufzug zu Pferde.


Cavalcanti, Guido, gest. um 1300 zu Florenz, lyrischer Dichter, Freund Dantes u. wie dieser Ghibelline. Seine Gedichte „Rime“ wurden zuletzt 1813 zu Florenz herausgegeben. – C. Giovanni, Verfasser „der Florentinischen Geschichten von 1420–52“ (herausgegeben zu Florenz 1838). – C. Bartolomeo, geb. 1503, Gegner der Medici, später in franz. Diensten, zuletzt in päpstlichen, st. 1562. Schrieb ein Buch „Ueber die besten Regierungsweisen“ und eine Rhetorik.


Cavalerie, Reiterei, s. d.


Cavalier, flandr. Münze = 1 Thlr. 17 Sgr. 4 Pfg. = 2 fl. 16 kr. C.-M.


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[36/0037] sich auf jeden Ruf vor Gericht zu stellen. Cava, neapolitan. Stadt im Principato citeriore, 1 Stunde von Salerno, mit 13000 E., die Seiden-, Leinen- u. Baumwollenweberei betreiben u. schöne Majoliken verfertigen. Bei der Stadt das um 980 gestiftete Benedictinerkloster der hl. Dreieinigkeit, mit ausgezeichneter Bibliothek. Cavade, frz., Albernheit, abgeschmacktes Benehmen. Cavaignac (Cawanjak), Jean Baptiste, geb. 1762, Advocat, stimmte im Convente für den Tod des Königs, diente allen republikan. Regierungen, später Murat in Neapel, zurückgerufen dem Kaiser Napoleon, 1815 als Präfect im Depart. der Somme. Durch Ludwig XVIII. verbannt st. er 1829 in Brüssel. Cavaignac, Godefroy, ältester Sohn des Vorigen, geb. 1801, studierte Jurisprudenz, warf sich jedoch später ganz auf die Journalistik und Demagogie, kämpfte 1830 in den Julitagen, wirkte aber alsbald gegen das Bürgerkönigthum in seiner Stellung als Artilleriehauptmann der Nationalgarde und in den politischen Klubs. Er war im Gegensatz zu Carrel das Haupt derjenigen republikan. Partei, welche den Julithron durch Volksaufstände zu stürzen sich im Stande glaubte und für diesen Zweck durch Schriften und Vereine wirkte. Als diese Vereine verboten wurden u. den Aprilaufstand von 1834 bewirkten, aber unterlagen, wurde C. als ein Haupturheber verhaftet und vor den Pairshof gestellt, entzog sich der Verurtheilung durch die Flucht nach England; 1841 kehrte er zurück, arbeitete wieder als regierungsfeindlicher Journalist, st. jedoch am 5. Mai 1845. Seine 2 Novellen sind unbedeutend. Cavaignac, Eugen Eleonore, Bruder des Vorigen, geb. 15. Oct. 1802 zu Paris, trat 1824 in den Militärdienst, wurde 1828 Hauptmann, war bei der Expedition nach Morea, erklärte sich 1830 zu Arras sogleich für die Julirevolution, unterzeichnete 1831 zu Metz eine Militärpetition, welche von der Regierung verlangte, daß sie zu Gunsten der Polen mit Waffengewalt einschreite und kam deßwegen 1832 in die Armee von Algier. Hier zeigte er sich als einen umsichtigen und entschlossenen Offizier u. rückte 1844 zum Brigadegeneral vor. Nach der Revolution von 1848 wurde er Divisionsgeneral und Gouverneur von Algier; in die Nationalversammlung gewählt, kam er Ende Mai nach Paris u. wurde Kriegsminister. Bei dem Juniaufstande wurde ihm die Militärdictatur übertragen und er besiegte die rothe Republik in entscheidender viertägigen Straßenschlacht. Hierauf wurde er Chef der Executivgewalt und leitete die auswärtige Politik Frankreichs; er hielt den Frieden aufrecht, bereitete die Expedition gegen die röm. Republik vor, unterlag aber als Candidat der gemäßigten Republikaner bei der Präsidentenwahl gegen Louis Napoleon Bonaparte. Nach dem Staatsstreich vom 2. Dezbr. wurde er verhaftet und dann ausgewiesen; bald jedoch durfte er zurückkehren und er heirathete alsdann die Tochter des reichen Bankier Odier, zum Beweis, daß die besten franz. Republikaner das Leben auch nach dem gewaltsamen Einsturze der Republik noch recht genießbar finden. Cavaillon (Cawaljong), frz. Stadt im Departem. Vaucluse mit 7500 E., Seidencultur und Seidenindustrie. Caval, im Tarockspiele der Reiter. Cavalcade, frz., ein Aufzug zu Pferde. Cavalcanti, Guido, gest. um 1300 zu Florenz, lyrischer Dichter, Freund Dantes u. wie dieser Ghibelline. Seine Gedichte „Rime“ wurden zuletzt 1813 zu Florenz herausgegeben. – C. Giovanni, Verfasser „der Florentinischen Geschichten von 1420–52“ (herausgegeben zu Florenz 1838). – C. Bartolomeo, geb. 1503, Gegner der Medici, später in franz. Diensten, zuletzt in päpstlichen, st. 1562. Schrieb ein Buch „Ueber die besten Regierungsweisen“ und eine Rhetorik. Cavalerie, Reiterei, s. d. Cavalier, flandr. Münze = 1 Thlr. 17 Sgr. 4 Pfg. = 2 fl. 16 kr. C.-M. Cavalier, ital. cavaliere, span. caballero, Reiter, Ritter, Edelmann, Herr;

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/37>, abgerufen am 30.04.2024.