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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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nicht alle protestant. Fürsten bei und Frankreich unterstützte die Schweden u. dessen deutsche Bundesgenossen so mächtig, daß der Krieg durch Baner, den Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar etc. abermals eine andere Wendung erhielt, während zugleich die Franzosen unter Guebriant, Turenne und Conde über den Rhein gingen. Die Heere rieben sich mehrmals gegenseitig auf, das verwilderte Deutschland aber lieferte neue; Raub, Mord und Brand begleiteten ihre Züge, Hunger und Pest zogen als Gefolge nach, während die eifersüchtigen Schweden und Franzosen den Krieg verlängerten, um größere Ansprüche zu begründen, die Diplomaten aber in berechneter jedoch andern Menschen unbegreiflicher Langsamkeit unterhandelten. Endlich kam 1648 der westfälische Friede zu Stande. Deutschland verlor an Frankreich das Elsaß außer Straßburg u. den Reichsstädten, ferner Breisach u. Philippsburg auf dem rechten Rheinufer; an Schweden Vorderpommern mit Stralsund, von Hinterpommern Stettin, die Insel Rügen, die Bisthümer Bremen und Verden, Wismar und 5 Mill. Thlr.; Belgien fiel an Spanien, die Schweiz wurde unabhängig erklärt, Holland sperrte Rhein und Schelde. Die Kaisermacht wurde auf einen Schein herabgesetzt, den Fürsten volle Landeshoheit zugesichert, Bayern behielt die Kur und die Oberpfalz, die Rheinpfalz aber erhielt die 8. Kur. In Beziehung auf Religion und Säcularisation der Kirchengüter wurde festgesetzt, daß der status quo des Jahres 1623 maßgebend sein solle. - Kein Volk hat jemals einen Bürgerkrieg wie den 30jähr. geführt und so ganz und gar nichts gewonnen, keines hat sich vom Ausland je in solcher Weise wie Deutschland mißbrauchen lassen. (Ueber ihn vergl.: K. A. Menzel, 2 Bde., 1835 bis 39; Gfrörer Gustav Adolf, 3. Aufl., Stuttgart 1852; Barthold, Stuttgart 1842; Heilmann, Meißen 1851; La Roche, Schaffhausen 1848). Schillers 30jähr. Krieg ist eine historische Versündigung des großen Dichters.


Dreistimmig, nennt man ein Tonstück, das für 3 verschiedene Stimmen gesetzt ist, entweder für Singstimmen (Terzett), od. für Instrumente (Trio). Es besteht aus Ober-, Mittel- und Grundstimme, wovon entweder nur die erste als Hauptstimme, od. abwechselnd alle 3 als solche behandelt sind.


Dreizack, Speer mit 3 Spitzen, die von einer horizontalen Linie am Schaft ausgehen, Beigabe Neptuns, als des meerbeherrschenden Gottes.


Drell, Drillich, leinenes, jetzt auch baumwollenes Zeug mit kleinem Muster, weiß, gefärbt, melirt.


Drenthe, niederländ. Gränzprovinz gegen Hannover, 481/2 #M. groß mit 85000 E., besteht aus Veenen (moorigen Hochflächen), Mooren, Sümpfen, Seen, zum geringeren Theile aus fruchtbarem Lande, ist deßwegen auch arm.


Dreschen, nennt man jene Bearbeitung des eingeernteten Getreides, wodurch die Körner von den Aehren und Hülsen getrennt werden. In der frühesten Zeit geschah dies durch Austreten mit Ochsen und Pferden, oder durch Schlagen mit Stöcken, mit Maschinen, den sog. Dreschschlitten, Dreschwagen etc. Die in Deutschland von jeher und noch gegenwärtig fast allein übliche Dreschweise ist die mit dem Flegel auf harter Tenne von Holz oder Lehm; doch auch das Austreten durch Pferde od. Ochsen kommt nicht selten vor. Neuerer Zeit hat man künstliche Maschinen zum D., die theils durch Reiben, theils durch Stampfen od. Schlagen arbeiten. Solche Dreschmaschinen sind in England schon lang sehr üblich, in Deutschland haben sie nur geringe Verbreitung gefunden. In neuester Zeit soll eine nordamerikan. Maschine das Meiste leisten, verhältnißmäßig das Doppelte als das D. mit dem Flegel und mit 2/5 weniger Kosten.


Dresden, Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Sachsen, in schöner Gegend zu beiden Seiten der Elbe gelegen, mit etwas über 104000 E., unter diesen 4500 Katholiken, besteht aus der Altstadt, Friedrichsstadt, Neustadt und Antonstadt, ist Sitz der Landesbehörden, hat ein Gymnasium, 2 Realschulen, 3 Bürgerschulen, 4 Bezirksschulen, 4 Armenschulen, 2 Lehrerseminare, 1 polytechnische Schule, medicin. chirurg. Akademie,

nicht alle protestant. Fürsten bei und Frankreich unterstützte die Schweden u. dessen deutsche Bundesgenossen so mächtig, daß der Krieg durch Baner, den Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar etc. abermals eine andere Wendung erhielt, während zugleich die Franzosen unter Guebriant, Turenne und Condé über den Rhein gingen. Die Heere rieben sich mehrmals gegenseitig auf, das verwilderte Deutschland aber lieferte neue; Raub, Mord und Brand begleiteten ihre Züge, Hunger und Pest zogen als Gefolge nach, während die eifersüchtigen Schweden und Franzosen den Krieg verlängerten, um größere Ansprüche zu begründen, die Diplomaten aber in berechneter jedoch andern Menschen unbegreiflicher Langsamkeit unterhandelten. Endlich kam 1648 der westfälische Friede zu Stande. Deutschland verlor an Frankreich das Elsaß außer Straßburg u. den Reichsstädten, ferner Breisach u. Philippsburg auf dem rechten Rheinufer; an Schweden Vorderpommern mit Stralsund, von Hinterpommern Stettin, die Insel Rügen, die Bisthümer Bremen und Verden, Wismar und 5 Mill. Thlr.; Belgien fiel an Spanien, die Schweiz wurde unabhängig erklärt, Holland sperrte Rhein und Schelde. Die Kaisermacht wurde auf einen Schein herabgesetzt, den Fürsten volle Landeshoheit zugesichert, Bayern behielt die Kur und die Oberpfalz, die Rheinpfalz aber erhielt die 8. Kur. In Beziehung auf Religion und Säcularisation der Kirchengüter wurde festgesetzt, daß der status quo des Jahres 1623 maßgebend sein solle. – Kein Volk hat jemals einen Bürgerkrieg wie den 30jähr. geführt und so ganz und gar nichts gewonnen, keines hat sich vom Ausland je in solcher Weise wie Deutschland mißbrauchen lassen. (Ueber ihn vergl.: K. A. Menzel, 2 Bde., 1835 bis 39; Gfrörer Gustav Adolf, 3. Aufl., Stuttgart 1852; Barthold, Stuttgart 1842; Heilmann, Meißen 1851; La Roche, Schaffhausen 1848). Schillers 30jähr. Krieg ist eine historische Versündigung des großen Dichters.


Dreistimmig, nennt man ein Tonstück, das für 3 verschiedene Stimmen gesetzt ist, entweder für Singstimmen (Terzett), od. für Instrumente (Trio). Es besteht aus Ober-, Mittel- und Grundstimme, wovon entweder nur die erste als Hauptstimme, od. abwechselnd alle 3 als solche behandelt sind.


Dreizack, Speer mit 3 Spitzen, die von einer horizontalen Linie am Schaft ausgehen, Beigabe Neptuns, als des meerbeherrschenden Gottes.


Drell, Drillich, leinenes, jetzt auch baumwollenes Zeug mit kleinem Muster, weiß, gefärbt, melirt.


Drenthe, niederländ. Gränzprovinz gegen Hannover, 481/2 □M. groß mit 85000 E., besteht aus Veenen (moorigen Hochflächen), Mooren, Sümpfen, Seen, zum geringeren Theile aus fruchtbarem Lande, ist deßwegen auch arm.


Dreschen, nennt man jene Bearbeitung des eingeernteten Getreides, wodurch die Körner von den Aehren und Hülsen getrennt werden. In der frühesten Zeit geschah dies durch Austreten mit Ochsen und Pferden, oder durch Schlagen mit Stöcken, mit Maschinen, den sog. Dreschschlitten, Dreschwagen etc. Die in Deutschland von jeher und noch gegenwärtig fast allein übliche Dreschweise ist die mit dem Flegel auf harter Tenne von Holz oder Lehm; doch auch das Austreten durch Pferde od. Ochsen kommt nicht selten vor. Neuerer Zeit hat man künstliche Maschinen zum D., die theils durch Reiben, theils durch Stampfen od. Schlagen arbeiten. Solche Dreschmaschinen sind in England schon lang sehr üblich, in Deutschland haben sie nur geringe Verbreitung gefunden. In neuester Zeit soll eine nordamerikan. Maschine das Meiste leisten, verhältnißmäßig das Doppelte als das D. mit dem Flegel und mit 2/5 weniger Kosten.


Dresden, Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Sachsen, in schöner Gegend zu beiden Seiten der Elbe gelegen, mit etwas über 104000 E., unter diesen 4500 Katholiken, besteht aus der Altstadt, Friedrichsstadt, Neustadt und Antonstadt, ist Sitz der Landesbehörden, hat ein Gymnasium, 2 Realschulen, 3 Bürgerschulen, 4 Bezirksschulen, 4 Armenschulen, 2 Lehrerseminare, 1 polytechnische Schule, medicin. chirurg. Akademie,

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[448/0449] nicht alle protestant. Fürsten bei und Frankreich unterstützte die Schweden u. dessen deutsche Bundesgenossen so mächtig, daß der Krieg durch Baner, den Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar etc. abermals eine andere Wendung erhielt, während zugleich die Franzosen unter Guebriant, Turenne und Condé über den Rhein gingen. Die Heere rieben sich mehrmals gegenseitig auf, das verwilderte Deutschland aber lieferte neue; Raub, Mord und Brand begleiteten ihre Züge, Hunger und Pest zogen als Gefolge nach, während die eifersüchtigen Schweden und Franzosen den Krieg verlängerten, um größere Ansprüche zu begründen, die Diplomaten aber in berechneter jedoch andern Menschen unbegreiflicher Langsamkeit unterhandelten. Endlich kam 1648 der westfälische Friede zu Stande. Deutschland verlor an Frankreich das Elsaß außer Straßburg u. den Reichsstädten, ferner Breisach u. Philippsburg auf dem rechten Rheinufer; an Schweden Vorderpommern mit Stralsund, von Hinterpommern Stettin, die Insel Rügen, die Bisthümer Bremen und Verden, Wismar und 5 Mill. Thlr.; Belgien fiel an Spanien, die Schweiz wurde unabhängig erklärt, Holland sperrte Rhein und Schelde. Die Kaisermacht wurde auf einen Schein herabgesetzt, den Fürsten volle Landeshoheit zugesichert, Bayern behielt die Kur und die Oberpfalz, die Rheinpfalz aber erhielt die 8. Kur. In Beziehung auf Religion und Säcularisation der Kirchengüter wurde festgesetzt, daß der status quo des Jahres 1623 maßgebend sein solle. – Kein Volk hat jemals einen Bürgerkrieg wie den 30jähr. geführt und so ganz und gar nichts gewonnen, keines hat sich vom Ausland je in solcher Weise wie Deutschland mißbrauchen lassen. (Ueber ihn vergl.: K. A. Menzel, 2 Bde., 1835 bis 39; Gfrörer Gustav Adolf, 3. Aufl., Stuttgart 1852; Barthold, Stuttgart 1842; Heilmann, Meißen 1851; La Roche, Schaffhausen 1848). Schillers 30jähr. Krieg ist eine historische Versündigung des großen Dichters. Dreistimmig, nennt man ein Tonstück, das für 3 verschiedene Stimmen gesetzt ist, entweder für Singstimmen (Terzett), od. für Instrumente (Trio). Es besteht aus Ober-, Mittel- und Grundstimme, wovon entweder nur die erste als Hauptstimme, od. abwechselnd alle 3 als solche behandelt sind. Dreizack, Speer mit 3 Spitzen, die von einer horizontalen Linie am Schaft ausgehen, Beigabe Neptuns, als des meerbeherrschenden Gottes. Drell, Drillich, leinenes, jetzt auch baumwollenes Zeug mit kleinem Muster, weiß, gefärbt, melirt. Drenthe, niederländ. Gränzprovinz gegen Hannover, 481/2 □M. groß mit 85000 E., besteht aus Veenen (moorigen Hochflächen), Mooren, Sümpfen, Seen, zum geringeren Theile aus fruchtbarem Lande, ist deßwegen auch arm. Dreschen, nennt man jene Bearbeitung des eingeernteten Getreides, wodurch die Körner von den Aehren und Hülsen getrennt werden. In der frühesten Zeit geschah dies durch Austreten mit Ochsen und Pferden, oder durch Schlagen mit Stöcken, mit Maschinen, den sog. Dreschschlitten, Dreschwagen etc. Die in Deutschland von jeher und noch gegenwärtig fast allein übliche Dreschweise ist die mit dem Flegel auf harter Tenne von Holz oder Lehm; doch auch das Austreten durch Pferde od. Ochsen kommt nicht selten vor. Neuerer Zeit hat man künstliche Maschinen zum D., die theils durch Reiben, theils durch Stampfen od. Schlagen arbeiten. Solche Dreschmaschinen sind in England schon lang sehr üblich, in Deutschland haben sie nur geringe Verbreitung gefunden. In neuester Zeit soll eine nordamerikan. Maschine das Meiste leisten, verhältnißmäßig das Doppelte als das D. mit dem Flegel und mit 2/5 weniger Kosten. Dresden, Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Sachsen, in schöner Gegend zu beiden Seiten der Elbe gelegen, mit etwas über 104000 E., unter diesen 4500 Katholiken, besteht aus der Altstadt, Friedrichsstadt, Neustadt und Antonstadt, ist Sitz der Landesbehörden, hat ein Gymnasium, 2 Realschulen, 3 Bürgerschulen, 4 Bezirksschulen, 4 Armenschulen, 2 Lehrerseminare, 1 polytechnische Schule, medicin. chirurg. Akademie,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 448. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/449>, abgerufen am 22.11.2024.