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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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durch die Aufopferung einiger Reiter gerettet, in der Schlacht bei Leipzig gefangen, diente 1815 gegen Frankreich, hatte bis 1848 großen Einfluß in Hessendarmstadt.


Eminent, lat.-deutsch, hervorragend, ausgezeichnet; Eminentia, lat., Auszeichnung, in den alten Schulzeugnissen die 1. Note; Eminenz, seit 1644 Titel der Cardinäle zur Bezeichnung ihres politischen Ranges unmittelbar nach den Königen; die 3 geistl. Kurfürsten und der Großmeister des Johanniter-Ordens waren ihnen gleichgestellt.


Emir, arab., Gebieter, Titel der arab. Häuptlinge und der Nachkommen Mohammeds von seiner Tochter Fatime; auch einiger Beamten des Sultans. Unter dem Khalifat hieß der Khalif E. al Mumenie, d. h. Herrscher der Gläubigen; E. al Omra, der erste Minister und Feldherr des Khalifen.


Emissa manu, lat., durch Handschlag.


Emissär, lat.-deutsch, der von einer Regierung, Partei, Person heimlich Abgesandte.


Emissaria Santorini, lat., die kleinen Venen, welche durch eigene Oeffnungen eine Communication des Blutes in der harten Hirnhaut mit den äußeren Venen bewirken.


Emission, lat.-deutsch, Aussendung, Ausgabe, z. B. von Papiergeld; E.stheorie, s. Emanationstheorie; emittiren, ausschicken, ausgeben.


Emmaus, jüd. Flecken 11/2 M. von Jerusalem, bekannt aus dem N. T. - Stadt am Eingange der Ebene von Sephela, wo Judas Maccabäus die Syrer schlug; hieß im 3. Jahrh. Nikopolis, Siegesstadt.


Emme, große, entspringt am Brienzergrat, durchfließt das käseberühmte Emmenthal und mündet unterhalb Solothurn in die Aare. - E., kleine, entspringt nahe bei der großen E. am Giswylerstock, durchfließt das Entlibuch und ergießt sich unterhalb Luzern in die Reuß.


Emmendingen, bad. Amtsstadt im Oberrheinkreise an der Eisenbahn und der Elz, in schöner fruchtbarer Gegend, mit 2100 E., Maschinengarn-, Papierfabrik, Bleichen. In der Nähe Hochberg und Bad Weiherschloß. Sieg des Erzherzogs Karl den 19. u. 20. Octbr. 1796.


Emmer, Nebenfluß der Weser, entspringt im Teutoburger Walde, mündet oberhalb Hameln.


Emmer, Triticum dicoccum, eine Weizenart. unterscheidet sich von den Spelz- oder Dinkelarten durch die dicht dachziegelförmig übereinander liegenden 2reihig stehenden Aehrchen u. die spitzigen, nicht abgestutzten Klappen. Die Aehrchen enthalten meist 4 Blüten, von denen 2 Samen tragen, u. diese sind begrannt. - Der gewöhnliche E. wird in einer weißen u. einer rothen Varietät meistens als Sommerfrucht gebaut, gedeiht noch auf magerem Boden, und als Sommerfrucht besser als der Dinkel. - Der schwarze Winter-E. und der ägyptische Spelz (Tr. dicoccum atratum Host., u. Tr. dicoccum tricoccum Schübl.) müssen bei uns aber als Winterfrüchte im Herbst gesäet werden, wenn sie sicher reisen sollen, sind aber weniger zu empfehlen als die Sommer-E.-Sorten. - Der Sommer-E. wird namentlich in Württemberg häufiger gebaut, und gibt einen durchschnittlichen Ertrag von 7-8 württemberg. Scheffel per Morgen. Das Saatquantum ist gleich dem beim Dinkel.


Emmeran, St., Heimeram, Glaubensprediger in Bayern und Martyrer, geb. zu Poitiers, wurde Weihbischof daselbst od. noch wahrscheinlicher Wanderbischof und kam auf dem Wege zu den Avaren 649 nach Regensburg. Durch den Herzog Theodo I. veranlaßt, blieb er in Bayern, um die Bekehrung zu vollenden. Nach 3 Jahren gab ihn Uta, des Herzogs Tochter - laut der Volkssage mit seiner Einwilligung, weil er sie vor allzu harter Strafe bewahren wollte - als ihren Verführer an. E. befand sich auf der Reise nach Rom, wurde bei Helfendorf in der Nähe von München von Utas Bruder ereilt und so mißhandelt, daß er auf dem Wege nach Aischheim st. Bald kam Utas wahrer Verführer zu Tage, E.s Leichnam wurde feierlich nach Regensburg gebracht

durch die Aufopferung einiger Reiter gerettet, in der Schlacht bei Leipzig gefangen, diente 1815 gegen Frankreich, hatte bis 1848 großen Einfluß in Hessendarmstadt.


Eminent, lat.-deutsch, hervorragend, ausgezeichnet; Eminentia, lat., Auszeichnung, in den alten Schulzeugnissen die 1. Note; Eminenz, seit 1644 Titel der Cardinäle zur Bezeichnung ihres politischen Ranges unmittelbar nach den Königen; die 3 geistl. Kurfürsten und der Großmeister des Johanniter-Ordens waren ihnen gleichgestellt.


Emir, arab., Gebieter, Titel der arab. Häuptlinge und der Nachkommen Mohammeds von seiner Tochter Fatime; auch einiger Beamten des Sultans. Unter dem Khalifat hieß der Khalif E. al Mumenie, d. h. Herrscher der Gläubigen; E. al Omra, der erste Minister und Feldherr des Khalifen.


Emissa manu, lat., durch Handschlag.


Emissär, lat.-deutsch, der von einer Regierung, Partei, Person heimlich Abgesandte.


Emissaria Santorini, lat., die kleinen Venen, welche durch eigene Oeffnungen eine Communication des Blutes in der harten Hirnhaut mit den äußeren Venen bewirken.


Emission, lat.-deutsch, Aussendung, Ausgabe, z. B. von Papiergeld; E.stheorie, s. Emanationstheorie; emittiren, ausschicken, ausgeben.


Emmaus, jüd. Flecken 11/2 M. von Jerusalem, bekannt aus dem N. T. – Stadt am Eingange der Ebene von Sephela, wo Judas Maccabäus die Syrer schlug; hieß im 3. Jahrh. Nikopolis, Siegesstadt.


Emme, große, entspringt am Brienzergrat, durchfließt das käseberühmte Emmenthal und mündet unterhalb Solothurn in die Aare. – E., kleine, entspringt nahe bei der großen E. am Giswylerstock, durchfließt das Entlibuch und ergießt sich unterhalb Luzern in die Reuß.


Emmendingen, bad. Amtsstadt im Oberrheinkreise an der Eisenbahn und der Elz, in schöner fruchtbarer Gegend, mit 2100 E., Maschinengarn-, Papierfabrik, Bleichen. In der Nähe Hochberg und Bad Weiherschloß. Sieg des Erzherzogs Karl den 19. u. 20. Octbr. 1796.


Emmer, Nebenfluß der Weser, entspringt im Teutoburger Walde, mündet oberhalb Hameln.


Emmer, Triticum dicoccum, eine Weizenart. unterscheidet sich von den Spelz- oder Dinkelarten durch die dicht dachziegelförmig übereinander liegenden 2reihig stehenden Aehrchen u. die spitzigen, nicht abgestutzten Klappen. Die Aehrchen enthalten meist 4 Blüten, von denen 2 Samen tragen, u. diese sind begrannt. – Der gewöhnliche E. wird in einer weißen u. einer rothen Varietät meistens als Sommerfrucht gebaut, gedeiht noch auf magerem Boden, und als Sommerfrucht besser als der Dinkel. – Der schwarze Winter-E. und der ägyptische Spelz (Tr. dicoccum atratum Host., u. Tr. dicoccum tricoccum Schübl.) müssen bei uns aber als Winterfrüchte im Herbst gesäet werden, wenn sie sicher reisen sollen, sind aber weniger zu empfehlen als die Sommer-E.-Sorten. – Der Sommer-E. wird namentlich in Württemberg häufiger gebaut, und gibt einen durchschnittlichen Ertrag von 7–8 württemberg. Scheffel per Morgen. Das Saatquantum ist gleich dem beim Dinkel.


Emmeran, St., Heimeram, Glaubensprediger in Bayern und Martyrer, geb. zu Poitiers, wurde Weihbischof daselbst od. noch wahrscheinlicher Wanderbischof und kam auf dem Wege zu den Avaren 649 nach Regensburg. Durch den Herzog Theodo I. veranlaßt, blieb er in Bayern, um die Bekehrung zu vollenden. Nach 3 Jahren gab ihn Uta, des Herzogs Tochter – laut der Volkssage mit seiner Einwilligung, weil er sie vor allzu harter Strafe bewahren wollte – als ihren Verführer an. E. befand sich auf der Reise nach Rom, wurde bei Helfendorf in der Nähe von München von Utas Bruder ereilt und so mißhandelt, daß er auf dem Wege nach Aischheim st. Bald kam Utas wahrer Verführer zu Tage, E.s Leichnam wurde feierlich nach Regensburg gebracht

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[551/0552] durch die Aufopferung einiger Reiter gerettet, in der Schlacht bei Leipzig gefangen, diente 1815 gegen Frankreich, hatte bis 1848 großen Einfluß in Hessendarmstadt. Eminent, lat.-deutsch, hervorragend, ausgezeichnet; Eminentia, lat., Auszeichnung, in den alten Schulzeugnissen die 1. Note; Eminenz, seit 1644 Titel der Cardinäle zur Bezeichnung ihres politischen Ranges unmittelbar nach den Königen; die 3 geistl. Kurfürsten und der Großmeister des Johanniter-Ordens waren ihnen gleichgestellt. Emir, arab., Gebieter, Titel der arab. Häuptlinge und der Nachkommen Mohammeds von seiner Tochter Fatime; auch einiger Beamten des Sultans. Unter dem Khalifat hieß der Khalif E. al Mumenie, d. h. Herrscher der Gläubigen; E. al Omra, der erste Minister und Feldherr des Khalifen. Emissa manu, lat., durch Handschlag. Emissär, lat.-deutsch, der von einer Regierung, Partei, Person heimlich Abgesandte. Emissaria Santorini, lat., die kleinen Venen, welche durch eigene Oeffnungen eine Communication des Blutes in der harten Hirnhaut mit den äußeren Venen bewirken. Emission, lat.-deutsch, Aussendung, Ausgabe, z. B. von Papiergeld; E.stheorie, s. Emanationstheorie; emittiren, ausschicken, ausgeben. Emmaus, jüd. Flecken 11/2 M. von Jerusalem, bekannt aus dem N. T. – Stadt am Eingange der Ebene von Sephela, wo Judas Maccabäus die Syrer schlug; hieß im 3. Jahrh. Nikopolis, Siegesstadt. Emme, große, entspringt am Brienzergrat, durchfließt das käseberühmte Emmenthal und mündet unterhalb Solothurn in die Aare. – E., kleine, entspringt nahe bei der großen E. am Giswylerstock, durchfließt das Entlibuch und ergießt sich unterhalb Luzern in die Reuß. Emmendingen, bad. Amtsstadt im Oberrheinkreise an der Eisenbahn und der Elz, in schöner fruchtbarer Gegend, mit 2100 E., Maschinengarn-, Papierfabrik, Bleichen. In der Nähe Hochberg und Bad Weiherschloß. Sieg des Erzherzogs Karl den 19. u. 20. Octbr. 1796. Emmer, Nebenfluß der Weser, entspringt im Teutoburger Walde, mündet oberhalb Hameln. Emmer, Triticum dicoccum, eine Weizenart. unterscheidet sich von den Spelz- oder Dinkelarten durch die dicht dachziegelförmig übereinander liegenden 2reihig stehenden Aehrchen u. die spitzigen, nicht abgestutzten Klappen. Die Aehrchen enthalten meist 4 Blüten, von denen 2 Samen tragen, u. diese sind begrannt. – Der gewöhnliche E. wird in einer weißen u. einer rothen Varietät meistens als Sommerfrucht gebaut, gedeiht noch auf magerem Boden, und als Sommerfrucht besser als der Dinkel. – Der schwarze Winter-E. und der ägyptische Spelz (Tr. dicoccum atratum Host., u. Tr. dicoccum tricoccum Schübl.) müssen bei uns aber als Winterfrüchte im Herbst gesäet werden, wenn sie sicher reisen sollen, sind aber weniger zu empfehlen als die Sommer-E.-Sorten. – Der Sommer-E. wird namentlich in Württemberg häufiger gebaut, und gibt einen durchschnittlichen Ertrag von 7–8 württemberg. Scheffel per Morgen. Das Saatquantum ist gleich dem beim Dinkel. Emmeran, St., Heimeram, Glaubensprediger in Bayern und Martyrer, geb. zu Poitiers, wurde Weihbischof daselbst od. noch wahrscheinlicher Wanderbischof und kam auf dem Wege zu den Avaren 649 nach Regensburg. Durch den Herzog Theodo I. veranlaßt, blieb er in Bayern, um die Bekehrung zu vollenden. Nach 3 Jahren gab ihn Uta, des Herzogs Tochter – laut der Volkssage mit seiner Einwilligung, weil er sie vor allzu harter Strafe bewahren wollte – als ihren Verführer an. E. befand sich auf der Reise nach Rom, wurde bei Helfendorf in der Nähe von München von Utas Bruder ereilt und so mißhandelt, daß er auf dem Wege nach Aischheim st. Bald kam Utas wahrer Verführer zu Tage, E.s Leichnam wurde feierlich nach Regensburg gebracht

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 551. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/552>, abgerufen am 22.11.2024.