Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

Bild:
<< vorherige Seite

und im Georgikirchlein beigesetzt. Gedächtnißtag 22. Septbr.


Emmeran, St., die gefürstete Abtei zu Regensburg, wahrscheinlich erst 697 vom Herzog Theodo II. und dem hl. Bischof Rutpert von Salzburg gegründet, war mit dem Regensburger Episkopat verbunden, bis der hl. Wolfgang (gest. 994) Trennung und Vermögenstheilung anordnete. Letztere veranlaßte mehrhundertjährigen Zwist zwischen den Bischöfen und dem Stifte; dennoch gedieh St. E. u. zeichnete sich durch Wohlthätigkeit und wissenschaftliches Streben aus. Im 11. Jahrh. lebten darin 3 ausgezeichnete Mönche: ein Graf Arnold von Vohburg, dessen 2 Bücher über St. E. zu den besten bayer. Geschichtsquellen gehören, Othlo und Wilhelm, der spätere Abt von Hirschau; noch im 18. Jahrh. Abt Frobenius Forster, der die beste Ausgabe von Alcuins Werken lieferte, und Zirngibl. Bei der Aufhebung der seit dem Abt Karl (1292 bis 1305) gefürsteten Abtei gelangten aus ihr 912 Handschriften in die Münchener Hofbibliothek.


Emmerich, Emrich, preuß. Stadt am Rheine unweit der holländ. Gränze mit 7334 E., darunter 6285 Katholiken, Flußhafen, Haupt- und Rheinzollamt, Fabriken in Wolle, Leder- und Posamentirwaaren, beträchtlicher Spedition.


Emollientia, lat., erweichende Heilmittel, von emollire, erweichen, mildern.


Emolument, lat. -um, Nutzen, Vortheil.


Emotion, lat.-deutsch, Gemüthsbewegung.


Emouchetten (frz.-deutsch, -musch-), Fliegennetze über Pferde.


Empaistik, griech.-deutsch, die Kunst, aus Metallen getriebene Arbeiten zu fertigen.


Empatement (frz. angpatmang), das dicke Auftragen der Farben; das Verwischen der Punktirung u. Schraffirung beim Kupferstechen.


Empe, Nebenfluß der Volme, im preuß.-westfäl. Reg.-Bez. Arnsberg; Emper Straße, eine lange Reihe von Eisenwerken an der E.


Empechement (frz. angpäschmang), das Hinderniß.


Empecinado, span., d. h. Pechmann, Beiname des Juan Martin Diaz, geb. 1775, Sohn eines armen Bauern, Soldat seit 1792, während des span. Aufstandes gegen Napoleon einer der bedeutendsten Guerillasführer, der eine Menge kühner Unternehmungen bis vor die Thore Madrids ausführte, u. dies zu jener Zeit, wo Napoleon alle span. Heere zersprengt hatte und Wellington noch in Portugal stand. Er wurde General, 1815 aber wegen seiner constitutionellen Gesinnungen verhaftet und nach Valladolid verbannt; durch die Revolution von 1820 kam er wieder in Thätigkeit und säuberte Catalonien von den Absolutisten, erhielt jedoch gegen die Franzosen kein höheres Commando. 1825 wurde er gefangen u. zum Strange verurtheilt; die Henker konnten jedoch seinen Widerstand nicht überwältigen u. die gräßliche Execution endete erst durch die Bajonnetstöße der escortirenden Soldaten.


Empedokles, aus Agrigent in Sicilien, vom Alterthum als Arzt, Dichter, Physiker und Wunderthäter, namentlich auch als "Windbanner" gepriesen, schrieb um 450 v. Chr. ein philosoph. Lehrgedicht von der Natur, dessen ziemlich umfassende Bruchstücke von G. Sturz, Leipzig 1805, Karsten, Amsterdam 1838, u. Stein, Bonn 1852, gesammelt wurden; die Volkssage ließ ihn im Krater des Aetna verschwinden. Er strebte nach Vermittlung des eleatischen Seins und heraklitischen Werdens und nahm die 4 Urstoffe: Luft, Wasser, Feuer und Erde als die 4 "Wurzelelemente" an, deren unwandelbares Sein durch 2 bewegende Kräfte - Freundschaft und Streit - gemischt und entmischt, niemals jedoch verändert wird. Alles Werden ist dem E. somit nur Ortsveränderung, seine Naturanschauung eine mechanische.


Empetreae, unbedeutende Pflanzenfamilie; Hauptform die Rauschbeere, Empetrum nigrum, im Norden oder in hohen Lagen auf Torfboden vorkommend. Blätter und Beeren früher officinell; in Schweden u. in Kamtschatka werden letztere gegessen und zur Bereitung eines berauschenden Getränkes benützt.

und im Georgikirchlein beigesetzt. Gedächtnißtag 22. Septbr.


Emmeran, St., die gefürstete Abtei zu Regensburg, wahrscheinlich erst 697 vom Herzog Theodo II. und dem hl. Bischof Rutpert von Salzburg gegründet, war mit dem Regensburger Episkopat verbunden, bis der hl. Wolfgang (gest. 994) Trennung und Vermögenstheilung anordnete. Letztere veranlaßte mehrhundertjährigen Zwist zwischen den Bischöfen und dem Stifte; dennoch gedieh St. E. u. zeichnete sich durch Wohlthätigkeit und wissenschaftliches Streben aus. Im 11. Jahrh. lebten darin 3 ausgezeichnete Mönche: ein Graf Arnold von Vohburg, dessen 2 Bücher über St. E. zu den besten bayer. Geschichtsquellen gehören, Othlo und Wilhelm, der spätere Abt von Hirschau; noch im 18. Jahrh. Abt Frobenius Forster, der die beste Ausgabe von Alcuins Werken lieferte, und Zirngibl. Bei der Aufhebung der seit dem Abt Karl (1292 bis 1305) gefürsteten Abtei gelangten aus ihr 912 Handschriften in die Münchener Hofbibliothek.


Emmerich, Emrich, preuß. Stadt am Rheine unweit der holländ. Gränze mit 7334 E., darunter 6285 Katholiken, Flußhafen, Haupt- und Rheinzollamt, Fabriken in Wolle, Leder- und Posamentirwaaren, beträchtlicher Spedition.


Emollientia, lat., erweichende Heilmittel, von emollire, erweichen, mildern.


Emolument, lat. –um, Nutzen, Vortheil.


Emotion, lat.-deutsch, Gemüthsbewegung.


Emouchetten (frz.-deutsch, –musch–), Fliegennetze über Pferde.


Empaistik, griech.-deutsch, die Kunst, aus Metallen getriebene Arbeiten zu fertigen.


Empâtement (frz. angpatmang), das dicke Auftragen der Farben; das Verwischen der Punktirung u. Schraffirung beim Kupferstechen.


Empe, Nebenfluß der Volme, im preuß.-westfäl. Reg.-Bez. Arnsberg; Emper Straße, eine lange Reihe von Eisenwerken an der E.


Empêchement (frz. angpäschmang), das Hinderniß.


Empecinado, span., d. h. Pechmann, Beiname des Juan Martin Diaz, geb. 1775, Sohn eines armen Bauern, Soldat seit 1792, während des span. Aufstandes gegen Napoleon einer der bedeutendsten Guerillasführer, der eine Menge kühner Unternehmungen bis vor die Thore Madrids ausführte, u. dies zu jener Zeit, wo Napoleon alle span. Heere zersprengt hatte und Wellington noch in Portugal stand. Er wurde General, 1815 aber wegen seiner constitutionellen Gesinnungen verhaftet und nach Valladolid verbannt; durch die Revolution von 1820 kam er wieder in Thätigkeit und säuberte Catalonien von den Absolutisten, erhielt jedoch gegen die Franzosen kein höheres Commando. 1825 wurde er gefangen u. zum Strange verurtheilt; die Henker konnten jedoch seinen Widerstand nicht überwältigen u. die gräßliche Execution endete erst durch die Bajonnetstöße der escortirenden Soldaten.


Empedokles, aus Agrigent in Sicilien, vom Alterthum als Arzt, Dichter, Physiker und Wunderthäter, namentlich auch als „Windbanner“ gepriesen, schrieb um 450 v. Chr. ein philosoph. Lehrgedicht von der Natur, dessen ziemlich umfassende Bruchstücke von G. Sturz, Leipzig 1805, Karsten, Amsterdam 1838, u. Stein, Bonn 1852, gesammelt wurden; die Volkssage ließ ihn im Krater des Aetna verschwinden. Er strebte nach Vermittlung des eleatischen Seins und heraklitischen Werdens und nahm die 4 Urstoffe: Luft, Wasser, Feuer und Erde als die 4 „Wurzelelemente“ an, deren unwandelbares Sein durch 2 bewegende Kräfte – Freundschaft und Streit – gemischt und entmischt, niemals jedoch verändert wird. Alles Werden ist dem E. somit nur Ortsveränderung, seine Naturanschauung eine mechanische.


Empetreae, unbedeutende Pflanzenfamilie; Hauptform die Rauschbeere, Empetrum nigrum, im Norden oder in hohen Lagen auf Torfboden vorkommend. Blätter und Beeren früher officinell; in Schweden u. in Kamtschatka werden letztere gegessen und zur Bereitung eines berauschenden Getränkes benützt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0553" n="552"/>
und im Georgikirchlein beigesetzt. Gedächtnißtag 22. Septbr.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Emmeran, St.</hi>, die gefürstete Abtei zu Regensburg, wahrscheinlich erst 697 vom Herzog Theodo II. und dem hl. Bischof Rutpert von Salzburg gegründet, war mit dem Regensburger Episkopat verbunden, bis der hl. Wolfgang (gest. 994) Trennung und Vermögenstheilung anordnete. Letztere veranlaßte mehrhundertjährigen Zwist zwischen den Bischöfen und dem Stifte; dennoch gedieh St. E. u. zeichnete sich durch Wohlthätigkeit und wissenschaftliches Streben aus. Im 11. Jahrh. lebten darin 3 ausgezeichnete Mönche: ein Graf Arnold von Vohburg, dessen 2 Bücher über St. E. zu den besten bayer. Geschichtsquellen gehören, Othlo und Wilhelm, der spätere Abt von Hirschau; noch im 18. Jahrh. Abt Frobenius Forster, der die beste Ausgabe von Alcuins Werken lieferte, und Zirngibl. Bei der Aufhebung der seit dem Abt Karl (1292 bis 1305) gefürsteten Abtei gelangten aus ihr 912 Handschriften in die Münchener Hofbibliothek.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Emmerich</hi>, Emrich, preuß. Stadt am Rheine unweit der holländ. Gränze mit 7334 E., darunter 6285 Katholiken, Flußhafen, Haupt- und Rheinzollamt, Fabriken in Wolle, Leder- und Posamentirwaaren, beträchtlicher Spedition.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Emollientia</hi>, lat., erweichende Heilmittel, von <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">emollire</hi></hi>, erweichen, mildern.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Emolument</hi>, lat. &#x2013;<hi rendition="#i">um</hi>, Nutzen, Vortheil.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Emotion</hi>, lat.-deutsch, Gemüthsbewegung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Emouchetten</hi> (frz.-deutsch, &#x2013;musch&#x2013;), Fliegennetze über Pferde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Empaistik</hi>, griech.-deutsch, die Kunst, aus Metallen getriebene Arbeiten zu fertigen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Empâtement</hi> (frz. angpatmang), das dicke Auftragen der Farben; das Verwischen der Punktirung u. Schraffirung beim Kupferstechen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Empe</hi>, Nebenfluß der Volme, im preuß.-westfäl. Reg.-Bez. Arnsberg; <hi rendition="#g">Emper Straße</hi>, eine lange Reihe von Eisenwerken an der E.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Empêchement</hi> (frz. angpäschmang), das Hinderniß.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Empecinado</hi>, span., d. h. Pechmann, Beiname des Juan Martin Diaz, geb. 1775, Sohn eines armen Bauern, Soldat seit 1792, während des span. Aufstandes gegen Napoleon einer der bedeutendsten Guerillasführer, der eine Menge kühner Unternehmungen bis vor die Thore Madrids ausführte, u. dies zu jener Zeit, wo Napoleon alle span. Heere zersprengt hatte und Wellington noch in Portugal stand. Er wurde General, 1815 aber wegen seiner constitutionellen Gesinnungen verhaftet und nach Valladolid verbannt; durch die Revolution von 1820 kam er wieder in Thätigkeit und säuberte Catalonien von den Absolutisten, erhielt jedoch gegen die Franzosen kein höheres Commando. 1825 wurde er gefangen u. zum Strange verurtheilt; die Henker konnten jedoch seinen Widerstand nicht überwältigen u. die gräßliche Execution endete erst durch die Bajonnetstöße der escortirenden Soldaten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Empedokles</hi>, aus Agrigent in Sicilien, vom Alterthum als Arzt, Dichter, Physiker und Wunderthäter, namentlich auch als &#x201E;Windbanner&#x201C; gepriesen, schrieb um 450 v. Chr. ein philosoph. Lehrgedicht von der Natur, dessen ziemlich umfassende Bruchstücke von G. Sturz, Leipzig 1805, Karsten, Amsterdam 1838, u. Stein, Bonn 1852, gesammelt wurden; die Volkssage ließ ihn im Krater des Aetna verschwinden. Er strebte nach Vermittlung des eleatischen Seins und heraklitischen Werdens und nahm die 4 Urstoffe: Luft, Wasser, Feuer und Erde als die 4 &#x201E;Wurzelelemente&#x201C; an, deren unwandelbares Sein durch 2 bewegende Kräfte &#x2013; Freundschaft und Streit &#x2013; gemischt und entmischt, niemals jedoch verändert wird. Alles Werden ist dem E. somit nur Ortsveränderung, seine Naturanschauung eine mechanische.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Empetreae</hi>, unbedeutende Pflanzenfamilie; Hauptform die <hi rendition="#g">Rauschbeere</hi>, <hi rendition="#i">Empetrum nigrum</hi>, im Norden oder in hohen Lagen auf Torfboden vorkommend. Blätter und Beeren früher officinell; in Schweden u. in Kamtschatka werden letztere gegessen und zur Bereitung eines berauschenden Getränkes benützt.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[552/0553] und im Georgikirchlein beigesetzt. Gedächtnißtag 22. Septbr. Emmeran, St., die gefürstete Abtei zu Regensburg, wahrscheinlich erst 697 vom Herzog Theodo II. und dem hl. Bischof Rutpert von Salzburg gegründet, war mit dem Regensburger Episkopat verbunden, bis der hl. Wolfgang (gest. 994) Trennung und Vermögenstheilung anordnete. Letztere veranlaßte mehrhundertjährigen Zwist zwischen den Bischöfen und dem Stifte; dennoch gedieh St. E. u. zeichnete sich durch Wohlthätigkeit und wissenschaftliches Streben aus. Im 11. Jahrh. lebten darin 3 ausgezeichnete Mönche: ein Graf Arnold von Vohburg, dessen 2 Bücher über St. E. zu den besten bayer. Geschichtsquellen gehören, Othlo und Wilhelm, der spätere Abt von Hirschau; noch im 18. Jahrh. Abt Frobenius Forster, der die beste Ausgabe von Alcuins Werken lieferte, und Zirngibl. Bei der Aufhebung der seit dem Abt Karl (1292 bis 1305) gefürsteten Abtei gelangten aus ihr 912 Handschriften in die Münchener Hofbibliothek. Emmerich, Emrich, preuß. Stadt am Rheine unweit der holländ. Gränze mit 7334 E., darunter 6285 Katholiken, Flußhafen, Haupt- und Rheinzollamt, Fabriken in Wolle, Leder- und Posamentirwaaren, beträchtlicher Spedition. Emollientia, lat., erweichende Heilmittel, von emollire, erweichen, mildern. Emolument, lat. –um, Nutzen, Vortheil. Emotion, lat.-deutsch, Gemüthsbewegung. Emouchetten (frz.-deutsch, –musch–), Fliegennetze über Pferde. Empaistik, griech.-deutsch, die Kunst, aus Metallen getriebene Arbeiten zu fertigen. Empâtement (frz. angpatmang), das dicke Auftragen der Farben; das Verwischen der Punktirung u. Schraffirung beim Kupferstechen. Empe, Nebenfluß der Volme, im preuß.-westfäl. Reg.-Bez. Arnsberg; Emper Straße, eine lange Reihe von Eisenwerken an der E. Empêchement (frz. angpäschmang), das Hinderniß. Empecinado, span., d. h. Pechmann, Beiname des Juan Martin Diaz, geb. 1775, Sohn eines armen Bauern, Soldat seit 1792, während des span. Aufstandes gegen Napoleon einer der bedeutendsten Guerillasführer, der eine Menge kühner Unternehmungen bis vor die Thore Madrids ausführte, u. dies zu jener Zeit, wo Napoleon alle span. Heere zersprengt hatte und Wellington noch in Portugal stand. Er wurde General, 1815 aber wegen seiner constitutionellen Gesinnungen verhaftet und nach Valladolid verbannt; durch die Revolution von 1820 kam er wieder in Thätigkeit und säuberte Catalonien von den Absolutisten, erhielt jedoch gegen die Franzosen kein höheres Commando. 1825 wurde er gefangen u. zum Strange verurtheilt; die Henker konnten jedoch seinen Widerstand nicht überwältigen u. die gräßliche Execution endete erst durch die Bajonnetstöße der escortirenden Soldaten. Empedokles, aus Agrigent in Sicilien, vom Alterthum als Arzt, Dichter, Physiker und Wunderthäter, namentlich auch als „Windbanner“ gepriesen, schrieb um 450 v. Chr. ein philosoph. Lehrgedicht von der Natur, dessen ziemlich umfassende Bruchstücke von G. Sturz, Leipzig 1805, Karsten, Amsterdam 1838, u. Stein, Bonn 1852, gesammelt wurden; die Volkssage ließ ihn im Krater des Aetna verschwinden. Er strebte nach Vermittlung des eleatischen Seins und heraklitischen Werdens und nahm die 4 Urstoffe: Luft, Wasser, Feuer und Erde als die 4 „Wurzelelemente“ an, deren unwandelbares Sein durch 2 bewegende Kräfte – Freundschaft und Streit – gemischt und entmischt, niemals jedoch verändert wird. Alles Werden ist dem E. somit nur Ortsveränderung, seine Naturanschauung eine mechanische. Empetreae, unbedeutende Pflanzenfamilie; Hauptform die Rauschbeere, Empetrum nigrum, im Norden oder in hohen Lagen auf Torfboden vorkommend. Blätter und Beeren früher officinell; in Schweden u. in Kamtschatka werden letztere gegessen und zur Bereitung eines berauschenden Getränkes benützt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T15:05:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T15:05:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/553
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 552. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/553>, abgerufen am 22.11.2024.