Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.zusammengesetzt, wird zur Gewinnung von Silber und Kupfer benutzt. Fahne , Feldzeichen an einer Stange befestigt, in der Regel ein viereckiges Stück Seidentuch, mit Emblemen versehen u. verschieden geziert, seit uralter Zeit als Pfand der kriegerischen Ehre und bei den Römern selbst als Heiligthum betrachtet. Auf die F. wird von den Soldaten der F.n-Eid geleistet; sie wird neugebildeten Truppentheilen feierlich übergeben, F.n-Weihe; von einer eigenen Abtheilung bewacht und vertheidigt, F.n-Wache, F.n-Peloton; es werden ihr militär. Ehren erwiesen, sie spielt eine Hauptrolle bei militär. Feierlichkeiten, u. bei Aufstellungen dient sie der zu ihr gehörigen Truppe als Richtungsmittel. Der Schmied, der bei der Reiterei den Hufbeschlag besorgt, heißt F.n-Schmied, der F.n-Sattler hat für das Lederwerk zu arbeiten etc.; F.n-Schuh, heißt der lederne Behälter, in welchen man die F. beim Tragen stützt. - Als unter Kaiser Max I. sich das neue Kriegswesen entwickelte, hatte jede Compagnie eine F. u. hieß deßwegen Fähnlein, ebenso das Geschwader der Reiterei, deren leichtere F. Standarte genannt wird; jetzt hat das Bataillon oder das Regiment (wo dasselbe die Stärke des sonstigen Bataillons nicht viel übersteigt) seine F., in mehreren Heeren auch die kleinere Schützenabtheilung. Die weiße F. aufstecken heißt Unterhandlungen oder Uebergabe antragen; die rothe oder schwarze F. verkündigte bei Türken und Spaniern den Entschluß, weder Pardon zu nehmen noch zu geben; die gelbe F. zeigt die Anwesenheit einer pestartigen Krankheit an. - Die Kirchen-F., seit uralter Zeit gebräuchlich, besteht aus der F.n-Stange mit einem Querbalken, bildet also ein Kreuz, endet auch nicht in eine Lanzenspitze wie die Militär-F.; das von dem Querbalken herabhängende F.n-Tuch ist gewöhnlich mit Bildern geschmückt und schön verziert. Fahne, in der Buchdruckerei Correctur-Abzug eines Satzes bevor er in Columnen geordnet (umbrochen) wird. Fahne des Propheten, Sandschak-Scheriff, bei den Moslemin das heilige Feldzeichen, das aus dem schwarzen Zeltvorhange der Aischa, Mohammeds Lieblingsfrau, gefertigt sein soll. Sie gelangte von den Khalifen an die Sultane von Aegypten und durch Selim I. an die Osmanen; sie wird in 42 seidenen Umhüllungen aufbewahrt, begleitet das Heer nicht in die Schlacht, wird aber in der Ebene von Skutari oder Adrianopel entfaltet, wenn der Islam oder das türk. Reich in Gefahr ist. Fahnenlehen, vor Zeiten im deutsch. Reich ein größeres Lehen, Fürstenlehen; die Fahne zeigte das Recht des Heerbanns an und wurde von dem Kaiser überreicht. Fahrenheit, Gabriel Daniel, geb. zu Danzig gegen das Ende des 17. Jahrh., anfangs Kaufmann, trieb aber später allein naturwissenschaftl. Studien, besonders Physik und erwarb sich Ruf durch Verfertigung physikalischer Instrumente. Sein Hauptverdienst besteht in der Anwendung des Quecksilbers beim Thermometer, statt des Weingeistes; über seine Scala s. Thermometer. Auch verfertigte F. ein Aräometer. Er st. 1740 in Holland, wo er sich nach längern Reisen niedergelassen hatte. Fahrniß (fahrende Habe, gereides Gut, Bosä, Boskaff) bezeichnet alle beweglichen Sachen, sammt Forderungen und Schulden, mit Ausnahme der auf Grundstücken hastenden. Fahrt, im Bergwesen die Vorrichtung vermittelst derer man sich in die Grube begibt od. fährt. Faible (frz. fähbl), schwach; faiblesse (fähbleß), Schwäche. Fain (Fäng), Baron de, geb. 1778 zu Paris, Napoleons Secretär vom 18. Brumaire an, war seinem Herrn treu und ist durch die Herausgabe der "Manuscrits" über die J. III, 1813 u. 1814 ein um die Geschichte jener großen Zeit sehr verdienter Schriftsteller geworden. Faineant (frz. fäneang), Faulenzer; faineantise (fäneangtis) Faulenzerei. Fairfax (Färfäx), Thomas, Lord, geb. 1611, Feldherr in dem engl. Revolutionskriege, der presbyterianischen, polit. der constitutionellmonarch. Partei angehörig, commandirte zuerst die Reiterei der Parlamentsarmee, hierauf die zusammengesetzt, wird zur Gewinnung von Silber und Kupfer benutzt. Fahne , Feldzeichen an einer Stange befestigt, in der Regel ein viereckiges Stück Seidentuch, mit Emblemen versehen u. verschieden geziert, seit uralter Zeit als Pfand der kriegerischen Ehre und bei den Römern selbst als Heiligthum betrachtet. Auf die F. wird von den Soldaten der F.n-Eid geleistet; sie wird neugebildeten Truppentheilen feierlich übergeben, F.n-Weihe; von einer eigenen Abtheilung bewacht und vertheidigt, F.n-Wache, F.n-Peloton; es werden ihr militär. Ehren erwiesen, sie spielt eine Hauptrolle bei militär. Feierlichkeiten, u. bei Aufstellungen dient sie der zu ihr gehörigen Truppe als Richtungsmittel. Der Schmied, der bei der Reiterei den Hufbeschlag besorgt, heißt F.n-Schmied, der F.n-Sattler hat für das Lederwerk zu arbeiten etc.; F.n-Schuh, heißt der lederne Behälter, in welchen man die F. beim Tragen stützt. – Als unter Kaiser Max I. sich das neue Kriegswesen entwickelte, hatte jede Compagnie eine F. u. hieß deßwegen Fähnlein, ebenso das Geschwader der Reiterei, deren leichtere F. Standarte genannt wird; jetzt hat das Bataillon oder das Regiment (wo dasselbe die Stärke des sonstigen Bataillons nicht viel übersteigt) seine F., in mehreren Heeren auch die kleinere Schützenabtheilung. Die weiße F. aufstecken heißt Unterhandlungen oder Uebergabe antragen; die rothe oder schwarze F. verkündigte bei Türken und Spaniern den Entschluß, weder Pardon zu nehmen noch zu geben; die gelbe F. zeigt die Anwesenheit einer pestartigen Krankheit an. – Die Kirchen-F., seit uralter Zeit gebräuchlich, besteht aus der F.n-Stange mit einem Querbalken, bildet also ein Kreuz, endet auch nicht in eine Lanzenspitze wie die Militär-F.; das von dem Querbalken herabhängende F.n-Tuch ist gewöhnlich mit Bildern geschmückt und schön verziert. Fahne, in der Buchdruckerei Correctur-Abzug eines Satzes bevor er in Columnen geordnet (umbrochen) wird. Fahne des Propheten, Sandschak-Scheriff, bei den Moslemin das heilige Feldzeichen, das aus dem schwarzen Zeltvorhange der Aïscha, Mohammeds Lieblingsfrau, gefertigt sein soll. Sie gelangte von den Khalifen an die Sultane von Aegypten und durch Selim I. an die Osmanen; sie wird in 42 seidenen Umhüllungen aufbewahrt, begleitet das Heer nicht in die Schlacht, wird aber in der Ebene von Skutari oder Adrianopel entfaltet, wenn der Islam oder das türk. Reich in Gefahr ist. Fahnenlehen, vor Zeiten im deutsch. Reich ein größeres Lehen, Fürstenlehen; die Fahne zeigte das Recht des Heerbanns an und wurde von dem Kaiser überreicht. Fahrenheit, Gabriel Daniel, geb. zu Danzig gegen das Ende des 17. Jahrh., anfangs Kaufmann, trieb aber später allein naturwissenschaftl. Studien, besonders Physik und erwarb sich Ruf durch Verfertigung physikalischer Instrumente. Sein Hauptverdienst besteht in der Anwendung des Quecksilbers beim Thermometer, statt des Weingeistes; über seine Scala s. Thermometer. Auch verfertigte F. ein Aräometer. Er st. 1740 in Holland, wo er sich nach längern Reisen niedergelassen hatte. Fahrniß (fahrende Habe, gereides Gut, Bosä, Boskaff) bezeichnet alle beweglichen Sachen, sammt Forderungen und Schulden, mit Ausnahme der auf Grundstücken hastenden. Fahrt, im Bergwesen die Vorrichtung vermittelst derer man sich in die Grube begibt od. fährt. Faible (frz. fähbl), schwach; faiblesse (fähbleß), Schwäche. Fain (Fäng), Baron de, geb. 1778 zu Paris, Napoleons Secretär vom 18. Brumaire an, war seinem Herrn treu und ist durch die Herausgabe der „Manuscrits“ über die J. III, 1813 u. 1814 ein um die Geschichte jener großen Zeit sehr verdienter Schriftsteller geworden. Fainéant (frz. fäneang), Faulenzer; fainéantise (fäneangtis) Faulenzerei. Fairfax (Färfäx), Thomas, Lord, geb. 1611, Feldherr in dem engl. Revolutionskriege, der presbyterianischen, polit. der constitutionellmonarch. Partei angehörig, commandirte zuerst die Reiterei der Parlamentsarmee, hierauf die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0658" n="657"/> zusammengesetzt, wird zur Gewinnung von Silber und Kupfer benutzt.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Fahne</hi> , Feldzeichen an einer Stange befestigt, in der Regel ein viereckiges Stück Seidentuch, mit Emblemen versehen u. verschieden geziert, seit uralter Zeit als Pfand der kriegerischen Ehre und bei den Römern selbst als Heiligthum betrachtet. Auf die F. wird von den Soldaten der F.n-Eid geleistet; sie wird neugebildeten Truppentheilen feierlich übergeben, F.<hi rendition="#g">n-Weihe</hi>; von einer eigenen Abtheilung bewacht und vertheidigt, F.<hi rendition="#g">n-Wache, F.n-Peloton</hi>; es werden ihr militär. Ehren erwiesen, sie spielt eine Hauptrolle bei militär. Feierlichkeiten, u. bei Aufstellungen dient sie der zu ihr gehörigen Truppe als Richtungsmittel. Der Schmied, der bei der Reiterei den Hufbeschlag besorgt, heißt F.<hi rendition="#g">n-Schmied,</hi> der <hi rendition="#g">F.n-Sattler</hi> hat für das Lederwerk zu arbeiten etc.; F.<hi rendition="#g">n-Schuh</hi>, heißt der lederne Behälter, in welchen man die F. beim Tragen stützt. – Als unter Kaiser Max I. sich das neue Kriegswesen entwickelte, hatte jede Compagnie eine F. u. hieß deßwegen <hi rendition="#g">Fähnlein</hi>, ebenso das Geschwader der Reiterei, deren leichtere F. <hi rendition="#g">Standarte</hi> genannt wird; jetzt hat das Bataillon oder das Regiment (wo dasselbe die Stärke des sonstigen Bataillons nicht viel übersteigt) seine F., in mehreren Heeren auch die kleinere Schützenabtheilung. Die <hi rendition="#g">weiße</hi> F. aufstecken heißt Unterhandlungen oder Uebergabe antragen; die <hi rendition="#g">rothe</hi> oder <hi rendition="#g">schwarze</hi> F. verkündigte bei Türken und Spaniern den Entschluß, weder Pardon zu nehmen noch zu geben; die <hi rendition="#g">gelbe</hi> F. zeigt die Anwesenheit einer pestartigen Krankheit an. – Die <hi rendition="#g">Kirchen</hi>-F., seit uralter Zeit gebräuchlich, besteht aus der F.n-Stange mit einem Querbalken, bildet also ein Kreuz, endet auch nicht in eine Lanzenspitze wie die Militär-F.; das von dem Querbalken herabhängende F.n-Tuch ist gewöhnlich mit Bildern geschmückt und schön verziert.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Fahne</hi>, in der Buchdruckerei Correctur-Abzug eines Satzes bevor er in Columnen geordnet (umbrochen) wird.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Fahne des Propheten</hi>, Sandschak-Scheriff, bei den Moslemin das heilige Feldzeichen, das aus dem schwarzen Zeltvorhange der Aïscha, Mohammeds Lieblingsfrau, gefertigt sein soll. Sie gelangte von den Khalifen an die Sultane von Aegypten und durch Selim I. an die Osmanen; sie wird in 42 seidenen Umhüllungen aufbewahrt, begleitet das Heer nicht in die Schlacht, wird aber in der Ebene von Skutari oder Adrianopel entfaltet, wenn der Islam oder das türk. Reich in Gefahr ist.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Fahnenlehen</hi>, vor Zeiten im deutsch. Reich ein größeres Lehen, Fürstenlehen; die Fahne zeigte das Recht des Heerbanns an und wurde von dem Kaiser überreicht.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Fahrenheit</hi>, Gabriel Daniel, geb. zu Danzig gegen das Ende des 17. Jahrh., anfangs Kaufmann, trieb aber später allein naturwissenschaftl. Studien, besonders Physik und erwarb sich Ruf durch Verfertigung physikalischer Instrumente. Sein Hauptverdienst besteht in der Anwendung des Quecksilbers beim Thermometer, statt des Weingeistes; über seine Scala s. Thermometer. Auch verfertigte F. ein Aräometer. Er st. 1740 in Holland, wo er sich nach längern Reisen niedergelassen hatte.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Fahrniß</hi> (fahrende Habe, gereides Gut, Bosä, Boskaff) bezeichnet alle beweglichen Sachen, sammt Forderungen und Schulden, mit Ausnahme der auf Grundstücken hastenden.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Fahrt</hi>, im Bergwesen die Vorrichtung vermittelst derer man sich in die Grube begibt od. fährt.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Faible</hi> (frz. fähbl), schwach; <hi rendition="#i">faiblesse</hi> (fähbleß), Schwäche.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Fain</hi> (Fäng), Baron de, geb. 1778 zu Paris, Napoleons Secretär vom 18. Brumaire an, war seinem Herrn treu und ist durch die Herausgabe der „<hi rendition="#i">Manuscrits</hi>“ über die J. III, 1813 u. 1814 ein um die Geschichte jener großen Zeit sehr verdienter Schriftsteller geworden.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Fainéant</hi> (frz. fäneang), Faulenzer; <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">fainéantise</hi></hi> (fäneangtis) Faulenzerei.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Fairfax</hi> (Färfäx), Thomas, Lord, geb. 1611, Feldherr in dem engl. Revolutionskriege, der presbyterianischen, polit. der constitutionellmonarch. Partei angehörig, commandirte zuerst die Reiterei der Parlamentsarmee, hierauf die </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [657/0658]
zusammengesetzt, wird zur Gewinnung von Silber und Kupfer benutzt.
Fahne , Feldzeichen an einer Stange befestigt, in der Regel ein viereckiges Stück Seidentuch, mit Emblemen versehen u. verschieden geziert, seit uralter Zeit als Pfand der kriegerischen Ehre und bei den Römern selbst als Heiligthum betrachtet. Auf die F. wird von den Soldaten der F.n-Eid geleistet; sie wird neugebildeten Truppentheilen feierlich übergeben, F.n-Weihe; von einer eigenen Abtheilung bewacht und vertheidigt, F.n-Wache, F.n-Peloton; es werden ihr militär. Ehren erwiesen, sie spielt eine Hauptrolle bei militär. Feierlichkeiten, u. bei Aufstellungen dient sie der zu ihr gehörigen Truppe als Richtungsmittel. Der Schmied, der bei der Reiterei den Hufbeschlag besorgt, heißt F.n-Schmied, der F.n-Sattler hat für das Lederwerk zu arbeiten etc.; F.n-Schuh, heißt der lederne Behälter, in welchen man die F. beim Tragen stützt. – Als unter Kaiser Max I. sich das neue Kriegswesen entwickelte, hatte jede Compagnie eine F. u. hieß deßwegen Fähnlein, ebenso das Geschwader der Reiterei, deren leichtere F. Standarte genannt wird; jetzt hat das Bataillon oder das Regiment (wo dasselbe die Stärke des sonstigen Bataillons nicht viel übersteigt) seine F., in mehreren Heeren auch die kleinere Schützenabtheilung. Die weiße F. aufstecken heißt Unterhandlungen oder Uebergabe antragen; die rothe oder schwarze F. verkündigte bei Türken und Spaniern den Entschluß, weder Pardon zu nehmen noch zu geben; die gelbe F. zeigt die Anwesenheit einer pestartigen Krankheit an. – Die Kirchen-F., seit uralter Zeit gebräuchlich, besteht aus der F.n-Stange mit einem Querbalken, bildet also ein Kreuz, endet auch nicht in eine Lanzenspitze wie die Militär-F.; das von dem Querbalken herabhängende F.n-Tuch ist gewöhnlich mit Bildern geschmückt und schön verziert.
Fahne, in der Buchdruckerei Correctur-Abzug eines Satzes bevor er in Columnen geordnet (umbrochen) wird.
Fahne des Propheten, Sandschak-Scheriff, bei den Moslemin das heilige Feldzeichen, das aus dem schwarzen Zeltvorhange der Aïscha, Mohammeds Lieblingsfrau, gefertigt sein soll. Sie gelangte von den Khalifen an die Sultane von Aegypten und durch Selim I. an die Osmanen; sie wird in 42 seidenen Umhüllungen aufbewahrt, begleitet das Heer nicht in die Schlacht, wird aber in der Ebene von Skutari oder Adrianopel entfaltet, wenn der Islam oder das türk. Reich in Gefahr ist.
Fahnenlehen, vor Zeiten im deutsch. Reich ein größeres Lehen, Fürstenlehen; die Fahne zeigte das Recht des Heerbanns an und wurde von dem Kaiser überreicht.
Fahrenheit, Gabriel Daniel, geb. zu Danzig gegen das Ende des 17. Jahrh., anfangs Kaufmann, trieb aber später allein naturwissenschaftl. Studien, besonders Physik und erwarb sich Ruf durch Verfertigung physikalischer Instrumente. Sein Hauptverdienst besteht in der Anwendung des Quecksilbers beim Thermometer, statt des Weingeistes; über seine Scala s. Thermometer. Auch verfertigte F. ein Aräometer. Er st. 1740 in Holland, wo er sich nach längern Reisen niedergelassen hatte.
Fahrniß (fahrende Habe, gereides Gut, Bosä, Boskaff) bezeichnet alle beweglichen Sachen, sammt Forderungen und Schulden, mit Ausnahme der auf Grundstücken hastenden.
Fahrt, im Bergwesen die Vorrichtung vermittelst derer man sich in die Grube begibt od. fährt.
Faible (frz. fähbl), schwach; faiblesse (fähbleß), Schwäche.
Fain (Fäng), Baron de, geb. 1778 zu Paris, Napoleons Secretär vom 18. Brumaire an, war seinem Herrn treu und ist durch die Herausgabe der „Manuscrits“ über die J. III, 1813 u. 1814 ein um die Geschichte jener großen Zeit sehr verdienter Schriftsteller geworden.
Fainéant (frz. fäneang), Faulenzer; fainéantise (fäneangtis) Faulenzerei.
Fairfax (Färfäx), Thomas, Lord, geb. 1611, Feldherr in dem engl. Revolutionskriege, der presbyterianischen, polit. der constitutionellmonarch. Partei angehörig, commandirte zuerst die Reiterei der Parlamentsarmee, hierauf die
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T15:05:47Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T15:05:47Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |