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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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"rhetorische F." ist übrigens zu eng, indem sowohl die gewöhnl. Sprache als die Poesie F.en gebraucht); logische F., die verschiedenen Formen, die ein Schluß annehmen kann. Figürlich, bildlich; F.ation, die Anwendung von F.en; figuriren, gestalten; darstellen; eine Rolle spielen; F.ine, Nebenbildchen; figurirt, verziert; geblümt.


Figuralgesang, der Gesang, der außer den melodischen Hauptnoten auch noch Nebennoten, im allgem. also Noten von verschiedener Zeitdauer, und mannigfaltige aus solchen zusammengesetzte Figuren enthält, im Gegensatz zum Choralgesang, der nur aus den Hauptnoten von gleichem Zeitwerthe besteht. Der F. erfordert genaue Beobachtung des vorgeschriebenen Zeitmaßes.


Figurant, lat.-deutsch, heißt allgemein derjenige, welcher sich als Werkzeug eines andern gebrauchen läßt, ohne es zu wissen oder zu wollen, näher der Dasteher, Statist, die stumme Person in Theaterstücken, beim Ballet der Tänzer, welchem nur eine Nebenrolle beschieden ist.


Figurirte Zahlen nennt man Glieder von Zahlenreihen, welche arithmetische Progressionen verschiedener Ordnungen nach einem bestimmten Gesetz bilden u. deren erstes Glied die Einheit ist. Geht man von der einfachen Zahlenreihe 1,2,3,4 etc. aus, so erhält man durch stufenweise Addition von 2, sodann 3,4 etc. auf einander folgenden Gliedern derselben die Reihe
1, 3, 6, 10, 15, 21, 28, 36, 45 ...
als die Reihe der einfachsten figurirten Zahlen, auch Triangularzahlen genannt, weil sie sich durch gleichweit von einander entfernte Punkte auf der Fläche eines gleichseitigen Dreiecks darstellen lassen. Auf gleiche Weise erhält man aus dieser Reihe die folgende:
1, 4, 10, 20, 35, 56 ...
welche Zahlen Pyramidalzahlen heißen, und sofort die Reihen:
1, 5, 15, 35, 70, 126 ...
1, 6, 21, 56, 126, 252 ...

u. s. w., auch zweite, dritte etc. Pyramidalzahlen genannt. - Geht man hingegen von arithmetischen Reihen der ersten Ordnung aus mit den Differenzen 2, 3, 4 etc., also von den Reihen: 1, 3, 5, 7, 9 ...; 1, 4, 7, 10, 13 ...; 1, 5, 9, 13, 17 u. s. w.; so erhält man nach obiger Weise die Reihen:
1, 4, 9, 16, 25 ....
1, 5, 12, 22, 35 ....
1, 6, 15, 28, 45 ....

deren Zahlen Polygonalzahlen genannt werden, die der ersten Reihe Quadrat-, der zweiten Pentagonal- oder Fünfecks-, der dritten Hexagonal- oder Sechseckszahlen etc.


Fil, oriental. Name des Läufers im Schachspiele.


Filadiere (-ähr), frz. Flußfahrzeug, flach, nicht tief gehend, mit Segeln.


Filage (frz. -ahsch), s. Organsin.


Filagramm, das Zeichen im Papiere.


Filamentum, lat., in der Anatomie die seinen Nerven oder Sehnenfäden, welche einzelne Theile verbinden.


Filangieri (-andschäri), Gaetano, Fürst, einem der ältesten neapolit. Geschlechter angehörig, geb. 1752 zu Neapel, Rechtsgelehrter und Staatsmann, Schriftsteller in der reformatorischen Richtung, welche die meisten Regierungen in der Mitte des vorigen Jahrh. begünstigten, in Neapel und Spanien Karl III. Sein Hauptwerk ist: "die Wissenschaft der Gesetzgebung", Neapel 1781-88, 8 Bde., von Link deutsch übersetzt; F. st. 1788. Ein jetzt lebender F. hat sich als tüchtiger u. treuer Soldat in den letzten Revolutionen in Neapel und Sicilien ausgezeichnet.


Filargnomon, s. Gnomon.


Filati, türk. albanes. Stadt im Sandschak Delvino mit 4000 E.


Filatorien, Seidezwirnmaschinen; Filatrice (-triß), Zeug aus Floret und Seide.


Filet, weitmaschiges Flechtwerk, aus Seide-, Leinen- oder Wollenfaden mit der F.nadel gestrickt, Damenputz; F., die von dem Buchbinder auf den Rücken des Einbandes mit dem F.stempel aufgedrückte Linienverzierung; in der Kochkunst dünne, pikant zubereitete Streifen Fleisches.


Filial, lat.-deutsch, im kindlichen Verhältnisse stehend; F.kirche, Tochterkirche, welche keinen eigenen Pfarrer hat, sondern von der Mutterkirche aus versehen wird.

„rhetorische F.“ ist übrigens zu eng, indem sowohl die gewöhnl. Sprache als die Poesie F.en gebraucht); logische F., die verschiedenen Formen, die ein Schluß annehmen kann. Figürlich, bildlich; F.ation, die Anwendung von F.en; figuriren, gestalten; darstellen; eine Rolle spielen; F.ine, Nebenbildchen; figurirt, verziert; geblümt.


Figuralgesang, der Gesang, der außer den melodischen Hauptnoten auch noch Nebennoten, im allgem. also Noten von verschiedener Zeitdauer, und mannigfaltige aus solchen zusammengesetzte Figuren enthält, im Gegensatz zum Choralgesang, der nur aus den Hauptnoten von gleichem Zeitwerthe besteht. Der F. erfordert genaue Beobachtung des vorgeschriebenen Zeitmaßes.


Figurant, lat.-deutsch, heißt allgemein derjenige, welcher sich als Werkzeug eines andern gebrauchen läßt, ohne es zu wissen oder zu wollen, näher der Dasteher, Statist, die stumme Person in Theaterstücken, beim Ballet der Tänzer, welchem nur eine Nebenrolle beschieden ist.


Figurirte Zahlen nennt man Glieder von Zahlenreihen, welche arithmetische Progressionen verschiedener Ordnungen nach einem bestimmten Gesetz bilden u. deren erstes Glied die Einheit ist. Geht man von der einfachen Zahlenreihe 1,2,3,4 etc. aus, so erhält man durch stufenweise Addition von 2, sodann 3,4 etc. auf einander folgenden Gliedern derselben die Reihe
1, 3, 6, 10, 15, 21, 28, 36, 45 ...
als die Reihe der einfachsten figurirten Zahlen, auch Triangularzahlen genannt, weil sie sich durch gleichweit von einander entfernte Punkte auf der Fläche eines gleichseitigen Dreiecks darstellen lassen. Auf gleiche Weise erhält man aus dieser Reihe die folgende:
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welche Zahlen Pyramidalzahlen heißen, und sofort die Reihen:
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1, 6, 21, 56, 126, 252 ...

u. s. w., auch zweite, dritte etc. Pyramidalzahlen genannt. – Geht man hingegen von arithmetischen Reihen der ersten Ordnung aus mit den Differenzen 2, 3, 4 etc., also von den Reihen: 1, 3, 5, 7, 9 ...; 1, 4, 7, 10, 13 ...; 1, 5, 9, 13, 17 u. s. w.; so erhält man nach obiger Weise die Reihen:
1, 4, 9, 16, 25 ....
1, 5, 12, 22, 35 ....
1, 6, 15, 28, 45 ....

deren Zahlen Polygonalzahlen genannt werden, die der ersten Reihe Quadrat-, der zweiten Pentagonal- oder Fünfecks-, der dritten Hexagonal- oder Sechseckszahlen etc.


Fil, oriental. Name des Läufers im Schachspiele.


Filadière (–ähr), frz. Flußfahrzeug, flach, nicht tief gehend, mit Segeln.


Filage (frz. –ahsch), s. Organsin.


Filagramm, das Zeichen im Papiere.


Filamentum, lat., in der Anatomie die seinen Nerven oder Sehnenfäden, welche einzelne Theile verbinden.


Filangieri (–andschäri), Gaëtano, Fürst, einem der ältesten neapolit. Geschlechter angehörig, geb. 1752 zu Neapel, Rechtsgelehrter und Staatsmann, Schriftsteller in der reformatorischen Richtung, welche die meisten Regierungen in der Mitte des vorigen Jahrh. begünstigten, in Neapel und Spanien Karl III. Sein Hauptwerk ist: „die Wissenschaft der Gesetzgebung“, Neapel 1781–88, 8 Bde., von Link deutsch übersetzt; F. st. 1788. Ein jetzt lebender F. hat sich als tüchtiger u. treuer Soldat in den letzten Revolutionen in Neapel und Sicilien ausgezeichnet.


Filargnomon, s. Gnomon.


Filati, türk. albanes. Stadt im Sandschak Delvino mit 4000 E.


Filatorien, Seidezwirnmaschinen; Filatrice (–triß), Zeug aus Floret und Seide.


Filet, weitmaschiges Flechtwerk, aus Seide-, Leinen- oder Wollenfaden mit der F.nadel gestrickt, Damenputz; F., die von dem Buchbinder auf den Rücken des Einbandes mit dem F.stempel aufgedrückte Linienverzierung; in der Kochkunst dünne, pikant zubereitete Streifen Fleisches.


Filial, lat.-deutsch, im kindlichen Verhältnisse stehend; F.kirche, Tochterkirche, welche keinen eigenen Pfarrer hat, sondern von der Mutterkirche aus versehen wird.

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[705/0706] „rhetorische F.“ ist übrigens zu eng, indem sowohl die gewöhnl. Sprache als die Poesie F.en gebraucht); logische F., die verschiedenen Formen, die ein Schluß annehmen kann. Figürlich, bildlich; F.ation, die Anwendung von F.en; figuriren, gestalten; darstellen; eine Rolle spielen; F.ine, Nebenbildchen; figurirt, verziert; geblümt. Figuralgesang, der Gesang, der außer den melodischen Hauptnoten auch noch Nebennoten, im allgem. also Noten von verschiedener Zeitdauer, und mannigfaltige aus solchen zusammengesetzte Figuren enthält, im Gegensatz zum Choralgesang, der nur aus den Hauptnoten von gleichem Zeitwerthe besteht. Der F. erfordert genaue Beobachtung des vorgeschriebenen Zeitmaßes. Figurant, lat.-deutsch, heißt allgemein derjenige, welcher sich als Werkzeug eines andern gebrauchen läßt, ohne es zu wissen oder zu wollen, näher der Dasteher, Statist, die stumme Person in Theaterstücken, beim Ballet der Tänzer, welchem nur eine Nebenrolle beschieden ist. Figurirte Zahlen nennt man Glieder von Zahlenreihen, welche arithmetische Progressionen verschiedener Ordnungen nach einem bestimmten Gesetz bilden u. deren erstes Glied die Einheit ist. Geht man von der einfachen Zahlenreihe 1,2,3,4 etc. aus, so erhält man durch stufenweise Addition von 2, sodann 3,4 etc. auf einander folgenden Gliedern derselben die Reihe 1, 3, 6, 10, 15, 21, 28, 36, 45 ... als die Reihe der einfachsten figurirten Zahlen, auch Triangularzahlen genannt, weil sie sich durch gleichweit von einander entfernte Punkte auf der Fläche eines gleichseitigen Dreiecks darstellen lassen. Auf gleiche Weise erhält man aus dieser Reihe die folgende: 1, 4, 10, 20, 35, 56 ... welche Zahlen Pyramidalzahlen heißen, und sofort die Reihen: 1, 5, 15, 35, 70, 126 ... 1, 6, 21, 56, 126, 252 ... u. s. w., auch zweite, dritte etc. Pyramidalzahlen genannt. – Geht man hingegen von arithmetischen Reihen der ersten Ordnung aus mit den Differenzen 2, 3, 4 etc., also von den Reihen: 1, 3, 5, 7, 9 ...; 1, 4, 7, 10, 13 ...; 1, 5, 9, 13, 17 u. s. w.; so erhält man nach obiger Weise die Reihen: 1, 4, 9, 16, 25 .... 1, 5, 12, 22, 35 .... 1, 6, 15, 28, 45 .... deren Zahlen Polygonalzahlen genannt werden, die der ersten Reihe Quadrat-, der zweiten Pentagonal- oder Fünfecks-, der dritten Hexagonal- oder Sechseckszahlen etc. Fil, oriental. Name des Läufers im Schachspiele. Filadière (–ähr), frz. Flußfahrzeug, flach, nicht tief gehend, mit Segeln. Filage (frz. –ahsch), s. Organsin. Filagramm, das Zeichen im Papiere. Filamentum, lat., in der Anatomie die seinen Nerven oder Sehnenfäden, welche einzelne Theile verbinden. Filangieri (–andschäri), Gaëtano, Fürst, einem der ältesten neapolit. Geschlechter angehörig, geb. 1752 zu Neapel, Rechtsgelehrter und Staatsmann, Schriftsteller in der reformatorischen Richtung, welche die meisten Regierungen in der Mitte des vorigen Jahrh. begünstigten, in Neapel und Spanien Karl III. Sein Hauptwerk ist: „die Wissenschaft der Gesetzgebung“, Neapel 1781–88, 8 Bde., von Link deutsch übersetzt; F. st. 1788. Ein jetzt lebender F. hat sich als tüchtiger u. treuer Soldat in den letzten Revolutionen in Neapel und Sicilien ausgezeichnet. Filargnomon, s. Gnomon. Filati, türk. albanes. Stadt im Sandschak Delvino mit 4000 E. Filatorien, Seidezwirnmaschinen; Filatrice (–triß), Zeug aus Floret und Seide. Filet, weitmaschiges Flechtwerk, aus Seide-, Leinen- oder Wollenfaden mit der F.nadel gestrickt, Damenputz; F., die von dem Buchbinder auf den Rücken des Einbandes mit dem F.stempel aufgedrückte Linienverzierung; in der Kochkunst dünne, pikant zubereitete Streifen Fleisches. Filial, lat.-deutsch, im kindlichen Verhältnisse stehend; F.kirche, Tochterkirche, welche keinen eigenen Pfarrer hat, sondern von der Mutterkirche aus versehen wird.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 705. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/706>, abgerufen am 21.11.2024.