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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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1808 Graf, focht in allen Kriegen mit höchster Auszeichnung, durchbrach 1813 bei Hanau mit der Garde die feindliche Armee, commandirte zuletzt bei Waterloo eine Division der alten Garde. Durch Ordonnanz vom 1. August 1815 außer Dienst gesetzt lebte er bis 1829 zurückgezogen auf seinem Landgute Gaillonet.


Friaul, von der altröm. Stadt Forum Julii genannt, Delegation des österr. Gouvernements Venedig, mit der Hauptstadt Udine, 122 #M. groß mit 350000 E., von Zweigen der kärnth. u. julischen Alpen durchzogen, im Süden eine weite Ebene mit sumpfigem Meeresufer, wird vom Tagliamento, Isonzo und anderen Bergströmen bewässert, ist nicht so fruchtbar wie die andere Lombardei, hat im Gebirge Kupfer, Eisen, Marmor, feinen Thon; der Seidenbau wird stark betrieben. - Die ältesten Bewohner waren die tuscischen Euganeer, dann folgten die celtischen Carner, dann die Römer, nach der Völkerwanderung die Langobarden; durch die Franken hörte das langobard. Herzogthum F. auf, es wurde eine fränk. Mark, stand wieder unter Herzogen, von denen Berengar 888 sich zum Könige von Italien aufwarf. Nach Kaiser Otto I. zerfiel F. in viele größere u. kleinere Lehen, über welche der Patriarch von Aquileja eine Art Oberherrschaft gewann, gegen welche die Dynasten Venedig zu Hilfe riefen, das sich zuletzt des größten Theils von F. bemeisterte (1420), während andere Theile, im Frieden von Campo Formio 1797 das ganze F., an Oesterreich kamen, welches F. 1805 an Napoleon verlor, 1814 wieder zurückerhielt. Von 1807-13 führte der franz. Marschall Duroc den Titel Herzog von F.


Frickthal, Seitenthal des Rheins im Kanton Aargau, vom Bötzberge herabziehend, sehr fruchtbar, vom Dorfe Frick so genannt, bis 1802 österreichisch.


Friction, lat.-deutsch, Reibung.


Fridericia, dän. Stadt und Festung in Jütland, am kleinen Belte, Zollstätte, Ueberfahrtsort nach Fünen, 1650 von Friedrich III. angelegt, mit 5000 E.; Niederlage der Schleswig-Holsteiner d. 6. Juli 1849.


Fridolin, St., der älteste Apostel Alemanniens, nur bekannt aus einer an Wundern überreichen und kritisch angefochtenen Lebensbeschreibung des 10. Jahrh., stammte aus einem vornehmen Geschlechte Irlands (oder Süddeutschlands?) u. kam um 507 nach Gallien, wo er zu Poitiers die Reliquien des hl. Hilarius wieder auffand und das Kloster desselben wieder herstellte. Später baute er zu Ehren des Heiligen ein Kloster zu Helera (Eller, zwischen Koblenz u. Trier), Klöster in den Vogesen, zu Straßburg u. Chur. Das Ziel seiner Bekehrungsfahrten war die Stelle, wo jetzt die bad. Amtsstadt Säckingen steht, damals eine nur als Weideplatz benützte Rheininsel, welche ihm Chlodewig I. schenkte. Mit Ueberwindung von vielerlei Schwierigkeiten gründete er daselbst ein Frauenkloster, vielleicht auch das später bekannte Mannskloster u. st. nach 511. Gedächtnißtag 6. März.


Friedau, österr. Dorf unter Enns, Bezirkshauptmannschaft St. Pölten; Schloß der Fürsten Corsini zu Florenz, Eisenhütte, Kupferhammer, große Zitz- und Kattunfabriken.


Friedberg, großherzogl. hess. Stadt in der Wetterau mit 5300 E., 2 goth. Kirchen, Fabrikation von Tischlerwaaren; ehemal. Reichsstadt mit sehr eigenthümlicher Verfassung; Treffen den 16. Juli 1796. - F., bayer. Stadt 1 St. von Augsburg mit 2600 E.; Treffen den 24. August 1796.


Friede, altdeutsch eigentlich so viel als Schutz, daher Rechtszustand, Ruhe; s. Friedelosigkeit.


Friedeberg, preuß.-brandenburgische Stadt mit 5600 E., Tuchweberei. - F. am Queis, preuß.-schles. Stadt im Reg.-Bez. Liegnitz, mit 2400 E., Damastweberei, Spitzenklöppelei, Spinnerei.


Friedeck, österr.-schles. Stadt mit 4000 E., Schloß, 2 Spitälern; Sitz des Generalvicars für die Breslauer Diöcese in Oesterreichisch-Schlesien.


Friedelosigkeit (Echtlosigkeit), im Mittelalter Entzug von Recht u. Ehre. Wie der Geächtete (exlex, out-law) den Frieden und das Recht gebrochen, so soll er auch keinen Frieden u. kein Recht

1808 Graf, focht in allen Kriegen mit höchster Auszeichnung, durchbrach 1813 bei Hanau mit der Garde die feindliche Armee, commandirte zuletzt bei Waterloo eine Division der alten Garde. Durch Ordonnanz vom 1. August 1815 außer Dienst gesetzt lebte er bis 1829 zurückgezogen auf seinem Landgute Gaillonet.


Friaul, von der altröm. Stadt Forum Julii genannt, Delegation des österr. Gouvernements Venedig, mit der Hauptstadt Udine, 122 □M. groß mit 350000 E., von Zweigen der kärnth. u. julischen Alpen durchzogen, im Süden eine weite Ebene mit sumpfigem Meeresufer, wird vom Tagliamento, Isonzo und anderen Bergströmen bewässert, ist nicht so fruchtbar wie die andere Lombardei, hat im Gebirge Kupfer, Eisen, Marmor, feinen Thon; der Seidenbau wird stark betrieben. – Die ältesten Bewohner waren die tuscischen Euganeer, dann folgten die celtischen Carner, dann die Römer, nach der Völkerwanderung die Langobarden; durch die Franken hörte das langobard. Herzogthum F. auf, es wurde eine fränk. Mark, stand wieder unter Herzogen, von denen Berengar 888 sich zum Könige von Italien aufwarf. Nach Kaiser Otto I. zerfiel F. in viele größere u. kleinere Lehen, über welche der Patriarch von Aquileja eine Art Oberherrschaft gewann, gegen welche die Dynasten Venedig zu Hilfe riefen, das sich zuletzt des größten Theils von F. bemeisterte (1420), während andere Theile, im Frieden von Campo Formio 1797 das ganze F., an Oesterreich kamen, welches F. 1805 an Napoleon verlor, 1814 wieder zurückerhielt. Von 1807–13 führte der franz. Marschall Duroc den Titel Herzog von F.


Frickthal, Seitenthal des Rheins im Kanton Aargau, vom Bötzberge herabziehend, sehr fruchtbar, vom Dorfe Frick so genannt, bis 1802 österreichisch.


Friction, lat.-deutsch, Reibung.


Fridericia, dän. Stadt und Festung in Jütland, am kleinen Belte, Zollstätte, Ueberfahrtsort nach Fünen, 1650 von Friedrich III. angelegt, mit 5000 E.; Niederlage der Schleswig-Holsteiner d. 6. Juli 1849.


Fridolin, St., der älteste Apostel Alemanniens, nur bekannt aus einer an Wundern überreichen und kritisch angefochtenen Lebensbeschreibung des 10. Jahrh., stammte aus einem vornehmen Geschlechte Irlands (oder Süddeutschlands?) u. kam um 507 nach Gallien, wo er zu Poitiers die Reliquien des hl. Hilarius wieder auffand und das Kloster desselben wieder herstellte. Später baute er zu Ehren des Heiligen ein Kloster zu Helera (Eller, zwischen Koblenz u. Trier), Klöster in den Vogesen, zu Straßburg u. Chur. Das Ziel seiner Bekehrungsfahrten war die Stelle, wo jetzt die bad. Amtsstadt Säckingen steht, damals eine nur als Weideplatz benützte Rheininsel, welche ihm Chlodewig I. schenkte. Mit Ueberwindung von vielerlei Schwierigkeiten gründete er daselbst ein Frauenkloster, vielleicht auch das später bekannte Mannskloster u. st. nach 511. Gedächtnißtag 6. März.


Friedau, österr. Dorf unter Enns, Bezirkshauptmannschaft St. Pölten; Schloß der Fürsten Corsini zu Florenz, Eisenhütte, Kupferhammer, große Zitz- und Kattunfabriken.


Friedberg, großherzogl. hess. Stadt in der Wetterau mit 5300 E., 2 goth. Kirchen, Fabrikation von Tischlerwaaren; ehemal. Reichsstadt mit sehr eigenthümlicher Verfassung; Treffen den 16. Juli 1796. – F., bayer. Stadt 1 St. von Augsburg mit 2600 E.; Treffen den 24. August 1796.


Friede, altdeutsch eigentlich so viel als Schutz, daher Rechtszustand, Ruhe; s. Friedelosigkeit.


Friedeberg, preuß.-brandenburgische Stadt mit 5600 E., Tuchweberei. – F. am Queis, preuß.-schles. Stadt im Reg.-Bez. Liegnitz, mit 2400 E., Damastweberei, Spitzenklöppelei, Spinnerei.


Friedeck, österr.-schles. Stadt mit 4000 E., Schloß, 2 Spitälern; Sitz des Generalvicars für die Breslauer Diöcese in Oesterreichisch-Schlesien.


Friedelosigkeit (Echtlosigkeit), im Mittelalter Entzug von Recht u. Ehre. Wie der Geächtete (exlex, out-law) den Frieden und das Recht gebrochen, so soll er auch keinen Frieden u. kein Recht

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[801/0802] 1808 Graf, focht in allen Kriegen mit höchster Auszeichnung, durchbrach 1813 bei Hanau mit der Garde die feindliche Armee, commandirte zuletzt bei Waterloo eine Division der alten Garde. Durch Ordonnanz vom 1. August 1815 außer Dienst gesetzt lebte er bis 1829 zurückgezogen auf seinem Landgute Gaillonet. Friaul, von der altröm. Stadt Forum Julii genannt, Delegation des österr. Gouvernements Venedig, mit der Hauptstadt Udine, 122 □M. groß mit 350000 E., von Zweigen der kärnth. u. julischen Alpen durchzogen, im Süden eine weite Ebene mit sumpfigem Meeresufer, wird vom Tagliamento, Isonzo und anderen Bergströmen bewässert, ist nicht so fruchtbar wie die andere Lombardei, hat im Gebirge Kupfer, Eisen, Marmor, feinen Thon; der Seidenbau wird stark betrieben. – Die ältesten Bewohner waren die tuscischen Euganeer, dann folgten die celtischen Carner, dann die Römer, nach der Völkerwanderung die Langobarden; durch die Franken hörte das langobard. Herzogthum F. auf, es wurde eine fränk. Mark, stand wieder unter Herzogen, von denen Berengar 888 sich zum Könige von Italien aufwarf. Nach Kaiser Otto I. zerfiel F. in viele größere u. kleinere Lehen, über welche der Patriarch von Aquileja eine Art Oberherrschaft gewann, gegen welche die Dynasten Venedig zu Hilfe riefen, das sich zuletzt des größten Theils von F. bemeisterte (1420), während andere Theile, im Frieden von Campo Formio 1797 das ganze F., an Oesterreich kamen, welches F. 1805 an Napoleon verlor, 1814 wieder zurückerhielt. Von 1807–13 führte der franz. Marschall Duroc den Titel Herzog von F. Frickthal, Seitenthal des Rheins im Kanton Aargau, vom Bötzberge herabziehend, sehr fruchtbar, vom Dorfe Frick so genannt, bis 1802 österreichisch. Friction, lat.-deutsch, Reibung. Fridericia, dän. Stadt und Festung in Jütland, am kleinen Belte, Zollstätte, Ueberfahrtsort nach Fünen, 1650 von Friedrich III. angelegt, mit 5000 E.; Niederlage der Schleswig-Holsteiner d. 6. Juli 1849. Fridolin, St., der älteste Apostel Alemanniens, nur bekannt aus einer an Wundern überreichen und kritisch angefochtenen Lebensbeschreibung des 10. Jahrh., stammte aus einem vornehmen Geschlechte Irlands (oder Süddeutschlands?) u. kam um 507 nach Gallien, wo er zu Poitiers die Reliquien des hl. Hilarius wieder auffand und das Kloster desselben wieder herstellte. Später baute er zu Ehren des Heiligen ein Kloster zu Helera (Eller, zwischen Koblenz u. Trier), Klöster in den Vogesen, zu Straßburg u. Chur. Das Ziel seiner Bekehrungsfahrten war die Stelle, wo jetzt die bad. Amtsstadt Säckingen steht, damals eine nur als Weideplatz benützte Rheininsel, welche ihm Chlodewig I. schenkte. Mit Ueberwindung von vielerlei Schwierigkeiten gründete er daselbst ein Frauenkloster, vielleicht auch das später bekannte Mannskloster u. st. nach 511. Gedächtnißtag 6. März. Friedau, österr. Dorf unter Enns, Bezirkshauptmannschaft St. Pölten; Schloß der Fürsten Corsini zu Florenz, Eisenhütte, Kupferhammer, große Zitz- und Kattunfabriken. Friedberg, großherzogl. hess. Stadt in der Wetterau mit 5300 E., 2 goth. Kirchen, Fabrikation von Tischlerwaaren; ehemal. Reichsstadt mit sehr eigenthümlicher Verfassung; Treffen den 16. Juli 1796. – F., bayer. Stadt 1 St. von Augsburg mit 2600 E.; Treffen den 24. August 1796. Friede, altdeutsch eigentlich so viel als Schutz, daher Rechtszustand, Ruhe; s. Friedelosigkeit. Friedeberg, preuß.-brandenburgische Stadt mit 5600 E., Tuchweberei. – F. am Queis, preuß.-schles. Stadt im Reg.-Bez. Liegnitz, mit 2400 E., Damastweberei, Spitzenklöppelei, Spinnerei. Friedeck, österr.-schles. Stadt mit 4000 E., Schloß, 2 Spitälern; Sitz des Generalvicars für die Breslauer Diöcese in Oesterreichisch-Schlesien. Friedelosigkeit (Echtlosigkeit), im Mittelalter Entzug von Recht u. Ehre. Wie der Geächtete (exlex, out-law) den Frieden und das Recht gebrochen, so soll er auch keinen Frieden u. kein Recht

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 801. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/802>, abgerufen am 21.11.2024.