Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

Bild:
<< vorherige Seite


Chlor, Chlorine, Chlorine, ein einfacher Stoff, findet sich niemals frei, sondern vorzüglich an Natron gebunden, als Chlornatrium in Steinsalz, Seewasser und Salzsoolen etc. Das Chlor wurde von Scheele im Jahr 1774 bei Behandlung des Braunsteins mit Salzsäure entdeckt und von ihm dephlogistisirte Salzsäure genannt; Bertholet betrachtete diesen Körper als oxydirte Salzsäure, bis endlich Gay-Lussac und Thenard, und später Davy durch ihre Versuche bestimmt wurden, diesen Körper als einen einfachen zu betrachten; letzterer gab ihm, seiner grünlichgelben Farbe wegen, den Namen C. Das C. wird aus Salzsäure mittelst Braunstein oder aus Kochsalz, Braunstein und Schwefelsäure dargestellt. Es ist bei gewöhnlicher Temperatur gasförmig, läßt sich jedoch bei einem Druck von 4-5 Atmosphären zu einer tropfbaren, grünlichgelben Flüssigkeit von 1,33 spec. Gewicht verdichten; es hat einen eigenthümlichen erstickenden Geruch und wirkt so heftig auf die Athmungswerkzeuge, daß Husten, Beklemmung, und beim öfteren Einathmen Blutspeien und Schwindsucht veranlaßt werden können. Das C. wird bei fieberhaften und contagiösen Krankheiten sowohl äußerlich als innerlich angewendet; auch als Bleichmittel, hiezu besonders aber der aus ihm bereitete C.kalk, welcher zugleich, nachdem man das C. mittelst Schwefelsäure aus ihm entwickelt, als Gestank zerstörendes und desinficirendes Mittel dient. Ferner sind viele Verbindungen des C.s mit andern Körpern sowohl als Arzneimittel als zu ökonom. und techn. Zwecken sehr nützlich; eine der wichtigsten ist die Verbindung des C.s mit Natron (Chlornatrium), das Kochsalz, welches schon gebildet in der Natur als Steinsalz, in Salzquellen und in dem Meerwasser vorkommt; sodann die Salzsäure, Acidum hydrochloricum, Acidum muriaticum, Spiritus Salis acidus, eine Verbindung des C.s mit Wasserstoff, welche, durch Zersetzung des Kochsalzes mittelst Schwefelsäure gewonnen, wieder zur Bereitung verschiedener chem. Präparate und zu techn. Zwecken dient.


Chloris, myth., Gemahlin des Zephyrus, Blumengöttin, die Flora der Lateiner; die Mutter Nestors; die Tochter der Niobe, welche mit ihrem Bruder Amyclas von den Pfeilen des Apollo und der Diana verschont blieb.


Chlorit, ein Mineral von grüner und schwärzlichgrüner Farbe und von 2,6. bis 2,9. spec. Gewicht. Man unterscheideteinen schieferigen, blätterigen und erdigen C. Der schieferige, C.schiefer, bildet im Grundgebirge mächtige Gebirgsmassen, so im Zillerthal in Tyrol, in Leoben, in Steyermark, am Gotthardt in der Schweiz etc. Ueberdieß findet man den C. als Gemengtheil in Granit, Gneis, Glimmerschiefer etc.


Chloroform, Formylchlorid, eine Verbindung des Formyls mit Chlor, wird erhalten, indem man eine Mischung von Chlorkalk, Wasser und Weingeist einer Destillation unterwirft. Das C. wird als betäubendes Mittel sowohl vor chirurg. Operationen, als in Krankheiten bei heftigen Schmerzen angewendet.


Chlorophyllum, das Blattgrün, gehört mit zum festen Inhalt der Pflanzenzellen, wie der Zellkerne, des Stärkmehls u. der Krystalle u. erscheint in Gestalt kleiner, rundlicher, grünlichgefärbter Körner in allen jungen rundlichen (Parenchym-) Zellen der krautartigen Pflanzentheile und bewirkt in denselben die grüne Farbe. Es wird durch Jod bräunlich gefärbt.


Chlorose, griech., Bleichsucht (s. d. A.).


Chlothar (d. h. der Heerberühmte), Lothar, Frankenname; C., Sohn Chlodewigs, geb. 497, 511 König von Soissons, kriegerisch, eroberte mit seinen Brüdern Burgund, riß Austrasien und Neustrien an sich, führte einen blutigen Krieg mit den Sachsen, st. 561. C. II., 584 bis 628, König aller Franken, nachdem er Austrasien und Burgund erobert hatte. C. III., von 655-70 König von Neustrien und Burgund. C. IV., 718-20 Gegenkönig Chilperich III. von Austrasien.


Chlothilde (d. h. die Kampfberühmte), Tochter des Königs Chilperich von Burgund, Gemahlin des Franken Chlodwig, an dessen Bekehrung sie vielen Antheil hatte; sie st. 544, eine Frau königlichen


Chlor, Chlorine, Chlorine, ein einfacher Stoff, findet sich niemals frei, sondern vorzüglich an Natron gebunden, als Chlornatrium in Steinsalz, Seewasser und Salzsoolen etc. Das Chlor wurde von Scheele im Jahr 1774 bei Behandlung des Braunsteins mit Salzsäure entdeckt und von ihm dephlogistisirte Salzsäure genannt; Bertholet betrachtete diesen Körper als oxydirte Salzsäure, bis endlich Gay-Lussac und Thenard, und später Davy durch ihre Versuche bestimmt wurden, diesen Körper als einen einfachen zu betrachten; letzterer gab ihm, seiner grünlichgelben Farbe wegen, den Namen C. Das C. wird aus Salzsäure mittelst Braunstein oder aus Kochsalz, Braunstein und Schwefelsäure dargestellt. Es ist bei gewöhnlicher Temperatur gasförmig, läßt sich jedoch bei einem Druck von 4–5 Atmosphären zu einer tropfbaren, grünlichgelben Flüssigkeit von 1,33 spec. Gewicht verdichten; es hat einen eigenthümlichen erstickenden Geruch und wirkt so heftig auf die Athmungswerkzeuge, daß Husten, Beklemmung, und beim öfteren Einathmen Blutspeien und Schwindsucht veranlaßt werden können. Das C. wird bei fieberhaften und contagiösen Krankheiten sowohl äußerlich als innerlich angewendet; auch als Bleichmittel, hiezu besonders aber der aus ihm bereitete C.kalk, welcher zugleich, nachdem man das C. mittelst Schwefelsäure aus ihm entwickelt, als Gestank zerstörendes und desinficirendes Mittel dient. Ferner sind viele Verbindungen des C.s mit andern Körpern sowohl als Arzneimittel als zu ökonom. und techn. Zwecken sehr nützlich; eine der wichtigsten ist die Verbindung des C.s mit Natron (Chlornatrium), das Kochsalz, welches schon gebildet in der Natur als Steinsalz, in Salzquellen und in dem Meerwasser vorkommt; sodann die Salzsäure, Acidum hydrochloricum, Acidum muriaticum, Spiritus Salis acidus, eine Verbindung des C.s mit Wasserstoff, welche, durch Zersetzung des Kochsalzes mittelst Schwefelsäure gewonnen, wieder zur Bereitung verschiedener chem. Präparate und zu techn. Zwecken dient.


Chloris, myth., Gemahlin des Zephyrus, Blumengöttin, die Flora der Lateiner; die Mutter Nestors; die Tochter der Niobe, welche mit ihrem Bruder Amyclas von den Pfeilen des Apollo und der Diana verschont blieb.


Chlorit, ein Mineral von grüner und schwärzlichgrüner Farbe und von 2,6. bis 2,9. spec. Gewicht. Man unterscheideteinen schieferigen, blätterigen und erdigen C. Der schieferige, C.schiefer, bildet im Grundgebirge mächtige Gebirgsmassen, so im Zillerthal in Tyrol, in Leoben, in Steyermark, am Gotthardt in der Schweiz etc. Ueberdieß findet man den C. als Gemengtheil in Granit, Gneis, Glimmerschiefer etc.


Chloroform, Formylchlorid, eine Verbindung des Formyls mit Chlor, wird erhalten, indem man eine Mischung von Chlorkalk, Wasser und Weingeist einer Destillation unterwirft. Das C. wird als betäubendes Mittel sowohl vor chirurg. Operationen, als in Krankheiten bei heftigen Schmerzen angewendet.


Chlorophyllum, das Blattgrün, gehört mit zum festen Inhalt der Pflanzenzellen, wie der Zellkerne, des Stärkmehls u. der Krystalle u. erscheint in Gestalt kleiner, rundlicher, grünlichgefärbter Körner in allen jungen rundlichen (Parenchym-) Zellen der krautartigen Pflanzentheile und bewirkt in denselben die grüne Farbe. Es wird durch Jod bräunlich gefärbt.


Chlorose, griech., Bleichsucht (s. d. A.).


Chlothar (d. h. der Heerberühmte), Lothar, Frankenname; C., Sohn Chlodewigs, geb. 497, 511 König von Soissons, kriegerisch, eroberte mit seinen Brüdern Burgund, riß Austrasien und Neustrien an sich, führte einen blutigen Krieg mit den Sachsen, st. 561. C. II., 584 bis 628, König aller Franken, nachdem er Austrasien und Burgund erobert hatte. C. III., von 655–70 König von Neustrien und Burgund. C. IV., 718–20 Gegenkönig Chilperich III. von Austrasien.


Chlothilde (d. h. die Kampfberühmte), Tochter des Königs Chilperich von Burgund, Gemahlin des Franken Chlodwig, an dessen Bekehrung sie vielen Antheil hatte; sie st. 544, eine Frau königlichen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0099" n="98"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Chlor</hi>, <hi rendition="#b">Chlorine</hi>, Chlorine, ein einfacher Stoff, findet sich niemals frei, sondern vorzüglich an Natron gebunden, als Chlornatrium in Steinsalz, Seewasser und Salzsoolen etc. Das Chlor wurde von Scheele im Jahr 1774 bei Behandlung des Braunsteins mit Salzsäure entdeckt und von ihm dephlogistisirte Salzsäure genannt; Bertholet betrachtete diesen Körper als oxydirte Salzsäure, bis endlich Gay-Lussac und Thenard, und später Davy durch ihre Versuche bestimmt wurden, diesen Körper als einen einfachen zu betrachten; letzterer gab ihm, seiner grünlichgelben Farbe wegen, den Namen C. Das C. wird aus Salzsäure mittelst Braunstein oder aus Kochsalz, Braunstein und Schwefelsäure dargestellt. Es ist bei gewöhnlicher Temperatur gasförmig, läßt sich jedoch bei einem Druck von 4&#x2013;5 Atmosphären zu einer tropfbaren, grünlichgelben Flüssigkeit von 1,33 spec. Gewicht verdichten; es hat einen eigenthümlichen erstickenden Geruch und wirkt so heftig auf die Athmungswerkzeuge, daß Husten, Beklemmung, und beim öfteren Einathmen Blutspeien und Schwindsucht veranlaßt werden können. Das C. wird bei fieberhaften und contagiösen Krankheiten sowohl äußerlich als innerlich angewendet; auch als Bleichmittel, hiezu besonders aber der aus ihm bereitete C.kalk, welcher zugleich, nachdem man das C. mittelst Schwefelsäure aus ihm entwickelt, als Gestank zerstörendes und desinficirendes Mittel dient. Ferner sind viele Verbindungen des C.s mit andern Körpern sowohl als Arzneimittel als zu ökonom. und techn. Zwecken sehr nützlich; eine der wichtigsten ist die Verbindung des C.s mit Natron <hi rendition="#i">(Chlornatrium)</hi>, das Kochsalz, welches schon gebildet in der Natur als Steinsalz, in Salzquellen und in dem Meerwasser vorkommt; sodann die Salzsäure, <hi rendition="#i">Acidum hydrochloricum, Acidum muriaticum, Spiritus Salis acidus</hi>, eine Verbindung des C.s mit Wasserstoff, welche, durch Zersetzung des Kochsalzes mittelst Schwefelsäure gewonnen, wieder zur Bereitung verschiedener chem. Präparate und zu techn. Zwecken dient.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Chloris</hi>, myth., Gemahlin des Zephyrus, Blumengöttin, die Flora der Lateiner; die Mutter Nestors; die Tochter der Niobe, welche mit ihrem Bruder Amyclas von den Pfeilen des Apollo und der Diana verschont blieb.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Chlorit</hi>, ein Mineral von grüner und schwärzlichgrüner Farbe und von 2,6. bis 2,9. spec. Gewicht. Man unterscheideteinen schieferigen, blätterigen und erdigen C. Der schieferige, C.schiefer, bildet im Grundgebirge mächtige Gebirgsmassen, so im Zillerthal in Tyrol, in Leoben, in Steyermark, am Gotthardt in der Schweiz etc. Ueberdieß findet man den C. als Gemengtheil in Granit, Gneis, Glimmerschiefer etc.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Chloroform, Formylchlorid</hi>, eine Verbindung des Formyls mit Chlor, wird erhalten, indem man eine Mischung von Chlorkalk, Wasser und Weingeist einer Destillation unterwirft. Das C. wird als betäubendes Mittel sowohl vor chirurg. Operationen, als in Krankheiten bei heftigen Schmerzen angewendet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Chlorophyllum</hi>, das <hi rendition="#g">Blattgrün</hi>, gehört mit zum festen Inhalt der <hi rendition="#g">Pflanzenzellen</hi>, wie der Zellkerne, des Stärkmehls u. der Krystalle u. erscheint in Gestalt kleiner, rundlicher, grünlichgefärbter Körner in allen jungen rundlichen (Parenchym-) Zellen der krautartigen Pflanzentheile und bewirkt in denselben die grüne Farbe. Es wird durch Jod bräunlich gefärbt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Chlorose</hi>, griech., Bleichsucht (s. d. A.).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Chlothar</hi> (d. h. der Heerberühmte), Lothar, Frankenname; C., Sohn Chlodewigs, geb. 497, 511 König von Soissons, kriegerisch, eroberte mit seinen Brüdern Burgund, riß Austrasien und Neustrien an sich, führte einen blutigen Krieg mit den Sachsen, st. 561. C. II., 584 bis 628, König aller Franken, nachdem er Austrasien und Burgund erobert hatte. C. III., von 655&#x2013;70 König von Neustrien und Burgund. C. IV., 718&#x2013;20 Gegenkönig Chilperich III. von Austrasien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Chlothilde</hi> (d. h. die Kampfberühmte), Tochter des Königs Chilperich von Burgund, Gemahlin des Franken Chlodwig, an dessen Bekehrung sie vielen Antheil hatte; sie st. 544, eine Frau königlichen
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[98/0099] Chlor, Chlorine, Chlorine, ein einfacher Stoff, findet sich niemals frei, sondern vorzüglich an Natron gebunden, als Chlornatrium in Steinsalz, Seewasser und Salzsoolen etc. Das Chlor wurde von Scheele im Jahr 1774 bei Behandlung des Braunsteins mit Salzsäure entdeckt und von ihm dephlogistisirte Salzsäure genannt; Bertholet betrachtete diesen Körper als oxydirte Salzsäure, bis endlich Gay-Lussac und Thenard, und später Davy durch ihre Versuche bestimmt wurden, diesen Körper als einen einfachen zu betrachten; letzterer gab ihm, seiner grünlichgelben Farbe wegen, den Namen C. Das C. wird aus Salzsäure mittelst Braunstein oder aus Kochsalz, Braunstein und Schwefelsäure dargestellt. Es ist bei gewöhnlicher Temperatur gasförmig, läßt sich jedoch bei einem Druck von 4–5 Atmosphären zu einer tropfbaren, grünlichgelben Flüssigkeit von 1,33 spec. Gewicht verdichten; es hat einen eigenthümlichen erstickenden Geruch und wirkt so heftig auf die Athmungswerkzeuge, daß Husten, Beklemmung, und beim öfteren Einathmen Blutspeien und Schwindsucht veranlaßt werden können. Das C. wird bei fieberhaften und contagiösen Krankheiten sowohl äußerlich als innerlich angewendet; auch als Bleichmittel, hiezu besonders aber der aus ihm bereitete C.kalk, welcher zugleich, nachdem man das C. mittelst Schwefelsäure aus ihm entwickelt, als Gestank zerstörendes und desinficirendes Mittel dient. Ferner sind viele Verbindungen des C.s mit andern Körpern sowohl als Arzneimittel als zu ökonom. und techn. Zwecken sehr nützlich; eine der wichtigsten ist die Verbindung des C.s mit Natron (Chlornatrium), das Kochsalz, welches schon gebildet in der Natur als Steinsalz, in Salzquellen und in dem Meerwasser vorkommt; sodann die Salzsäure, Acidum hydrochloricum, Acidum muriaticum, Spiritus Salis acidus, eine Verbindung des C.s mit Wasserstoff, welche, durch Zersetzung des Kochsalzes mittelst Schwefelsäure gewonnen, wieder zur Bereitung verschiedener chem. Präparate und zu techn. Zwecken dient. Chloris, myth., Gemahlin des Zephyrus, Blumengöttin, die Flora der Lateiner; die Mutter Nestors; die Tochter der Niobe, welche mit ihrem Bruder Amyclas von den Pfeilen des Apollo und der Diana verschont blieb. Chlorit, ein Mineral von grüner und schwärzlichgrüner Farbe und von 2,6. bis 2,9. spec. Gewicht. Man unterscheideteinen schieferigen, blätterigen und erdigen C. Der schieferige, C.schiefer, bildet im Grundgebirge mächtige Gebirgsmassen, so im Zillerthal in Tyrol, in Leoben, in Steyermark, am Gotthardt in der Schweiz etc. Ueberdieß findet man den C. als Gemengtheil in Granit, Gneis, Glimmerschiefer etc. Chloroform, Formylchlorid, eine Verbindung des Formyls mit Chlor, wird erhalten, indem man eine Mischung von Chlorkalk, Wasser und Weingeist einer Destillation unterwirft. Das C. wird als betäubendes Mittel sowohl vor chirurg. Operationen, als in Krankheiten bei heftigen Schmerzen angewendet. Chlorophyllum, das Blattgrün, gehört mit zum festen Inhalt der Pflanzenzellen, wie der Zellkerne, des Stärkmehls u. der Krystalle u. erscheint in Gestalt kleiner, rundlicher, grünlichgefärbter Körner in allen jungen rundlichen (Parenchym-) Zellen der krautartigen Pflanzentheile und bewirkt in denselben die grüne Farbe. Es wird durch Jod bräunlich gefärbt. Chlorose, griech., Bleichsucht (s. d. A.). Chlothar (d. h. der Heerberühmte), Lothar, Frankenname; C., Sohn Chlodewigs, geb. 497, 511 König von Soissons, kriegerisch, eroberte mit seinen Brüdern Burgund, riß Austrasien und Neustrien an sich, führte einen blutigen Krieg mit den Sachsen, st. 561. C. II., 584 bis 628, König aller Franken, nachdem er Austrasien und Burgund erobert hatte. C. III., von 655–70 König von Neustrien und Burgund. C. IV., 718–20 Gegenkönig Chilperich III. von Austrasien. Chlothilde (d. h. die Kampfberühmte), Tochter des Königs Chilperich von Burgund, Gemahlin des Franken Chlodwig, an dessen Bekehrung sie vielen Antheil hatte; sie st. 544, eine Frau königlichen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T15:05:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T15:05:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/99
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/99>, abgerufen am 04.12.2024.