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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Stufe des niedern Adels. - Die G.enkrone führt 9 Perlen.


Grafenkrieg, Krieg Lübecks v. 1533 bis 36, um Christian II. wieder auf den dän. Thron zu setzen, s. Wullenweber.


Graff, Anton, geb. 1736 zu Winterthur, gest. 1813 zu Dresden als königl. Hofmaler, sehr fleißiger u. talentvoller Porträtmaler (über 1100 Werke); sein Sohn Karl Anton, geb. 1774, gest. 1832, war geschätzter Landschaftsmaler.


Graff, Eberhard Gottlieb, geb. 1780 zu Elbing, gest. 1841 zu Berlin, zuerst Regierungsrath, dann Prof., sehr verdienter deutscher Sprachforscher. Hauptwerke: "Althochdeutscher Sprachschatz", der 6. Bd. von Maßmann besorgt, Berlin 1834-46; "Diutiska", 3 Bde. Stuttg. 1826-30; die Ausgaben von: Otfrieds Krist, Königsb. 1836; Notkers Uebersetzung zweier Aristotel. Kategorien; der althochdeutschen Uebersetzungen von Boethius consolatio etc., Berl. 1837; des Marcianus Capella, Berlin 1837; der Interlinearübersetzung der Psalmen, Quedlinburg 1838.


Graffage (frz. -ahsch), das Bedrucken der Zeuge mit heißen Platten.


Graffigny (Graffinjih), Francoise, geb. d'Issembourg-d'Apponcourt, Madame de, Schriftstellerin, geb. 1694 zu Nancy, trennte sich von ihrem ausschweifenden Gemahl, einem Kammerherrn des Herzogs von Lothringen, und st. 1755 zu Paris. Berühmt durch die "Lettres dune Peruvienne" (1747), ins Deutsche übersetzt "Zilia oder Briefe einer Peruanerin", Berlin 1801, einem Seitenstück zu Montesquieu's persischen Briefen. Die dramat. Versuche der G. mißlangen, das "Vie privee de Voltaire et Mad. Duchatelet" kam erst 1820 hrs.


Graffito, ital., Freskomalerei, wo auf schwarzgrundirter Wand Weiß aufgetragen und auf dieses die Zeichnung gebracht wird; auf den Contouren derselben nimmt man alsdann die weiße Decke weg u. nun scheint der schwarze Grund in Linien durch und bildet die Figuren.


Gragnano (Granj-), neapolitan. Stadt in der Provinz Principato citeriore, Bischofssitz mit 5500 E.; Weinbau.


Graham (Grähm), altadelige Familie in Schottland, in den vielen Kämpfen dieses Landes immer betheiligt, immer aber auf der legitimistischen Seite; der berühmteste ist John G. von Claverhouse, Viscount of Dundee, welcher 1689 mit seinen Hochländern die regulären Truppen Wilhelms III. bei Killicrankie schlug, aber selbst tödtlich verwundet wurde. Gegenwärtig nimmt James Robert George G. of Netherby, geb. 1792, einen hohen Rang unter den engl. Staatsmännern ein. Er kam 1820 in das Parlament und trat in die damal. Opposition; 1830 wurde er Mitglied des Ministeriums, trat aber mit Stanley 1835 aus, als das Whigkabinet in den Reformen weitergehen wollte und ging seitdem mit Rob. Peel, war in dessen Ministerium von 1841 bis 46 und ist jetzt als erster Lord der Admiralität im Ministerium Aberdeen-Palmerston.


Grahams himmlisches Bett, um 1780 in London aufgeschlagen von einem schottischen Dr. Graham in seinem "Tempel der Gesundheit", sollte das verlorne Zeugungsvermögen wieder herstellen, wozu alle Reize für Sinne und Phantasie aufgeboten wurden; der Dr. machte aber in doppelter Beziehung Bankerott.


Grains (frz. gräng), Körner; Seidenraupeneier.


Gral, s. Graal.


Gramineen, s. Gräser.


Graminis radix, s. Quecke.


Gramma, griech., Schriftzeichen; Schrift; Inschrift.


Grammatik, griech., Sprachlehre, die systematische Zusammenstellung der Regeln, nach welchen eine Sprache gebaut ist; die allgem. G. behandelt diejenigen Hauptformen, welche auf den allg. Gesetzen des menschl. Vorstellens beruhend, sich in allen Sprachen vorfinden.


Gramme, Einheit des franz. Decimalgewichts, s. Frankreich Bd. II S. 756.


Gramont (Gramong), adel. franz. Geschlecht; Antoine, Herzog von, Feldherr und Diplomat unter Ludwig XIII. und XIV., wurde 1641 Marschall, st. 1678. - Philibert, Graf von G., geb. 1621, diente zuerst als Soldat,

Stufe des niedern Adels. – Die G.enkrone führt 9 Perlen.


Grafenkrieg, Krieg Lübecks v. 1533 bis 36, um Christian II. wieder auf den dän. Thron zu setzen, s. Wullenweber.


Graff, Anton, geb. 1736 zu Winterthur, gest. 1813 zu Dresden als königl. Hofmaler, sehr fleißiger u. talentvoller Porträtmaler (über 1100 Werke); sein Sohn Karl Anton, geb. 1774, gest. 1832, war geschätzter Landschaftsmaler.


Graff, Eberhard Gottlieb, geb. 1780 zu Elbing, gest. 1841 zu Berlin, zuerst Regierungsrath, dann Prof., sehr verdienter deutscher Sprachforscher. Hauptwerke: „Althochdeutscher Sprachschatz“, der 6. Bd. von Maßmann besorgt, Berlin 1834–46; „Diutiska“, 3 Bde. Stuttg. 1826–30; die Ausgaben von: Otfrieds Krist, Königsb. 1836; Notkers Uebersetzung zweier Aristotel. Kategorien; der althochdeutschen Uebersetzungen von Boëthius consolatio etc., Berl. 1837; des Marcianus Capella, Berlin 1837; der Interlinearübersetzung der Psalmen, Quedlinburg 1838.


Graffage (frz. –ahsch), das Bedrucken der Zeuge mit heißen Platten.


Graffigny (Graffinjih), Françoise, geb. dʼIssembourg-dʼApponcourt, Madame de, Schriftstellerin, geb. 1694 zu Nancy, trennte sich von ihrem ausschweifenden Gemahl, einem Kammerherrn des Herzogs von Lothringen, und st. 1755 zu Paris. Berühmt durch die „Lettres dune Péruvienne“ (1747), ins Deutsche übersetzt „Zilia oder Briefe einer Peruanerin“, Berlin 1801, einem Seitenstück zu Montesquieuʼs persischen Briefen. Die dramat. Versuche der G. mißlangen, das „Vie privée de Voltaire et Mad. Duchatelet“ kam erst 1820 hrs.


Graffito, ital., Freskomalerei, wo auf schwarzgrundirter Wand Weiß aufgetragen und auf dieses die Zeichnung gebracht wird; auf den Contouren derselben nimmt man alsdann die weiße Decke weg u. nun scheint der schwarze Grund in Linien durch und bildet die Figuren.


Gragnano (Granj–), neapolitan. Stadt in der Provinz Principato citeriore, Bischofssitz mit 5500 E.; Weinbau.


Graham (Grähm), altadelige Familie in Schottland, in den vielen Kämpfen dieses Landes immer betheiligt, immer aber auf der legitimistischen Seite; der berühmteste ist John G. von Claverhouse, Viscount of Dundee, welcher 1689 mit seinen Hochländern die regulären Truppen Wilhelms III. bei Killicrankie schlug, aber selbst tödtlich verwundet wurde. Gegenwärtig nimmt James Robert George G. of Netherby, geb. 1792, einen hohen Rang unter den engl. Staatsmännern ein. Er kam 1820 in das Parlament und trat in die damal. Opposition; 1830 wurde er Mitglied des Ministeriums, trat aber mit Stanley 1835 aus, als das Whigkabinet in den Reformen weitergehen wollte und ging seitdem mit Rob. Peel, war in dessen Ministerium von 1841 bis 46 und ist jetzt als erster Lord der Admiralität im Ministerium Aberdeen-Palmerston.


Grahams himmlisches Bett, um 1780 in London aufgeschlagen von einem schottischen Dr. Graham in seinem „Tempel der Gesundheit“, sollte das verlorne Zeugungsvermögen wieder herstellen, wozu alle Reize für Sinne und Phantasie aufgeboten wurden; der Dr. machte aber in doppelter Beziehung Bankerott.


Grains (frz. gräng), Körner; Seidenraupeneier.


Gral, s. Graal.


Gramineen, s. Gräser.


Graminis radix, s. Quecke.


Gramma, griech., Schriftzeichen; Schrift; Inschrift.


Grammatik, griech., Sprachlehre, die systematische Zusammenstellung der Regeln, nach welchen eine Sprache gebaut ist; die allgem. G. behandelt diejenigen Hauptformen, welche auf den allg. Gesetzen des menschl. Vorstellens beruhend, sich in allen Sprachen vorfinden.


Gramme, Einheit des franz. Decimalgewichts, s. Frankreich Bd. II S. 756.


Gramont (Gramong), adel. franz. Geschlecht; Antoine, Herzog von, Feldherr und Diplomat unter Ludwig XIII. und XIV., wurde 1641 Marschall, st. 1678. – Philibert, Graf von G., geb. 1621, diente zuerst als Soldat,

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[123/0124] Stufe des niedern Adels. – Die G.enkrone führt 9 Perlen. Grafenkrieg, Krieg Lübecks v. 1533 bis 36, um Christian II. wieder auf den dän. Thron zu setzen, s. Wullenweber. Graff, Anton, geb. 1736 zu Winterthur, gest. 1813 zu Dresden als königl. Hofmaler, sehr fleißiger u. talentvoller Porträtmaler (über 1100 Werke); sein Sohn Karl Anton, geb. 1774, gest. 1832, war geschätzter Landschaftsmaler. Graff, Eberhard Gottlieb, geb. 1780 zu Elbing, gest. 1841 zu Berlin, zuerst Regierungsrath, dann Prof., sehr verdienter deutscher Sprachforscher. Hauptwerke: „Althochdeutscher Sprachschatz“, der 6. Bd. von Maßmann besorgt, Berlin 1834–46; „Diutiska“, 3 Bde. Stuttg. 1826–30; die Ausgaben von: Otfrieds Krist, Königsb. 1836; Notkers Uebersetzung zweier Aristotel. Kategorien; der althochdeutschen Uebersetzungen von Boëthius consolatio etc., Berl. 1837; des Marcianus Capella, Berlin 1837; der Interlinearübersetzung der Psalmen, Quedlinburg 1838. Graffage (frz. –ahsch), das Bedrucken der Zeuge mit heißen Platten. Graffigny (Graffinjih), Françoise, geb. dʼIssembourg-dʼApponcourt, Madame de, Schriftstellerin, geb. 1694 zu Nancy, trennte sich von ihrem ausschweifenden Gemahl, einem Kammerherrn des Herzogs von Lothringen, und st. 1755 zu Paris. Berühmt durch die „Lettres dune Péruvienne“ (1747), ins Deutsche übersetzt „Zilia oder Briefe einer Peruanerin“, Berlin 1801, einem Seitenstück zu Montesquieuʼs persischen Briefen. Die dramat. Versuche der G. mißlangen, das „Vie privée de Voltaire et Mad. Duchatelet“ kam erst 1820 hrs. Graffito, ital., Freskomalerei, wo auf schwarzgrundirter Wand Weiß aufgetragen und auf dieses die Zeichnung gebracht wird; auf den Contouren derselben nimmt man alsdann die weiße Decke weg u. nun scheint der schwarze Grund in Linien durch und bildet die Figuren. Gragnano (Granj–), neapolitan. Stadt in der Provinz Principato citeriore, Bischofssitz mit 5500 E.; Weinbau. Graham (Grähm), altadelige Familie in Schottland, in den vielen Kämpfen dieses Landes immer betheiligt, immer aber auf der legitimistischen Seite; der berühmteste ist John G. von Claverhouse, Viscount of Dundee, welcher 1689 mit seinen Hochländern die regulären Truppen Wilhelms III. bei Killicrankie schlug, aber selbst tödtlich verwundet wurde. Gegenwärtig nimmt James Robert George G. of Netherby, geb. 1792, einen hohen Rang unter den engl. Staatsmännern ein. Er kam 1820 in das Parlament und trat in die damal. Opposition; 1830 wurde er Mitglied des Ministeriums, trat aber mit Stanley 1835 aus, als das Whigkabinet in den Reformen weitergehen wollte und ging seitdem mit Rob. Peel, war in dessen Ministerium von 1841 bis 46 und ist jetzt als erster Lord der Admiralität im Ministerium Aberdeen-Palmerston. Grahams himmlisches Bett, um 1780 in London aufgeschlagen von einem schottischen Dr. Graham in seinem „Tempel der Gesundheit“, sollte das verlorne Zeugungsvermögen wieder herstellen, wozu alle Reize für Sinne und Phantasie aufgeboten wurden; der Dr. machte aber in doppelter Beziehung Bankerott. Grains (frz. gräng), Körner; Seidenraupeneier. Gral, s. Graal. Gramineen, s. Gräser. Graminis radix, s. Quecke. Gramma, griech., Schriftzeichen; Schrift; Inschrift. Grammatik, griech., Sprachlehre, die systematische Zusammenstellung der Regeln, nach welchen eine Sprache gebaut ist; die allgem. G. behandelt diejenigen Hauptformen, welche auf den allg. Gesetzen des menschl. Vorstellens beruhend, sich in allen Sprachen vorfinden. Gramme, Einheit des franz. Decimalgewichts, s. Frankreich Bd. II S. 756. Gramont (Gramong), adel. franz. Geschlecht; Antoine, Herzog von, Feldherr und Diplomat unter Ludwig XIII. und XIV., wurde 1641 Marschall, st. 1678. – Philibert, Graf von G., geb. 1621, diente zuerst als Soldat,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/124>, abgerufen am 26.11.2024.