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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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ging dann, bei Ludwig XIV. in Ungnade gefallen, an den Hof Karls II. von England, wo er 1707 st.; seine "Memoires" gab sein Schwager Hamilton heraus.


Grampians (Grämmpiänns), Gebirgszug in Schottland, von den Hebriden bis zum Vorgebirg Kinnaird, scheidet Hochland u. Niederland, steigt bis 4110'.


Gran, als Goldgewicht = 1/2 Loth, als Apothekergewicht = 1/20 Scrupel oder = 1/60 Drachme.


Gran, ungar. Nebenfluß der Donau, entspringt am Königsberg in der Gömörer Gespanschaft u. mündet nach einem Laufe von 24 Ml. gegenüber der Stadt G.


Grau, ungar. Esztergom, 1) Gespanschaft des niederungar. Districtes Pesth-Ofen, umfaßt 19,1 Geviertmeilen mit 99000 E., die sich vorherrschend mit Wein-, Ackerbau u. Viehzucht abgeben. Hauptort ist 2) die königl. Freistadt G. am rechten Donauufer, Sitz des Erzbischofs von G., der zugleich Fürst Primas von Ungarn ist, mit 12200 E., einer herrl. Metropolitankirche, welche ausgebaut die größte Ungarns sein wird, andern Kirchen, 22 Gebäuden des Domcapitels, 2 erzbischöfl. Seminaren, einem Benedictinerkloster mit Gymnasium; warme Bäder, Tuchwebereien. Bei der Ueberschwemmung von 1838 wurden in G. 614 Häuser zerstört, 89 stark beschädigt. In G. ward geboren, getauft u. gekrönt der erste König von Ungarn, der hl. Stephan, welcher 3) das Erzbisthum G. stiftete, das um 1000 n. Chr. päpstl. Bestätigung erhielt. Dasselbe hat 3 Kapitel: G., Tyrnau und Presburg, 13 Suffraganbisthümer, nämlich 8 röm.-kathol. (Neutra, Vesprim, Fünfkirchen, Naab, Waitzen, Neusohl, Steinamanger u. Stuhlweißenburg) u. 5 für die unirten Griechen von Ungarn, Siebenbürgen, Kroatien und Slavonien (Munkacs, Fogaras, Kreuz, Großwardein und Eperjes) und zählte 18481111989 Seelen, worunter 858362 Katholiken.


Granada, ehemal. span. Königreich, 1492 den Mauren abgenommen, jetzt in die Provinzen G., Almeria u. Malaga eingetheilt, 450 #M. groß mit 1 Mill. E., ist von der Sierra Nevada, den Alpujarras u. Cerrajon de Murtas erfüllt, von dem Xenil u. kleinern Bergströmen bewässert, in den Thalgegenden und an den Abhängen sehr fruchtbar an südeurop. Erzeugnissen. Hauptstadt G. am Xenil und Darro, Sitz eines Erzbischofs und einer Universität, herrliche Kathedrale mit den Grabmälern Ferdinands I. und Isabellas, des Gonsalvo de Cordova, hat 80000 E. Der Palast, die Alhambra, eines der schönsten Denkmäler der maur. Baukunst, wurde 1231 erbaut.


Granat, Mineral, regulär u. meistens im Rautendodekaeder krystallisirend; Härte von 6,5 bis 7,5, spec. Gewicht von 3,4 bis 4,3. G. besteht aus kieselsaurer Thonerde allein oder gemengt mit kieselsaurem Eisenoxyd, in Verbindung mit Silicaten von Kalk, Bittererde, Eisenoxydul oder Manganoxydul. Man unterscheidet: 1) den Almandin (edler, oriental. G.), von colombin-, kirsch- und blutrother Farbe, findet sich im Gneis und Glimmerschiefer eingewachsen bei Fahlun in Schweden, bei Schlanders in Tyrol, bei Wittichen im Schwarzwald, auf Ceylon, in Pegu etc.; 2) den Pyrop (occidental. G.), von blutrother Farbe, findet sich im Serpentin zu Zöblitz, und lose im Schuttlande bei Wernonitz in Böhmen; 3) Caneelstein, hyacinthroth und orangengelb, auf der Alpe Mußa in Piemont, sodann auf Ceylon u. in Aegypten; 4) Großular, spargel- u. apfelgrün, auf Le Selle am Monzoni im Fassathal; 5) Melanit, von schwarzer Farbe, bei Rom, in Auswürflingen des Vesuvs und am Kaiserstuhl im Breisgau; 6) Mangan-G., von hyacinthrother Farbe, bei Aschaffenburg und in Pennsylvanien; 7) Eisen-G., von gelber bis brauner Farbe, in Schweden; 8) gemeiner G., von verschiedenen braunen, gelben und rothen Farben u. geringer Durchsichtigkeit, beinahe in allen Ländern. Die Gattungen Almandin und Pyrop sind als Schmucksteine geschätzt, u. für reine Steine von 8-10''' werden 500-1000 fl. bezahlt.


Granatbaum, Granate (Punica granatum), Baum ursprünglich in Persien heimisch, von den Arabern nach Spanien verpflanzt und von da über das südl. Europa verbreitet, hat lanzettförmige

ging dann, bei Ludwig XIV. in Ungnade gefallen, an den Hof Karls II. von England, wo er 1707 st.; seine „Mémoires“ gab sein Schwager Hamilton heraus.


Grampians (Grämmpiänns), Gebirgszug in Schottland, von den Hebriden bis zum Vorgebirg Kinnaird, scheidet Hochland u. Niederland, steigt bis 4110'.


Gran, als Goldgewicht = 1/2 Loth, als Apothekergewicht = 1/20 Scrupel oder = 1/60 Drachme.


Gran, ungar. Nebenfluß der Donau, entspringt am Königsberg in der Gömörer Gespanschaft u. mündet nach einem Laufe von 24 Ml. gegenüber der Stadt G.


Grau, ungar. Esztergom, 1) Gespanschaft des niederungar. Districtes Pesth-Ofen, umfaßt 19,1 Geviertmeilen mit 99000 E., die sich vorherrschend mit Wein-, Ackerbau u. Viehzucht abgeben. Hauptort ist 2) die königl. Freistadt G. am rechten Donauufer, Sitz des Erzbischofs von G., der zugleich Fürst Primas von Ungarn ist, mit 12200 E., einer herrl. Metropolitankirche, welche ausgebaut die größte Ungarns sein wird, andern Kirchen, 22 Gebäuden des Domcapitels, 2 erzbischöfl. Seminaren, einem Benedictinerkloster mit Gymnasium; warme Bäder, Tuchwebereien. Bei der Ueberschwemmung von 1838 wurden in G. 614 Häuser zerstört, 89 stark beschädigt. In G. ward geboren, getauft u. gekrönt der erste König von Ungarn, der hl. Stephan, welcher 3) das Erzbisthum G. stiftete, das um 1000 n. Chr. päpstl. Bestätigung erhielt. Dasselbe hat 3 Kapitel: G., Tyrnau und Presburg, 13 Suffraganbisthümer, nämlich 8 röm.-kathol. (Neutra, Vesprim, Fünfkirchen, Naab, Waitzen, Neusohl, Steinamanger u. Stuhlweißenburg) u. 5 für die unirten Griechen von Ungarn, Siebenbürgen, Kroatien und Slavonien (Munkács, Fogaras, Kreuz, Großwardein und Eperjes) und zählte 18481111989 Seelen, worunter 858362 Katholiken.


Granada, ehemal. span. Königreich, 1492 den Mauren abgenommen, jetzt in die Provinzen G., Almeria u. Malaga eingetheilt, 450 □M. groß mit 1 Mill. E., ist von der Sierra Nevada, den Alpujarras u. Cerrajon de Murtas erfüllt, von dem Xenil u. kleinern Bergströmen bewässert, in den Thalgegenden und an den Abhängen sehr fruchtbar an südeurop. Erzeugnissen. Hauptstadt G. am Xenil und Darro, Sitz eines Erzbischofs und einer Universität, herrliche Kathedrale mit den Grabmälern Ferdinands I. und Isabellas, des Gonsalvo de Cordova, hat 80000 E. Der Palast, die Alhambra, eines der schönsten Denkmäler der maur. Baukunst, wurde 1231 erbaut.


Granat, Mineral, regulär u. meistens im Rautendodekaëder krystallisirend; Härte von 6,5 bis 7,5, spec. Gewicht von 3,4 bis 4,3. G. besteht aus kieselsaurer Thonerde allein oder gemengt mit kieselsaurem Eisenoxyd, in Verbindung mit Silicaten von Kalk, Bittererde, Eisenoxydul oder Manganoxydul. Man unterscheidet: 1) den Almandin (edler, oriental. G.), von colombin-, kirsch- und blutrother Farbe, findet sich im Gneis und Glimmerschiefer eingewachsen bei Fahlun in Schweden, bei Schlanders in Tyrol, bei Wittichen im Schwarzwald, auf Ceylon, in Pegu etc.; 2) den Pyrop (occidental. G.), von blutrother Farbe, findet sich im Serpentin zu Zöblitz, und lose im Schuttlande bei Wernonitz in Böhmen; 3) Caneelstein, hyacinthroth und orangengelb, auf der Alpe Mußa in Piemont, sodann auf Ceylon u. in Aegypten; 4) Großular, spargel- u. apfelgrün, auf Le Selle am Monzoni im Fassathal; 5) Melanit, von schwarzer Farbe, bei Rom, in Auswürflingen des Vesuvs und am Kaiserstuhl im Breisgau; 6) Mangan-G., von hyacinthrother Farbe, bei Aschaffenburg und in Pennsylvanien; 7) Eisen-G., von gelber bis brauner Farbe, in Schweden; 8) gemeiner G., von verschiedenen braunen, gelben und rothen Farben u. geringer Durchsichtigkeit, beinahe in allen Ländern. Die Gattungen Almandin und Pyrop sind als Schmucksteine geschätzt, u. für reine Steine von 8–10''' werden 500–1000 fl. bezahlt.


Granatbaum, Granate (Punica granatum), Baum ursprünglich in Persien heimisch, von den Arabern nach Spanien verpflanzt und von da über das südl. Europa verbreitet, hat lanzettförmige

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[124/0125] ging dann, bei Ludwig XIV. in Ungnade gefallen, an den Hof Karls II. von England, wo er 1707 st.; seine „Mémoires“ gab sein Schwager Hamilton heraus. Grampians (Grämmpiänns), Gebirgszug in Schottland, von den Hebriden bis zum Vorgebirg Kinnaird, scheidet Hochland u. Niederland, steigt bis 4110'. Gran, als Goldgewicht = 1/2 Loth, als Apothekergewicht = 1/20 Scrupel oder = 1/60 Drachme. Gran, ungar. Nebenfluß der Donau, entspringt am Königsberg in der Gömörer Gespanschaft u. mündet nach einem Laufe von 24 Ml. gegenüber der Stadt G. Grau, ungar. Esztergom, 1) Gespanschaft des niederungar. Districtes Pesth-Ofen, umfaßt 19,1 Geviertmeilen mit 99000 E., die sich vorherrschend mit Wein-, Ackerbau u. Viehzucht abgeben. Hauptort ist 2) die königl. Freistadt G. am rechten Donauufer, Sitz des Erzbischofs von G., der zugleich Fürst Primas von Ungarn ist, mit 12200 E., einer herrl. Metropolitankirche, welche ausgebaut die größte Ungarns sein wird, andern Kirchen, 22 Gebäuden des Domcapitels, 2 erzbischöfl. Seminaren, einem Benedictinerkloster mit Gymnasium; warme Bäder, Tuchwebereien. Bei der Ueberschwemmung von 1838 wurden in G. 614 Häuser zerstört, 89 stark beschädigt. In G. ward geboren, getauft u. gekrönt der erste König von Ungarn, der hl. Stephan, welcher 3) das Erzbisthum G. stiftete, das um 1000 n. Chr. päpstl. Bestätigung erhielt. Dasselbe hat 3 Kapitel: G., Tyrnau und Presburg, 13 Suffraganbisthümer, nämlich 8 röm.-kathol. (Neutra, Vesprim, Fünfkirchen, Naab, Waitzen, Neusohl, Steinamanger u. Stuhlweißenburg) u. 5 für die unirten Griechen von Ungarn, Siebenbürgen, Kroatien und Slavonien (Munkács, Fogaras, Kreuz, Großwardein und Eperjes) und zählte 18481111989 Seelen, worunter 858362 Katholiken. Granada, ehemal. span. Königreich, 1492 den Mauren abgenommen, jetzt in die Provinzen G., Almeria u. Malaga eingetheilt, 450 □M. groß mit 1 Mill. E., ist von der Sierra Nevada, den Alpujarras u. Cerrajon de Murtas erfüllt, von dem Xenil u. kleinern Bergströmen bewässert, in den Thalgegenden und an den Abhängen sehr fruchtbar an südeurop. Erzeugnissen. Hauptstadt G. am Xenil und Darro, Sitz eines Erzbischofs und einer Universität, herrliche Kathedrale mit den Grabmälern Ferdinands I. und Isabellas, des Gonsalvo de Cordova, hat 80000 E. Der Palast, die Alhambra, eines der schönsten Denkmäler der maur. Baukunst, wurde 1231 erbaut. Granat, Mineral, regulär u. meistens im Rautendodekaëder krystallisirend; Härte von 6,5 bis 7,5, spec. Gewicht von 3,4 bis 4,3. G. besteht aus kieselsaurer Thonerde allein oder gemengt mit kieselsaurem Eisenoxyd, in Verbindung mit Silicaten von Kalk, Bittererde, Eisenoxydul oder Manganoxydul. Man unterscheidet: 1) den Almandin (edler, oriental. G.), von colombin-, kirsch- und blutrother Farbe, findet sich im Gneis und Glimmerschiefer eingewachsen bei Fahlun in Schweden, bei Schlanders in Tyrol, bei Wittichen im Schwarzwald, auf Ceylon, in Pegu etc.; 2) den Pyrop (occidental. G.), von blutrother Farbe, findet sich im Serpentin zu Zöblitz, und lose im Schuttlande bei Wernonitz in Böhmen; 3) Caneelstein, hyacinthroth und orangengelb, auf der Alpe Mußa in Piemont, sodann auf Ceylon u. in Aegypten; 4) Großular, spargel- u. apfelgrün, auf Le Selle am Monzoni im Fassathal; 5) Melanit, von schwarzer Farbe, bei Rom, in Auswürflingen des Vesuvs und am Kaiserstuhl im Breisgau; 6) Mangan-G., von hyacinthrother Farbe, bei Aschaffenburg und in Pennsylvanien; 7) Eisen-G., von gelber bis brauner Farbe, in Schweden; 8) gemeiner G., von verschiedenen braunen, gelben und rothen Farben u. geringer Durchsichtigkeit, beinahe in allen Ländern. Die Gattungen Almandin und Pyrop sind als Schmucksteine geschätzt, u. für reine Steine von 8–10''' werden 500–1000 fl. bezahlt. Granatbaum, Granate (Punica granatum), Baum ursprünglich in Persien heimisch, von den Arabern nach Spanien verpflanzt und von da über das südl. Europa verbreitet, hat lanzettförmige

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/125>, abgerufen am 15.05.2024.