Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.des Tugendbundes, wurde deßwegen entfernt u. war von 1811-13 in österr. Haft. Von Rußland 1813 reclamirt wurde er Gouverneur der wiedereroberten Provinzen des Niederrheins u. Mittelrheins, leitete 1815 die hohe Polizei zu Paris, wurde geadelt, als Gesandter in die Schweiz geschickt und st. 1820. Gruner, Christian Gottfried, berühmter Arzt, geb. zu Sagan 1744, 1773 Prof. der Botanik zu Jena, 1791 Leibarzt des Herzogs v. Sachsen-Coburg, st. 1815. "Censura librorum Hippocraticorum", Bresl. 1772; "Semiotice generalis", Halle 1775, dtsch. Jena 1793; "Bibliothek der alten Aerzte in Uebersetzungen u. Auszügen", 2 Bde., Leipz. 1780-82 etc. Gruner, Wilh. Heinr. Ludw., ausgezeichneter Kupferstecher, geb. 1806 zu Dresden, zuerst Decorationsmaler, bildete sich auf Reisen in Italien, Südfrankreich, Spanien, England etc. Während dieser Zeit lieferte er eine Reihe ausgezeichneter Arbeiten, theils Porträts, theils nach Bildern von Rafael, Murillo; seit 1837 in Rom, stach er eine Reihe von Mosaiken u. die Deckenfresken im Saale des Heliodor. Seit 1842 ist er wieder in England, wo er Zeichnungen nach den Cartons von Rafael in Hamptoncourt ausführte u. das vorzügliche Werk "Fresco decorations and studies etc.", London 1844. herausgab, sowie später das Prachtwerk "Specimens of ornamental art" und "The decorations of the gardenpavillon in the grounds of Buckingham-Palace." Grunert, Joh. Aug., geb. 1797 zu Halle, seit 1833 Prof. der Mathematik in Greifswalde, bekannter Schriftsteller in seinem Fache und Herausgeber des "Archivs für Mathematik und Physik". Grunzochse (Bos grunniens), Ochsenart in Centralasien, kleiner als unser Ochse, mit einem dem Pferdschweife ähnlichen Schwanz von langen weißen Haaren, der als Roß- und Elephantenschmuck gebraucht wird. Gruppe, in der bildenden Kunst Vereinigung von mehren Figuren zu einem Ganzen (nach 3 Musterformen: Traube, Pyramide, Kegel; auf größern Bildern wird gewöhnlich mit denselben gewechselt). In der Geognosie ist G. eine Vereinigung von Formationen, die gewöhnlich zusammen vorkommen. Gruppe, Otto Friedr., geb. 1804 zu Danzig, seit 1844 Prof. der Philosophie zu Berlin, Kunstkritiker, Gegner der Hegel'schen Philosophie, epischer u. lyr. Dichter, seit 1850 Herausgeber eines deutschen Musenalmanaches. Grus, loses Gestein, dasselbe was Gries. Grusch, s. Biergrusch. Grusien, der russ. Name für Georgien. Gruterus, Jahn, ein bei Kaiser Rudolf II. hochangesehener grundgelehrter Philolog u. Epigrammendichter, ward geb. 1560 zu Antwerpen, lehrte zu Rostock, dann zu Heidelberg, wo er 1622 als Bibliothekar mitansehen mußte, wie die kostbarsten Bücherschätze nach Rom wanderten. Er st. schon 1627 u. hinterließ neben Commentaren zu Cicero, Livius u. s. w. "Institutiones antiquae", Heidelb. 1603, 2 B. u. eine "Lampas sive fax artium liberalium", die 1737-51 auch in Florenz herauskam. Gryllus, Thierräthsel; wundersam zusammengesetzte Thierfigur. Gryphiten, den Austern verwandte Schalthiere, kommen meistens nur versteinert vor, besonders in Flötzgebirgen und Kalklagern; s. Kalk. Gryphius, Andreas, eigentl. Greif, geb. 1616 zu Glogau, durch trübe Schicksale und lange Reisen gebildet, 1650 Syndikus bei den Ständen des Fürstenthums Glogau, st. 1664 mitten in der Ständeversammlung. Er war der vielseitigste und kräftigste Geist der schles. Dichter, wurde bei Lebzeiten schon der "Unsterbliche" genannt und steht jedenfalls eben so hoch über Opitz als tief unter Shakespeare. Das Lustspiel "Herr Peter Squenz" voll übersprudelnden Witzes nach deutschem Maßstab mahnt an Shakespeares Sommernachtstraum, sein "Horribilicribrifax" ist eine ergötzliche Nachahmung von Plautus miles gloriosus. Unter seinen Trauerspielen ist "Karolus Stuardus oder die ermordete Majestät" das früheste histor. Trauerspiel, die hochtrabenden Alexandriner von Leo Arminius, Cardenio u. Celinde, Papinian u. s. f. verlieren sich oft ins Gräßliche u. Unnatürliche, wobei übrigens des Tugendbundes, wurde deßwegen entfernt u. war von 1811–13 in österr. Haft. Von Rußland 1813 reclamirt wurde er Gouverneur der wiedereroberten Provinzen des Niederrheins u. Mittelrheins, leitete 1815 die hohe Polizei zu Paris, wurde geadelt, als Gesandter in die Schweiz geschickt und st. 1820. Gruner, Christian Gottfried, berühmter Arzt, geb. zu Sagan 1744, 1773 Prof. der Botanik zu Jena, 1791 Leibarzt des Herzogs v. 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Aug., geb. 1797 zu Halle, seit 1833 Prof. der Mathematik in Greifswalde, bekannter Schriftsteller in seinem Fache und Herausgeber des „Archivs für Mathematik und Physik“. Grunzochse (Bos grunniens), Ochsenart in Centralasien, kleiner als unser Ochse, mit einem dem Pferdschweife ähnlichen Schwanz von langen weißen Haaren, der als Roß- und Elephantenschmuck gebraucht wird. Gruppe, in der bildenden Kunst Vereinigung von mehren Figuren zu einem Ganzen (nach 3 Musterformen: Traube, Pyramide, Kegel; auf größern Bildern wird gewöhnlich mit denselben gewechselt). In der Geognosie ist G. eine Vereinigung von Formationen, die gewöhnlich zusammen vorkommen. Gruppe, Otto Friedr., geb. 1804 zu Danzig, seit 1844 Prof. der Philosophie zu Berlin, Kunstkritiker, Gegner der Hegelʼschen Philosophie, epischer u. lyr. Dichter, seit 1850 Herausgeber eines deutschen Musenalmanaches. Grus, loses Gestein, dasselbe was Gries. Grusch, s. Biergrusch. Grusien, der russ. Name für Georgien. 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Gruner, Christian Gottfried, berühmter Arzt, geb. zu Sagan 1744, 1773 Prof. der Botanik zu Jena, 1791 Leibarzt des Herzogs v. Sachsen-Coburg, st. 1815. „Censura librorum Hippocraticorum“, Bresl. 1772; „Semiotice generalis“, Halle 1775, dtsch. Jena 1793; „Bibliothek der alten Aerzte in Uebersetzungen u. Auszügen“, 2 Bde., Leipz. 1780–82 etc.
Gruner, Wilh. Heinr. Ludw., ausgezeichneter Kupferstecher, geb. 1806 zu Dresden, zuerst Decorationsmaler, bildete sich auf Reisen in Italien, Südfrankreich, Spanien, England etc. Während dieser Zeit lieferte er eine Reihe ausgezeichneter Arbeiten, theils Porträts, theils nach Bildern von Rafael, Murillo; seit 1837 in Rom, stach er eine Reihe von Mosaiken u. die Deckenfresken im Saale des Heliodor. Seit 1842 ist er wieder in England, wo er Zeichnungen nach den Cartons von Rafael in Hamptoncourt ausführte u. das vorzügliche Werk „Fresco decorations and studies etc.“, London 1844. herausgab, sowie später das Prachtwerk „Specimens of ornamental art“ und „The decorations of the gardenpavillon in the grounds of Buckingham-Palace.“
Grunert, Joh. Aug., geb. 1797 zu Halle, seit 1833 Prof. der Mathematik in Greifswalde, bekannter Schriftsteller in seinem Fache und Herausgeber des „Archivs für Mathematik und Physik“.
Grunzochse (Bos grunniens), Ochsenart in Centralasien, kleiner als unser Ochse, mit einem dem Pferdschweife ähnlichen Schwanz von langen weißen Haaren, der als Roß- und Elephantenschmuck gebraucht wird.
Gruppe, in der bildenden Kunst Vereinigung von mehren Figuren zu einem Ganzen (nach 3 Musterformen: Traube, Pyramide, Kegel; auf größern Bildern wird gewöhnlich mit denselben gewechselt). In der Geognosie ist G. eine Vereinigung von Formationen, die gewöhnlich zusammen vorkommen.
Gruppe, Otto Friedr., geb. 1804 zu Danzig, seit 1844 Prof. der Philosophie zu Berlin, Kunstkritiker, Gegner der Hegelʼschen Philosophie, epischer u. lyr. Dichter, seit 1850 Herausgeber eines deutschen Musenalmanaches.
Grus, loses Gestein, dasselbe was Gries.
Grusch, s. Biergrusch.
Grusien, der russ. Name für Georgien.
Gruterus, Jahn, ein bei Kaiser Rudolf II. hochangesehener grundgelehrter Philolog u. Epigrammendichter, ward geb. 1560 zu Antwerpen, lehrte zu Rostock, dann zu Heidelberg, wo er 1622 als Bibliothekar mitansehen mußte, wie die kostbarsten Bücherschätze nach Rom wanderten. Er st. schon 1627 u. hinterließ neben Commentaren zu Cicero, Livius u. s. w. „Institutiones antiquae“, Heidelb. 1603, 2 B. u. eine „Lampas sive fax artium liberalium“, die 1737–51 auch in Florenz herauskam.
Gryllus, Thierräthsel; wundersam zusammengesetzte Thierfigur.
Gryphiten, den Austern verwandte Schalthiere, kommen meistens nur versteinert vor, besonders in Flötzgebirgen und Kalklagern; s. Kalk.
Gryphius, Andreas, eigentl. Greif, geb. 1616 zu Glogau, durch trübe Schicksale und lange Reisen gebildet, 1650 Syndikus bei den Ständen des Fürstenthums Glogau, st. 1664 mitten in der Ständeversammlung. Er war der vielseitigste und kräftigste Geist der schles. Dichter, wurde bei Lebzeiten schon der „Unsterbliche“ genannt und steht jedenfalls eben so hoch über Opitz als tief unter Shakespeare. Das Lustspiel „Herr Peter Squenz“ voll übersprudelnden Witzes nach deutschem Maßstab mahnt an Shakespeares Sommernachtstraum, sein „Horribilicribrifax“ ist eine ergötzliche Nachahmung von Plautus miles gloriosus. Unter seinen Trauerspielen ist „Karolus Stuardus oder die ermordete Majestät“ das früheste histor. Trauerspiel, die hochtrabenden Alexandriner von Leo Arminius, Cardenio u. Celinde, Papinian u. s. f. verlieren sich oft ins Gräßliche u. Unnatürliche, wobei übrigens
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