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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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die Charakteristik im Ganzen lobenswerth und der Zusammenhang der Begebenheiten zum erstenmal durchsichtig ist. Durch G.s geistliche Lieder und Sonette zieht ein melancholischer Grundton. Vollständigste Ausg. Bresl. 1698. Auswahl in W. Müller's Bibliothek deutscher Dichter des 17. Jahrh., B. 2, Leipzig 1822. - G., Christian, ältester Sohn des Vorigen, geb. 1649 zu Fraustadt, gest. 1706 als Prof. zu Breslau, gehörte ganz der ersten schles. Dichterschule an u. schrieb auch gelehrte Werke.


Gryphosis, griech., Verkrümmung der Nägel.


Guacharo, s. Fettvogel.


Guaco, s. Micania.


Guadalaxara (-achara), spanische Provinz im Königreich Neucastilien, 81 #M. groß mit beinahe 200000 E., gebirgig (Somosierra), dürr und felsig, vom Tajo, Manzanares und Henares in tiefen Felsenbetten durchströmt. Die Hauptstadt G. zählt 9000 E., große Tuchfabriken. - G., Hauptstadt des mexikan. Staats Xalisco, mit 70000 E., prächtiger bischöfl. Kathedrale, Universität, ziemlicher Industrie.


Guadalquivir, - dem arab. Wadal-kebir d. h. der große Fluß, der Bätis der Alten, entspringt in der Sierra Cazorla, mündet nach 65 Ml. bei San Lucar ins atlant. Meer; ist von allen span. Flüssen die größte Strecke schiffbar.


Guadarama, span. Gebirge zwischen dem obern Tajo und Duero, wild zerrissen, kahl, bei einer Höhe von 8000' meistens mit Schnee bedeckt. - G., Nebenfluß des Tajo.


Guadeloupe (Gadluhp), franz.-westind. Insel, durch einen schmalen Meeresarm in Grande Terre u. Basse Terre getheilt, vulkanisch (der 1557 Metres hohe Soufriere ist noch immer thätig), Klima u. Produkte sind die der andern Antillen (s. d.); Hauptausfuhr: Zucker. G. bildet mit den kleinen Inseln Saintes, Desirade und Marin ein Colonialgouvernement, 31 #M. groß mit 134000 E., darunter 93000 Sklaven. Hauptstadt ist Basse Terre mit 8000 E.; wichtig Pointe a Pitre, Stadt auf Grande Terre. Entdeckt wurde G. 1493 von Columbus, seit 1635 von den Franzosen colonisirt, 1793 von den Engländern genommen, 1794 wieder erobert und bis 1810 behauptet; der Pariser Frieden gab G. Frankreich zurück.


Guadet (Gadäh), Marguerite Elie, geb. 1775 zu St. Emilion, Advocat, als Conventsdeputirter ein Haupt der redefertigen Girondisten, d. 16. Juni 1794 guillotinirt.


Guadiana, aus dem arab. Wad-Ana, span. Fluß, der Anas der Alten, entspringt in der Mancha, durchströmt Neucastilien, die span. und portugies. Estremadura u. mündet nach 100 Ml. in den Ocean; ist nur eine kurze Strecke oberhalb der Mündung schiffbar.


Guajac (Guajacum officinale), ein auf den westind. Inseln einheimischer Baum, dessen Harz gegen Gicht, Rheumatismen und Hautausschläge angewandt wird.


Guajaquil, s. Guayaquil.


Guajavenbaum (Psidium piriferum), in Amerika einheimischer trop. Baum aus der Familie der Myrthen (s. d.), trägt erdbeerenartig schmeckende birnähnliche Früchte; Früchte, Rinde u. Wurzeln sind officinell.


Guanaco, das wilde Lama.


Guanaxuato (-achuato), innerer Staat der Republik Mexico, auf der Hochebene von Anahuac, ist gesund, fruchtbar, außerordentlich reich an Silber, hat auf 420 #M. 785000 E. Hauptstadt ist G. od. Santa Fe de G., bei 7000' über dem Meere, mit 30000 E., Universität, Bergbau.


Guano, indischer Name des Vogelmists, welcher sich auf den Felseninseln an der peruan. Küste (Chinchainseln) seit Jahrtausenden aufgehäuft hat und schon von den alten Peruanern zur Düngung benutzt wurde. Seit 1840 wird der G. auch nach Europa, besonders England, eingeführt. Bestandtheile: Salpeter, Harnsäure, Phosphorsäure, Sand und ein fettiger Stoff.


Guaraunen, unabhängiger Indianerstamm von 8-10000 Köpfen auf den Inseln der Orinokomündungen, wohnen in Hütten, die aus den Blättern dicht neben einander stehender Palmen geflochten sind. Aus diesen Nestern steigen sie nur zur Jagd u. zum Fischfang herunter, die nebst der Palme ihnen

die Charakteristik im Ganzen lobenswerth und der Zusammenhang der Begebenheiten zum erstenmal durchsichtig ist. Durch G.s geistliche Lieder und Sonette zieht ein melancholischer Grundton. Vollständigste Ausg. Bresl. 1698. Auswahl in W. Müllerʼs Bibliothek deutscher Dichter des 17. Jahrh., B. 2, Leipzig 1822. – G., Christian, ältester Sohn des Vorigen, geb. 1649 zu Fraustadt, gest. 1706 als Prof. zu Breslau, gehörte ganz der ersten schles. Dichterschule an u. schrieb auch gelehrte Werke.


Gryphosis, griech., Verkrümmung der Nägel.


Guacharo, s. Fettvogel.


Guaco, s. Micania.


Guadalaxara (–achara), spanische Provinz im Königreich Neucastilien, 81 □M. groß mit beinahe 200000 E., gebirgig (Somosierra), dürr und felsig, vom Tajo, Manzanares und Henares in tiefen Felsenbetten durchströmt. Die Hauptstadt G. zählt 9000 E., große Tuchfabriken. – G., Hauptstadt des mexikan. Staats Xalisco, mit 70000 E., prächtiger bischöfl. Kathedrale, Universität, ziemlicher Industrie.


Guadalquivir, – dem arab. Wadal-kebir d. h. der große Fluß, der Bätis der Alten, entspringt in der Sierra Cazorla, mündet nach 65 Ml. bei San Lucar ins atlant. Meer; ist von allen span. Flüssen die größte Strecke schiffbar.


Guadarama, span. Gebirge zwischen dem obern Tajo und Duero, wild zerrissen, kahl, bei einer Höhe von 8000' meistens mit Schnee bedeckt. – G., Nebenfluß des Tajo.


Guadeloupe (Gadluhp), franz.-westind. Insel, durch einen schmalen Meeresarm in Grande Terre u. Basse Terre getheilt, vulkanisch (der 1557 Mètres hohe Soufrière ist noch immer thätig), Klima u. Produkte sind die der andern Antillen (s. d.); Hauptausfuhr: Zucker. G. bildet mit den kleinen Inseln Saintes, Desirade und Marin ein Colonialgouvernement, 31 □M. groß mit 134000 E., darunter 93000 Sklaven. Hauptstadt ist Basse Terre mit 8000 E.; wichtig Pointe à Pitre, Stadt auf Grande Terre. Entdeckt wurde G. 1493 von Columbus, seit 1635 von den Franzosen colonisirt, 1793 von den Engländern genommen, 1794 wieder erobert und bis 1810 behauptet; der Pariser Frieden gab G. Frankreich zurück.


Guadet (Gadäh), Marguerite Elie, geb. 1775 zu St. Emilion, Advocat, als Conventsdeputirter ein Haupt der redefertigen Girondisten, d. 16. Juni 1794 guillotinirt.


Guadiana, aus dem arab. Wad-Ana, span. Fluß, der Anas der Alten, entspringt in der Mancha, durchströmt Neucastilien, die span. und portugies. Estremadura u. mündet nach 100 Ml. in den Ocean; ist nur eine kurze Strecke oberhalb der Mündung schiffbar.


Guajac (Guajacum officinale), ein auf den westind. Inseln einheimischer Baum, dessen Harz gegen Gicht, Rheumatismen und Hautausschläge angewandt wird.


Guajaquil, s. Guayaquil.


Guajavenbaum (Psidium piriferum), in Amerika einheimischer trop. Baum aus der Familie der Myrthen (s. d.), trägt erdbeerenartig schmeckende birnähnliche Früchte; Früchte, Rinde u. Wurzeln sind officinell.


Guanaco, das wilde Lama.


Guanaxuato (–achuato), innerer Staat der Republik Mexico, auf der Hochebene von Anahuac, ist gesund, fruchtbar, außerordentlich reich an Silber, hat auf 420 □M. 785000 E. Hauptstadt ist G. od. Santa Fe de G., bei 7000' über dem Meere, mit 30000 E., Universität, Bergbau.


Guano, indischer Name des Vogelmists, welcher sich auf den Felseninseln an der peruan. Küste (Chinchainseln) seit Jahrtausenden aufgehäuft hat und schon von den alten Peruanern zur Düngung benutzt wurde. Seit 1840 wird der G. auch nach Europa, besonders England, eingeführt. Bestandtheile: Salpeter, Harnsäure, Phosphorsäure, Sand und ein fettiger Stoff.


Guaraunen, unabhängiger Indianerstamm von 8–10000 Köpfen auf den Inseln der Orinokomündungen, wohnen in Hütten, die aus den Blättern dicht neben einander stehender Palmen geflochten sind. Aus diesen Nestern steigen sie nur zur Jagd u. zum Fischfang herunter, die nebst der Palme ihnen

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[178/0179] die Charakteristik im Ganzen lobenswerth und der Zusammenhang der Begebenheiten zum erstenmal durchsichtig ist. Durch G.s geistliche Lieder und Sonette zieht ein melancholischer Grundton. Vollständigste Ausg. Bresl. 1698. Auswahl in W. Müllerʼs Bibliothek deutscher Dichter des 17. Jahrh., B. 2, Leipzig 1822. – G., Christian, ältester Sohn des Vorigen, geb. 1649 zu Fraustadt, gest. 1706 als Prof. zu Breslau, gehörte ganz der ersten schles. Dichterschule an u. schrieb auch gelehrte Werke. Gryphosis, griech., Verkrümmung der Nägel. Guacharo, s. Fettvogel. Guaco, s. Micania. Guadalaxara (–achara), spanische Provinz im Königreich Neucastilien, 81 □M. groß mit beinahe 200000 E., gebirgig (Somosierra), dürr und felsig, vom Tajo, Manzanares und Henares in tiefen Felsenbetten durchströmt. Die Hauptstadt G. zählt 9000 E., große Tuchfabriken. – G., Hauptstadt des mexikan. Staats Xalisco, mit 70000 E., prächtiger bischöfl. Kathedrale, Universität, ziemlicher Industrie. Guadalquivir, – dem arab. Wadal-kebir d. h. der große Fluß, der Bätis der Alten, entspringt in der Sierra Cazorla, mündet nach 65 Ml. bei San Lucar ins atlant. Meer; ist von allen span. Flüssen die größte Strecke schiffbar. Guadarama, span. Gebirge zwischen dem obern Tajo und Duero, wild zerrissen, kahl, bei einer Höhe von 8000' meistens mit Schnee bedeckt. – G., Nebenfluß des Tajo. Guadeloupe (Gadluhp), franz.-westind. Insel, durch einen schmalen Meeresarm in Grande Terre u. Basse Terre getheilt, vulkanisch (der 1557 Mètres hohe Soufrière ist noch immer thätig), Klima u. Produkte sind die der andern Antillen (s. d.); Hauptausfuhr: Zucker. G. bildet mit den kleinen Inseln Saintes, Desirade und Marin ein Colonialgouvernement, 31 □M. groß mit 134000 E., darunter 93000 Sklaven. Hauptstadt ist Basse Terre mit 8000 E.; wichtig Pointe à Pitre, Stadt auf Grande Terre. Entdeckt wurde G. 1493 von Columbus, seit 1635 von den Franzosen colonisirt, 1793 von den Engländern genommen, 1794 wieder erobert und bis 1810 behauptet; der Pariser Frieden gab G. Frankreich zurück. Guadet (Gadäh), Marguerite Elie, geb. 1775 zu St. Emilion, Advocat, als Conventsdeputirter ein Haupt der redefertigen Girondisten, d. 16. Juni 1794 guillotinirt. Guadiana, aus dem arab. Wad-Ana, span. Fluß, der Anas der Alten, entspringt in der Mancha, durchströmt Neucastilien, die span. und portugies. Estremadura u. mündet nach 100 Ml. in den Ocean; ist nur eine kurze Strecke oberhalb der Mündung schiffbar. Guajac (Guajacum officinale), ein auf den westind. Inseln einheimischer Baum, dessen Harz gegen Gicht, Rheumatismen und Hautausschläge angewandt wird. Guajaquil, s. Guayaquil. Guajavenbaum (Psidium piriferum), in Amerika einheimischer trop. Baum aus der Familie der Myrthen (s. d.), trägt erdbeerenartig schmeckende birnähnliche Früchte; Früchte, Rinde u. Wurzeln sind officinell. Guanaco, das wilde Lama. Guanaxuato (–achuato), innerer Staat der Republik Mexico, auf der Hochebene von Anahuac, ist gesund, fruchtbar, außerordentlich reich an Silber, hat auf 420 □M. 785000 E. Hauptstadt ist G. od. Santa Fe de G., bei 7000' über dem Meere, mit 30000 E., Universität, Bergbau. Guano, indischer Name des Vogelmists, welcher sich auf den Felseninseln an der peruan. Küste (Chinchainseln) seit Jahrtausenden aufgehäuft hat und schon von den alten Peruanern zur Düngung benutzt wurde. Seit 1840 wird der G. auch nach Europa, besonders England, eingeführt. Bestandtheile: Salpeter, Harnsäure, Phosphorsäure, Sand und ein fettiger Stoff. Guaraunen, unabhängiger Indianerstamm von 8–10000 Köpfen auf den Inseln der Orinokomündungen, wohnen in Hütten, die aus den Blättern dicht neben einander stehender Palmen geflochten sind. Aus diesen Nestern steigen sie nur zur Jagd u. zum Fischfang herunter, die nebst der Palme ihnen

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/179>, abgerufen am 15.05.2024.