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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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von einer ungewöhnlich hohen Fluth nicht weggespült zu werden.


Halliwell, James Orchard, geb. 1820 zu Chelsea, engl. Schriftsteller, Herausgeber des Shakespeare, Verfasser einer Geschichte der Freimaurerei, eines Dictionärs der engl. Archaismen und Provincialismen, Sammler engl. Ammenreime, Volksromanzen, Volkserzählungen u. dergl.


Halljahr, s. Jubeljahr.


Halloren, die Arbeiter in den Salzwerken zu Halle an der Saale, ein kräftiger, durch Kleidung u. Gebräuche von den andern Bewohnern der Stadt ausgezeichneter Menschenschlag, nach den Einen slavischer, nach Keferstein (Ueber die Halloren etc. 1843) celtischer Abkunft, gewöhnlich tüchtige Schwimmer. Einst eine streng geschlossene Corporation mit vielen Privilegien, von denen sich nur die unbedeutenderen erhalten haben.


Hallstadt, oberösterreich. Flecken im Salzkammergute an und zum Theil in dem von der Traun gebildeten H.er See, in einem schwer zugänglichen Felsenkessel, mit einem Wasserfalle mitten im Dorfe, einem Salzlager in dem über dem Dorfe aufsteigenden Salzberge, das, wie Münzen u. andere Funde bezeugen, schon von den Römern bearbeitet wurde. H. hat 1300 E., 2 sehenswerthe alte Kirchen, ein Salzamt, Sudhaus; die Umgebungen gehören zu den schönsten Gebirgslandschaften (Wasserfälle, Waldbachstrub, Schleierfall, der 9235' Par. hohe Dachstein mit einem Gletscher.


Hallucinationen (vom lat. halucinari, faseln), jene Art von Sinnestäuschungen, besonders des Gesichts und Gehöres, die durch innere krankhafte Zustände erregt werden, so bei Geisteskranken, Schwärmern, bei hitzigen Fieberkranken, im Delirium tremens, wo die Kranken nicht existirende Gestalten von Menschen, Thieren oder Spukgestalten um sich zu sehen und zu hören glauben.


Hallwyl, Schloß im Kant. Aargau, Stammsitz der Freiherren von H., deren letzter gräfl. Zweig im 18. Jahrh. in Oesterreich ausstarb. Der H.er See ist 11/2 St. lang, 1/3 St. breit, fischreich, fließt durch die Aa in die Aar ab.


Halm, s. Münch-Bellinghausen.


Halmstadt, Hauptstadt des gleichnamigen Län im südwestl. Gothland, am Kattegat, mit 2400 E., Hafen, Fischerei.


Halochemie, der Theil der Chemie, der sich mit den Salzen beschäftigt; Halographie, Halologie, die Lehre von den Salzen; Halometer, Salzwage.


Haloide, nannte Berzelius die Verbindungen des Chlor, Jod, Brom und Fluor mit den Metallen, die große Aehnlichkeit mit den Salzen der Sauerstoffsäuren zeigen im Gegensatze zu den Amphidsalzen, den aus Säuren u. Basen entstandenen; Halogene, Salzerzeuger, heißen darum Chlor, Brom, Jod und Fluor.


Halonen, lat. halones, der sog. Hof um Sonne oder Mond; der Ring um die Brustwarzen.


Haloskop, griech.-dtsch., Instrument zur Prüfung des Salzwassers.


Halotechnie, griech.-deutsch, die Bereitung von Salzen auf chem. Wege.


Hals (collum), beim Menschen, den Säugethieren u. Vögeln derjenige Theil des Körpers, der zwischen Kopf und Rumpf liegt. Der hintere Theil desselben heißt auch der Nacken. Hinten liegen die 7 H.wirbel, welche die Stütze des H.es bilden und den H.theil des Rückenmarks einschließen, nach vornen der Kehlkopf mit der Schilddrüse u. die Luftröhre, hinter diesen der obere Theil der Speiseröhre, über dem Kehlkopf u. der Speiseröhre der Schlund und das Zungenbein. Der übrige Theil des H.es wird von Muskeln ausgefüllt und von vielen Blutgefäßen durchzogen, darunter als größere Stämme die Carotiden und Drosseladern, ferner von vielen Nerven, theils Gehirn- und Rückenmarksnerven, theils Gangliennerven, endlich noch Lymphgefäße und Drüsen.


Hals, Franciscus, nach van Dyck der beste holländ. Porträtmaler, geb. 1584 zu Mecheln, gest. 1666.


Halsbandgeschichte, s. Rohan.


Halsbräune, s. Bräune.


Halsgericht, H.sordnung, s. Carolina.


Haltaus, Christian Gottlob, geb. 1702 zu Leipzig, gest. 1758 als Rector der Nikolaischule, schrieb ein "Glossarium

von einer ungewöhnlich hohen Fluth nicht weggespült zu werden.


Halliwell, James Orchard, geb. 1820 zu Chelsea, engl. Schriftsteller, Herausgeber des Shakespeare, Verfasser einer Geschichte der Freimaurerei, eines Dictionärs der engl. Archaismen und Provincialismen, Sammler engl. Ammenreime, Volksromanzen, Volkserzählungen u. dergl.


Halljahr, s. Jubeljahr.


Halloren, die Arbeiter in den Salzwerken zu Halle an der Saale, ein kräftiger, durch Kleidung u. Gebräuche von den andern Bewohnern der Stadt ausgezeichneter Menschenschlag, nach den Einen slavischer, nach Keferstein (Ueber die Halloren etc. 1843) celtischer Abkunft, gewöhnlich tüchtige Schwimmer. Einst eine streng geschlossene Corporation mit vielen Privilegien, von denen sich nur die unbedeutenderen erhalten haben.


Hallstadt, oberösterreich. Flecken im Salzkammergute an und zum Theil in dem von der Traun gebildeten H.er See, in einem schwer zugänglichen Felsenkessel, mit einem Wasserfalle mitten im Dorfe, einem Salzlager in dem über dem Dorfe aufsteigenden Salzberge, das, wie Münzen u. andere Funde bezeugen, schon von den Römern bearbeitet wurde. H. hat 1300 E., 2 sehenswerthe alte Kirchen, ein Salzamt, Sudhaus; die Umgebungen gehören zu den schönsten Gebirgslandschaften (Wasserfälle, Waldbachstrub, Schleierfall, der 9235' Par. hohe Dachstein mit einem Gletscher.


Hallucinationen (vom lat. halucinari, faseln), jene Art von Sinnestäuschungen, besonders des Gesichts und Gehöres, die durch innere krankhafte Zustände erregt werden, so bei Geisteskranken, Schwärmern, bei hitzigen Fieberkranken, im Delirium tremens, wo die Kranken nicht existirende Gestalten von Menschen, Thieren oder Spukgestalten um sich zu sehen und zu hören glauben.


Hallwyl, Schloß im Kant. Aargau, Stammsitz der Freiherren von H., deren letzter gräfl. Zweig im 18. Jahrh. in Oesterreich ausstarb. Der H.er See ist 11/2 St. lang, 1/3 St. breit, fischreich, fließt durch die Aa in die Aar ab.


Halm, s. Münch-Bellinghausen.


Halmstadt, Hauptstadt des gleichnamigen Län im südwestl. Gothland, am Kattegat, mit 2400 E., Hafen, Fischerei.


Halochemie, der Theil der Chemie, der sich mit den Salzen beschäftigt; Halographie, Halologie, die Lehre von den Salzen; Halometer, Salzwage.


Haloide, nannte Berzelius die Verbindungen des Chlor, Jod, Brom und Fluor mit den Metallen, die große Aehnlichkeit mit den Salzen der Sauerstoffsäuren zeigen im Gegensatze zu den Amphidsalzen, den aus Säuren u. Basen entstandenen; Halogene, Salzerzeuger, heißen darum Chlor, Brom, Jod und Fluor.


Halonen, lat. halones, der sog. Hof um Sonne oder Mond; der Ring um die Brustwarzen.


Haloskop, griech.-dtsch., Instrument zur Prüfung des Salzwassers.


Halotechnie, griech.-deutsch, die Bereitung von Salzen auf chem. Wege.


Hals (collum), beim Menschen, den Säugethieren u. Vögeln derjenige Theil des Körpers, der zwischen Kopf und Rumpf liegt. Der hintere Theil desselben heißt auch der Nacken. Hinten liegen die 7 H.wirbel, welche die Stütze des H.es bilden und den H.theil des Rückenmarks einschließen, nach vornen der Kehlkopf mit der Schilddrüse u. die Luftröhre, hinter diesen der obere Theil der Speiseröhre, über dem Kehlkopf u. der Speiseröhre der Schlund und das Zungenbein. Der übrige Theil des H.es wird von Muskeln ausgefüllt und von vielen Blutgefäßen durchzogen, darunter als größere Stämme die Carotiden und Drosseladern, ferner von vielen Nerven, theils Gehirn- und Rückenmarksnerven, theils Gangliennerven, endlich noch Lymphgefäße und Drüsen.


Hals, Franciscus, nach van Dyck der beste holländ. Porträtmaler, geb. 1584 zu Mecheln, gest. 1666.


Halsbandgeschichte, s. Rohan.


Halsbräune, s. Bräune.


Halsgericht, H.sordnung, s. Carolina.


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[212/0213] von einer ungewöhnlich hohen Fluth nicht weggespült zu werden. Halliwell, James Orchard, geb. 1820 zu Chelsea, engl. Schriftsteller, Herausgeber des Shakespeare, Verfasser einer Geschichte der Freimaurerei, eines Dictionärs der engl. Archaismen und Provincialismen, Sammler engl. Ammenreime, Volksromanzen, Volkserzählungen u. dergl. Halljahr, s. Jubeljahr. Halloren, die Arbeiter in den Salzwerken zu Halle an der Saale, ein kräftiger, durch Kleidung u. Gebräuche von den andern Bewohnern der Stadt ausgezeichneter Menschenschlag, nach den Einen slavischer, nach Keferstein (Ueber die Halloren etc. 1843) celtischer Abkunft, gewöhnlich tüchtige Schwimmer. Einst eine streng geschlossene Corporation mit vielen Privilegien, von denen sich nur die unbedeutenderen erhalten haben. Hallstadt, oberösterreich. Flecken im Salzkammergute an und zum Theil in dem von der Traun gebildeten H.er See, in einem schwer zugänglichen Felsenkessel, mit einem Wasserfalle mitten im Dorfe, einem Salzlager in dem über dem Dorfe aufsteigenden Salzberge, das, wie Münzen u. andere Funde bezeugen, schon von den Römern bearbeitet wurde. H. hat 1300 E., 2 sehenswerthe alte Kirchen, ein Salzamt, Sudhaus; die Umgebungen gehören zu den schönsten Gebirgslandschaften (Wasserfälle, Waldbachstrub, Schleierfall, der 9235' Par. hohe Dachstein mit einem Gletscher. Hallucinationen (vom lat. halucinari, faseln), jene Art von Sinnestäuschungen, besonders des Gesichts und Gehöres, die durch innere krankhafte Zustände erregt werden, so bei Geisteskranken, Schwärmern, bei hitzigen Fieberkranken, im Delirium tremens, wo die Kranken nicht existirende Gestalten von Menschen, Thieren oder Spukgestalten um sich zu sehen und zu hören glauben. Hallwyl, Schloß im Kant. Aargau, Stammsitz der Freiherren von H., deren letzter gräfl. Zweig im 18. Jahrh. in Oesterreich ausstarb. Der H.er See ist 11/2 St. lang, 1/3 St. breit, fischreich, fließt durch die Aa in die Aar ab. Halm, s. Münch-Bellinghausen. Halmstadt, Hauptstadt des gleichnamigen Län im südwestl. Gothland, am Kattegat, mit 2400 E., Hafen, Fischerei. Halochemie, der Theil der Chemie, der sich mit den Salzen beschäftigt; Halographie, Halologie, die Lehre von den Salzen; Halometer, Salzwage. Haloide, nannte Berzelius die Verbindungen des Chlor, Jod, Brom und Fluor mit den Metallen, die große Aehnlichkeit mit den Salzen der Sauerstoffsäuren zeigen im Gegensatze zu den Amphidsalzen, den aus Säuren u. Basen entstandenen; Halogene, Salzerzeuger, heißen darum Chlor, Brom, Jod und Fluor. Halonen, lat. halones, der sog. Hof um Sonne oder Mond; der Ring um die Brustwarzen. Haloskop, griech.-dtsch., Instrument zur Prüfung des Salzwassers. Halotechnie, griech.-deutsch, die Bereitung von Salzen auf chem. Wege. Hals (collum), beim Menschen, den Säugethieren u. Vögeln derjenige Theil des Körpers, der zwischen Kopf und Rumpf liegt. Der hintere Theil desselben heißt auch der Nacken. Hinten liegen die 7 H.wirbel, welche die Stütze des H.es bilden und den H.theil des Rückenmarks einschließen, nach vornen der Kehlkopf mit der Schilddrüse u. die Luftröhre, hinter diesen der obere Theil der Speiseröhre, über dem Kehlkopf u. der Speiseröhre der Schlund und das Zungenbein. Der übrige Theil des H.es wird von Muskeln ausgefüllt und von vielen Blutgefäßen durchzogen, darunter als größere Stämme die Carotiden und Drosseladern, ferner von vielen Nerven, theils Gehirn- und Rückenmarksnerven, theils Gangliennerven, endlich noch Lymphgefäße und Drüsen. Hals, Franciscus, nach van Dyck der beste holländ. Porträtmaler, geb. 1584 zu Mecheln, gest. 1666. Halsbandgeschichte, s. Rohan. Halsbräune, s. Bräune. Halsgericht, H.sordnung, s. Carolina. Haltaus, Christian Gottlob, geb. 1702 zu Leipzig, gest. 1758 als Rector der Nikolaischule, schrieb ein „Glossarium

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/213>, abgerufen am 24.11.2024.