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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Schwefelsäure; das Gas wird deßwegen zuerst durch 2 Wasserbehälter geleitet, in welchen sich Theer- und Ammoniak absetzt, hierauf in einen Behälter mit Kalkmilch, wo es die unverbrennliche Kohlensäure u. das Schwefelwasserstoffgas abgibt. Hierauf kommt es in den Gasometer, einen ungeheuren Blechkasten, der umgekehrt in einen Wasserbehälter gestürzt ist; das Gas tritt unter den Kasten, sammelt sich oberhalb des Wassers und hebt den Kasten bis zu einer bestimmten Höhe, während durch den Druck des Wassers das angesammelte Gas in die Hauptröhren geführt wird, aus welchen es in die einzelnen Röhren nach seinem Bestimmungsorte geleitet wird. Der Ausgang der Röhre, wo die Verbrennung des Gases vor sich gehen soll, ist mit einem Hahnen versehen, damit man die Stärke der Flamme in seiner Gewalt hat. - Außer Steinkohlen bereitet man Leuchtgas aus Oel, Thran, Harz und Torf, auch aus Holz; bisher ist jedoch Steinkohle als das brauchbarste Material erprobt worden, sowohl wegen ihrer Wohlfeilheit und der Leichtigkeit der Darstellung des Gases, als auch weil die geglühten Kohlen (Koaks) noch ein gutes Brennmaterial abgeben; auch die anderen ausgeschiedenen Stoffe versteht man technisch zu benutzen.


Gascogne, d. h. Baskenland, ehemalige französ. Landschaft zwischen der Garonne, dem atlant. Ocean und den Westpyrenäen (im Laufe der Zeit jedoch in verschiedener Ausdehnung verstanden), von den Karolingern Frankreich unterworfen, hatte in der späteren Verwirrung eigene Herren, war zuletzt mit der Guyenne vereinigt u. wurde mit dieser im 15. Jahrh. von der französ. Krone den Engländern wieder abgenommen. Die G.r sind jetzt wie vor Zeiten durch Witz u. Aufschneidereien (Gascognaden) in Frankreich bekannt.


Gasolitrum, Gasmaß, chem. Vorrichtung, um die Menge des Gases in einem Gefäße zu bestimmen.


Gassa, Gassal, pers. Rechnungsmünze = 3,15 Pf.


Gassendi, eigentlich Gassend (Gassang), Pierre, geb. 1592 zu Chantersier bei Digne, wurde schon mit 16 Jahren Prof. der Rhetorik, mit 19 der Philosophie, alsdann geistlich und Canonicus in Digne und kam 1645 nach Paris, wo er am College royal de France Vorlesungen über Mathematik und Philosophie hielt und 1655 st. G. wendete seinen Scharfsinn gegen die aristotelische, mit weniger Glück auch gegen die cartesianische Philosophie und schuf kein eigenes System, sondern lehnte sich an die Naturanschauung des Epikur, insoweit sich dieselbe mit dem Christenthum vereinbaren läßt. Seine Anhänger, die G.aner, wurden bald vergessen, während G.s Hauptwerk, eine vortreffliche Darstellung der Schicksale, Sitten und Lehre des Epikur (Leyden 1647, Amsterdam 1684) im Ansehen blieb u. die "Institutio astronomica" sowie die Lebensbeschreibungen (vitae) des Tycho de Brahe, Kopernikus, Peuerbach und Regiomontan noch heute Interesse wecken. Gesammtausgaben von Montmart und Sorbiere (Lyon 1658) und Averrani (Florenz 1728) in 6 Bdn., dazu Bernier: "Abrege de la philos. de G.", Par. 1678. - G., Jean Jacques Basilien, Comte de, aus der Familie des Vorigen stammend, geb. 1748, gest. 1828, wurde 1805 Divisionschef im franz. Kriegsministerium, 1813 Senator, nach der Restauration Pair; "Aidememoire a l'usage des officiers de l'artillerie de France", 5. Aufl. Paris 1819.


Gaßner, Joh. Jos., geb. 1727 zu Bratz bei Bludenz in Vorarlberg, kath. Geistlicher und seit 1758 Pfarrer in Klösterle, einem Dorf der Diöcese Chur, fand gegen eigene Kränklichkeit ein Heilmittel im Anrufen des Namens Jesu und durch Exorcismen u. wendete diese mystische Heilmethode alsdann in seiner Umgebung an. Er erregte ungeheures Aufsehen und rief eine ganze Literatur hervor, seitdem er in Schwaben herumzog und Kranke heilte und die Schrift: "Weise, fromm und gesund zu leben" 1774 veröffentlicht hatte. Das Ordinariat von Chur vermochte nicht etwas Unkirchliches in seinen Heilungen zu finden, dagegen behandelte ihn der Cardinalbischof Rodt in Konstanz als einen Charlatan. Graf Fugger, Bischof von Regensburg, aber machte ihn zu seinem

Schwefelsäure; das Gas wird deßwegen zuerst durch 2 Wasserbehälter geleitet, in welchen sich Theer- und Ammoniak absetzt, hierauf in einen Behälter mit Kalkmilch, wo es die unverbrennliche Kohlensäure u. das Schwefelwasserstoffgas abgibt. Hierauf kommt es in den Gasometer, einen ungeheuren Blechkasten, der umgekehrt in einen Wasserbehälter gestürzt ist; das Gas tritt unter den Kasten, sammelt sich oberhalb des Wassers und hebt den Kasten bis zu einer bestimmten Höhe, während durch den Druck des Wassers das angesammelte Gas in die Hauptröhren geführt wird, aus welchen es in die einzelnen Röhren nach seinem Bestimmungsorte geleitet wird. Der Ausgang der Röhre, wo die Verbrennung des Gases vor sich gehen soll, ist mit einem Hahnen versehen, damit man die Stärke der Flamme in seiner Gewalt hat. – Außer Steinkohlen bereitet man Leuchtgas aus Oel, Thran, Harz und Torf, auch aus Holz; bisher ist jedoch Steinkohle als das brauchbarste Material erprobt worden, sowohl wegen ihrer Wohlfeilheit und der Leichtigkeit der Darstellung des Gases, als auch weil die geglühten Kohlen (Koaks) noch ein gutes Brennmaterial abgeben; auch die anderen ausgeschiedenen Stoffe versteht man technisch zu benutzen.


Gascogne, d. h. Baskenland, ehemalige französ. Landschaft zwischen der Garonne, dem atlant. Ocean und den Westpyrenäen (im Laufe der Zeit jedoch in verschiedener Ausdehnung verstanden), von den Karolingern Frankreich unterworfen, hatte in der späteren Verwirrung eigene Herren, war zuletzt mit der Guyenne vereinigt u. wurde mit dieser im 15. Jahrh. von der französ. Krone den Engländern wieder abgenommen. Die G.r sind jetzt wie vor Zeiten durch Witz u. Aufschneidereien (Gascognaden) in Frankreich bekannt.


Gasolitrum, Gasmaß, chem. Vorrichtung, um die Menge des Gases in einem Gefäße zu bestimmen.


Gassa, Gassal, pers. Rechnungsmünze = 3,15 Pf.


Gassendi, eigentlich Gassend (Gassang), Pierre, geb. 1592 zu Chantersier bei Digne, wurde schon mit 16 Jahren Prof. der Rhetorik, mit 19 der Philosophie, alsdann geistlich und Canonicus in Digne und kam 1645 nach Paris, wo er am Collége royal de France Vorlesungen über Mathematik und Philosophie hielt und 1655 st. G. wendete seinen Scharfsinn gegen die aristotelische, mit weniger Glück auch gegen die cartesianische Philosophie und schuf kein eigenes System, sondern lehnte sich an die Naturanschauung des Epikur, insoweit sich dieselbe mit dem Christenthum vereinbaren läßt. Seine Anhänger, die G.aner, wurden bald vergessen, während G.s Hauptwerk, eine vortreffliche Darstellung der Schicksale, Sitten und Lehre des Epikur (Leyden 1647, Amsterdam 1684) im Ansehen blieb u. die „Institutio astronomica“ sowie die Lebensbeschreibungen (vitae) des Tycho de Brahe, Kopernikus, Peuerbach und Regiomontan noch heute Interesse wecken. Gesammtausgaben von Montmart und Sorbière (Lyon 1658) und Averrani (Florenz 1728) in 6 Bdn., dazu Bernier: „Abrégé de la philos. de G.“, Par. 1678. – G., Jean Jacques Basilien, Comte de, aus der Familie des Vorigen stammend, geb. 1748, gest. 1828, wurde 1805 Divisionschef im franz. Kriegsministerium, 1813 Senator, nach der Restauration Pair; „Aidemémoire à lʼusage des officiers de lʼartillerie de France“, 5. Aufl. Paris 1819.


Gaßner, Joh. Jos., geb. 1727 zu Bratz bei Bludenz in Vorarlberg, kath. Geistlicher und seit 1758 Pfarrer in Klösterle, einem Dorf der Diöcese Chur, fand gegen eigene Kränklichkeit ein Heilmittel im Anrufen des Namens Jesu und durch Exorcismen u. wendete diese mystische Heilmethode alsdann in seiner Umgebung an. Er erregte ungeheures Aufsehen und rief eine ganze Literatur hervor, seitdem er in Schwaben herumzog und Kranke heilte und die Schrift: „Weise, fromm und gesund zu leben“ 1774 veröffentlicht hatte. Das Ordinariat von Chur vermochte nicht etwas Unkirchliches in seinen Heilungen zu finden, dagegen behandelte ihn der Cardinalbischof Rodt in Konstanz als einen Charlatan. Graf Fugger, Bischof von Regensburg, aber machte ihn zu seinem

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Schwefelsäure; das Gas wird deßwegen zuerst durch 2 Wasserbehälter geleitet, in welchen sich Theer- und Ammoniak absetzt, hierauf in einen Behälter mit Kalkmilch, wo es die unverbrennliche Kohlensäure u. das Schwefelwasserstoffgas abgibt. Hierauf kommt es in den Gasometer, einen ungeheuren Blechkasten, der umgekehrt in einen Wasserbehälter gestürzt ist; das Gas tritt unter den Kasten, sammelt sich oberhalb des Wassers und hebt den Kasten bis zu einer bestimmten Höhe, während durch den Druck des Wassers das angesammelte Gas in die Hauptröhren geführt wird, aus welchen es in die einzelnen Röhren nach seinem Bestimmungsorte geleitet wird. Der Ausgang der Röhre, wo die Verbrennung des Gases vor sich gehen soll, ist mit einem Hahnen versehen, damit man die Stärke der Flamme in seiner Gewalt hat. &#x2013; Außer Steinkohlen bereitet man Leuchtgas aus Oel, Thran, Harz und Torf, auch aus Holz; bisher ist jedoch Steinkohle als das brauchbarste Material erprobt worden, sowohl wegen ihrer Wohlfeilheit und der Leichtigkeit der Darstellung des Gases, als auch weil die geglühten Kohlen (Koaks) noch ein gutes Brennmaterial abgeben; auch die anderen ausgeschiedenen Stoffe versteht man technisch zu benutzen.</p><lb/>
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[23/0024] Schwefelsäure; das Gas wird deßwegen zuerst durch 2 Wasserbehälter geleitet, in welchen sich Theer- und Ammoniak absetzt, hierauf in einen Behälter mit Kalkmilch, wo es die unverbrennliche Kohlensäure u. das Schwefelwasserstoffgas abgibt. Hierauf kommt es in den Gasometer, einen ungeheuren Blechkasten, der umgekehrt in einen Wasserbehälter gestürzt ist; das Gas tritt unter den Kasten, sammelt sich oberhalb des Wassers und hebt den Kasten bis zu einer bestimmten Höhe, während durch den Druck des Wassers das angesammelte Gas in die Hauptröhren geführt wird, aus welchen es in die einzelnen Röhren nach seinem Bestimmungsorte geleitet wird. Der Ausgang der Röhre, wo die Verbrennung des Gases vor sich gehen soll, ist mit einem Hahnen versehen, damit man die Stärke der Flamme in seiner Gewalt hat. – Außer Steinkohlen bereitet man Leuchtgas aus Oel, Thran, Harz und Torf, auch aus Holz; bisher ist jedoch Steinkohle als das brauchbarste Material erprobt worden, sowohl wegen ihrer Wohlfeilheit und der Leichtigkeit der Darstellung des Gases, als auch weil die geglühten Kohlen (Koaks) noch ein gutes Brennmaterial abgeben; auch die anderen ausgeschiedenen Stoffe versteht man technisch zu benutzen. Gascogne, d. h. Baskenland, ehemalige französ. Landschaft zwischen der Garonne, dem atlant. Ocean und den Westpyrenäen (im Laufe der Zeit jedoch in verschiedener Ausdehnung verstanden), von den Karolingern Frankreich unterworfen, hatte in der späteren Verwirrung eigene Herren, war zuletzt mit der Guyenne vereinigt u. wurde mit dieser im 15. Jahrh. von der französ. Krone den Engländern wieder abgenommen. Die G.r sind jetzt wie vor Zeiten durch Witz u. Aufschneidereien (Gascognaden) in Frankreich bekannt. Gasolitrum, Gasmaß, chem. Vorrichtung, um die Menge des Gases in einem Gefäße zu bestimmen. Gassa, Gassal, pers. Rechnungsmünze = 3,15 Pf. Gassendi, eigentlich Gassend (Gassang), Pierre, geb. 1592 zu Chantersier bei Digne, wurde schon mit 16 Jahren Prof. der Rhetorik, mit 19 der Philosophie, alsdann geistlich und Canonicus in Digne und kam 1645 nach Paris, wo er am Collége royal de France Vorlesungen über Mathematik und Philosophie hielt und 1655 st. G. wendete seinen Scharfsinn gegen die aristotelische, mit weniger Glück auch gegen die cartesianische Philosophie und schuf kein eigenes System, sondern lehnte sich an die Naturanschauung des Epikur, insoweit sich dieselbe mit dem Christenthum vereinbaren läßt. Seine Anhänger, die G.aner, wurden bald vergessen, während G.s Hauptwerk, eine vortreffliche Darstellung der Schicksale, Sitten und Lehre des Epikur (Leyden 1647, Amsterdam 1684) im Ansehen blieb u. die „Institutio astronomica“ sowie die Lebensbeschreibungen (vitae) des Tycho de Brahe, Kopernikus, Peuerbach und Regiomontan noch heute Interesse wecken. Gesammtausgaben von Montmart und Sorbière (Lyon 1658) und Averrani (Florenz 1728) in 6 Bdn., dazu Bernier: „Abrégé de la philos. de G.“, Par. 1678. – G., Jean Jacques Basilien, Comte de, aus der Familie des Vorigen stammend, geb. 1748, gest. 1828, wurde 1805 Divisionschef im franz. Kriegsministerium, 1813 Senator, nach der Restauration Pair; „Aidemémoire à lʼusage des officiers de lʼartillerie de France“, 5. Aufl. Paris 1819. Gaßner, Joh. Jos., geb. 1727 zu Bratz bei Bludenz in Vorarlberg, kath. Geistlicher und seit 1758 Pfarrer in Klösterle, einem Dorf der Diöcese Chur, fand gegen eigene Kränklichkeit ein Heilmittel im Anrufen des Namens Jesu und durch Exorcismen u. wendete diese mystische Heilmethode alsdann in seiner Umgebung an. Er erregte ungeheures Aufsehen und rief eine ganze Literatur hervor, seitdem er in Schwaben herumzog und Kranke heilte und die Schrift: „Weise, fromm und gesund zu leben“ 1774 veröffentlicht hatte. Das Ordinariat von Chur vermochte nicht etwas Unkirchliches in seinen Heilungen zu finden, dagegen behandelte ihn der Cardinalbischof Rodt in Konstanz als einen Charlatan. Graf Fugger, Bischof von Regensburg, aber machte ihn zu seinem

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/24>, abgerufen am 29.04.2024.