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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Tugenden, z. B. Sparsamkeit, Fürsorge für die Zukunft u. s. f. als Schild gebraucht. Erklärlich ist, daß G. u. Habsucht vor allem nach Geld als dem allgemeinen Tauschmittel dürften, dagegen erscheint die Erklärung des G.es mit der Thatsache, daß der Mensch mit seiner Einbildungskraft in der Zukunft lebe, als durchaus verfehlt, weil letzteres bei allen Menschen der Fall ist, der G. mit dem Alter wächst und der G.-hals den Tod vergißt. Der G. hat viele Stufen von der übertriebenen Sparsamkeit od. Kargheit bis zum entschiedenen Wahnsinn. - G. im uneigentlichen Sinn heißen die überflüssigen Schosse u. Ranken in den Blattwinkeln des Wälschkornes, Tabaks, Weinstocks u. s. f. Das Ausbrechen derselben G.en.


Gekämmt, nennt man Mineralien mit parallelen seinen Furchen auf ihren Flächen.


Gekelcht, heißt die Blumendecke, wenn an dem Rande eine Reihe Blättchen gleichsam einen zweiten Kelch bildet.


Gekörnt, heißt ein Mineral mit körniger Oberfläche.


Gekrätz, der Abgang von Metall bei der Bearbeitung desselben.


Gekrönte Dichter, poetae laureati, sind solche, welche mit öffentl. Ehrenauszeichnungen bedacht, namentlich mit einer Lorbeerkrone beschenkt wurden. Bei den Alten fanden namentlich dramatische Dichter und Historiker Auszeichnung; im Mittelalter war die Dichterkrönung Petrarcas 1341 die berühmteste, aber lange vorher hatte Barbarossa den Epiker Günter gekrönt. Mit Kaiser Friedrich III., der den Aeneas Sylvius und Konr. Celtes krönte, wurden die g. n D. häufiger, allein Universitäten u. Pfalzgrafen, sogar g. D. selbst (wie K. Celtes) erhielten das Recht der Krönung, letztere wurde zumeist latein. Hof- u. Universitätspoeten zu Theil u. verlor durch Mißbrauch ihren Werth. Unter vielen deutschen g.n D.n verdienen nur U. v. Hutten u. Nikod. Frischlin Erwähnung, vor allen M. Opitz, der jedoch deutsch dichtete. Dagegen glänzen unter den g. n D.n Englands, als deren frühester zu Eduards IV. Zeit John Kay genannt wird, bis heute die geachteten Namen: Spencer (st. 1598), Ben Johnson (st. 1638), I. Dryden (st. 1701), endl. R. Southy (st. 1842).


Gekröpft, in einen Winkel gebogen; g. es Gebiß, am Zaum ein Mundstück, das aus dem Ganzen geschmiedet ist; ein g. es Gesims ist an den Vorsprüngen der Mauer nicht gerade abgeschnitten, sondern um die Ecke des Vorsprungs mit dessen Ausladung herumgeführt.


Gekröse (mesenterium), starker Fortsatz des Bauchfells, der dazu dient, den Dünndarm in seiner Lage zu erhalten; besteht aus 2 Platten des Bauchfells, die von den Bauchwirbeln nach vorn gegen den Darm gehen, aneinander liegen und durch loses Zellgewebe verbunden sind. Am Dünndarm angekommen setzt es sich an dessen convexer Seite nach der ganzen Länge desselben fest, worauf die beiden Platten wieder auseinander treten u. den Dünndarm überziehen, als dessen äußere (seröse) Haut. Zwischen den beiden Platten des G.s sind die zum Darm gehörenden Gefäße, Nerven und Lymphdrüsen eingeschlossen.


Gekuppelt, sind Säulen, wo Capital- und Schaftgesims sich berühren; Fenster, welche nur durch schmale Pfeiler geschieden sind.


Gela, rhodische Kolonie auf Sicilien, im 8. Jahrh. vor Chr. gegründet, Mutterstadt Agrigents, später durch dieses und Syrakus überflügelt, ging im 3. Jahrh. vor Chr. unter.


Gelacin, besondere Zellsubstanz der Algen (s. d.).


Gelasinen, griech.-deutsch, die Lach- oder Schneidezähne.


Gelasius, Name von 2 Päpsten. G. I., regierte vom 1. März 492 bis 19. Novbr. 496 zur Zeit Theodorichs, wo G. den byzantin. Patriarchen gegenüber die Oberherrschaft des röm. Stuhles, den siegreichen Arianern sowie den Manichäern u. Pelagianern gegenüber die Reinheit des kathol. Glaubens und Lebens zu wahren hatte. G. setzte an die Stelle der heidn. Lupercalien das Fest Mariä Reinigung, ordnete den Meßcanon und schied 496 durch eine Synode zu Rom die Apokryphen von den canon. B. der Bibel. - G. II.,

Tugenden, z. B. Sparsamkeit, Fürsorge für die Zukunft u. s. f. als Schild gebraucht. Erklärlich ist, daß G. u. Habsucht vor allem nach Geld als dem allgemeinen Tauschmittel dürften, dagegen erscheint die Erklärung des G.es mit der Thatsache, daß der Mensch mit seiner Einbildungskraft in der Zukunft lebe, als durchaus verfehlt, weil letzteres bei allen Menschen der Fall ist, der G. mit dem Alter wächst und der G.-hals den Tod vergißt. Der G. hat viele Stufen von der übertriebenen Sparsamkeit od. Kargheit bis zum entschiedenen Wahnsinn. – G. im uneigentlichen Sinn heißen die überflüssigen Schosse u. Ranken in den Blattwinkeln des Wälschkornes, Tabaks, Weinstocks u. s. f. Das Ausbrechen derselben G.en.


Gekämmt, nennt man Mineralien mit parallelen seinen Furchen auf ihren Flächen.


Gekelcht, heißt die Blumendecke, wenn an dem Rande eine Reihe Blättchen gleichsam einen zweiten Kelch bildet.


Gekörnt, heißt ein Mineral mit körniger Oberfläche.


Gekrätz, der Abgang von Metall bei der Bearbeitung desselben.


Gekrönte Dichter, poetae laureati, sind solche, welche mit öffentl. Ehrenauszeichnungen bedacht, namentlich mit einer Lorbeerkrone beschenkt wurden. Bei den Alten fanden namentlich dramatische Dichter und Historiker Auszeichnung; im Mittelalter war die Dichterkrönung Petrarcas 1341 die berühmteste, aber lange vorher hatte Barbarossa den Epiker Günter gekrönt. Mit Kaiser Friedrich III., der den Aeneas Sylvius und Konr. Celtes krönte, wurden die g. n D. häufiger, allein Universitäten u. Pfalzgrafen, sogar g. D. selbst (wie K. Celtes) erhielten das Recht der Krönung, letztere wurde zumeist latein. Hof- u. Universitätspoeten zu Theil u. verlor durch Mißbrauch ihren Werth. Unter vielen deutschen g.n D.n verdienen nur U. v. Hutten u. Nikod. Frischlin Erwähnung, vor allen M. Opitz, der jedoch deutsch dichtete. Dagegen glänzen unter den g. n D.n Englands, als deren frühester zu Eduards IV. Zeit John Kay genannt wird, bis heute die geachteten Namen: Spencer (st. 1598), Ben Johnson (st. 1638), I. Dryden (st. 1701), endl. R. Southy (st. 1842).


Gekröpft, in einen Winkel gebogen; g. es Gebiß, am Zaum ein Mundstück, das aus dem Ganzen geschmiedet ist; ein g. es Gesims ist an den Vorsprüngen der Mauer nicht gerade abgeschnitten, sondern um die Ecke des Vorsprungs mit dessen Ausladung herumgeführt.


Gekröse (mesenterium), starker Fortsatz des Bauchfells, der dazu dient, den Dünndarm in seiner Lage zu erhalten; besteht aus 2 Platten des Bauchfells, die von den Bauchwirbeln nach vorn gegen den Darm gehen, aneinander liegen und durch loses Zellgewebe verbunden sind. Am Dünndarm angekommen setzt es sich an dessen convexer Seite nach der ganzen Länge desselben fest, worauf die beiden Platten wieder auseinander treten u. den Dünndarm überziehen, als dessen äußere (seröse) Haut. Zwischen den beiden Platten des G.s sind die zum Darm gehörenden Gefäße, Nerven und Lymphdrüsen eingeschlossen.


Gekuppelt, sind Säulen, wo Capital- und Schaftgesims sich berühren; Fenster, welche nur durch schmale Pfeiler geschieden sind.


Gela, rhodische Kolonie auf Sicilien, im 8. Jahrh. vor Chr. gegründet, Mutterstadt Agrigents, später durch dieses und Syrakus überflügelt, ging im 3. Jahrh. vor Chr. unter.


Gelacin, besondere Zellsubstanz der Algen (s. d.).


Gelasinen, griech.-deutsch, die Lach- oder Schneidezähne.


Gelasius, Name von 2 Päpsten. G. I., regierte vom 1. März 492 bis 19. Novbr. 496 zur Zeit Theodorichs, wo G. den byzantin. Patriarchen gegenüber die Oberherrschaft des röm. Stuhles, den siegreichen Arianern sowie den Manichäern u. Pelagianern gegenüber die Reinheit des kathol. Glaubens und Lebens zu wahren hatte. G. setzte an die Stelle der heidn. Lupercalien das Fest Mariä Reinigung, ordnete den Meßcanon und schied 496 durch eine Synode zu Rom die Apokryphen von den canon. B. der Bibel. – G. II.,

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[41/0042] Tugenden, z. B. Sparsamkeit, Fürsorge für die Zukunft u. s. f. als Schild gebraucht. Erklärlich ist, daß G. u. Habsucht vor allem nach Geld als dem allgemeinen Tauschmittel dürften, dagegen erscheint die Erklärung des G.es mit der Thatsache, daß der Mensch mit seiner Einbildungskraft in der Zukunft lebe, als durchaus verfehlt, weil letzteres bei allen Menschen der Fall ist, der G. mit dem Alter wächst und der G.-hals den Tod vergißt. Der G. hat viele Stufen von der übertriebenen Sparsamkeit od. Kargheit bis zum entschiedenen Wahnsinn. – G. im uneigentlichen Sinn heißen die überflüssigen Schosse u. Ranken in den Blattwinkeln des Wälschkornes, Tabaks, Weinstocks u. s. f. Das Ausbrechen derselben G.en. Gekämmt, nennt man Mineralien mit parallelen seinen Furchen auf ihren Flächen. Gekelcht, heißt die Blumendecke, wenn an dem Rande eine Reihe Blättchen gleichsam einen zweiten Kelch bildet. Gekörnt, heißt ein Mineral mit körniger Oberfläche. Gekrätz, der Abgang von Metall bei der Bearbeitung desselben. Gekrönte Dichter, poetae laureati, sind solche, welche mit öffentl. Ehrenauszeichnungen bedacht, namentlich mit einer Lorbeerkrone beschenkt wurden. Bei den Alten fanden namentlich dramatische Dichter und Historiker Auszeichnung; im Mittelalter war die Dichterkrönung Petrarcas 1341 die berühmteste, aber lange vorher hatte Barbarossa den Epiker Günter gekrönt. Mit Kaiser Friedrich III., der den Aeneas Sylvius und Konr. Celtes krönte, wurden die g. n D. häufiger, allein Universitäten u. Pfalzgrafen, sogar g. D. selbst (wie K. Celtes) erhielten das Recht der Krönung, letztere wurde zumeist latein. Hof- u. Universitätspoeten zu Theil u. verlor durch Mißbrauch ihren Werth. Unter vielen deutschen g.n D.n verdienen nur U. v. Hutten u. Nikod. Frischlin Erwähnung, vor allen M. Opitz, der jedoch deutsch dichtete. Dagegen glänzen unter den g. n D.n Englands, als deren frühester zu Eduards IV. Zeit John Kay genannt wird, bis heute die geachteten Namen: Spencer (st. 1598), Ben Johnson (st. 1638), I. Dryden (st. 1701), endl. R. Southy (st. 1842). Gekröpft, in einen Winkel gebogen; g. es Gebiß, am Zaum ein Mundstück, das aus dem Ganzen geschmiedet ist; ein g. es Gesims ist an den Vorsprüngen der Mauer nicht gerade abgeschnitten, sondern um die Ecke des Vorsprungs mit dessen Ausladung herumgeführt. Gekröse (mesenterium), starker Fortsatz des Bauchfells, der dazu dient, den Dünndarm in seiner Lage zu erhalten; besteht aus 2 Platten des Bauchfells, die von den Bauchwirbeln nach vorn gegen den Darm gehen, aneinander liegen und durch loses Zellgewebe verbunden sind. Am Dünndarm angekommen setzt es sich an dessen convexer Seite nach der ganzen Länge desselben fest, worauf die beiden Platten wieder auseinander treten u. den Dünndarm überziehen, als dessen äußere (seröse) Haut. Zwischen den beiden Platten des G.s sind die zum Darm gehörenden Gefäße, Nerven und Lymphdrüsen eingeschlossen. Gekuppelt, sind Säulen, wo Capital- und Schaftgesims sich berühren; Fenster, welche nur durch schmale Pfeiler geschieden sind. Gela, rhodische Kolonie auf Sicilien, im 8. Jahrh. vor Chr. gegründet, Mutterstadt Agrigents, später durch dieses und Syrakus überflügelt, ging im 3. Jahrh. vor Chr. unter. Gelacin, besondere Zellsubstanz der Algen (s. d.). Gelasinen, griech.-deutsch, die Lach- oder Schneidezähne. Gelasius, Name von 2 Päpsten. G. I., regierte vom 1. März 492 bis 19. Novbr. 496 zur Zeit Theodorichs, wo G. den byzantin. Patriarchen gegenüber die Oberherrschaft des röm. Stuhles, den siegreichen Arianern sowie den Manichäern u. Pelagianern gegenüber die Reinheit des kathol. Glaubens und Lebens zu wahren hatte. G. setzte an die Stelle der heidn. Lupercalien das Fest Mariä Reinigung, ordnete den Meßcanon und schied 496 durch eine Synode zu Rom die Apokryphen von den canon. B. der Bibel. – G. II.,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/42>, abgerufen am 29.04.2024.