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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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mit Deportation bestraft wurden. Eine Sammlung mittelalterlicher Chroniken hat O'Connor, Lond. 1814-26 herausgegeben, eine Geschichte I.s Th. Moore, Lond. 1835, Venedey, Leipz. 1844 u. a.


Irminsäulen, Irmensulen, nach neuester Meinung Säulen, welche die alten Deutschen dem Kriegsgotte Zin (auch Irmino genannt) errichtet haben sollen. Geschichtlich bekannt ist die I., welche Karl d. Gr. 772 auf dem Eresberge an der Diemel umstürzte.


Irokesen, der Name von 6 vereinigten Indianerstämmen Nordamerikas (Mohawks, Oneidas, Onondagas, Cayugas, Senecas, Tuscaroras), früher über den Osten der Union u. den Süden Canadas verbreitet, haben sich nur in spärlichen Resten in Canada erhalten.


Ironie (Verstellung), griech.-deutsch, Art des feinen Spottes, indem man denselben in den Schein des Ernstes kleidet; man sagt das Gegentheil von dem, was man eigentlich sagen will, u. läßt durch Verbindung und Ausdrucksweise den wahren Sinn errathen.


Irradiation, lat.-deutsch, Bestrahlung; Ausstrahlung, physik., von strahlenden Körpern gebraucht; physiolog., von organischer Thätigkeit, die von einem inneren Theile, z. B. dem Herzen. nach außen gerichtet ist.


Irrational, lat.-deutsch, vernunftwidrig; I.ismus, I.ität, Vernunftwidrigkeit. In der Mathematik heißen diejenigen Größen i.e, welche in ihren Theilen nicht durch einander zusammengesetzt werden können; bei den Zahlen diejenigen, welche sich durch die Einheit nicht messen lassen. Ein i.es Verhältniß ist überall, wo die Größen kein gemeinschaftliches Maß haben, s. Incommensurabel.


Irrecusabel, lat.-deutsch, unabweisbar; unwiderlegbar; irreformabel, unverbesserlich; irrefutabel, unwiderlegbar.


Irregulär, lat.-dtsch., unregelmäßig, z. B. nicht regelmäßig eingeschulte Truppen; i.e Körper in der Mathematik, die nicht von gleichen u. ähnlichen Oberflächen begränzt werden.


Irrelativ, lat.-deutsch, ohne Beziehung; irrelevant, unerheblich; irremeabel, nicht rückgängig zu machen; irremediabel, unheilbar; irreparabel, unersetzbar; irresponsabel, unverantwortlich; irrevocabel, unwiderruflich.


Irrenanstalten, Irrenhäuser, die zur Aufnahme, Verpflegung und ärztlichen Behandlung der Geisteskranken bestimmten Anstalten. Die erste Irrenanstalt wurde in London 1751 errichtet, das St.-Lukasspital. Seitdem ist allerorts viel hierin gethan u. verbessert worden. Außer den allgem. Erfordernissen eines guten Hospitals (s. d.) erfordern diese Anstalten noch manches Besondere in Bau, innerer Einrichtung, den nöthigen Apparaten etc. Im Allgemeinen ist es nothwendig, daß die unheilbaren von den heilbaren Kranken u. die Männer von den Frauen getrennt werden, ebenso daß eine Sonderung stattfinde der Tobsüchtigen von den Ruhigeren. Dazu gehört ein gewähltes Dienstpersonale und besonders passende Beschäftigung der Einzelnen. Ist eine solche gut eingerichtete Anstalt von einem wissenschaftlich und praktisch tüchtig gebildeten Irrenarzte geleitet, so vermag sie nach der Erfahrung sehr viel zu leisten. Die berühmtesten öffentl. I. bei uns sind: Winnenthal in Württemberg, Illenau in Baden, Leubus in Schlesien, Sonnenstein in Sachsen, die Anstalten in Wien u. Prag.


Irridiren, lat.-deutsch, auslachen, verhöhnen; Irrision, Verspottung.


Irrigation, lat.-dtsch., Befeuchtung; Bewässerung; irrigiren, bewässern.


Irritabilität, nennt man die Eigenschaft der Muskelfaser, sich auf gewisse Reize zusammenzuziehen; auf ihr beruhen die willkürlichen und unwillkürlichen Bewegungen des Körpers. Am umfassendsten u. geistreichsten beschäftigte sich Haller mit Untersuchung und Beobachtungen über I. Die Aeußerung der I. im lebenden Körper steht zwar unter dem Einfluß des Nervensystems; indeß haben Versuche und Beobachtungen gezeigt, daß die Muskelfaser auch ein selbständiges, vom Nerveneinfluß unabhängiges Contractionsvermögen besitze, indem auch noch im todten Muskel durch gewisse Reize, namentlich Galvanismus, Zusammenziehung bewirkt wird.

mit Deportation bestraft wurden. Eine Sammlung mittelalterlicher Chroniken hat OʼConnor, Lond. 1814–26 herausgegeben, eine Geschichte I.s Th. Moore, Lond. 1835, Venedey, Leipz. 1844 u. a.


Irminsäulen, Irmensulen, nach neuester Meinung Säulen, welche die alten Deutschen dem Kriegsgotte Zin (auch Irmino genannt) errichtet haben sollen. Geschichtlich bekannt ist die I., welche Karl d. Gr. 772 auf dem Eresberge an der Diemel umstürzte.


Irokesen, der Name von 6 vereinigten Indianerstämmen Nordamerikas (Mohawks, Oneidas, Onondagas, Cayugas, Senecas, Tuscaroras), früher über den Osten der Union u. den Süden Canadas verbreitet, haben sich nur in spärlichen Resten in Canada erhalten.


Ironie (Verstellung), griech.-deutsch, Art des feinen Spottes, indem man denselben in den Schein des Ernstes kleidet; man sagt das Gegentheil von dem, was man eigentlich sagen will, u. läßt durch Verbindung und Ausdrucksweise den wahren Sinn errathen.


Irradiation, lat.-deutsch, Bestrahlung; Ausstrahlung, physik., von strahlenden Körpern gebraucht; physiolog., von organischer Thätigkeit, die von einem inneren Theile, z. B. dem Herzen. nach außen gerichtet ist.


Irrational, lat.-deutsch, vernunftwidrig; I.ismus, I.ität, Vernunftwidrigkeit. In der Mathematik heißen diejenigen Größen i.e, welche in ihren Theilen nicht durch einander zusammengesetzt werden können; bei den Zahlen diejenigen, welche sich durch die Einheit nicht messen lassen. Ein i.es Verhältniß ist überall, wo die Größen kein gemeinschaftliches Maß haben, s. Incommensurabel.


Irrecusabel, lat.-deutsch, unabweisbar; unwiderlegbar; irreformabel, unverbesserlich; irrefutabel, unwiderlegbar.


Irregulär, lat.-dtsch., unregelmäßig, z. B. nicht regelmäßig eingeschulte Truppen; i.e Körper in der Mathematik, die nicht von gleichen u. ähnlichen Oberflächen begränzt werden.


Irrelativ, lat.-deutsch, ohne Beziehung; irrelevant, unerheblich; irremeabel, nicht rückgängig zu machen; irremediabel, unheilbar; irreparabel, unersetzbar; irresponsabel, unverantwortlich; irrevocabel, unwiderruflich.


Irrenanstalten, Irrenhäuser, die zur Aufnahme, Verpflegung und ärztlichen Behandlung der Geisteskranken bestimmten Anstalten. Die erste Irrenanstalt wurde in London 1751 errichtet, das St.-Lukasspital. Seitdem ist allerorts viel hierin gethan u. verbessert worden. Außer den allgem. Erfordernissen eines guten Hospitals (s. d.) erfordern diese Anstalten noch manches Besondere in Bau, innerer Einrichtung, den nöthigen Apparaten etc. Im Allgemeinen ist es nothwendig, daß die unheilbaren von den heilbaren Kranken u. die Männer von den Frauen getrennt werden, ebenso daß eine Sonderung stattfinde der Tobsüchtigen von den Ruhigeren. Dazu gehört ein gewähltes Dienstpersonale und besonders passende Beschäftigung der Einzelnen. Ist eine solche gut eingerichtete Anstalt von einem wissenschaftlich und praktisch tüchtig gebildeten Irrenarzte geleitet, so vermag sie nach der Erfahrung sehr viel zu leisten. Die berühmtesten öffentl. I. bei uns sind: Winnenthal in Württemberg, Illenau in Baden, Leubus in Schlesien, Sonnenstein in Sachsen, die Anstalten in Wien u. Prag.


Irridiren, lat.-deutsch, auslachen, verhöhnen; Irrision, Verspottung.


Irrigation, lat.-dtsch., Befeuchtung; Bewässerung; irrigiren, bewässern.


Irritabilität, nennt man die Eigenschaft der Muskelfaser, sich auf gewisse Reize zusammenzuziehen; auf ihr beruhen die willkürlichen und unwillkürlichen Bewegungen des Körpers. Am umfassendsten u. geistreichsten beschäftigte sich Haller mit Untersuchung und Beobachtungen über I. Die Aeußerung der I. im lebenden Körper steht zwar unter dem Einfluß des Nervensystems; indeß haben Versuche und Beobachtungen gezeigt, daß die Muskelfaser auch ein selbständiges, vom Nerveneinfluß unabhängiges Contractionsvermögen besitze, indem auch noch im todten Muskel durch gewisse Reize, namentlich Galvanismus, Zusammenziehung bewirkt wird.

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[439/0440] mit Deportation bestraft wurden. Eine Sammlung mittelalterlicher Chroniken hat OʼConnor, Lond. 1814–26 herausgegeben, eine Geschichte I.s Th. Moore, Lond. 1835, Venedey, Leipz. 1844 u. a. Irminsäulen, Irmensulen, nach neuester Meinung Säulen, welche die alten Deutschen dem Kriegsgotte Zin (auch Irmino genannt) errichtet haben sollen. Geschichtlich bekannt ist die I., welche Karl d. Gr. 772 auf dem Eresberge an der Diemel umstürzte. Irokesen, der Name von 6 vereinigten Indianerstämmen Nordamerikas (Mohawks, Oneidas, Onondagas, Cayugas, Senecas, Tuscaroras), früher über den Osten der Union u. den Süden Canadas verbreitet, haben sich nur in spärlichen Resten in Canada erhalten. Ironie (Verstellung), griech.-deutsch, Art des feinen Spottes, indem man denselben in den Schein des Ernstes kleidet; man sagt das Gegentheil von dem, was man eigentlich sagen will, u. läßt durch Verbindung und Ausdrucksweise den wahren Sinn errathen. Irradiation, lat.-deutsch, Bestrahlung; Ausstrahlung, physik., von strahlenden Körpern gebraucht; physiolog., von organischer Thätigkeit, die von einem inneren Theile, z. B. dem Herzen. nach außen gerichtet ist. Irrational, lat.-deutsch, vernunftwidrig; I.ismus, I.ität, Vernunftwidrigkeit. In der Mathematik heißen diejenigen Größen i.e, welche in ihren Theilen nicht durch einander zusammengesetzt werden können; bei den Zahlen diejenigen, welche sich durch die Einheit nicht messen lassen. Ein i.es Verhältniß ist überall, wo die Größen kein gemeinschaftliches Maß haben, s. Incommensurabel. Irrecusabel, lat.-deutsch, unabweisbar; unwiderlegbar; irreformabel, unverbesserlich; irrefutabel, unwiderlegbar. Irregulär, lat.-dtsch., unregelmäßig, z. B. nicht regelmäßig eingeschulte Truppen; i.e Körper in der Mathematik, die nicht von gleichen u. ähnlichen Oberflächen begränzt werden. Irrelativ, lat.-deutsch, ohne Beziehung; irrelevant, unerheblich; irremeabel, nicht rückgängig zu machen; irremediabel, unheilbar; irreparabel, unersetzbar; irresponsabel, unverantwortlich; irrevocabel, unwiderruflich. Irrenanstalten, Irrenhäuser, die zur Aufnahme, Verpflegung und ärztlichen Behandlung der Geisteskranken bestimmten Anstalten. Die erste Irrenanstalt wurde in London 1751 errichtet, das St.-Lukasspital. Seitdem ist allerorts viel hierin gethan u. verbessert worden. Außer den allgem. Erfordernissen eines guten Hospitals (s. d.) erfordern diese Anstalten noch manches Besondere in Bau, innerer Einrichtung, den nöthigen Apparaten etc. Im Allgemeinen ist es nothwendig, daß die unheilbaren von den heilbaren Kranken u. die Männer von den Frauen getrennt werden, ebenso daß eine Sonderung stattfinde der Tobsüchtigen von den Ruhigeren. Dazu gehört ein gewähltes Dienstpersonale und besonders passende Beschäftigung der Einzelnen. Ist eine solche gut eingerichtete Anstalt von einem wissenschaftlich und praktisch tüchtig gebildeten Irrenarzte geleitet, so vermag sie nach der Erfahrung sehr viel zu leisten. Die berühmtesten öffentl. I. bei uns sind: Winnenthal in Württemberg, Illenau in Baden, Leubus in Schlesien, Sonnenstein in Sachsen, die Anstalten in Wien u. Prag. Irridiren, lat.-deutsch, auslachen, verhöhnen; Irrision, Verspottung. Irrigation, lat.-dtsch., Befeuchtung; Bewässerung; irrigiren, bewässern. Irritabilität, nennt man die Eigenschaft der Muskelfaser, sich auf gewisse Reize zusammenzuziehen; auf ihr beruhen die willkürlichen und unwillkürlichen Bewegungen des Körpers. Am umfassendsten u. geistreichsten beschäftigte sich Haller mit Untersuchung und Beobachtungen über I. Die Aeußerung der I. im lebenden Körper steht zwar unter dem Einfluß des Nervensystems; indeß haben Versuche und Beobachtungen gezeigt, daß die Muskelfaser auch ein selbständiges, vom Nerveneinfluß unabhängiges Contractionsvermögen besitze, indem auch noch im todten Muskel durch gewisse Reize, namentlich Galvanismus, Zusammenziehung bewirkt wird.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/440>, abgerufen am 23.11.2024.