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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Gagern, Heinrich Wilhelm August, Freiherr von, geb. 1799, Bruder des Vorigen, war 1815 als Lieutenant bei Waterloo, studierte hierauf die Rechte zu Heidelberg, Göttingen u. Jena, half die deutsche Burschenschaft gründen, wurde hessendarmstädt. Beamter u. gehörte als Abgeordneter in der Ständekammer sowie als polit. Schriftsteller der Opposition an, weßhalb er 1833 pensionirt wurde. Als mit 1846 die unverkennbaren Zeichen der nahenden Erschütterungen sich kund gaben, trat auch G. wieder auf den Schauplatz und war einer der Leiter der liberalen Bestrebungen im südwestl. Deutschland, deren Organ die in Heidelberg herauskommende "Deutsche Zeitung" war. Bei dem nach der Februarrevolution 1848 eingetretenen Umschlag in der Haltung der deutschen Regierungen wurde er 5. März hessendarmstädt. Minister, wohnte den Versammlungen der liberalen Koryphäen in Heidelberg u. Bensheim bei, drängte mit ihnen im Vorparlamente zu Frankfurt die Hecker'sche Partei zurück, war sodann bis zum 15. Dezbr. Präsident des Parlaments u. setzte die Wahl des Erzherzogs Johann zum Reichsverweser durch. Sein Plan, einen deutschen Bundesstaat unter preuß. Hegemonie als Kaiserthum aufzurichten, das österreich. Kaiserthum aber auszuschließen, dasselbe jedoch durch einen unauflöslichen Bund an Deutschland ("Kleindeutschland") anzuschließen, mußte sowohl an dem Widerstande der "großdeutschen Partei", welche von keiner solchen Zerklüftung des Reichs wissen wollte, als an dem der Anhänger der Dynastien u. der Republikaner scheitern. Am 21. März 1849 nahm er als Minister seine Entlassung, trat am 20. Mai aus dem Parlamente, war dann in Gotha und Erfurt thätig, trat nach der Schlacht von Idstedt als Major in das schlesw.-holstein. Heer und privatisirt seit 1852 in Heidelberg.


Gagern, Max, Freiherr von, des Vorigen Bruder, geb. 1810, studierte die Rechte, war eine Zeit lang in niederländ. Diensten, hierauf nassauischer Beamter, 1848 Ministerialrath, zur Zeit des deutschen Parlaments Unterstaatssekretär des Aeußern u. wurde zu mehren diplomatischen Missionen verwendet. In nassauischen Staatsdienst zurückgetreten, ist er seitdem Katholik geworden.


Gages (Gahsch), Jean Dumont, Graf von, geb. 1682 zu Mons, span. General, siegte 1742 über die Oesterreicher bei Campo-Santo in der Lombardei, leitete 1743 den Feldzug mit Erfolg, sah aber 1744 seine Erfolge durch den Rückzug des Infanten Don Philipp vereitelt. Später wurde er Generalkapitän von Navarra, welches ihm seine schönen Straßen verdankt; er st. 1753.


Gail, Nebenfluß der Drau; an der Gränze Tyrols entspringend, mündet er nach 15 Meilen bei Villach.


Gail (Gähl), Jean Bapt., geb. 1755 zu Paris, gest. 1829 als Mitglied des Instituts und königl. Bibliothekar, ist dem gelehrten Publicum durch die Herausgabe griech. Autoren, einer Geographie des Herodot und durch das Sammelwerk "le Philologue" bekannt. Seine Frau, Sophie, componirte einige beliebte Opern.


Gaildorf, württemberg. Oberamtsstadt am Kocher mit 1600 E., Schlösser der Grafen Pückler-Limpurg, in der Nähe eine Glashütte, Alaun- u. Vitriolwerk.


Gaillac, franz. Stadt am Tarn mit 8300 E., Weinbau.


Gaillard (Galliar), Gabr. Henri, geb. 1726, gest. 1806, franz. Schriftsteller, früher geschätzt, gegenwärtig wegen seiner unkritischen Behandlung der französ. Geschichte ohne Ansehen.


Gaillarde, früher beliebter italien. Tanz im Dreivierteltacte.


Gaillardia, Pflanzengattung aus der Familie der Compositae-Jacobeae, reich an schönen Arten und Varietäten, meist mit gelbem Strahl und einem gegen die Scheibe zu rothen Ringe, der badischen Kokarde nicht unähnlich. G. aristata u. ihre Spielarten sind die schönsten, als 2jähr. Pflanzen im Topfe zu behandeln.


Gainsborough (Gehnsböro), engl. Stadt am Trent mit 9500 E., Hafen, Küstenhandel.


Gainsborough, Thomas, berühmter engl. Porträtmaler, geb. 1727 zu Sudbury, gest. 1788.


Gagern, Heinrich Wilhelm August, Freiherr von, geb. 1799, Bruder des Vorigen, war 1815 als Lieutenant bei Waterloo, studierte hierauf die Rechte zu Heidelberg, Göttingen u. Jena, half die deutsche Burschenschaft gründen, wurde hessendarmstädt. Beamter u. gehörte als Abgeordneter in der Ständekammer sowie als polit. Schriftsteller der Opposition an, weßhalb er 1833 pensionirt wurde. Als mit 1846 die unverkennbaren Zeichen der nahenden Erschütterungen sich kund gaben, trat auch G. wieder auf den Schauplatz und war einer der Leiter der liberalen Bestrebungen im südwestl. Deutschland, deren Organ die in Heidelberg herauskommende „Deutsche Zeitung“ war. Bei dem nach der Februarrevolution 1848 eingetretenen Umschlag in der Haltung der deutschen Regierungen wurde er 5. März hessendarmstädt. Minister, wohnte den Versammlungen der liberalen Koryphäen in Heidelberg u. Bensheim bei, drängte mit ihnen im Vorparlamente zu Frankfurt die Heckerʼsche Partei zurück, war sodann bis zum 15. Dezbr. Präsident des Parlaments u. setzte die Wahl des Erzherzogs Johann zum Reichsverweser durch. Sein Plan, einen deutschen Bundesstaat unter preuß. Hegemonie als Kaiserthum aufzurichten, das österreich. Kaiserthum aber auszuschließen, dasselbe jedoch durch einen unauflöslichen Bund an Deutschland („Kleindeutschland“) anzuschließen, mußte sowohl an dem Widerstande der „großdeutschen Partei“, welche von keiner solchen Zerklüftung des Reichs wissen wollte, als an dem der Anhänger der Dynastien u. der Republikaner scheitern. Am 21. März 1849 nahm er als Minister seine Entlassung, trat am 20. Mai aus dem Parlamente, war dann in Gotha und Erfurt thätig, trat nach der Schlacht von Idstedt als Major in das schlesw.-holstein. Heer und privatisirt seit 1852 in Heidelberg.


Gagern, Max, Freiherr von, des Vorigen Bruder, geb. 1810, studierte die Rechte, war eine Zeit lang in niederländ. Diensten, hierauf nassauischer Beamter, 1848 Ministerialrath, zur Zeit des deutschen Parlaments Unterstaatssekretär des Aeußern u. wurde zu mehren diplomatischen Missionen verwendet. In nassauischen Staatsdienst zurückgetreten, ist er seitdem Katholik geworden.


Gages (Gahsch), Jean Dumont, Graf von, geb. 1682 zu Mons, span. General, siegte 1742 über die Oesterreicher bei Campo-Santo in der Lombardei, leitete 1743 den Feldzug mit Erfolg, sah aber 1744 seine Erfolge durch den Rückzug des Infanten Don Philipp vereitelt. Später wurde er Generalkapitän von Navarra, welches ihm seine schönen Straßen verdankt; er st. 1753.


Gail, Nebenfluß der Drau; an der Gränze Tyrols entspringend, mündet er nach 15 Meilen bei Villach.


Gail (Gähl), Jean Bapt., geb. 1755 zu Paris, gest. 1829 als Mitglied des Instituts und königl. Bibliothekar, ist dem gelehrten Publicum durch die Herausgabe griech. Autoren, einer Geographie des Herodot und durch das Sammelwerk „le Philologue“ bekannt. Seine Frau, Sophie, componirte einige beliebte Opern.


Gaildorf, württemberg. Oberamtsstadt am Kocher mit 1600 E., Schlösser der Grafen Pückler-Limpurg, in der Nähe eine Glashütte, Alaun- u. Vitriolwerk.


Gaillac, franz. Stadt am Tarn mit 8300 E., Weinbau.


Gaillard (Galliar), Gabr. Henri, geb. 1726, gest. 1806, franz. Schriftsteller, früher geschätzt, gegenwärtig wegen seiner unkritischen Behandlung der französ. Geschichte ohne Ansehen.


Gaillarde, früher beliebter italien. Tanz im Dreivierteltacte.


Gaillardia, Pflanzengattung aus der Familie der Compositae-Jacobeae, reich an schönen Arten und Varietäten, meist mit gelbem Strahl und einem gegen die Scheibe zu rothen Ringe, der badischen Kokarde nicht unähnlich. G. aristata u. ihre Spielarten sind die schönsten, als 2jähr. Pflanzen im Topfe zu behandeln.


Gainsborough (Gehnsböro), engl. Stadt am Trent mit 9500 E., Hafen, Küstenhandel.


Gainsborough, Thomas, berühmter engl. Porträtmaler, geb. 1727 zu Sudbury, gest. 1788.

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[5/0006] Gagern, Heinrich Wilhelm August, Freiherr von, geb. 1799, Bruder des Vorigen, war 1815 als Lieutenant bei Waterloo, studierte hierauf die Rechte zu Heidelberg, Göttingen u. Jena, half die deutsche Burschenschaft gründen, wurde hessendarmstädt. Beamter u. gehörte als Abgeordneter in der Ständekammer sowie als polit. Schriftsteller der Opposition an, weßhalb er 1833 pensionirt wurde. Als mit 1846 die unverkennbaren Zeichen der nahenden Erschütterungen sich kund gaben, trat auch G. wieder auf den Schauplatz und war einer der Leiter der liberalen Bestrebungen im südwestl. Deutschland, deren Organ die in Heidelberg herauskommende „Deutsche Zeitung“ war. Bei dem nach der Februarrevolution 1848 eingetretenen Umschlag in der Haltung der deutschen Regierungen wurde er 5. März hessendarmstädt. Minister, wohnte den Versammlungen der liberalen Koryphäen in Heidelberg u. Bensheim bei, drängte mit ihnen im Vorparlamente zu Frankfurt die Heckerʼsche Partei zurück, war sodann bis zum 15. Dezbr. Präsident des Parlaments u. setzte die Wahl des Erzherzogs Johann zum Reichsverweser durch. Sein Plan, einen deutschen Bundesstaat unter preuß. Hegemonie als Kaiserthum aufzurichten, das österreich. Kaiserthum aber auszuschließen, dasselbe jedoch durch einen unauflöslichen Bund an Deutschland („Kleindeutschland“) anzuschließen, mußte sowohl an dem Widerstande der „großdeutschen Partei“, welche von keiner solchen Zerklüftung des Reichs wissen wollte, als an dem der Anhänger der Dynastien u. der Republikaner scheitern. Am 21. März 1849 nahm er als Minister seine Entlassung, trat am 20. Mai aus dem Parlamente, war dann in Gotha und Erfurt thätig, trat nach der Schlacht von Idstedt als Major in das schlesw.-holstein. Heer und privatisirt seit 1852 in Heidelberg. Gagern, Max, Freiherr von, des Vorigen Bruder, geb. 1810, studierte die Rechte, war eine Zeit lang in niederländ. Diensten, hierauf nassauischer Beamter, 1848 Ministerialrath, zur Zeit des deutschen Parlaments Unterstaatssekretär des Aeußern u. wurde zu mehren diplomatischen Missionen verwendet. In nassauischen Staatsdienst zurückgetreten, ist er seitdem Katholik geworden. Gages (Gahsch), Jean Dumont, Graf von, geb. 1682 zu Mons, span. General, siegte 1742 über die Oesterreicher bei Campo-Santo in der Lombardei, leitete 1743 den Feldzug mit Erfolg, sah aber 1744 seine Erfolge durch den Rückzug des Infanten Don Philipp vereitelt. Später wurde er Generalkapitän von Navarra, welches ihm seine schönen Straßen verdankt; er st. 1753. Gail, Nebenfluß der Drau; an der Gränze Tyrols entspringend, mündet er nach 15 Meilen bei Villach. Gail (Gähl), Jean Bapt., geb. 1755 zu Paris, gest. 1829 als Mitglied des Instituts und königl. Bibliothekar, ist dem gelehrten Publicum durch die Herausgabe griech. Autoren, einer Geographie des Herodot und durch das Sammelwerk „le Philologue“ bekannt. Seine Frau, Sophie, componirte einige beliebte Opern. Gaildorf, württemberg. Oberamtsstadt am Kocher mit 1600 E., Schlösser der Grafen Pückler-Limpurg, in der Nähe eine Glashütte, Alaun- u. Vitriolwerk. Gaillac, franz. Stadt am Tarn mit 8300 E., Weinbau. Gaillard (Galliar), Gabr. Henri, geb. 1726, gest. 1806, franz. Schriftsteller, früher geschätzt, gegenwärtig wegen seiner unkritischen Behandlung der französ. Geschichte ohne Ansehen. Gaillarde, früher beliebter italien. Tanz im Dreivierteltacte. Gaillardia, Pflanzengattung aus der Familie der Compositae-Jacobeae, reich an schönen Arten und Varietäten, meist mit gelbem Strahl und einem gegen die Scheibe zu rothen Ringe, der badischen Kokarde nicht unähnlich. G. aristata u. ihre Spielarten sind die schönsten, als 2jähr. Pflanzen im Topfe zu behandeln. Gainsborough (Gehnsböro), engl. Stadt am Trent mit 9500 E., Hafen, Küstenhandel. Gainsborough, Thomas, berühmter engl. Porträtmaler, geb. 1727 zu Sudbury, gest. 1788.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/6>, abgerufen am 29.04.2024.