Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.ein Handbuch der deutschen Prosa; neuestens Geschichte der deutschen Literatur (Bd. 1 u. 2, Leipz. 1851-55). Kurzschwanzaffe (Brachyurus), eine Affengattung der neuen Welt, mit kurzem, ganz behaartem Schwanz. Der Judenaffe (b. israelita), mit länglich rundem Gesicht und starkem schwarzem Bart, Rücken hellbraun, Kopf und untere Theile schwarz; in Südamerika. Kurzsichtigkeit (myopia), die fehlerhafte Beschaffenheit des Auges, bei der die Gegenstände nur dann deutlich gesehen werden, wenn sie dem Auge sehr nahe gebracht werden. Hat ihren Grund zunächst in einer zu starken Brechung der Lichtstrahlen innerhalb der durchsichtigen Theile des Auges, wodurch das Bild des Gegenstandes nicht auf die Netzhaut, sondern vor dieselbe fällt und auf ihr nur ein verschwommenes Bild durch die wieder auseinander getretenen Lichtstrahlen sich bildet. Bringt man aber den Gegenstand dem Auge näher, so tritt auch der Vereinigungspunkt der Lichtstrahlen (das Bild des Gegenstandes) weiter nach innen und endlich auf die Netzhaut selber, wo dann der Gegenstand deutlich gesehen wird. Die zu starke Lichtbrechung wird besonders veranlaßt durch zu starke Wölbung der Hornhaut oder der Linse und durch zu starke Dichtigkeit der Flüssigkeiten des Auges, wie sie häufig in Folge zu starker Anstrengung des Auges, von Gewohnheit und Mißbrauch der Brillen entstehen. Schonen des Auges u. Uebung im Fernsehen vermögen oft viel zur Besserung und Heilung der K.; zur künstlichen Verbesserung od. Ausgleichung der zu starken Brechung dienen Brillen mit hohlgeschliffenen Gläsern. Kurzwaaren (quincaillerie, mercerie), die kleinen Waaren aus Metall, Glas, Porzellan, Bein, Holz etc. z. B. Uhren, Nadeln, Beschläge, Ringe, Schreib- u. Malermaterialien. Kussoblumen, die Blüten der brayera anthelmintica, eines abyssin. Strauchs; s. Bandwurm. Kutahia, Kiutahia, Hauptstadt des gleichnamigen türk. Paschaliks in Kleinasien, südöstlich von Brussa mit 60000 E., darunter viele Griechen und Armenier, mit lebhaftem Handelsverkehr u. einiger Industrie; Friedensschluß zwischen der Pforte u. Mehemed Ali 1833. Kutais, Kutaissi, russ. Stadt in Imeretien, nordöstlich von Tiflis, mit 4000 E., Sitz eines griech. Metropoliten. Kuttenberg, böhm. Kutnahora, Bergstadt im Kreise Pardubitz, mit 11200 E., Fabrikation; die ehemals sehr reichen Silberbergwerke geben gegenwärtig nur geringe Ausbeute. Kutter, schnellsegelndes Fahrzeug mit 6-15 Kanonen, besonders von den Engländern zum Kreuzen gebraucht. Kutusow, Michael Laurionowitsch Golenitschew, Fürst Smolenskoi, geb. 1745, trat 1759 in das Heer, diente in allen Kriegen, wurde von Suwarow, Romanzow und Potemkin begünstigt, 1783 General. Kam 1805 mit seinen Russen zu spät auf dem Kriegsschauplatze an der Donau an, schlug zwar den unvorsichtigen Mortier bei Dürnstein, verlor aber die Hauptschlacht bei Austerlitz; 1811 befehligte er gegen die Türken, 1812 gegen die Franzosen, verlor die Schlacht bei Borodino, ließ die aufgelöste feindliche Armee über die Berezyna entkommen, entsandte am 25. März 1813 die berühmte Proklamation zu Kalisch u. st. d. 28. Apr. zu Bunzlau. Kuxen, Antheilrechte an Berggewerkschaften, in einem ähnlichen Verhältniß wie Actien zu Actiengesellschaft. Kwart, poln. Hohlmaß = 502/5 Par. Kubikzoll. Kwarteck, poln. Getreidemaß = 123/5 Par. Kubikzoll. Kwaß, russ. gegohrenes Getränke aus Gerstenmalz, etwas Roggenmalz u. ungebeuteltem Roggenmehl bereitet. Kyanisirung, nach dem Engländer Kyan benanntes Verfahren, Holz durch eine Lösung von Quecksilbersublimat gegen Fäulniß zu bewahren; nicht bewährt. Kyau, Friedrich Wilh., Freiherr v., geb. 1654 im Brandenburgischen, zuerst preuß., dann sächs. Militär, gest. 1733 als Commandant der Feste Königstein, berühmt durch seinen Witz, der derb, beißend, freimüthig und voll Humor war. Kyburg, Dorf im Kanton Zürich an der Töß unsern Winterthur u. dabei ein Handbuch der deutschen Prosa; neuestens Geschichte der deutschen Literatur (Bd. 1 u. 2, Leipz. 1851–55). Kurzschwanzaffe (Brachyurus), eine Affengattung der neuen Welt, mit kurzem, ganz behaartem Schwanz. Der Judenaffe (b. israelita), mit länglich rundem Gesicht und starkem schwarzem Bart, Rücken hellbraun, Kopf und untere Theile schwarz; in Südamerika. Kurzsichtigkeit (myopia), die fehlerhafte Beschaffenheit des Auges, bei der die Gegenstände nur dann deutlich gesehen werden, wenn sie dem Auge sehr nahe gebracht werden. Hat ihren Grund zunächst in einer zu starken Brechung der Lichtstrahlen innerhalb der durchsichtigen Theile des Auges, wodurch das Bild des Gegenstandes nicht auf die Netzhaut, sondern vor dieselbe fällt und auf ihr nur ein verschwommenes Bild durch die wieder auseinander getretenen Lichtstrahlen sich bildet. Bringt man aber den Gegenstand dem Auge näher, so tritt auch der Vereinigungspunkt der Lichtstrahlen (das Bild des Gegenstandes) weiter nach innen und endlich auf die Netzhaut selber, wo dann der Gegenstand deutlich gesehen wird. Die zu starke Lichtbrechung wird besonders veranlaßt durch zu starke Wölbung der Hornhaut oder der Linse und durch zu starke Dichtigkeit der Flüssigkeiten des Auges, wie sie häufig in Folge zu starker Anstrengung des Auges, von Gewohnheit und Mißbrauch der Brillen entstehen. Schonen des Auges u. Uebung im Fernsehen vermögen oft viel zur Besserung und Heilung der K.; zur künstlichen Verbesserung od. Ausgleichung der zu starken Brechung dienen Brillen mit hohlgeschliffenen Gläsern. Kurzwaaren (quincaillerie, mercerie), die kleinen Waaren aus Metall, Glas, Porzellan, Bein, Holz etc. z. B. Uhren, Nadeln, Beschläge, Ringe, Schreib- u. Malermaterialien. Kussoblumen, die Blüten der brayera anthelmintica, eines abyssin. Strauchs; s. Bandwurm. Kutahia, Kiutahia, Hauptstadt des gleichnamigen türk. Paschaliks in Kleinasien, südöstlich von Brussa mit 60000 E., darunter viele Griechen und Armenier, mit lebhaftem Handelsverkehr u. einiger Industrie; Friedensschluß zwischen der Pforte u. Mehemed Ali 1833. Kutaïs, Kutaïssi, russ. Stadt in Imeretien, nordöstlich von Tiflis, mit 4000 E., Sitz eines griech. Metropoliten. Kuttenberg, böhm. Kutnahora, Bergstadt im Kreise Pardubitz, mit 11200 E., Fabrikation; die ehemals sehr reichen Silberbergwerke geben gegenwärtig nur geringe Ausbeute. Kutter, schnellsegelndes Fahrzeug mit 6–15 Kanonen, besonders von den Engländern zum Kreuzen gebraucht. Kutusow, Michael Laurionowitsch Golenitschew, Fürst Smolenskoi, geb. 1745, trat 1759 in das Heer, diente in allen Kriegen, wurde von Suwarow, Romanzow und Potemkin begünstigt, 1783 General. Kam 1805 mit seinen Russen zu spät auf dem Kriegsschauplatze an der Donau an, schlug zwar den unvorsichtigen Mortier bei Dürnstein, verlor aber die Hauptschlacht bei Austerlitz; 1811 befehligte er gegen die Türken, 1812 gegen die Franzosen, verlor die Schlacht bei Borodino, ließ die aufgelöste feindliche Armee über die Berezyna entkommen, entsandte am 25. März 1813 die berühmte Proklamation zu Kalisch u. st. d. 28. Apr. zu Bunzlau. Kuxen, Antheilrechte an Berggewerkschaften, in einem ähnlichen Verhältniß wie Actien zu Actiengesellschaft. Kwart, poln. Hohlmaß = 502/5 Par. Kubikzoll. Kwarteck, poln. Getreidemaß = 123/5 Par. Kubikzoll. Kwaß, russ. gegohrenes Getränke aus Gerstenmalz, etwas Roggenmalz u. ungebeuteltem Roggenmehl bereitet. Kyanisirung, nach dem Engländer Kyan benanntes Verfahren, Holz durch eine Lösung von Quecksilbersublimat gegen Fäulniß zu bewahren; nicht bewährt. Kyau, Friedrich Wilh., Freiherr v., geb. 1654 im Brandenburgischen, zuerst preuß., dann sächs. Militär, gest. 1733 als Commandant der Feste Königstein, berühmt durch seinen Witz, der derb, beißend, freimüthig und voll Humor war. Kyburg, Dorf im Kanton Zürich an der Töß unsern Winterthur u. dabei <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0679" n="678"/> ein Handbuch der deutschen Prosa; neuestens Geschichte der deutschen Literatur (Bd. 1 u. 2, Leipz. 1851–55).</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Kurzschwanzaffe</hi><hi rendition="#i">(Brachyurus)</hi>, eine Affengattung der neuen Welt, mit kurzem, ganz behaartem Schwanz. 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Bringt man aber den Gegenstand dem Auge näher, so tritt auch der Vereinigungspunkt der Lichtstrahlen (das Bild des Gegenstandes) weiter nach innen und endlich auf die Netzhaut selber, wo dann der Gegenstand deutlich gesehen wird. Die zu starke Lichtbrechung wird besonders veranlaßt durch zu starke Wölbung der Hornhaut oder der Linse und durch zu starke Dichtigkeit der Flüssigkeiten des Auges, wie sie häufig in Folge zu starker Anstrengung des Auges, von Gewohnheit und Mißbrauch der Brillen entstehen. Schonen des Auges u. Uebung im Fernsehen vermögen oft viel zur Besserung und Heilung der K.; zur künstlichen Verbesserung od. Ausgleichung der zu starken Brechung dienen Brillen mit hohlgeschliffenen Gläsern.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Kurzwaaren</hi><hi rendition="#i">(quincaillerie, mercerie)</hi>, die kleinen Waaren aus Metall, Glas, Porzellan, Bein, Holz etc. z. B. Uhren, Nadeln, Beschläge, Ringe, Schreib- u. 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Kurzsichtigkeit (myopia), die fehlerhafte Beschaffenheit des Auges, bei der die Gegenstände nur dann deutlich gesehen werden, wenn sie dem Auge sehr nahe gebracht werden. Hat ihren Grund zunächst in einer zu starken Brechung der Lichtstrahlen innerhalb der durchsichtigen Theile des Auges, wodurch das Bild des Gegenstandes nicht auf die Netzhaut, sondern vor dieselbe fällt und auf ihr nur ein verschwommenes Bild durch die wieder auseinander getretenen Lichtstrahlen sich bildet. Bringt man aber den Gegenstand dem Auge näher, so tritt auch der Vereinigungspunkt der Lichtstrahlen (das Bild des Gegenstandes) weiter nach innen und endlich auf die Netzhaut selber, wo dann der Gegenstand deutlich gesehen wird. Die zu starke Lichtbrechung wird besonders veranlaßt durch zu starke Wölbung der Hornhaut oder der Linse und durch zu starke Dichtigkeit der Flüssigkeiten des Auges, wie sie häufig in Folge zu starker Anstrengung des Auges, von Gewohnheit und Mißbrauch der Brillen entstehen. Schonen des Auges u. Uebung im Fernsehen vermögen oft viel zur Besserung und Heilung der K.; zur künstlichen Verbesserung od. Ausgleichung der zu starken Brechung dienen Brillen mit hohlgeschliffenen Gläsern.
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Kussoblumen, die Blüten der brayera anthelmintica, eines abyssin. Strauchs; s. Bandwurm.
Kutahia, Kiutahia, Hauptstadt des gleichnamigen türk. Paschaliks in Kleinasien, südöstlich von Brussa mit 60000 E., darunter viele Griechen und Armenier, mit lebhaftem Handelsverkehr u. einiger Industrie; Friedensschluß zwischen der Pforte u. Mehemed Ali 1833.
Kutaïs, Kutaïssi, russ. Stadt in Imeretien, nordöstlich von Tiflis, mit 4000 E., Sitz eines griech. Metropoliten.
Kuttenberg, böhm. Kutnahora, Bergstadt im Kreise Pardubitz, mit 11200 E., Fabrikation; die ehemals sehr reichen Silberbergwerke geben gegenwärtig nur geringe Ausbeute.
Kutter, schnellsegelndes Fahrzeug mit 6–15 Kanonen, besonders von den Engländern zum Kreuzen gebraucht.
Kutusow, Michael Laurionowitsch Golenitschew, Fürst Smolenskoi, geb. 1745, trat 1759 in das Heer, diente in allen Kriegen, wurde von Suwarow, Romanzow und Potemkin begünstigt, 1783 General. Kam 1805 mit seinen Russen zu spät auf dem Kriegsschauplatze an der Donau an, schlug zwar den unvorsichtigen Mortier bei Dürnstein, verlor aber die Hauptschlacht bei Austerlitz; 1811 befehligte er gegen die Türken, 1812 gegen die Franzosen, verlor die Schlacht bei Borodino, ließ die aufgelöste feindliche Armee über die Berezyna entkommen, entsandte am 25. März 1813 die berühmte Proklamation zu Kalisch u. st. d. 28. Apr. zu Bunzlau.
Kuxen, Antheilrechte an Berggewerkschaften, in einem ähnlichen Verhältniß wie Actien zu Actiengesellschaft.
Kwart, poln. Hohlmaß = 502/5 Par. Kubikzoll.
Kwarteck, poln. Getreidemaß = 123/5 Par. Kubikzoll.
Kwaß, russ. gegohrenes Getränke aus Gerstenmalz, etwas Roggenmalz u. ungebeuteltem Roggenmehl bereitet.
Kyanisirung, nach dem Engländer Kyan benanntes Verfahren, Holz durch eine Lösung von Quecksilbersublimat gegen Fäulniß zu bewahren; nicht bewährt.
Kyau, Friedrich Wilh., Freiherr v., geb. 1654 im Brandenburgischen, zuerst preuß., dann sächs. Militär, gest. 1733 als Commandant der Feste Königstein, berühmt durch seinen Witz, der derb, beißend, freimüthig und voll Humor war.
Kyburg, Dorf im Kanton Zürich an der Töß unsern Winterthur u. dabei
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