Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

zu geben hat. Das L. kann als Nebenbestandtheil in einem Testamente od. auch in einer eigenen Urkunde (Codicill) bestellt werden. Je nach den im L. zugewendeten Gegenständen erhält dasselbe besondere Benennungen, z. B. legatum alimentorum (Lebensunterhalt). legatum annuum (Jahresrente), legatum debiti (Schulderlaß) u. s. w.


Legaten, lat.-dtsch., Gesandte; auch die Gehilfen der röm. Feldherren u. der Statthalter hießen L. Legatus a latere, lat., heißt ein Vertrauter des Papstes, immer ein Mitglied des Cardinalcollegiums, der in einem wichtigen Auftrag an einen großen Hof geschickt wird; legatus missus, Gesandter, heißt jetzt gewöhnlicher Nuntius; legatus natus, geborner Gesandter, Ehrentitel der Erzbischöfe von Köln, Salzburg und des Bischofs von Trier. Legation, Gesandtschaft; Provinzialabtheilung im Kirchenstaate (s. d.).


Legenden, lat. legenda. d. h. vorzulesende Stellen, heißen 1) alle Lesestücke, die dem Volke während des Gottesdienstes vorgelesen werden, somit der gesammte Inhalt der Lectionarien oder Epistolarien (s. Lection); weil in den ersten Jahrhunderten auch Stücke aus den Lebensbeschreibungen der Martyrer und anderer Kirchenhelden vorgelesen wurden, bekamen die L. die jetzt gewöhnliche Bedeutung; 2) Heiligengeschichten. Ueber die Sammlung von solchen s. Acta Sanctorum; unter den neuesten Sammlungen hat wissenschaftliche Tendenz das Werk des Engländers Alban Butler, in deutscher Umarbeitung von Räß und Weiß (Mainz 1823-27, 21 Bde. in 8). Erbauung des Volkes bezweckt die Legende von Alban Stolz, von der jährlich nur 1 Monatsheft erscheint und die 1855 bis zum Monat Juni vorwärts gekommen ist. Weil einerseits das Historische an vielen L. (s. z. B. Chrystophorus, St. Georg) sehr zweifelhaft oder mehr oder minder mit Sagen umwoben ist, anderseits die Protestanten fast nur den dichterischen Gehalt der L. ins Auge fassen, sind L. auch gleichbedeutend mit 3) frommen Sagen. An poetischen Bearbeitungen der L. sind die Literaturen der meisten christlichen Völker reich, Herder und Göthe weckten den Sinn dafür auch wieder bei ihren Glaubensgenossen.


Legendre (Löschangdr), Adrien Marie, berühmter Mathematiker, geb. 1752 zu Paris, ward Professor der Mathematik an der Militärschule, später Mitglied der Akademie, wurde 1787 nebst Cassini und Mechain von der Regierung mit der Messung eines Breitegrades in Frankreich beauftragt, von Napoleon zum lebenslänglichen Vorsteher der Universität ernannt, st. 1833. "Elements de geometrie" Par. 1790; "Essai sur la theorie des nombres" Paris 1798; "Nouvelle theorie des paralleles" 1803; "Nouvelles methodes pour la determination des orbites des cometes" 1805; "Exercices de calcuI integral" 1807.


Leges, Mehrzahl von lex, lat., Gesetze.


Legestädte, im alten deutschen Reiche Städte, wo bestimmte Reichsabgaben bezahlt wurden; Stapelstädte, wo die eingeführten Waaren eine gewisse Zeit zum Verkauf ausgeboten werden mußten; in Oesterreich Städte, wo Transitogüter bis zu weiterer Verführung aufbewahrt werden.


Legger, Weinmaß auf dem Cap = 25,208 Par. Kubikzoll.


Leggiero (läddschehro), ital., in der Musik, leichthin.


Legio fulminatrix, s. Donnerlegion.


Legion (legio), bei den alten Römern eine Hauptabtheilung des Heeres, betrug im 2. punischen Kriege 4000 Mann zu Fuß u. 200 Reiter, mit einer doppelten Anzahl Bundesgenossen, die auf den Flügeln aufgestellt wurden. Die Truppen einer L. standen in 3 Treffen: Hastati, Principes, Triarii, von denen die letzten alte Soldaten waren und die Reserve bildeten. Die Bewaffnung war in späterer Zeit bei allen gleich; sie bestand aus den bekannten Schutzwaffen, dem kurzen Schwerte, dem Pila, das sowohl als Speer, wie als Wurfspieß benutzt wurde; jeder Soldat hatte wenigstens 2 Pila; leichte Truppen standen vor der L. als Plänkler. Die L. war eingetheilt in 10 Cohorten, die Cohorte in 3 Manipeln, der Manipel in zwei Centurien; die Reiterei in 10 Turmä, die Turma in 3 Decurien. Den Oberbefehl

zu geben hat. Das L. kann als Nebenbestandtheil in einem Testamente od. auch in einer eigenen Urkunde (Codicill) bestellt werden. Je nach den im L. zugewendeten Gegenständen erhält dasselbe besondere Benennungen, z. B. legatum alimentorum (Lebensunterhalt). legatum annuum (Jahresrente), legatum debiti (Schulderlaß) u. s. w.


Legaten, lat.-dtsch., Gesandte; auch die Gehilfen der röm. Feldherren u. der Statthalter hießen L. Legatus a latere, lat., heißt ein Vertrauter des Papstes, immer ein Mitglied des Cardinalcollegiums, der in einem wichtigen Auftrag an einen großen Hof geschickt wird; legatus missus, Gesandter, heißt jetzt gewöhnlicher Nuntius; legatus natus, geborner Gesandter, Ehrentitel der Erzbischöfe von Köln, Salzburg und des Bischofs von Trier. Legation, Gesandtschaft; Provinzialabtheilung im Kirchenstaate (s. d.).


Legenden, lat. legenda. d. h. vorzulesende Stellen, heißen 1) alle Lesestücke, die dem Volke während des Gottesdienstes vorgelesen werden, somit der gesammte Inhalt der Lectionarien oder Epistolarien (s. Lection); weil in den ersten Jahrhunderten auch Stücke aus den Lebensbeschreibungen der Martyrer und anderer Kirchenhelden vorgelesen wurden, bekamen die L. die jetzt gewöhnliche Bedeutung; 2) Heiligengeschichten. Ueber die Sammlung von solchen s. Acta Sanctorum; unter den neuesten Sammlungen hat wissenschaftliche Tendenz das Werk des Engländers Alban Butler, in deutscher Umarbeitung von Räß und Weiß (Mainz 1823–27, 21 Bde. in 8). Erbauung des Volkes bezweckt die Legende von Alban Stolz, von der jährlich nur 1 Monatsheft erscheint und die 1855 bis zum Monat Juni vorwärts gekommen ist. Weil einerseits das Historische an vielen L. (s. z. B. Chrystophorus, St. Georg) sehr zweifelhaft oder mehr oder minder mit Sagen umwoben ist, anderseits die Protestanten fast nur den dichterischen Gehalt der L. ins Auge fassen, sind L. auch gleichbedeutend mit 3) frommen Sagen. An poetischen Bearbeitungen der L. sind die Literaturen der meisten christlichen Völker reich, Herder und Göthe weckten den Sinn dafür auch wieder bei ihren Glaubensgenossen.


Legendre (Löschangdr), Adrien Marie, berühmter Mathematiker, geb. 1752 zu Paris, ward Professor der Mathematik an der Militärschule, später Mitglied der Akademie, wurde 1787 nebst Cassini und Méchain von der Regierung mit der Messung eines Breitegrades in Frankreich beauftragt, von Napoleon zum lebenslänglichen Vorsteher der Universität ernannt, st. 1833. „Éléments de géometrie“ Par. 1790; „Essai sur la théorie des nombres“ Paris 1798; „Nouvelle théorie des parallèles“ 1803; „Nouvelles méthodes pour la détermination des orbites des comètes“ 1805; „Exercices de calcuI intégral“ 1807.


Leges, Mehrzahl von lex, lat., Gesetze.


Legestädte, im alten deutschen Reiche Städte, wo bestimmte Reichsabgaben bezahlt wurden; Stapelstädte, wo die eingeführten Waaren eine gewisse Zeit zum Verkauf ausgeboten werden mußten; in Oesterreich Städte, wo Transitogüter bis zu weiterer Verführung aufbewahrt werden.


Legger, Weinmaß auf dem Cap = 25,208 Par. Kubikzoll.


Leggiero (läddschehro), ital., in der Musik, leichthin.


Legio fulminatrix, s. Donnerlegion.


Legion (legio), bei den alten Römern eine Hauptabtheilung des Heeres, betrug im 2. punischen Kriege 4000 Mann zu Fuß u. 200 Reiter, mit einer doppelten Anzahl Bundesgenossen, die auf den Flügeln aufgestellt wurden. Die Truppen einer L. standen in 3 Treffen: Hastati, Principes, Triarii, von denen die letzten alte Soldaten waren und die Reserve bildeten. Die Bewaffnung war in späterer Zeit bei allen gleich; sie bestand aus den bekannten Schutzwaffen, dem kurzen Schwerte, dem Pila, das sowohl als Speer, wie als Wurfspieß benutzt wurde; jeder Soldat hatte wenigstens 2 Pila; leichte Truppen standen vor der L. als Plänkler. Die L. war eingetheilt in 10 Cohorten, die Cohorte in 3 Manipeln, der Manipel in zwei Centurien; die Reiterei in 10 Turmä, die Turma in 3 Decurien. Den Oberbefehl

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0730" n="729"/>
zu geben hat. Das L. kann als Nebenbestandtheil in einem Testamente od. auch in einer eigenen Urkunde (Codicill) bestellt werden. Je nach den im L. zugewendeten Gegenständen erhält dasselbe besondere Benennungen, z. B. <hi rendition="#i">legatum alimentorum</hi> (Lebensunterhalt). <hi rendition="#i">legatum annuum</hi> (Jahresrente), <hi rendition="#i">legatum debiti</hi> (Schulderlaß) u. s. w.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Legaten</hi>, lat.-dtsch., Gesandte; auch die Gehilfen der röm. Feldherren u. der Statthalter hießen L. <hi rendition="#i">Legatus a latere</hi>, lat., heißt ein Vertrauter des Papstes, immer ein Mitglied des Cardinalcollegiums, der in einem wichtigen Auftrag an einen großen Hof geschickt wird; <hi rendition="#i">legatus missus</hi>, Gesandter, heißt jetzt gewöhnlicher <hi rendition="#i">Nuntius; legatus natus</hi>, geborner Gesandter, Ehrentitel der Erzbischöfe von Köln, Salzburg und des Bischofs von Trier. <hi rendition="#g">Legation</hi>, Gesandtschaft; Provinzialabtheilung im Kirchenstaate (s. d.).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Legenden</hi>, lat. <hi rendition="#i">legenda</hi>. d. h. vorzulesende Stellen, heißen 1) alle Lesestücke, die dem Volke während des Gottesdienstes vorgelesen werden, somit der gesammte Inhalt der Lectionarien oder Epistolarien (s. Lection); weil in den ersten Jahrhunderten auch Stücke aus den Lebensbeschreibungen der Martyrer und anderer Kirchenhelden vorgelesen wurden, bekamen die L. die jetzt gewöhnliche Bedeutung; 2) <hi rendition="#g">Heiligengeschichten</hi>. Ueber die Sammlung von solchen s. <hi rendition="#i">Acta Sanctorum</hi>; unter den neuesten Sammlungen hat wissenschaftliche Tendenz das Werk des Engländers Alban Butler, in deutscher Umarbeitung von Räß und Weiß (Mainz 1823&#x2013;27, 21 Bde. in 8). Erbauung des Volkes bezweckt die Legende von Alban Stolz, von der jährlich nur 1 Monatsheft erscheint und die 1855 bis zum Monat Juni vorwärts gekommen ist. Weil einerseits das Historische an vielen L. (s. z. B. Chrystophorus, St. Georg) sehr zweifelhaft oder mehr oder minder mit Sagen umwoben ist, anderseits die Protestanten fast nur den dichterischen Gehalt der L. ins Auge fassen, sind L. auch gleichbedeutend mit 3) <hi rendition="#g">frommen Sagen</hi>. An poetischen Bearbeitungen der L. sind die Literaturen der meisten christlichen Völker reich, Herder und Göthe weckten den Sinn dafür auch wieder bei ihren Glaubensgenossen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Legendre</hi> (Löschangdr), Adrien Marie, berühmter Mathematiker, geb. 1752 zu Paris, ward Professor der Mathematik an der Militärschule, später Mitglied der Akademie, wurde 1787 nebst Cassini und Méchain von der Regierung mit der Messung eines Breitegrades in Frankreich beauftragt, von Napoleon zum lebenslänglichen Vorsteher der Universität ernannt, st. 1833. &#x201E;<hi rendition="#i">Éléments de géometrie</hi>&#x201C; Par. 1790; &#x201E;<hi rendition="#i">Essai sur la théorie des nombres</hi>&#x201C; Paris 1798; &#x201E;<hi rendition="#i">Nouvelle théorie des parallèles</hi>&#x201C; 1803; &#x201E;<hi rendition="#i">Nouvelles méthodes pour la détermination des orbites des comètes</hi>&#x201C; 1805; &#x201E;<hi rendition="#i">Exercices de calcuI intégral</hi>&#x201C; 1807.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Leges</hi>, Mehrzahl von <hi rendition="#i">lex</hi>, lat., Gesetze.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Legestädte</hi>, im alten deutschen Reiche Städte, wo bestimmte Reichsabgaben bezahlt wurden; <hi rendition="#g">Stapelstädte</hi>, wo die eingeführten Waaren eine gewisse Zeit zum Verkauf ausgeboten werden mußten; in Oesterreich Städte, wo Transitogüter bis zu weiterer Verführung aufbewahrt werden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Legger</hi>, Weinmaß auf dem Cap = 25,208 Par. Kubikzoll.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Leggiero</hi> (läddschehro), ital., in der Musik, leichthin.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Legio fulminatrix</hi>, s. Donnerlegion.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Legion</hi> (<hi rendition="#i">legio),</hi> bei den alten Römern eine Hauptabtheilung des Heeres, betrug im 2. punischen Kriege 4000 Mann zu Fuß u. 200 Reiter, mit einer doppelten Anzahl Bundesgenossen, die auf den Flügeln aufgestellt wurden. Die Truppen einer L. standen in 3 Treffen: <hi rendition="#i">Hastati, Principes, Triarii</hi>, von denen die letzten alte Soldaten waren und die Reserve bildeten. Die Bewaffnung war in späterer Zeit bei allen gleich; sie bestand aus den bekannten Schutzwaffen, dem kurzen Schwerte, dem Pila, das sowohl als Speer, wie als Wurfspieß benutzt wurde; jeder Soldat hatte wenigstens 2 Pila; leichte Truppen standen vor der L. als Plänkler. Die L. war eingetheilt in 10 Cohorten, die Cohorte in 3 Manipeln, der Manipel in zwei Centurien; die Reiterei in 10 Turmä, die Turma in 3 Decurien. Den Oberbefehl
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[729/0730] zu geben hat. Das L. kann als Nebenbestandtheil in einem Testamente od. auch in einer eigenen Urkunde (Codicill) bestellt werden. Je nach den im L. zugewendeten Gegenständen erhält dasselbe besondere Benennungen, z. B. legatum alimentorum (Lebensunterhalt). legatum annuum (Jahresrente), legatum debiti (Schulderlaß) u. s. w. Legaten, lat.-dtsch., Gesandte; auch die Gehilfen der röm. Feldherren u. der Statthalter hießen L. Legatus a latere, lat., heißt ein Vertrauter des Papstes, immer ein Mitglied des Cardinalcollegiums, der in einem wichtigen Auftrag an einen großen Hof geschickt wird; legatus missus, Gesandter, heißt jetzt gewöhnlicher Nuntius; legatus natus, geborner Gesandter, Ehrentitel der Erzbischöfe von Köln, Salzburg und des Bischofs von Trier. Legation, Gesandtschaft; Provinzialabtheilung im Kirchenstaate (s. d.). Legenden, lat. legenda. d. h. vorzulesende Stellen, heißen 1) alle Lesestücke, die dem Volke während des Gottesdienstes vorgelesen werden, somit der gesammte Inhalt der Lectionarien oder Epistolarien (s. Lection); weil in den ersten Jahrhunderten auch Stücke aus den Lebensbeschreibungen der Martyrer und anderer Kirchenhelden vorgelesen wurden, bekamen die L. die jetzt gewöhnliche Bedeutung; 2) Heiligengeschichten. Ueber die Sammlung von solchen s. Acta Sanctorum; unter den neuesten Sammlungen hat wissenschaftliche Tendenz das Werk des Engländers Alban Butler, in deutscher Umarbeitung von Räß und Weiß (Mainz 1823–27, 21 Bde. in 8). Erbauung des Volkes bezweckt die Legende von Alban Stolz, von der jährlich nur 1 Monatsheft erscheint und die 1855 bis zum Monat Juni vorwärts gekommen ist. Weil einerseits das Historische an vielen L. (s. z. B. Chrystophorus, St. Georg) sehr zweifelhaft oder mehr oder minder mit Sagen umwoben ist, anderseits die Protestanten fast nur den dichterischen Gehalt der L. ins Auge fassen, sind L. auch gleichbedeutend mit 3) frommen Sagen. An poetischen Bearbeitungen der L. sind die Literaturen der meisten christlichen Völker reich, Herder und Göthe weckten den Sinn dafür auch wieder bei ihren Glaubensgenossen. Legendre (Löschangdr), Adrien Marie, berühmter Mathematiker, geb. 1752 zu Paris, ward Professor der Mathematik an der Militärschule, später Mitglied der Akademie, wurde 1787 nebst Cassini und Méchain von der Regierung mit der Messung eines Breitegrades in Frankreich beauftragt, von Napoleon zum lebenslänglichen Vorsteher der Universität ernannt, st. 1833. „Éléments de géometrie“ Par. 1790; „Essai sur la théorie des nombres“ Paris 1798; „Nouvelle théorie des parallèles“ 1803; „Nouvelles méthodes pour la détermination des orbites des comètes“ 1805; „Exercices de calcuI intégral“ 1807. Leges, Mehrzahl von lex, lat., Gesetze. Legestädte, im alten deutschen Reiche Städte, wo bestimmte Reichsabgaben bezahlt wurden; Stapelstädte, wo die eingeführten Waaren eine gewisse Zeit zum Verkauf ausgeboten werden mußten; in Oesterreich Städte, wo Transitogüter bis zu weiterer Verführung aufbewahrt werden. Legger, Weinmaß auf dem Cap = 25,208 Par. Kubikzoll. Leggiero (läddschehro), ital., in der Musik, leichthin. Legio fulminatrix, s. Donnerlegion. Legion (legio), bei den alten Römern eine Hauptabtheilung des Heeres, betrug im 2. punischen Kriege 4000 Mann zu Fuß u. 200 Reiter, mit einer doppelten Anzahl Bundesgenossen, die auf den Flügeln aufgestellt wurden. Die Truppen einer L. standen in 3 Treffen: Hastati, Principes, Triarii, von denen die letzten alte Soldaten waren und die Reserve bildeten. Die Bewaffnung war in späterer Zeit bei allen gleich; sie bestand aus den bekannten Schutzwaffen, dem kurzen Schwerte, dem Pila, das sowohl als Speer, wie als Wurfspieß benutzt wurde; jeder Soldat hatte wenigstens 2 Pila; leichte Truppen standen vor der L. als Plänkler. Die L. war eingetheilt in 10 Cohorten, die Cohorte in 3 Manipeln, der Manipel in zwei Centurien; die Reiterei in 10 Turmä, die Turma in 3 Decurien. Den Oberbefehl

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/730
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 729. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/730>, abgerufen am 23.11.2024.