Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorrecht hat. Einer spielt für sich, die andern gegen ihn; der Spielende mit dem Vorzug der Vorhand macht den Trumpf. Spielen 4 Personen, so tritt abwechselnd 1 aus (Mort).


L'Hopital (Lobitall), Michel de, frz. Staatsmann und Schriftsteller der Reformationszeit, geb. 1505 zu Aigueperse, war anfangs in Rom Auditor der Rota, wurde dann Advokat in Paris, Parlamentsrath, stieg von Würde zu Würde, wohnte dem Tridentinerconcil als franz. Gesandter bei, setzte 1562 das Religionsedict durch, verzichtete auf seine Stelle als Kanzler von Frankreich, weil die von ihm angestrebte Versöhnung zwischen Katholiken und Hugenotten unmöglich, er selbst mit seinem Schwanken zwischen den Parteien dem röm. Hof verdächtig geworden war, und st. 1573. L. war ein tüchtiger Finanzmann, ein gerechtigkeitsliebender Jurist, der die frz. Gesetzgebung umzugestalten begann, hinterließ 2 Bändchen Memoiren (contenant plusieurs traites de paix, apanages, mariages, reconnaissances, depuis l'an 1228 jusqu'en 1557; Cologne 15721. lat. Gedichte u. a. m. "Oeuvres" Paris 1824, 5 Bde. Der Kanzler fand seit dem 18. Jahrh. eine Menge von Lebensbeschreibern und Lobrednern, der neueste derselben ist M. Cresson: Eloge historique du chancelier M. de L. etc. Paris 1850.


Li, chines. Landmaß = 360 Schritt; chines. Gewicht = 7/9 holländ. As.


Liaison (liäsong), frz., Bund, Verbindung, Verhältniß.


Lianen, Schlingpflanzen, gehören zu verschiedenen Pflanzenfamilien (vgl. z. B. Bignoniaceae) kommen besonders häufig u. prächtig in den Wäldern der Tropen vor.


Liang, die Basis der chines. Münzen; 1 L. Silber ist = 2 preuß. Thlr. = 2 fl. 511/2 kr. C.-M. L. ist auch die Basis des Gold- und Silbergewichts, 1 L. = 374/5 Gramme.


Liard, alte franz. Münze; 1 L. = 3 Deniers = 1/4 Sou = 11/5 Pf.


Lias, schwarzer Jura, das älteste Glied der Juraformation, bildet den schwarzen Fuß des Jura und verfällt da, wo er vollkommen entwickelt ist, in 5 Abtheilungen: in den oberen L.sandstein, den Posidonienschiefer, den unteren Belemnitenschiefer, den Gryphitenkalk u. unteren L.sandstein. Diese 5 Abtheilungen erreichen an vielen Orten eine Mächtigkeit von 5-600'. Der L. zeichnet sich durch eine große Zahl eigenthümlicher Versteinerungen aus, sowohl von Pflanzen und Insekten, als Land- und Seethieren. Ausnahmsweise liegen in der L.bildung Gypsmassen, Blei- und Eisenerze. Unter den Belemnitenschichten schließen sich an einigen Orten bauwürdige Kohlenflötze auf, wie z. B. in Larzac im Aveyron-Departement. Das Bitumen od. Thieröl, wovon die L.schichten durchdrungen u. oft so erfüllt sind, daß sie eine Zeitlang brennen, ist wohl ein Produkt der Zersetzung einer ungeheuren Menge Thierkörper, die in ihm untergingen; dieser bituminöse L.schiefer wird in neuerer Zeit zur Gasbereitung verwendet. Sehr häufig kommen im L. Schwefelquellen vor, wie z. B. in Boll, Langenbrücken, Hechingen etc., welche ihren Schwefelwasserstoff, ohne Zweifel der reducirenden Eigenschaft der thierischen Substanzen auf schwefelsaure Verbindungen, die durch das häufig im L. vorkommende Schwefelkies entstanden, - zu verdanken haben.


Libanius, griech. Sophist aus dem 4. Jahrh. nach Chr., zu Antiochia geb., zu Konstantinopel, Athen, Nicäa, Nikomedia u. Antiochia lebend, der berühmteste hellenistische Lehrer seiner Zeit, den St. Chrysostomus, Basilius etc., auch Kaiser Julian hörten. Seine vielen Schriften haben noch keine Gesammtausgabe erfahren (Reden u. Declamationen durch Reiske, die Briefe, viel interessanter als jene, durch Wolf, Amsterdam 1738).


Libanon, d. h. weißer Berg, Gebirge in Syrien, von der Mündung des Orontes bis zum Vorgebirge Karmel, durchschnittlich eine 7000' hohe Hochfläche bildend, die nach allen Seiten steil abfällt; die höchsten Kuppen sind der Dschebel Sanin mit 7776' und der Dschebel Makmel mit 8796' Höhe. Die Terrassen des westl. Abfalls sind mit Maulbeerbäumen u. edlen Reben bepflanzt. Von dem Anti-L. (Hermon) ist der L. durch ein tief eingeschnittenes Thal, das die Alten Cölesyrien (das hohle Syrien)

Vorrecht hat. Einer spielt für sich, die andern gegen ihn; der Spielende mit dem Vorzug der Vorhand macht den Trumpf. Spielen 4 Personen, so tritt abwechselnd 1 aus (Mort).


L'Hôpital (Lobitall), Michel de, frz. Staatsmann und Schriftsteller der Reformationszeit, geb. 1505 zu Aigueperse, war anfangs in Rom Auditor der Rota, wurde dann Advokat in Paris, Parlamentsrath, stieg von Würde zu Würde, wohnte dem Tridentinerconcil als franz. Gesandter bei, setzte 1562 das Religionsedict durch, verzichtete auf seine Stelle als Kanzler von Frankreich, weil die von ihm angestrebte Versöhnung zwischen Katholiken und Hugenotten unmöglich, er selbst mit seinem Schwanken zwischen den Parteien dem röm. Hof verdächtig geworden war, und st. 1573. L. war ein tüchtiger Finanzmann, ein gerechtigkeitsliebender Jurist, der die frz. Gesetzgebung umzugestalten begann, hinterließ 2 Bändchen Memoiren (contenant plusieurs traités de paix, apanages, mariages, reconnaissances, depuis lʼan 1228 jusquʼen 1557; Cologne 15721. lat. Gedichte u. a. m. „Oeuvres“ Paris 1824, 5 Bde. Der Kanzler fand seit dem 18. Jahrh. eine Menge von Lebensbeschreibern und Lobrednern, der neueste derselben ist M. Cresson: Eloge historique du chancelier M. de L. etc. Paris 1850.


Li, chines. Landmaß = 360 Schritt; chines. Gewicht = 7/9 holländ. As.


Liaison (liäsong), frz., Bund, Verbindung, Verhältniß.


Lianen, Schlingpflanzen, gehören zu verschiedenen Pflanzenfamilien (vgl. z. B. Bignoniaceae) kommen besonders häufig u. prächtig in den Wäldern der Tropen vor.


Liang, die Basis der chines. Münzen; 1 L. Silber ist = 2 preuß. Thlr. = 2 fl. 511/2 kr. C.-M. L. ist auch die Basis des Gold- und Silbergewichts, 1 L. = 374/5 Gramme.


Liard, alte franz. Münze; 1 L. = 3 Deniers = 1/4 Sou = 11/5 Pf.


Lias, schwarzer Jura, das älteste Glied der Juraformation, bildet den schwarzen Fuß des Jura und verfällt da, wo er vollkommen entwickelt ist, in 5 Abtheilungen: in den oberen L.sandstein, den Posidonienschiefer, den unteren Belemnitenschiefer, den Gryphitenkalk u. unteren L.sandstein. Diese 5 Abtheilungen erreichen an vielen Orten eine Mächtigkeit von 5–600'. Der L. zeichnet sich durch eine große Zahl eigenthümlicher Versteinerungen aus, sowohl von Pflanzen und Insekten, als Land- und Seethieren. Ausnahmsweise liegen in der L.bildung Gypsmassen, Blei- und Eisenerze. Unter den Belemnitenschichten schließen sich an einigen Orten bauwürdige Kohlenflötze auf, wie z. B. in Larzac im Aveyron-Departement. Das Bitumen od. Thieröl, wovon die L.schichten durchdrungen u. oft so erfüllt sind, daß sie eine Zeitlang brennen, ist wohl ein Produkt der Zersetzung einer ungeheuren Menge Thierkörper, die in ihm untergingen; dieser bituminöse L.schiefer wird in neuerer Zeit zur Gasbereitung verwendet. Sehr häufig kommen im L. Schwefelquellen vor, wie z. B. in Boll, Langenbrücken, Hechingen etc., welche ihren Schwefelwasserstoff, ohne Zweifel der reducirenden Eigenschaft der thierischen Substanzen auf schwefelsaure Verbindungen, die durch das häufig im L. vorkommende Schwefelkies entstanden, – zu verdanken haben.


Libanius, griech. Sophist aus dem 4. Jahrh. nach Chr., zu Antiochia geb., zu Konstantinopel, Athen, Nicäa, Nikomedia u. Antiochia lebend, der berühmteste hellenistische Lehrer seiner Zeit, den St. Chrysostomus, Basilius etc., auch Kaiser Julian hörten. Seine vielen Schriften haben noch keine Gesammtausgabe erfahren (Reden u. Declamationen durch Reiske, die Briefe, viel interessanter als jene, durch Wolf, Amsterdam 1738).


Libanon, d. h. weißer Berg, Gebirge in Syrien, von der Mündung des Orontes bis zum Vorgebirge Karmel, durchschnittlich eine 7000' hohe Hochfläche bildend, die nach allen Seiten steil abfällt; die höchsten Kuppen sind der Dschebel Sanin mit 7776' und der Dschebel Makmel mit 8796' Höhe. Die Terrassen des westl. Abfalls sind mit Maulbeerbäumen u. edlen Reben bepflanzt. Von dem Anti-L. (Hermon) ist der L. durch ein tief eingeschnittenes Thal, das die Alten Cölesyrien (das hohle Syrien)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0759" n="758"/>
Vorrecht hat. Einer spielt für sich, die andern gegen ihn; der Spielende mit dem Vorzug der Vorhand macht den Trumpf. Spielen 4 Personen, so tritt abwechselnd 1 aus (Mort).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">L'Hôpital</hi> (Lobitall), Michel de, frz. Staatsmann und Schriftsteller der Reformationszeit, geb. 1505 zu Aigueperse, war anfangs in Rom Auditor der Rota, wurde dann Advokat in Paris, Parlamentsrath, stieg von Würde zu Würde, wohnte dem Tridentinerconcil als franz. Gesandter bei, setzte 1562 das Religionsedict durch, verzichtete auf seine Stelle als Kanzler von Frankreich, weil die von ihm angestrebte Versöhnung zwischen Katholiken und Hugenotten unmöglich, er selbst mit seinem Schwanken zwischen den Parteien dem röm. Hof verdächtig geworden war, und st. 1573. L. war ein tüchtiger Finanzmann, ein gerechtigkeitsliebender Jurist, der die frz. Gesetzgebung umzugestalten begann, hinterließ 2 Bändchen Memoiren (<hi rendition="#i">contenant plusieurs traités de paix, apanages, mariages, reconnaissances, depuis l&#x02BC;an</hi> 1228 <hi rendition="#i">jusqu&#x02BC;en</hi> 1557; <hi rendition="#i">Cologne</hi> 15721. lat. Gedichte u. a. m. &#x201E;<hi rendition="#i">Oeuvres</hi>&#x201C; Paris 1824, 5 Bde. Der Kanzler fand seit dem 18. Jahrh. eine Menge von Lebensbeschreibern und Lobrednern, der neueste derselben ist M. Cresson: <hi rendition="#i">Eloge historique du chancelier M. de L. etc</hi>. Paris 1850.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Li</hi>, chines. Landmaß = 360 Schritt; chines. Gewicht = <hi rendition="#sup">7</hi>/<hi rendition="#sub">9</hi> holländ. As.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Liaison</hi> (liäsong), frz., Bund, Verbindung, Verhältniß.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lianen</hi>, Schlingpflanzen, gehören zu verschiedenen Pflanzenfamilien (vgl. z. B. <hi rendition="#i">Bignoniaceae</hi>) kommen besonders häufig u. prächtig in den Wäldern der Tropen vor.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Liang</hi>, die Basis der chines. Münzen; 1 L. Silber ist = 2 preuß. Thlr. = 2 fl. 51<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> kr. C.-M. L. ist auch die Basis des Gold- und Silbergewichts, 1 L. = 37<hi rendition="#sup">4</hi>/<hi rendition="#sub">5</hi> Gramme.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Liard</hi>, alte franz. Münze; 1 L. = 3 Deniers = <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">4</hi> Sou = 1<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">5</hi> Pf.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lias</hi>, schwarzer Jura, das älteste Glied der Juraformation, bildet den schwarzen Fuß des Jura und verfällt da, wo er vollkommen entwickelt ist, in 5 Abtheilungen: in den oberen L.sandstein, den Posidonienschiefer, den unteren Belemnitenschiefer, den Gryphitenkalk u. unteren L.sandstein. Diese 5 Abtheilungen erreichen an vielen Orten eine Mächtigkeit von 5&#x2013;600'. Der L. zeichnet sich durch eine große Zahl eigenthümlicher Versteinerungen aus, sowohl von Pflanzen und Insekten, als Land- und Seethieren. Ausnahmsweise liegen in der L.bildung Gypsmassen, Blei- und Eisenerze. Unter den Belemnitenschichten schließen sich an einigen Orten bauwürdige Kohlenflötze auf, wie z. B. in Larzac im Aveyron-Departement. Das Bitumen od. Thieröl, wovon die L.schichten durchdrungen u. oft so erfüllt sind, daß sie eine Zeitlang brennen, ist wohl ein Produkt der Zersetzung einer ungeheuren Menge Thierkörper, die in ihm untergingen; dieser bituminöse L.schiefer wird in neuerer Zeit zur Gasbereitung verwendet. Sehr häufig kommen im L. Schwefelquellen vor, wie z. B. in Boll, Langenbrücken, Hechingen etc., welche ihren Schwefelwasserstoff, ohne Zweifel der reducirenden Eigenschaft der thierischen Substanzen auf schwefelsaure Verbindungen, die durch das häufig im L. vorkommende Schwefelkies entstanden, &#x2013; zu verdanken haben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Libanius</hi>, griech. Sophist aus dem 4. Jahrh. nach Chr., zu Antiochia geb., zu Konstantinopel, Athen, Nicäa, Nikomedia u. Antiochia lebend, der berühmteste hellenistische Lehrer seiner Zeit, den St. Chrysostomus, Basilius etc., auch Kaiser Julian hörten. Seine vielen Schriften haben noch keine Gesammtausgabe erfahren (Reden u. Declamationen durch Reiske, die Briefe, viel interessanter als jene, durch Wolf, Amsterdam 1738).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Libanon</hi>, d. h. weißer Berg, Gebirge in Syrien, von der Mündung des Orontes bis zum Vorgebirge Karmel, durchschnittlich eine 7000' hohe Hochfläche bildend, die nach allen Seiten steil abfällt; die höchsten Kuppen sind der Dschebel Sanin mit 7776' und der Dschebel Makmel mit 8796' Höhe. Die Terrassen des westl. Abfalls sind mit Maulbeerbäumen u. edlen Reben bepflanzt. Von dem <hi rendition="#g">Anti</hi>-L. (Hermon) ist der L. durch ein tief eingeschnittenes Thal, das die Alten Cölesyrien (das hohle Syrien)
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[758/0759] Vorrecht hat. Einer spielt für sich, die andern gegen ihn; der Spielende mit dem Vorzug der Vorhand macht den Trumpf. Spielen 4 Personen, so tritt abwechselnd 1 aus (Mort). L'Hôpital (Lobitall), Michel de, frz. Staatsmann und Schriftsteller der Reformationszeit, geb. 1505 zu Aigueperse, war anfangs in Rom Auditor der Rota, wurde dann Advokat in Paris, Parlamentsrath, stieg von Würde zu Würde, wohnte dem Tridentinerconcil als franz. Gesandter bei, setzte 1562 das Religionsedict durch, verzichtete auf seine Stelle als Kanzler von Frankreich, weil die von ihm angestrebte Versöhnung zwischen Katholiken und Hugenotten unmöglich, er selbst mit seinem Schwanken zwischen den Parteien dem röm. Hof verdächtig geworden war, und st. 1573. L. war ein tüchtiger Finanzmann, ein gerechtigkeitsliebender Jurist, der die frz. Gesetzgebung umzugestalten begann, hinterließ 2 Bändchen Memoiren (contenant plusieurs traités de paix, apanages, mariages, reconnaissances, depuis lʼan 1228 jusquʼen 1557; Cologne 15721. lat. Gedichte u. a. m. „Oeuvres“ Paris 1824, 5 Bde. Der Kanzler fand seit dem 18. Jahrh. eine Menge von Lebensbeschreibern und Lobrednern, der neueste derselben ist M. Cresson: Eloge historique du chancelier M. de L. etc. Paris 1850. Li, chines. Landmaß = 360 Schritt; chines. Gewicht = 7/9 holländ. As. Liaison (liäsong), frz., Bund, Verbindung, Verhältniß. Lianen, Schlingpflanzen, gehören zu verschiedenen Pflanzenfamilien (vgl. z. B. Bignoniaceae) kommen besonders häufig u. prächtig in den Wäldern der Tropen vor. Liang, die Basis der chines. Münzen; 1 L. Silber ist = 2 preuß. Thlr. = 2 fl. 511/2 kr. C.-M. L. ist auch die Basis des Gold- und Silbergewichts, 1 L. = 374/5 Gramme. Liard, alte franz. Münze; 1 L. = 3 Deniers = 1/4 Sou = 11/5 Pf. Lias, schwarzer Jura, das älteste Glied der Juraformation, bildet den schwarzen Fuß des Jura und verfällt da, wo er vollkommen entwickelt ist, in 5 Abtheilungen: in den oberen L.sandstein, den Posidonienschiefer, den unteren Belemnitenschiefer, den Gryphitenkalk u. unteren L.sandstein. Diese 5 Abtheilungen erreichen an vielen Orten eine Mächtigkeit von 5–600'. Der L. zeichnet sich durch eine große Zahl eigenthümlicher Versteinerungen aus, sowohl von Pflanzen und Insekten, als Land- und Seethieren. Ausnahmsweise liegen in der L.bildung Gypsmassen, Blei- und Eisenerze. Unter den Belemnitenschichten schließen sich an einigen Orten bauwürdige Kohlenflötze auf, wie z. B. in Larzac im Aveyron-Departement. Das Bitumen od. Thieröl, wovon die L.schichten durchdrungen u. oft so erfüllt sind, daß sie eine Zeitlang brennen, ist wohl ein Produkt der Zersetzung einer ungeheuren Menge Thierkörper, die in ihm untergingen; dieser bituminöse L.schiefer wird in neuerer Zeit zur Gasbereitung verwendet. Sehr häufig kommen im L. Schwefelquellen vor, wie z. B. in Boll, Langenbrücken, Hechingen etc., welche ihren Schwefelwasserstoff, ohne Zweifel der reducirenden Eigenschaft der thierischen Substanzen auf schwefelsaure Verbindungen, die durch das häufig im L. vorkommende Schwefelkies entstanden, – zu verdanken haben. Libanius, griech. Sophist aus dem 4. Jahrh. nach Chr., zu Antiochia geb., zu Konstantinopel, Athen, Nicäa, Nikomedia u. Antiochia lebend, der berühmteste hellenistische Lehrer seiner Zeit, den St. Chrysostomus, Basilius etc., auch Kaiser Julian hörten. Seine vielen Schriften haben noch keine Gesammtausgabe erfahren (Reden u. Declamationen durch Reiske, die Briefe, viel interessanter als jene, durch Wolf, Amsterdam 1738). Libanon, d. h. weißer Berg, Gebirge in Syrien, von der Mündung des Orontes bis zum Vorgebirge Karmel, durchschnittlich eine 7000' hohe Hochfläche bildend, die nach allen Seiten steil abfällt; die höchsten Kuppen sind der Dschebel Sanin mit 7776' und der Dschebel Makmel mit 8796' Höhe. Die Terrassen des westl. Abfalls sind mit Maulbeerbäumen u. edlen Reben bepflanzt. Von dem Anti-L. (Hermon) ist der L. durch ein tief eingeschnittenes Thal, das die Alten Cölesyrien (das hohle Syrien)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/759
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 758. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/759>, abgerufen am 16.05.2024.