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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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1788 Kapellmeister bei der russ. Oper in Petersburg; st. 1816. Hauptoper "Cosa rara", noch immer geschätzt.


Martin, Christoph Reinh. Dietrich, geb. 1772 zu Bovenden bei Göttingen, Professor der Rechte zu Göttingen, Heidelberg und Jena, seit 1842 privatisirend, berühmter deutscher Rechtsgelehrter, gab ein Lehrbuch des deutschen gemeinen bürgerlichen Prozesses, 12. Aufl. 1838, des gemeinen deutschen Criminalprozesses, 4. Aufl. 1836, des gemeinen deutschen Criminalrechts, 2. Aufl. 1829, und eine Anleitung zum Referiren in Rechtssachen heraus. Die Herausgabe der Vorlesungen über den gemeinen deutschen bürgerlichen Prozeß besorgte sein Sohn Th. M., Leipzig 1855.


Martineau (-no), Harriet, geb. 1802 zu Norwich, wurde früh taub, lieferte mehre Reisebeschreibungen u. versuchte es die Grundsätze der Nationalökonomie in Erzählungen darzustellen. Ihr Bruder James, unitarischer Geistlicher zu Liverpool, gab "Streben nach einem christlichen Leben" und "Kritische Miscellanien" heraus.


Martinez de la Rosa, Francisco, span. Dichter und Staatsmann, geb. 1789 zu Granada, wurde 1814 Cortesmitglied und kam dafür in das Gefängniß u. in die Verbannung. Durch die Revolution 1820 befreit, trat er abermals in die Cortes, 1821 in das Ministerium, konnte sich aber in seiner vermittelnden Stellung zwischen dem König und der revolutionären Partei nicht halten und lebte von 1824-30, wo er in seine Vaterstadt zurückkehren durfte, zu Paris. Nach Ferdinands Tod war er Minister von 1834-36, ließ die Regentin Maria Christina das Estatuto Real geben, vermochte sich abermals nicht zwischen den extremen Parteien zu halten, begleitete einige Gesandtschaftsposten, trat in das Cabinet Narvaez ein, hat gegenwärtig allen politischen Einfluß verloren. Wir haben von ihm kritische und historische Schriften, Romane und gute Dramen. (Gesammelte Schriften, Paris 1844-46.)


Martini, Giambattista, ital. Componist und musikalischer Schriftsteller, geb. 1706 zu Bologna, machte längere Reisen durch Europa u. in Asien, trat nach seiner Rückkehr in den Franziskanerorden und widmete sich sodann ganz der Musik. Er gründete eine musikalische Schule in Bologna, die eben so berühmt als besucht war. Unter seinen Compositionen sind besonders seine kirchlicher seine Duette und Canons für Klavier oder Orgel geschätzt. Weit berühmte aber wurde er durch seine musikalische Schriften, namentlich durch seinen "Saggio fondamentale pratico di contrapunto sopra il canto fermo", 2 Bde., Bologna 1774, und seine "Storia della musica" 3 Bde., Bol. 1775-81; st. 1784.


Martinique (-ik), franz. Insel in Westindien, zu den kleinen Antillen gehörig, vulkanischer Bildung, baut trefflichen Kasse, Cacao, Zucker, Tabak und Baumwolle, hat auf 18 #M. 125000 E., darunter 80000 Sklaven. Die Insel ist eingetheilt in Cabes Terre u. Basse Terre; Hauptstadt ist das stark befestigte St. Pierre. Andere bedeutende Orte sind die Festungen Fort Royale La Trinite; Makuba ist durch seiner Schnupftabak, Ances d'Arlet wegen seines Kaffes berühmt. - M. wurde 1635 von franz. Abenteurern colonisirt, von den Engländern 1761, 1794 und 1809 erobert, aber jedesmal im Frieden wie der zurückgegeben.


Martius, Heinrich v., geb. 1781 zu Radeberg in Sachsen, war längere Zeit in Moskau bei den kaiserl. Museen angestellt, lebte später als Arzt in Sachsen, st. 1839; gab einen Prodromus florae Mosqueusis u. eine Schrift über der taurischen Aussatz heraus.


Martius, Karl Friedr. Phil. v., geb. 1794 zu Erlangen, gegenwärtig Professor u. Director des botanischen Gartens zu München, machte 1817-20 die von der österr. und bayer. Regierung veranstaltete Reise nach Brasilien mit "Reise nach Brasilien", 3 Bde., München 1824-31; "Nova genera et species plantarum", 3 Bde., Münch. 1824 bis 1832; "Icones plantarum cryptogamicarum", München 1828-34; "Flora Brasiliensis", Stuttg. seit 1829; ferner gab er ein Prachtwerk über die Palmen, Münch. 1823-45 heraus. Sein Bruder Theod. Wilh. Christ., seit 1848

1788 Kapellmeister bei der russ. Oper in Petersburg; st. 1816. Hauptoper „Cosa rara“, noch immer geschätzt.


Martin, Christoph Reinh. Dietrich, geb. 1772 zu Bovenden bei Göttingen, Professor der Rechte zu Göttingen, Heidelberg und Jena, seit 1842 privatisirend, berühmter deutscher Rechtsgelehrter, gab ein Lehrbuch des deutschen gemeinen bürgerlichen Prozesses, 12. Aufl. 1838, des gemeinen deutschen Criminalprozesses, 4. Aufl. 1836, des gemeinen deutschen Criminalrechts, 2. Aufl. 1829, und eine Anleitung zum Referiren in Rechtssachen heraus. Die Herausgabe der Vorlesungen über den gemeinen deutschen bürgerlichen Prozeß besorgte sein Sohn Th. M., Leipzig 1855.


Martineau (–no), Harriet, geb. 1802 zu Norwich, wurde früh taub, lieferte mehre Reisebeschreibungen u. versuchte es die Grundsätze der Nationalökonomie in Erzählungen darzustellen. Ihr Bruder James, unitarischer Geistlicher zu Liverpool, gab „Streben nach einem christlichen Leben“ und „Kritische Miscellanien“ heraus.


Martinez de la Rosa, Francisco, span. Dichter und Staatsmann, geb. 1789 zu Granada, wurde 1814 Cortesmitglied und kam dafür in das Gefängniß u. in die Verbannung. Durch die Revolution 1820 befreit, trat er abermals in die Cortes, 1821 in das Ministerium, konnte sich aber in seiner vermittelnden Stellung zwischen dem König und der revolutionären Partei nicht halten und lebte von 1824–30, wo er in seine Vaterstadt zurückkehren durfte, zu Paris. Nach Ferdinands Tod war er Minister von 1834–36, ließ die Regentin Maria Christina das Estatuto Real geben, vermochte sich abermals nicht zwischen den extremen Parteien zu halten, begleitete einige Gesandtschaftsposten, trat in das Cabinet Narvaez ein, hat gegenwärtig allen politischen Einfluß verloren. Wir haben von ihm kritische und historische Schriften, Romane und gute Dramen. (Gesammelte Schriften, Paris 1844–46.)


Martini, Giambattista, ital. Componist und musikalischer Schriftsteller, geb. 1706 zu Bologna, machte längere Reisen durch Europa u. in Asien, trat nach seiner Rückkehr in den Franziskanerorden und widmete sich sodann ganz der Musik. Er gründete eine musikalische Schule in Bologna, die eben so berühmt als besucht war. Unter seinen Compositionen sind besonders seine kirchlicher seine Duette und Canons für Klavier oder Orgel geschätzt. Weit berühmte aber wurde er durch seine musikalische Schriften, namentlich durch seinen „Saggio fondamentale pratico di contrapunto sopra il canto fermo“, 2 Bde., Bologna 1774, und seine „Storia della musica“ 3 Bde., Bol. 1775–81; st. 1784.


Martinique (–ik), franz. Insel in Westindien, zu den kleinen Antillen gehörig, vulkanischer Bildung, baut trefflichen Kasse, Cacao, Zucker, Tabak und Baumwolle, hat auf 18 □M. 125000 E., darunter 80000 Sklaven. Die Insel ist eingetheilt in Cabes Terre u. Basse Terre; Hauptstadt ist das stark befestigte St. Pierre. Andere bedeutende Orte sind die Festungen Fort Royale La Trinité; Makuba ist durch seiner Schnupftabak, Ances dʼArlet wegen seines Kaffes berühmt. – M. wurde 1635 von franz. Abenteurern colonisirt, von den Engländern 1761, 1794 und 1809 erobert, aber jedesmal im Frieden wie der zurückgegeben.


Martius, Heinrich v., geb. 1781 zu Radeberg in Sachsen, war längere Zeit in Moskau bei den kaiserl. Museen angestellt, lebte später als Arzt in Sachsen, st. 1839; gab einen Prodromus florae Mosqueusis u. eine Schrift über der taurischen Aussatz heraus.


Martius, Karl Friedr. Phil. v., geb. 1794 zu Erlangen, gegenwärtig Professor u. Director des botanischen Gartens zu München, machte 1817–20 die von der österr. und bayer. Regierung veranstaltete Reise nach Brasilien mit „Reise nach Brasilien“, 3 Bde., München 1824–31; „Nova genera et species plantarum“, 3 Bde., Münch. 1824 bis 1832; „Icones plantarum cryptogamicarum“, München 1828–34; „Flora Brasiliensis“, Stuttg. seit 1829; ferner gab er ein Prachtwerk über die Palmen, Münch. 1823–45 heraus. Sein Bruder Theod. Wilh. Christ., seit 1848

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[114/0115] 1788 Kapellmeister bei der russ. Oper in Petersburg; st. 1816. Hauptoper „Cosa rara“, noch immer geschätzt. Martin, Christoph Reinh. Dietrich, geb. 1772 zu Bovenden bei Göttingen, Professor der Rechte zu Göttingen, Heidelberg und Jena, seit 1842 privatisirend, berühmter deutscher Rechtsgelehrter, gab ein Lehrbuch des deutschen gemeinen bürgerlichen Prozesses, 12. Aufl. 1838, des gemeinen deutschen Criminalprozesses, 4. Aufl. 1836, des gemeinen deutschen Criminalrechts, 2. Aufl. 1829, und eine Anleitung zum Referiren in Rechtssachen heraus. Die Herausgabe der Vorlesungen über den gemeinen deutschen bürgerlichen Prozeß besorgte sein Sohn Th. M., Leipzig 1855. Martineau (–no), Harriet, geb. 1802 zu Norwich, wurde früh taub, lieferte mehre Reisebeschreibungen u. versuchte es die Grundsätze der Nationalökonomie in Erzählungen darzustellen. Ihr Bruder James, unitarischer Geistlicher zu Liverpool, gab „Streben nach einem christlichen Leben“ und „Kritische Miscellanien“ heraus. Martinez de la Rosa, Francisco, span. Dichter und Staatsmann, geb. 1789 zu Granada, wurde 1814 Cortesmitglied und kam dafür in das Gefängniß u. in die Verbannung. Durch die Revolution 1820 befreit, trat er abermals in die Cortes, 1821 in das Ministerium, konnte sich aber in seiner vermittelnden Stellung zwischen dem König und der revolutionären Partei nicht halten und lebte von 1824–30, wo er in seine Vaterstadt zurückkehren durfte, zu Paris. Nach Ferdinands Tod war er Minister von 1834–36, ließ die Regentin Maria Christina das Estatuto Real geben, vermochte sich abermals nicht zwischen den extremen Parteien zu halten, begleitete einige Gesandtschaftsposten, trat in das Cabinet Narvaez ein, hat gegenwärtig allen politischen Einfluß verloren. Wir haben von ihm kritische und historische Schriften, Romane und gute Dramen. (Gesammelte Schriften, Paris 1844–46.) Martini, Giambattista, ital. Componist und musikalischer Schriftsteller, geb. 1706 zu Bologna, machte längere Reisen durch Europa u. in Asien, trat nach seiner Rückkehr in den Franziskanerorden und widmete sich sodann ganz der Musik. Er gründete eine musikalische Schule in Bologna, die eben so berühmt als besucht war. Unter seinen Compositionen sind besonders seine kirchlicher seine Duette und Canons für Klavier oder Orgel geschätzt. Weit berühmte aber wurde er durch seine musikalische Schriften, namentlich durch seinen „Saggio fondamentale pratico di contrapunto sopra il canto fermo“, 2 Bde., Bologna 1774, und seine „Storia della musica“ 3 Bde., Bol. 1775–81; st. 1784. Martinique (–ik), franz. Insel in Westindien, zu den kleinen Antillen gehörig, vulkanischer Bildung, baut trefflichen Kasse, Cacao, Zucker, Tabak und Baumwolle, hat auf 18 □M. 125000 E., darunter 80000 Sklaven. Die Insel ist eingetheilt in Cabes Terre u. Basse Terre; Hauptstadt ist das stark befestigte St. Pierre. Andere bedeutende Orte sind die Festungen Fort Royale La Trinité; Makuba ist durch seiner Schnupftabak, Ances dʼArlet wegen seines Kaffes berühmt. – M. wurde 1635 von franz. Abenteurern colonisirt, von den Engländern 1761, 1794 und 1809 erobert, aber jedesmal im Frieden wie der zurückgegeben. Martius, Heinrich v., geb. 1781 zu Radeberg in Sachsen, war längere Zeit in Moskau bei den kaiserl. Museen angestellt, lebte später als Arzt in Sachsen, st. 1839; gab einen Prodromus florae Mosqueusis u. eine Schrift über der taurischen Aussatz heraus. Martius, Karl Friedr. Phil. v., geb. 1794 zu Erlangen, gegenwärtig Professor u. Director des botanischen Gartens zu München, machte 1817–20 die von der österr. und bayer. Regierung veranstaltete Reise nach Brasilien mit „Reise nach Brasilien“, 3 Bde., München 1824–31; „Nova genera et species plantarum“, 3 Bde., Münch. 1824 bis 1832; „Icones plantarum cryptogamicarum“, München 1828–34; „Flora Brasiliensis“, Stuttg. seit 1829; ferner gab er ein Prachtwerk über die Palmen, Münch. 1823–45 heraus. Sein Bruder Theod. Wilh. Christ., seit 1848

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/115>, abgerufen am 19.05.2024.