Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

werden als sehr roh geschildert, hatten viel Gold aus dem Ural.


Massena, Andre, franz. Marschall, Herzog von Rivoli, Fürst von Esling, ausgezeichneter Feldherr, eben so kühn als besonnen, geb. 1758 in der Grafschaft Nizza, zuerst Bauernknecht, trat 1775 als gemeiner Soldat in das Regiment Royal Italien, brachte es in 14 Jahren zum Sergeant, nahm kurz vor der Revolution seinen Abschied, trat als Freiwilliger 1790 wieder ein und war 1794 im Dezember bereits Divisionsgeneral. M. war der eigentliche Sieger bei Loano (1795), leistete Bonaparten 1796 und 97 die ausgezeichnetsten Dienste, rettete 1799 durch die Schlacht von Zürich Frankreich von einer Invasion, vertheidigte hierauf Genua mit eiserner Ausdauer, wurde 1804 Marschall, hielt 1805, obwohl bei Caldiero geschlagen, den Erzherzog Karl im Schach, rettete 1809 das franz. Heer durch die Vertheidigung von Esling, befehligte 1810 in Spanien, konnte Wellington aus den Linien von Torres Vedras nicht vertreiben u. mußte sich aus Mangel an Lebensmitteln zurückziehen. Napoleon, der ihn nicht liebte u. ihm deßwegen seine wirklich großartige Habsucht öffentlich vorwarf, gab ihm hierauf das Commando der 8. Militärdivision (südl. Frankreich) u. so fehlte M. auf den russ., deutschen und franz. Schlachtfeldern. M. unterwarf sich 1815 als der letzte Befehlshaber dem aus Elba zurückgekehrten Kaiser, erhielt nach der Schlacht von Waterloo von der provisorischen Regierung das Commando über die Pariser Nationalgarde, erklärte das Kriegsgericht über den Marschall Ney als incompetent, lebte streng zurückgezogen, st. schon am 4. April 1817. Denkmal auf dem Kirchhof Pere-la-Chaise.


Massenbach, Christian v., geb. 1758 zu Schmalkalden, zuerst württemberg., dann preuß. Offizier, gab 1808 zwei Schriften heraus, welche die preuß. Regierung seit 1792 sehr scharf angriffen, wurde 1817 zu Frankfurt a. M. auf preuß. Requisition verhaftet, als Landesverräther zu 14jähriger Festungsstrafe verurtheilt, 1826 jedoch entlassen; er st. das Jahr darauf auf seinem Gute bei Pinne in Preußischpolen.


Masseter, griech., der Kaumuskel; masseterisch, die Kaumuskeln betreffend.


Massilen, der niedere Adel in der Walachei.


Massillon (Massiljong), Jean Baptiste, einer der gefeiertsten Kanzelredner Frankreichs, geb. 1663 zu Hieres in der Provence, gest. 1742 als Bischof von Clermont, nachdem er 1681 Oratorianer, 1701 Hofprediger, 1717 Bischof von Clermont, 1719 Akademiker geworden war. Gleichsam seine Vorgänger Bossuet und Bourdaloue ergänzend, regte M. mit seinen Predigten die ganze Gemüthswelt des Menschen auf, um Gefühle für den Glauben zu wecken. Große Vorgänger, die classische Prosa, mittelbar sogar die sittliche Verderbtheit seiner Zeit halfen ihm an seinem Ruhme arbeiten. Berühmt sind seine Advents- u. Fastenpredigten, am berühmtesten die, welche er 1718 dem damals erst 8jährigen Ludwig XV. über die Leidenschaften, Pflichten u. Bestimmung der Großen hielt, eben so seine Conferenzreden an die Geistlichen. M.s Lob- u. Trauerreden auf Heilige u. verstorbene Große findet man kalt, trocken, breit moralisierend. Predigten in viele Sprachen übersetzt, ins Deutsche von Lutz: Ausgewählte Predigten von M., Tübingen 1848.


Massinger (Mässindscher), geb. 1584 zu Salisbury, gest. 1640 zu London, fruchtbarer engl. Dramatiker, von dem einige Stücke noch immer geschätzt werden. Werke, herausgeg. von Gifford, 4 Bde., London 1805.


Massiren, lat.-deutsch, kneten, besonders die im Orient gewöhnliche Manipulation des Körpers beim Baden.


Maßliebchen, Gänseblümchen, s. Bellis perennis.


Maßmann, Hans Ferdinand, verdienter Germanist u. ein Hauptpfleger der Turnkunst, geb. 1797 zu Berlin, anfangs Gymnasiallehrer, durch Jahn auf das Turnen, durch den Orientalisten E. F. Bopp (s. d.) auf Sprachforschung gelenkt, wurde 1826 Turnlehrer beim Cadettencorps in München, wo er 1828 öffentliche Turnanstalten einrichtete und

werden als sehr roh geschildert, hatten viel Gold aus dem Ural.


Masséna, André, franz. Marschall, Herzog von Rivoli, Fürst von Esling, ausgezeichneter Feldherr, eben so kühn als besonnen, geb. 1758 in der Grafschaft Nizza, zuerst Bauernknecht, trat 1775 als gemeiner Soldat in das Regiment Royal Italien, brachte es in 14 Jahren zum Sergeant, nahm kurz vor der Revolution seinen Abschied, trat als Freiwilliger 1790 wieder ein und war 1794 im Dezember bereits Divisionsgeneral. M. war der eigentliche Sieger bei Loano (1795), leistete Bonaparten 1796 und 97 die ausgezeichnetsten Dienste, rettete 1799 durch die Schlacht von Zürich Frankreich von einer Invasion, vertheidigte hierauf Genua mit eiserner Ausdauer, wurde 1804 Marschall, hielt 1805, obwohl bei Caldiero geschlagen, den Erzherzog Karl im Schach, rettete 1809 das franz. Heer durch die Vertheidigung von Esling, befehligte 1810 in Spanien, konnte Wellington aus den Linien von Torres Vedras nicht vertreiben u. mußte sich aus Mangel an Lebensmitteln zurückziehen. Napoleon, der ihn nicht liebte u. ihm deßwegen seine wirklich großartige Habsucht öffentlich vorwarf, gab ihm hierauf das Commando der 8. Militärdivision (südl. Frankreich) u. so fehlte M. auf den russ., deutschen und franz. Schlachtfeldern. M. unterwarf sich 1815 als der letzte Befehlshaber dem aus Elba zurückgekehrten Kaiser, erhielt nach der Schlacht von Waterloo von der provisorischen Regierung das Commando über die Pariser Nationalgarde, erklärte das Kriegsgericht über den Marschall Ney als incompetent, lebte streng zurückgezogen, st. schon am 4. April 1817. Denkmal auf dem Kirchhof Père-la-Chaise.


Massenbach, Christian v., geb. 1758 zu Schmalkalden, zuerst württemberg., dann preuß. Offizier, gab 1808 zwei Schriften heraus, welche die preuß. Regierung seit 1792 sehr scharf angriffen, wurde 1817 zu Frankfurt a. M. auf preuß. Requisition verhaftet, als Landesverräther zu 14jähriger Festungsstrafe verurtheilt, 1826 jedoch entlassen; er st. das Jahr darauf auf seinem Gute bei Pinne in Preußischpolen.


Masseter, griech., der Kaumuskel; masseterisch, die Kaumuskeln betreffend.


Massilen, der niedere Adel in der Walachei.


Massillon (Massiljong), Jean Baptiste, einer der gefeiertsten Kanzelredner Frankreichs, geb. 1663 zu Hières in der Provence, gest. 1742 als Bischof von Clermont, nachdem er 1681 Oratorianer, 1701 Hofprediger, 1717 Bischof von Clermont, 1719 Akademiker geworden war. Gleichsam seine Vorgänger Bossuet und Bourdaloue ergänzend, regte M. mit seinen Predigten die ganze Gemüthswelt des Menschen auf, um Gefühle für den Glauben zu wecken. Große Vorgänger, die classische Prosa, mittelbar sogar die sittliche Verderbtheit seiner Zeit halfen ihm an seinem Ruhme arbeiten. Berühmt sind seine Advents- u. Fastenpredigten, am berühmtesten die, welche er 1718 dem damals erst 8jährigen Ludwig XV. über die Leidenschaften, Pflichten u. Bestimmung der Großen hielt, eben so seine Conferenzreden an die Geistlichen. M.s Lob- u. Trauerreden auf Heilige u. verstorbene Große findet man kalt, trocken, breit moralisierend. Predigten in viele Sprachen übersetzt, ins Deutsche von Lutz: Ausgewählte Predigten von M., Tübingen 1848.


Massinger (Mässindscher), geb. 1584 zu Salisbury, gest. 1640 zu London, fruchtbarer engl. Dramatiker, von dem einige Stücke noch immer geschätzt werden. Werke, herausgeg. von Gifford, 4 Bde., London 1805.


Massiren, lat.-deutsch, kneten, besonders die im Orient gewöhnliche Manipulation des Körpers beim Baden.


Maßliebchen, Gänseblümchen, s. Bellis perennis.


Maßmann, Hans Ferdinand, verdienter Germanist u. ein Hauptpfleger der Turnkunst, geb. 1797 zu Berlin, anfangs Gymnasiallehrer, durch Jahn auf das Turnen, durch den Orientalisten E. F. Bopp (s. d.) auf Sprachforschung gelenkt, wurde 1826 Turnlehrer beim Cadettencorps in München, wo er 1828 öffentliche Turnanstalten einrichtete und

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0120" n="119"/>
werden als sehr roh geschildert, hatten viel Gold aus dem Ural.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Masséna</hi>, André, franz. Marschall, Herzog von Rivoli, Fürst von Esling, ausgezeichneter Feldherr, eben so kühn als besonnen, geb. 1758 in der Grafschaft Nizza, zuerst Bauernknecht, trat 1775 als gemeiner Soldat in das Regiment Royal Italien, brachte es in 14 Jahren zum Sergeant, nahm kurz vor der Revolution seinen Abschied, trat als Freiwilliger 1790 wieder ein und war 1794 im Dezember bereits Divisionsgeneral. M. war der eigentliche Sieger bei Loano (1795), leistete Bonaparten 1796 und 97 die ausgezeichnetsten Dienste, rettete 1799 durch die Schlacht von Zürich Frankreich von einer Invasion, vertheidigte hierauf Genua mit eiserner Ausdauer, wurde 1804 Marschall, hielt 1805, obwohl bei Caldiero geschlagen, den Erzherzog Karl im Schach, rettete 1809 das franz. Heer durch die Vertheidigung von Esling, befehligte 1810 in Spanien, konnte Wellington aus den Linien von Torres Vedras nicht vertreiben u. mußte sich aus Mangel an Lebensmitteln zurückziehen. Napoleon, der ihn nicht liebte u. ihm deßwegen seine wirklich großartige Habsucht öffentlich vorwarf, gab ihm hierauf das Commando der 8. Militärdivision (südl. Frankreich) u. so fehlte M. auf den russ., deutschen und franz. Schlachtfeldern. M. unterwarf sich 1815 als der letzte Befehlshaber dem aus Elba zurückgekehrten Kaiser, erhielt nach der Schlacht von Waterloo von der provisorischen Regierung das Commando über die Pariser Nationalgarde, erklärte das Kriegsgericht über den Marschall Ney als incompetent, lebte streng zurückgezogen, st. schon am 4. April 1817. Denkmal auf dem Kirchhof <hi rendition="#i">Père-la-Chaise.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Massenbach</hi>, Christian v., geb. 1758 zu Schmalkalden, zuerst württemberg., dann preuß. Offizier, gab 1808 zwei Schriften heraus, welche die preuß. Regierung seit 1792 sehr scharf angriffen, wurde 1817 zu Frankfurt a. M. auf preuß. Requisition verhaftet, als Landesverräther zu 14jähriger Festungsstrafe verurtheilt, 1826 jedoch entlassen; er st. das Jahr darauf auf seinem Gute bei Pinne in Preußischpolen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Masseter</hi>, griech., der Kaumuskel; masseterisch, die Kaumuskeln betreffend.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Massilen</hi>, der niedere Adel in der Walachei.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Massillon</hi> (Massiljong), Jean Baptiste, einer der gefeiertsten Kanzelredner Frankreichs, geb. 1663 zu Hières in der Provence, gest. 1742 als Bischof von Clermont, nachdem er 1681 Oratorianer, 1701 Hofprediger, 1717 Bischof von Clermont, 1719 Akademiker geworden war. Gleichsam seine Vorgänger Bossuet und Bourdaloue ergänzend, regte M. mit seinen Predigten die ganze Gemüthswelt des Menschen auf, um Gefühle für den Glauben zu wecken. Große Vorgänger, die classische Prosa, mittelbar sogar die sittliche Verderbtheit seiner Zeit halfen ihm an seinem Ruhme arbeiten. Berühmt sind seine Advents- u. Fastenpredigten, am berühmtesten die, welche er 1718 dem damals erst 8jährigen Ludwig XV. über die Leidenschaften, Pflichten u. Bestimmung der Großen hielt, eben so seine Conferenzreden an die Geistlichen. M.s Lob- u. Trauerreden auf Heilige u. verstorbene Große findet man kalt, trocken, breit moralisierend. Predigten in viele Sprachen übersetzt, ins Deutsche von Lutz: Ausgewählte Predigten von M., Tübingen 1848.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Massinger</hi> (Mässindscher), geb. 1584 zu Salisbury, gest. 1640 zu London, fruchtbarer engl. Dramatiker, von dem einige Stücke noch immer geschätzt werden. Werke, herausgeg. von Gifford, 4 Bde., London 1805.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Massiren</hi>, lat.-deutsch, kneten, besonders die im Orient gewöhnliche Manipulation des Körpers beim Baden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Maßliebchen</hi>, Gänseblümchen, s. <hi rendition="#i">Bellis perennis.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Maßmann</hi>, Hans Ferdinand, verdienter Germanist u. ein Hauptpfleger der Turnkunst, geb. 1797 zu Berlin, anfangs Gymnasiallehrer, durch Jahn auf das Turnen, durch den Orientalisten E. F. Bopp (s. d.) auf Sprachforschung gelenkt, wurde 1826 Turnlehrer beim Cadettencorps in München, wo er 1828 öffentliche Turnanstalten einrichtete und
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[119/0120] werden als sehr roh geschildert, hatten viel Gold aus dem Ural. Masséna, André, franz. Marschall, Herzog von Rivoli, Fürst von Esling, ausgezeichneter Feldherr, eben so kühn als besonnen, geb. 1758 in der Grafschaft Nizza, zuerst Bauernknecht, trat 1775 als gemeiner Soldat in das Regiment Royal Italien, brachte es in 14 Jahren zum Sergeant, nahm kurz vor der Revolution seinen Abschied, trat als Freiwilliger 1790 wieder ein und war 1794 im Dezember bereits Divisionsgeneral. M. war der eigentliche Sieger bei Loano (1795), leistete Bonaparten 1796 und 97 die ausgezeichnetsten Dienste, rettete 1799 durch die Schlacht von Zürich Frankreich von einer Invasion, vertheidigte hierauf Genua mit eiserner Ausdauer, wurde 1804 Marschall, hielt 1805, obwohl bei Caldiero geschlagen, den Erzherzog Karl im Schach, rettete 1809 das franz. Heer durch die Vertheidigung von Esling, befehligte 1810 in Spanien, konnte Wellington aus den Linien von Torres Vedras nicht vertreiben u. mußte sich aus Mangel an Lebensmitteln zurückziehen. Napoleon, der ihn nicht liebte u. ihm deßwegen seine wirklich großartige Habsucht öffentlich vorwarf, gab ihm hierauf das Commando der 8. Militärdivision (südl. Frankreich) u. so fehlte M. auf den russ., deutschen und franz. Schlachtfeldern. M. unterwarf sich 1815 als der letzte Befehlshaber dem aus Elba zurückgekehrten Kaiser, erhielt nach der Schlacht von Waterloo von der provisorischen Regierung das Commando über die Pariser Nationalgarde, erklärte das Kriegsgericht über den Marschall Ney als incompetent, lebte streng zurückgezogen, st. schon am 4. April 1817. Denkmal auf dem Kirchhof Père-la-Chaise. Massenbach, Christian v., geb. 1758 zu Schmalkalden, zuerst württemberg., dann preuß. Offizier, gab 1808 zwei Schriften heraus, welche die preuß. Regierung seit 1792 sehr scharf angriffen, wurde 1817 zu Frankfurt a. M. auf preuß. Requisition verhaftet, als Landesverräther zu 14jähriger Festungsstrafe verurtheilt, 1826 jedoch entlassen; er st. das Jahr darauf auf seinem Gute bei Pinne in Preußischpolen. Masseter, griech., der Kaumuskel; masseterisch, die Kaumuskeln betreffend. Massilen, der niedere Adel in der Walachei. Massillon (Massiljong), Jean Baptiste, einer der gefeiertsten Kanzelredner Frankreichs, geb. 1663 zu Hières in der Provence, gest. 1742 als Bischof von Clermont, nachdem er 1681 Oratorianer, 1701 Hofprediger, 1717 Bischof von Clermont, 1719 Akademiker geworden war. Gleichsam seine Vorgänger Bossuet und Bourdaloue ergänzend, regte M. mit seinen Predigten die ganze Gemüthswelt des Menschen auf, um Gefühle für den Glauben zu wecken. Große Vorgänger, die classische Prosa, mittelbar sogar die sittliche Verderbtheit seiner Zeit halfen ihm an seinem Ruhme arbeiten. Berühmt sind seine Advents- u. Fastenpredigten, am berühmtesten die, welche er 1718 dem damals erst 8jährigen Ludwig XV. über die Leidenschaften, Pflichten u. Bestimmung der Großen hielt, eben so seine Conferenzreden an die Geistlichen. M.s Lob- u. Trauerreden auf Heilige u. verstorbene Große findet man kalt, trocken, breit moralisierend. Predigten in viele Sprachen übersetzt, ins Deutsche von Lutz: Ausgewählte Predigten von M., Tübingen 1848. Massinger (Mässindscher), geb. 1584 zu Salisbury, gest. 1640 zu London, fruchtbarer engl. Dramatiker, von dem einige Stücke noch immer geschätzt werden. Werke, herausgeg. von Gifford, 4 Bde., London 1805. Massiren, lat.-deutsch, kneten, besonders die im Orient gewöhnliche Manipulation des Körpers beim Baden. Maßliebchen, Gänseblümchen, s. Bellis perennis. Maßmann, Hans Ferdinand, verdienter Germanist u. ein Hauptpfleger der Turnkunst, geb. 1797 zu Berlin, anfangs Gymnasiallehrer, durch Jahn auf das Turnen, durch den Orientalisten E. F. Bopp (s. d.) auf Sprachforschung gelenkt, wurde 1826 Turnlehrer beim Cadettencorps in München, wo er 1828 öffentliche Turnanstalten einrichtete und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/120
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/120>, abgerufen am 19.05.2024.