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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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lebt in Kleien, Mehl, u. wird häufig als Vogelnahrung gezogen.


Mehlthau, weißer Rost, schimmelartiger Ueberzug von Pflanzen, rührt von dem Parasitpilze Erysibe communis her.


Mehmendar, der Sprecher, das Haupt einer pers. Gesandtschaft.


Mehren, in der alten Sprache soviel als theilen, daher abgemehrte Kinder, soviel als abgefundene Kinder.


Mehul (Mehül), Etienne Henri, franz. Componist, geb. 1763 zu Givet in den Ardennen, wurde 1795 Professor der Musik am Nationalinstitut, später am Conservatorium; st. 1817. Von seinen Opern hat sich nur "Joseph en Egypte" bis jetzt erhalten, die auch in Deutschland viel Glück machte. Componirte auch einzelne Volksgesänge, darunter namentlich der "Chant du depart", "Chant de victoire" u. "Chant du retour".


Meibomius, eigentlich Meybaum, Name einer berühmten deutschen Gelehrtenfamilie. M., Joh. Heinr. der ältere, geb. 1555 zu Lemgo in Westfalen, seit 1584 Professor der Geschichte zu Helmstädt, gest. 1625, gab Chroniken heraus, namentlich sächsische. - M., Joh. Heinr. der jüngere, geb. 1590 zu Helmstädt, Leibarzt des Bischofs von Bremen, dann des von Lübeck, gest. 1655, lieferte außer medicinischen Schriften eine Lebensbeschreibung des Mäcenas. - M., Heinrich, geb. 1638 zu Lübeck, lehrte seit 1664 Medicin, seit 1678 Geschichte und Beredsamkeit zu Helmstädt, gest. 1700, besang das Haus Braunschweig-Lüneburg in vielen lat. Gelegenheitsgedichten, verewigte sich in der Medicin durch die außerordentlich genaue Beschreibung der Schleimdrüsen des Auges, die nach ihm M.sche Drüsen heißen, lieferte außer medicinischen Abhandlungen philologische Arbeiten, eine Sammlung deutscher Geschichtschreiber in 3 Bdn., historische Werke. - M., Marcus, ein ebenso gelehrter als unverträglicher Philolog, geb. 1630 zu Tönningen im Holsteinischen, anfangs am Hofe der gelehrten Königin Christine von Schweden, wegen unclassischen Benehmens entfernt, Professor zu Soroe, Bibliothekar in Kopenhagen, Zollamtspräsident zu Helsingör, Gymnasiumsprofessor zu Amsterdam, aber bald verabschiedet, wanderte dann im Elend herum, schlug dennoch einen Ruf nach Leyden als Professor des Hebräischen aus, st. 1711 zu Amsterdam. Die Musik der Alten war sein gelehrtes Steckenpferd; er gab die "Antiquae musicae auctores VII" griech. und latein., dann auch den Vitruv, Diogenes Laertius u. s. f. heraus. - M., Brandanus, geb. 1678, gest. 1740, lehrte in seiner Vaterstadt Helmstädt Medicin, hinterließ sehr viele medicinische Dissertationen.


Meidan, s. Maidan.


Meier, Moritz Herm. Eduard, Philolog u. Archäolog, geb. 1796 zu Glogau, seit 1825 Professor zu Halle; gute Schriften über das griech. Alterthum.


Meierotto, Joh. Heinr. Ludw., geb. 1742 zu Stargard, gest. 1800 als Oberschulrath u. Professor zu Berlin. Schulschriften und eine latein. Grammatik.


Meil, Joh. Wilh., Zeichner u. Kupferstecher, geb. 1733 zu Altenburg, wo sein Vater Hofbildhauer war: erfand eine eigene Manier des Radirens. Vortreffliche Blätter zu Engels "Mimik", zu "Sebaldus Nothanker" u. zu "Gellerts Fabeln". Später Vicedirector der Akademie der Künste zu Berlin, st. er daselbst 1805.


Meile, Längemaß für weitere Entfernungen, von dem röm. mille (1000 Schritte a 5'), ist in den verschiedenen Ländern von verschiedener Größe. Die geographische M. ist der 5400. Theil des Aequators od. der 15. eines Aequatorgrades = 22848 französ. Fuß, der die deutsche ziemlich gleich ist. Sonst ist die geographische M. = 9/10 dän. M., 52/72 schwed. M., 11/6 span. M., 11/3 niederländ. M., 12/3 französ. M., 42/3 engl. M., 4 Seemeilen.


Meiler, die regelmäßig aufeinander gelegten mit einem Mantel von Erde und Kohle bedeckten Scheiter, die durch Glühfeuer verkohlt werden sollen. - M., in Kärnthen Gewicht von 10 Ctr.


Meinau, besser Mainau, kleine aber herrlich gelegene Insel im Bodensee (s. d.) (Ueberlingersee), mit dem Festlande durch eine hölzerne Brücke verbunden, terrassenförmig mit Wein, Obst, Gärten

lebt in Kleien, Mehl, u. wird häufig als Vogelnahrung gezogen.


Mehlthau, weißer Rost, schimmelartiger Ueberzug von Pflanzen, rührt von dem Parasitpilze Erysibe communis her.


Mehmendar, der Sprecher, das Haupt einer pers. Gesandtschaft.


Mehren, in der alten Sprache soviel als theilen, daher abgemehrte Kinder, soviel als abgefundene Kinder.


Méhul (Mehül), Etienne Henri, franz. Componist, geb. 1763 zu Givet in den Ardennen, wurde 1795 Professor der Musik am Nationalinstitut, später am Conservatorium; st. 1817. Von seinen Opern hat sich nur „Joseph en Egypte“ bis jetzt erhalten, die auch in Deutschland viel Glück machte. Componirte auch einzelne Volksgesänge, darunter namentlich der „Chant du départ“, „Chant de victoire“ u. „Chant du retour“.


Meibomius, eigentlich Meybaum, Name einer berühmten deutschen Gelehrtenfamilie. M., Joh. Heinr. der ältere, geb. 1555 zu Lemgo in Westfalen, seit 1584 Professor der Geschichte zu Helmstädt, gest. 1625, gab Chroniken heraus, namentlich sächsische. – M., Joh. Heinr. der jüngere, geb. 1590 zu Helmstädt, Leibarzt des Bischofs von Bremen, dann des von Lübeck, gest. 1655, lieferte außer medicinischen Schriften eine Lebensbeschreibung des Mäcenas. – M., Heinrich, geb. 1638 zu Lübeck, lehrte seit 1664 Medicin, seit 1678 Geschichte und Beredsamkeit zu Helmstädt, gest. 1700, besang das Haus Braunschweig-Lüneburg in vielen lat. Gelegenheitsgedichten, verewigte sich in der Medicin durch die außerordentlich genaue Beschreibung der Schleimdrüsen des Auges, die nach ihm M.sche Drüsen heißen, lieferte außer medicinischen Abhandlungen philologische Arbeiten, eine Sammlung deutscher Geschichtschreiber in 3 Bdn., historische Werke. – M., Marcus, ein ebenso gelehrter als unverträglicher Philolog, geb. 1630 zu Tönningen im Holsteinischen, anfangs am Hofe der gelehrten Königin Christine von Schweden, wegen unclassischen Benehmens entfernt, Professor zu Soroe, Bibliothekar in Kopenhagen, Zollamtspräsident zu Helsingör, Gymnasiumsprofessor zu Amsterdam, aber bald verabschiedet, wanderte dann im Elend herum, schlug dennoch einen Ruf nach Leyden als Professor des Hebräischen aus, st. 1711 zu Amsterdam. Die Musik der Alten war sein gelehrtes Steckenpferd; er gab die „Antiquae musicae auctores VII“ griech. und latein., dann auch den Vitruv, Diogenes Laertius u. s. f. heraus. – M., Brandanus, geb. 1678, gest. 1740, lehrte in seiner Vaterstadt Helmstädt Medicin, hinterließ sehr viele medicinische Dissertationen.


Meidan, s. Maidan.


Meier, Moritz Herm. Eduard, Philolog u. Archäolog, geb. 1796 zu Glogau, seit 1825 Professor zu Halle; gute Schriften über das griech. Alterthum.


Meierotto, Joh. Heinr. Ludw., geb. 1742 zu Stargard, gest. 1800 als Oberschulrath u. Professor zu Berlin. Schulschriften und eine latein. Grammatik.


Meil, Joh. Wilh., Zeichner u. Kupferstecher, geb. 1733 zu Altenburg, wo sein Vater Hofbildhauer war: erfand eine eigene Manier des Radirens. Vortreffliche Blätter zu Engels „Mimik“, zu „Sebaldus Nothanker“ u. zu „Gellerts Fabeln“. Später Vicedirector der Akademie der Künste zu Berlin, st. er daselbst 1805.


Meile, Längemaß für weitere Entfernungen, von dem röm. mille (1000 Schritte à 5'), ist in den verschiedenen Ländern von verschiedener Größe. Die geographische M. ist der 5400. Theil des Aequators od. der 15. eines Aequatorgrades = 22848 französ. Fuß, der die deutsche ziemlich gleich ist. Sonst ist die geographische M. = 9/10 dän. M., 52/72 schwed. M., 11/6 span. M., 11/3 niederländ. M., 12/3 französ. M., 42/3 engl. M., 4 Seemeilen.


Meiler, die regelmäßig aufeinander gelegten mit einem Mantel von Erde und Kohle bedeckten Scheiter, die durch Glühfeuer verkohlt werden sollen. – M., in Kärnthen Gewicht von 10 Ctr.


Meinau, besser Mainau, kleine aber herrlich gelegene Insel im Bodensee (s. d.) (Ueberlingersee), mit dem Festlande durch eine hölzerne Brücke verbunden, terrassenförmig mit Wein, Obst, Gärten

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[142/0143] lebt in Kleien, Mehl, u. wird häufig als Vogelnahrung gezogen. Mehlthau, weißer Rost, schimmelartiger Ueberzug von Pflanzen, rührt von dem Parasitpilze Erysibe communis her. Mehmendar, der Sprecher, das Haupt einer pers. Gesandtschaft. Mehren, in der alten Sprache soviel als theilen, daher abgemehrte Kinder, soviel als abgefundene Kinder. Méhul (Mehül), Etienne Henri, franz. Componist, geb. 1763 zu Givet in den Ardennen, wurde 1795 Professor der Musik am Nationalinstitut, später am Conservatorium; st. 1817. Von seinen Opern hat sich nur „Joseph en Egypte“ bis jetzt erhalten, die auch in Deutschland viel Glück machte. Componirte auch einzelne Volksgesänge, darunter namentlich der „Chant du départ“, „Chant de victoire“ u. „Chant du retour“. Meibomius, eigentlich Meybaum, Name einer berühmten deutschen Gelehrtenfamilie. M., Joh. Heinr. der ältere, geb. 1555 zu Lemgo in Westfalen, seit 1584 Professor der Geschichte zu Helmstädt, gest. 1625, gab Chroniken heraus, namentlich sächsische. – M., Joh. Heinr. der jüngere, geb. 1590 zu Helmstädt, Leibarzt des Bischofs von Bremen, dann des von Lübeck, gest. 1655, lieferte außer medicinischen Schriften eine Lebensbeschreibung des Mäcenas. – M., Heinrich, geb. 1638 zu Lübeck, lehrte seit 1664 Medicin, seit 1678 Geschichte und Beredsamkeit zu Helmstädt, gest. 1700, besang das Haus Braunschweig-Lüneburg in vielen lat. Gelegenheitsgedichten, verewigte sich in der Medicin durch die außerordentlich genaue Beschreibung der Schleimdrüsen des Auges, die nach ihm M.sche Drüsen heißen, lieferte außer medicinischen Abhandlungen philologische Arbeiten, eine Sammlung deutscher Geschichtschreiber in 3 Bdn., historische Werke. – M., Marcus, ein ebenso gelehrter als unverträglicher Philolog, geb. 1630 zu Tönningen im Holsteinischen, anfangs am Hofe der gelehrten Königin Christine von Schweden, wegen unclassischen Benehmens entfernt, Professor zu Soroe, Bibliothekar in Kopenhagen, Zollamtspräsident zu Helsingör, Gymnasiumsprofessor zu Amsterdam, aber bald verabschiedet, wanderte dann im Elend herum, schlug dennoch einen Ruf nach Leyden als Professor des Hebräischen aus, st. 1711 zu Amsterdam. Die Musik der Alten war sein gelehrtes Steckenpferd; er gab die „Antiquae musicae auctores VII“ griech. und latein., dann auch den Vitruv, Diogenes Laertius u. s. f. heraus. – M., Brandanus, geb. 1678, gest. 1740, lehrte in seiner Vaterstadt Helmstädt Medicin, hinterließ sehr viele medicinische Dissertationen. Meidan, s. Maidan. Meier, Moritz Herm. Eduard, Philolog u. Archäolog, geb. 1796 zu Glogau, seit 1825 Professor zu Halle; gute Schriften über das griech. Alterthum. Meierotto, Joh. Heinr. Ludw., geb. 1742 zu Stargard, gest. 1800 als Oberschulrath u. Professor zu Berlin. Schulschriften und eine latein. Grammatik. Meil, Joh. Wilh., Zeichner u. Kupferstecher, geb. 1733 zu Altenburg, wo sein Vater Hofbildhauer war: erfand eine eigene Manier des Radirens. Vortreffliche Blätter zu Engels „Mimik“, zu „Sebaldus Nothanker“ u. zu „Gellerts Fabeln“. Später Vicedirector der Akademie der Künste zu Berlin, st. er daselbst 1805. Meile, Längemaß für weitere Entfernungen, von dem röm. mille (1000 Schritte à 5'), ist in den verschiedenen Ländern von verschiedener Größe. Die geographische M. ist der 5400. Theil des Aequators od. der 15. eines Aequatorgrades = 22848 französ. Fuß, der die deutsche ziemlich gleich ist. Sonst ist die geographische M. = 9/10 dän. M., 52/72 schwed. M., 11/6 span. M., 11/3 niederländ. M., 12/3 französ. M., 42/3 engl. M., 4 Seemeilen. Meiler, die regelmäßig aufeinander gelegten mit einem Mantel von Erde und Kohle bedeckten Scheiter, die durch Glühfeuer verkohlt werden sollen. – M., in Kärnthen Gewicht von 10 Ctr. Meinau, besser Mainau, kleine aber herrlich gelegene Insel im Bodensee (s. d.) (Ueberlingersee), mit dem Festlande durch eine hölzerne Brücke verbunden, terrassenförmig mit Wein, Obst, Gärten

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/143>, abgerufen am 19.05.2024.