Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.Dichtungen, welche aus dem eigenthümlichen Geistesleben eines Volkes hervorgegangen sind, findet sich nur bei den Griechen, Spaniern u. Engländern; sodann Theater, welche nur nationale d. h. einheimische Stücke aufführen. Nationalvermögen, Nationalreichthum, die Summe alles dessen, was ein Volk an materiellen u. geistigen Gütern u. Kräften besitzt, sofern dieselben thätig und productiv sind, also: Geld, Grundeigenthum, alle zur Industrie jeder Art gebrauchten Werkzeuge, physische Arbeitskraft, geistige Thätigkeit, welche die Wohlfahrt des Einzelnen u. der Gesammtheit fördert. Nationalversammlung (assemblee nationale), in Frankreich Name der Reichsstände vom 17. Juni 1789 bis 30. Sept. 1791, nannte sich nach der von ihr beschlossenen Verfassung la Constituante; die 2., vom 1. Octbr. 1791 bis 20. Septbr. 1792 nannte sich la Legislative die Gesetzgebende. Dasselbe wiederholte sich 4. Mai 1848 bis 26. Mai 1849; vom 28. Mai 1849 bis 2. Dez. 1851. Deutschland hatte 1848-49 seine N. in Frankfurt, Preußen in Berlin. Nationen, die sog. 6, s. Irokesen. Nativ, lat.-deutsch, geboren, angeboren; N. ität, Geburt, Geburtsstunde; Stand der Gestirne zur Geburtszeit. s. Horoskop. Natolien, s. Anatolien. Natrium, Natronmetall, Natronium, Sodium, silberweißes, stark glänzendes Metall von 0,93 spec. Gew.; es kommt in der Natur an Sauerstoff u. Säuren, und hauptsächlich an Chlor (als Chlor-N., Kochsalz) gebunden vor. Davy stellte es zuerst 1807 aus kohlensaurem Natron und Kohle durch Glühen des Gemisches in einem Flintenlauf dar. Das N. dient nur zu wissenschaftlichen Untersuchungen. Auf Wasser geworfen zeigt es seine große Verwandtschaft zum Sauerstoff, indem es dasselbe zerlegt, unter Anziehung des Sauerstoffs meistens mit leuchtender Flamme darauf verbrennt und so N. oxyd bildet. Natron, kohlensaures Natriumoxyd, Natrum, Alkali minerale, mineralisches Laugensalz, Soda. Das N. ist schon den Alten bekannt gewesen und wurde von Plinius unter dem Namen Nitrum als ein in Aegypten in der Gegend von Naukratis und Memphis auf der Oberfläche des Bodens hervorwitterndes Salz beschrieben. Es findet sich außer in Aegypten auch in den N. seen in Ostindien und Ungarn, wo es ebenfalls auch aus der Erde hervorwittert. Auch wird es in Spanien, Italien, Frankreich und Rußland aus der Asche der an den Meeresgestaden vorkommenden Pflanzen der Geschlechter: Salsola, Salicornia, Soda, Atriplex u. s. w. gewonnen. Größtentheils wird jetzt die im Handel vorkommende Soda aus Glaubersalz (schwefelsaurem N.) bereitet, indem man ein Gemenge von 9 Theilen wasserfreiem Glaubersalz mit 9 Theilen Kreide oder 7 Theilen gebranntem Kalk u. 5 Theilen Kohle glüht, dann die dabei erhaltene Masse zerstoßen auslaugt und die Lauge wieder zur Trockene oder bis zur Krystallisation abdampft. Das N. wird häufig zur Seifebereitung, zum Waschen und zu chemischen und pharmaceutischen Präparaten verwendet. Natter, Joh. Lorenz, einer der ausgezeichnetsten Steinschneider des vorigen Jahrh., geb. 1705 zu Biberach, zuerst Juwelier, übte sich auf seinen Reisen im Nach schneiden alter Gemmen, die er bald täuschend ähnlich nachzubilden verstand, trieb aber sodann seine Kunst selbständig in Italien, England, Holland, Dänemark, Schweden, wo er überall an den Höfen reich lohnende Beschäftigung fand; zuletzt in Petersburg, wo er 1763 st. Er schnitt hauptsächlich Bildnisse; sein Meisterwerk ist eine Britannia auf einer Gemme mit 5 Lagen. Er schrieb auch über die alte Steinschneidekunst, verglichen mit der neuern. Nattern (Coluber), zahlreiche Gattung der Schlangen, an der unteren Fläche des Schwanzes mit getheilten, paarigen Schildern, im Oberkiefer 2 Reihen Zähne, aber keine Giftzähne, daher unschädlich. Die meisten sind klein, gewöhnlich schön gezeichnet u. oft von glänzender Färbung; lieben besonders feuchte Orte u. nähren sich von Thieren. Die gemeinste europ. ist die Ringel-N., gemeine N., Hausunke (C. Natrix), mit graublauer Grundfarbe und schwarzen Dichtungen, welche aus dem eigenthümlichen Geistesleben eines Volkes hervorgegangen sind, findet sich nur bei den Griechen, Spaniern u. Engländern; sodann Theater, welche nur nationale d. h. einheimische Stücke aufführen. Nationalvermögen, Nationalreichthum, die Summe alles dessen, was ein Volk an materiellen u. geistigen Gütern u. Kräften besitzt, sofern dieselben thätig und productiv sind, also: Geld, Grundeigenthum, alle zur Industrie jeder Art gebrauchten Werkzeuge, physische Arbeitskraft, geistige Thätigkeit, welche die Wohlfahrt des Einzelnen u. der Gesammtheit fördert. Nationalversammlung (assemblée nationale), in Frankreich Name der Reichsstände vom 17. Juni 1789 bis 30. Sept. 1791, nannte sich nach der von ihr beschlossenen Verfassung la Constituante; die 2., vom 1. Octbr. 1791 bis 20. Septbr. 1792 nannte sich la Législative die Gesetzgebende. Dasselbe wiederholte sich 4. Mai 1848 bis 26. Mai 1849; vom 28. Mai 1849 bis 2. Dez. 1851. Deutschland hatte 1848–49 seine N. in Frankfurt, Preußen in Berlin. Nationen, die sog. 6, s. Irokesen. Nativ, lat.-deutsch, geboren, angeboren; N. ität, Geburt, Geburtsstunde; Stand der Gestirne zur Geburtszeit. s. Horoskop. Natolien, s. Anatolien. Natrium, Natronmetall, Natronium, Sodium, silberweißes, stark glänzendes Metall von 0,93 spec. Gew.; es kommt in der Natur an Sauerstoff u. Säuren, und hauptsächlich an Chlor (als Chlor-N., Kochsalz) gebunden vor. Davy stellte es zuerst 1807 aus kohlensaurem Natron und Kohle durch Glühen des Gemisches in einem Flintenlauf dar. Das N. dient nur zu wissenschaftlichen Untersuchungen. Auf Wasser geworfen zeigt es seine große Verwandtschaft zum Sauerstoff, indem es dasselbe zerlegt, unter Anziehung des Sauerstoffs meistens mit leuchtender Flamme darauf verbrennt und so N. oxyd bildet. Natron, kohlensaures Natriumoxyd, Natrum, Alkali minerale, mineralisches Laugensalz, Soda. Das N. ist schon den Alten bekannt gewesen und wurde von Plinius unter dem Namen Nitrum als ein in Aegypten in der Gegend von Naukratis und Memphis auf der Oberfläche des Bodens hervorwitterndes Salz beschrieben. Es findet sich außer in Aegypten auch in den N. seen in Ostindien und Ungarn, wo es ebenfalls auch aus der Erde hervorwittert. Auch wird es in Spanien, Italien, Frankreich und Rußland aus der Asche der an den Meeresgestaden vorkommenden Pflanzen der Geschlechter: Salsola, Salicornia, Soda, Atriplex u. s. w. gewonnen. Größtentheils wird jetzt die im Handel vorkommende Soda aus Glaubersalz (schwefelsaurem N.) bereitet, indem man ein Gemenge von 9 Theilen wasserfreiem Glaubersalz mit 9 Theilen Kreide oder 7 Theilen gebranntem Kalk u. 5 Theilen Kohle glüht, dann die dabei erhaltene Masse zerstoßen auslaugt und die Lauge wieder zur Trockene oder bis zur Krystallisation abdampft. Das N. wird häufig zur Seifebereitung, zum Waschen und zu chemischen und pharmaceutischen Präparaten verwendet. Natter, Joh. Lorenz, einer der ausgezeichnetsten Steinschneider des vorigen Jahrh., geb. 1705 zu Biberach, zuerst Juwelier, übte sich auf seinen Reisen im Nach schneiden alter Gemmen, die er bald täuschend ähnlich nachzubilden verstand, trieb aber sodann seine Kunst selbständig in Italien, England, Holland, Dänemark, Schweden, wo er überall an den Höfen reich lohnende Beschäftigung fand; zuletzt in Petersburg, wo er 1763 st. Er schnitt hauptsächlich Bildnisse; sein Meisterwerk ist eine Britannia auf einer Gemme mit 5 Lagen. Er schrieb auch über die alte Steinschneidekunst, verglichen mit der neuern. Nattern (Coluber), zahlreiche Gattung der Schlangen, an der unteren Fläche des Schwanzes mit getheilten, paarigen Schildern, im Oberkiefer 2 Reihen Zähne, aber keine Giftzähne, daher unschädlich. Die meisten sind klein, gewöhnlich schön gezeichnet u. oft von glänzender Färbung; lieben besonders feuchte Orte u. nähren sich von Thieren. Die gemeinste europ. ist die Ringel-N., gemeine N., Hausunke (C. Natrix), mit graublauer Grundfarbe und schwarzen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0301" n="300"/> Dichtungen, welche aus dem eigenthümlichen Geistesleben eines Volkes hervorgegangen sind, findet sich nur bei den Griechen, Spaniern u. 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Dichtungen, welche aus dem eigenthümlichen Geistesleben eines Volkes hervorgegangen sind, findet sich nur bei den Griechen, Spaniern u. Engländern; sodann Theater, welche nur nationale d. h. einheimische Stücke aufführen.
Nationalvermögen, Nationalreichthum, die Summe alles dessen, was ein Volk an materiellen u. geistigen Gütern u. Kräften besitzt, sofern dieselben thätig und productiv sind, also: Geld, Grundeigenthum, alle zur Industrie jeder Art gebrauchten Werkzeuge, physische Arbeitskraft, geistige Thätigkeit, welche die Wohlfahrt des Einzelnen u. der Gesammtheit fördert.
Nationalversammlung (assemblée nationale), in Frankreich Name der Reichsstände vom 17. Juni 1789 bis 30. Sept. 1791, nannte sich nach der von ihr beschlossenen Verfassung la Constituante; die 2., vom 1. Octbr. 1791 bis 20. Septbr. 1792 nannte sich la Législative die Gesetzgebende. Dasselbe wiederholte sich 4. Mai 1848 bis 26. Mai 1849; vom 28. Mai 1849 bis 2. Dez. 1851. Deutschland hatte 1848–49 seine N. in Frankfurt, Preußen in Berlin.
Nationen, die sog. 6, s. Irokesen.
Nativ, lat.-deutsch, geboren, angeboren; N. ität, Geburt, Geburtsstunde; Stand der Gestirne zur Geburtszeit. s. Horoskop.
Natolien, s. Anatolien.
Natrium, Natronmetall, Natronium, Sodium, silberweißes, stark glänzendes Metall von 0,93 spec. Gew.; es kommt in der Natur an Sauerstoff u. Säuren, und hauptsächlich an Chlor (als Chlor-N., Kochsalz) gebunden vor. Davy stellte es zuerst 1807 aus kohlensaurem Natron und Kohle durch Glühen des Gemisches in einem Flintenlauf dar. Das N. dient nur zu wissenschaftlichen Untersuchungen. Auf Wasser geworfen zeigt es seine große Verwandtschaft zum Sauerstoff, indem es dasselbe zerlegt, unter Anziehung des Sauerstoffs meistens mit leuchtender Flamme darauf verbrennt und so N. oxyd bildet.
Natron, kohlensaures Natriumoxyd, Natrum, Alkali minerale, mineralisches Laugensalz, Soda. Das N. ist schon den Alten bekannt gewesen und wurde von Plinius unter dem Namen Nitrum als ein in Aegypten in der Gegend von Naukratis und Memphis auf der Oberfläche des Bodens hervorwitterndes Salz beschrieben. Es findet sich außer in Aegypten auch in den N. seen in Ostindien und Ungarn, wo es ebenfalls auch aus der Erde hervorwittert. Auch wird es in Spanien, Italien, Frankreich und Rußland aus der Asche der an den Meeresgestaden vorkommenden Pflanzen der Geschlechter: Salsola, Salicornia, Soda, Atriplex u. s. w. gewonnen. Größtentheils wird jetzt die im Handel vorkommende Soda aus Glaubersalz (schwefelsaurem N.) bereitet, indem man ein Gemenge von 9 Theilen wasserfreiem Glaubersalz mit 9 Theilen Kreide oder 7 Theilen gebranntem Kalk u. 5 Theilen Kohle glüht, dann die dabei erhaltene Masse zerstoßen auslaugt und die Lauge wieder zur Trockene oder bis zur Krystallisation abdampft. Das N. wird häufig zur Seifebereitung, zum Waschen und zu chemischen und pharmaceutischen Präparaten verwendet.
Natter, Joh. Lorenz, einer der ausgezeichnetsten Steinschneider des vorigen Jahrh., geb. 1705 zu Biberach, zuerst Juwelier, übte sich auf seinen Reisen im Nach schneiden alter Gemmen, die er bald täuschend ähnlich nachzubilden verstand, trieb aber sodann seine Kunst selbständig in Italien, England, Holland, Dänemark, Schweden, wo er überall an den Höfen reich lohnende Beschäftigung fand; zuletzt in Petersburg, wo er 1763 st. Er schnitt hauptsächlich Bildnisse; sein Meisterwerk ist eine Britannia auf einer Gemme mit 5 Lagen. Er schrieb auch über die alte Steinschneidekunst, verglichen mit der neuern.
Nattern (Coluber), zahlreiche Gattung der Schlangen, an der unteren Fläche des Schwanzes mit getheilten, paarigen Schildern, im Oberkiefer 2 Reihen Zähne, aber keine Giftzähne, daher unschädlich. Die meisten sind klein, gewöhnlich schön gezeichnet u. oft von glänzender Färbung; lieben besonders feuchte Orte u. nähren sich von Thieren. Die gemeinste europ. ist die Ringel-N., gemeine N., Hausunke (C. Natrix), mit graublauer Grundfarbe und schwarzen
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