Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

Nebulosität, Umwölkung, finsteres Wesen.


Necatio, lat., Tödtung; n. hypercinetica, Tödtung durch Ueberreizung; n. privativa, durch Entziehung der Lebensbedürfnisse.


Necessaire (nesessähr), frz. Besteck, Etui, Strickbeutel.


Necessarianismus, lat.-dtsch., Nothwendigkeitstheorie, was Determinismus und Fatalismus (s. Determinismus, Fatum). - Necessaire, nothwendig; necessaria, das unumgänglich Nothwendige; necessitas, Nothwendigkeit, Noth. Nothstand. Sprichwörter: necessitas non habet legem = Noth kennt kein Gebot; in necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas = in allem Nothwendigen Einigkeit, in zweifelhaften Dingen Freiheit; in Allem Liebe.


Neckar (den späteren Römern als Nicer bekannt), rechter Nebenfluß des Rheins, entspringt 2150' über dem Meere auf einer Hochfläche bei dem württemb. Dorfe Schwenningen, wird bei Kannstadt schiffbar, von Heilbronn an für Dampfschiffe, mündet bei Mannheim, nachdem er die Enz, Vils, Rems, Jaxt u. Kocher als die bedeutendsten Nebenflüsse aufgenommen. Der Verkehr auf ihm ist durch badische Auflagen sehr erschwert. - N. kreis, in Württemberg, hat auf 601/2 #M. 501000 E. - N. weine, die im N.thale u. den Seitenthälern wachsenden Weine, wohlschmeckend, aber etwas schwer; aus den besten Sorten werden zu Heilbronn u. Eßlingen Schaumweine (Champagner) bereitet, welche man sehr weit versendet.


Necker, Jacques, geb. 1732 zu Genf, durch seinen Vater, einen Professor, aus Brandenburg stammend, erwarb sich als Compagnon des Bankierhauses Thelusson ein großes Vermögen, dadurch, sowie durch einige nationalöconomische Schriften und sein einfaches Wesen Achtung, wurde 1777 Generaldirector der franz. Finanzen u. stellte den Staatskredit wieder her, indem er die schlechte Wirthschaft mit dem Staatseinkommen verbesserte; 1781 wurde er entlassen, namentlich weil er die Privilegirten besteuern wollte und einen Rechenschaftsbericht über seine Finanzverwaltung veröffentlichte. Sein Nachfolger de Calonne mißbrauchte den durch N. geschaffenen Staatskredit um die Finanzen vollends zu ruiniren, daher wurde N. 1788 in der Noth abermals gerufen. Er wußte kein anderes Mittel als Besteuerung der Privilegirten durch Generalstände, erwirkte deren Berufung, zeigte sich aber zur Leitung derselben gänzlich unfähig u. wurde den 11. Juli entlassen, als sich der König zu einer Reaction gegen das Vorgehen des 3. Standes, der sich zur Nationalversammlung erklärt hatte, entschloß. In Folge der Unruhen vom 11. bis 14. Juli wieder berufen, konnte N. mit der Nationalversammlung, die bereits von der Revolution vorwärts getrieben wurde, nicht lange in Uebereinstimmung bleiben und zog sich im Sept. 1790 nach Coppet bei Genf zurück, wo er 1804 st. Seine Frau Susanne, eine Predigerstochter, gest. 1794, war Schriftstellerin, seine Tochter die bekannte Madame Stael.


Nedsched, Nedschid, s. Arabien.


Neefs, Pieter, der Aeltere, holländ. Maler, geb. 1560 zu Antwerpen, gest. 1651, malte hauptsächlich Architekturstücke, besonders das Innere von Kirchen, mit schöner Beleuchtung u. meisterhaftem Helldunkel. Sein Sohn Pieter N., der Jüngere, malte im gleichen Genre, stand aber seinem Vater nach.


Neer, holländ., ein Flußwirbel.


Neer, Aart van der, holländ. Landschaftsmaler, geb. zu Amsterdam 1613, ausgezeichnet durch naturtreue Darstellung, besonders von Mondschein- u. Winterlandschaften; st. 1683. - N., Eglon Hendrik van der, Sohn des Vorigen, geb. 1643 zu Amsterdam, malte hauptsächlich histor. Bilder und Landschaften, kam zuletzt an den kurpfälzischen Hof zu Düsseldorf, wo er 1703 st.


Neerwinden, belg. Dorf in der Provinz Lüttich; Sieg der Franzosen 29. Juli 1693, der Oesterreicher 18. März 1793.


Nees von Esenbeck, Christian Gottfried, sehr verdienter Botaniker, geb. 1776 auf dem Reichenberg im Odenwald, ward 1818 Professor der Botanik zu Erlangen, zugleich Präsident der Leopoldinischen Akademie der Naturforscher,

Nebulosität, Umwölkung, finsteres Wesen.


Necatio, lat., Tödtung; n. hypercinetica, Tödtung durch Ueberreizung; n. privativa, durch Entziehung der Lebensbedürfnisse.


Nécessaire (nesessähr), frz. Besteck, Etui, Strickbeutel.


Necessarianismus, lat.-dtsch., Nothwendigkeitstheorie, was Determinismus und Fatalismus (s. Determinismus, Fatum). – Nécessaire, nothwendig; necessaria, das unumgänglich Nothwendige; necessitas, Nothwendigkeit, Noth. Nothstand. Sprichwörter: necessitas non habet legem = Noth kennt kein Gebot; in necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas = in allem Nothwendigen Einigkeit, in zweifelhaften Dingen Freiheit; in Allem Liebe.


Neckar (den späteren Römern als Nicer bekannt), rechter Nebenfluß des Rheins, entspringt 2150' über dem Meere auf einer Hochfläche bei dem württemb. Dorfe Schwenningen, wird bei Kannstadt schiffbar, von Heilbronn an für Dampfschiffe, mündet bei Mannheim, nachdem er die Enz, Vils, Rems, Jaxt u. Kocher als die bedeutendsten Nebenflüsse aufgenommen. Der Verkehr auf ihm ist durch badische Auflagen sehr erschwert. – N. kreis, in Württemberg, hat auf 601/2 □M. 501000 E. – N. weine, die im N.thale u. den Seitenthälern wachsenden Weine, wohlschmeckend, aber etwas schwer; aus den besten Sorten werden zu Heilbronn u. Eßlingen Schaumweine (Champagner) bereitet, welche man sehr weit versendet.


Necker, Jacques, geb. 1732 zu Genf, durch seinen Vater, einen Professor, aus Brandenburg stammend, erwarb sich als Compagnon des Bankierhauses Thélusson ein großes Vermögen, dadurch, sowie durch einige nationalöconomische Schriften und sein einfaches Wesen Achtung, wurde 1777 Generaldirector der franz. Finanzen u. stellte den Staatskredit wieder her, indem er die schlechte Wirthschaft mit dem Staatseinkommen verbesserte; 1781 wurde er entlassen, namentlich weil er die Privilegirten besteuern wollte und einen Rechenschaftsbericht über seine Finanzverwaltung veröffentlichte. Sein Nachfolger de Calonne mißbrauchte den durch N. geschaffenen Staatskredit um die Finanzen vollends zu ruiniren, daher wurde N. 1788 in der Noth abermals gerufen. Er wußte kein anderes Mittel als Besteuerung der Privilegirten durch Generalstände, erwirkte deren Berufung, zeigte sich aber zur Leitung derselben gänzlich unfähig u. wurde den 11. Juli entlassen, als sich der König zu einer Reaction gegen das Vorgehen des 3. Standes, der sich zur Nationalversammlung erklärt hatte, entschloß. In Folge der Unruhen vom 11. bis 14. Juli wieder berufen, konnte N. mit der Nationalversammlung, die bereits von der Revolution vorwärts getrieben wurde, nicht lange in Uebereinstimmung bleiben und zog sich im Sept. 1790 nach Coppet bei Genf zurück, wo er 1804 st. Seine Frau Susanne, eine Predigerstochter, gest. 1794, war Schriftstellerin, seine Tochter die bekannte Madame Staël.


Nedsched, Nedschid, s. Arabien.


Neefs, Pieter, der Aeltere, holländ. Maler, geb. 1560 zu Antwerpen, gest. 1651, malte hauptsächlich Architekturstücke, besonders das Innere von Kirchen, mit schöner Beleuchtung u. meisterhaftem Helldunkel. Sein Sohn Pieter N., der Jüngere, malte im gleichen Genre, stand aber seinem Vater nach.


Neer, holländ., ein Flußwirbel.


Neer, Aart van der, holländ. Landschaftsmaler, geb. zu Amsterdam 1613, ausgezeichnet durch naturtreue Darstellung, besonders von Mondschein- u. Winterlandschaften; st. 1683. – N., Eglon Hendrik van der, Sohn des Vorigen, geb. 1643 zu Amsterdam, malte hauptsächlich histor. Bilder und Landschaften, kam zuletzt an den kurpfälzischen Hof zu Düsseldorf, wo er 1703 st.


Neerwinden, belg. Dorf in der Provinz Lüttich; Sieg der Franzosen 29. Juli 1693, der Oesterreicher 18. März 1793.


Nees von Esenbeck, Christian Gottfried, sehr verdienter Botaniker, geb. 1776 auf dem Reichenberg im Odenwald, ward 1818 Professor der Botanik zu Erlangen, zugleich Präsident der Leopoldinischen Akademie der Naturforscher,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0310" n="309"/><hi rendition="#g">Nebulosität</hi>, Umwölkung, finsteres Wesen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Necatio</hi>, lat., Tödtung; <hi rendition="#i">n. <hi rendition="#g">hypercinetica</hi></hi>, Tödtung durch Ueberreizung; <hi rendition="#i">n. <hi rendition="#g">privativa</hi></hi>, durch Entziehung der Lebensbedürfnisse.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Nécessaire</hi> (nesessähr), frz. Besteck, Etui, Strickbeutel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Necessarianismus</hi>, lat.-dtsch., Nothwendigkeitstheorie, was Determinismus und Fatalismus (s. Determinismus, Fatum). &#x2013; <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Nécessaire</hi></hi>, nothwendig; <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">necessaria</hi></hi>, das unumgänglich Nothwendige; <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">necessitas</hi></hi>, Nothwendigkeit, Noth. Nothstand. Sprichwörter: <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">necessitas non habet legem</hi> =</hi> Noth kennt kein Gebot; <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">in necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas</hi> =</hi> in allem Nothwendigen Einigkeit, in zweifelhaften Dingen Freiheit; in Allem Liebe.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Neckar</hi> (den späteren Römern als <hi rendition="#i">Nicer</hi> bekannt), rechter Nebenfluß des Rheins, entspringt 2150' über dem Meere auf einer Hochfläche bei dem württemb. Dorfe Schwenningen, wird bei Kannstadt schiffbar, von Heilbronn an für Dampfschiffe, mündet bei Mannheim, nachdem er die Enz, Vils, Rems, Jaxt u. Kocher als die bedeutendsten Nebenflüsse aufgenommen. Der Verkehr auf ihm ist durch badische Auflagen sehr erschwert. &#x2013; N. <hi rendition="#g">kreis</hi>, in Württemberg, hat auf 60<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> &#x25A1;M. 501000 E. &#x2013; N. <hi rendition="#g">weine</hi>, die im N.thale u. den Seitenthälern wachsenden Weine, wohlschmeckend, aber etwas schwer; aus den besten Sorten werden zu Heilbronn u. Eßlingen Schaumweine (Champagner) bereitet, welche man sehr weit versendet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Necker</hi>, Jacques, geb. 1732 zu Genf, durch seinen Vater, einen Professor, aus Brandenburg stammend, erwarb sich als Compagnon des Bankierhauses Thélusson ein großes Vermögen, dadurch, sowie durch einige nationalöconomische Schriften und sein einfaches Wesen Achtung, wurde 1777 Generaldirector der franz. Finanzen u. stellte den Staatskredit wieder her, indem er die schlechte Wirthschaft mit dem Staatseinkommen verbesserte; 1781 wurde er entlassen, namentlich weil er die Privilegirten besteuern wollte und einen Rechenschaftsbericht über seine Finanzverwaltung veröffentlichte. Sein Nachfolger de Calonne mißbrauchte den durch N. geschaffenen Staatskredit um die Finanzen vollends zu ruiniren, daher wurde N. 1788 in der Noth abermals gerufen. Er wußte kein anderes Mittel als Besteuerung der Privilegirten durch Generalstände, erwirkte deren Berufung, zeigte sich aber zur Leitung derselben gänzlich unfähig u. wurde den 11. Juli entlassen, als sich der König zu einer Reaction gegen das Vorgehen des 3. Standes, der sich zur Nationalversammlung erklärt hatte, entschloß. In Folge der Unruhen vom 11. bis 14. Juli wieder berufen, konnte N. mit der Nationalversammlung, die bereits von der Revolution vorwärts getrieben wurde, nicht lange in Uebereinstimmung bleiben und zog sich im Sept. 1790 nach Coppet bei Genf zurück, wo er 1804 st. Seine Frau Susanne, eine Predigerstochter, gest. 1794, war Schriftstellerin, seine Tochter die bekannte Madame Staël.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Nedsched</hi>, Nedschid, s. Arabien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Neefs</hi>, Pieter, der Aeltere, holländ. Maler, geb. 1560 zu Antwerpen, gest. 1651, malte hauptsächlich Architekturstücke, besonders das Innere von Kirchen, mit schöner Beleuchtung u. meisterhaftem Helldunkel. Sein Sohn <hi rendition="#g">Pieter</hi> N., der Jüngere, malte im gleichen Genre, stand aber seinem Vater nach.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Neer</hi>, holländ., ein Flußwirbel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Neer</hi>, Aart van der, holländ. Landschaftsmaler, geb. zu Amsterdam 1613, ausgezeichnet durch naturtreue Darstellung, besonders von Mondschein- u. Winterlandschaften; st. 1683. &#x2013; N., <hi rendition="#g">Eglon Hendrik van der</hi>, Sohn des Vorigen, geb. 1643 zu Amsterdam, malte hauptsächlich histor. Bilder und Landschaften, kam zuletzt an den kurpfälzischen Hof zu Düsseldorf, wo er 1703 st.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Neerwinden</hi>, belg. Dorf in der Provinz Lüttich; Sieg der Franzosen 29. Juli 1693, der Oesterreicher 18. März 1793.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Nees von Esenbeck</hi>, Christian Gottfried, sehr verdienter Botaniker, geb. 1776 auf dem Reichenberg im Odenwald, ward 1818 Professor der Botanik zu Erlangen, zugleich Präsident der Leopoldinischen Akademie der Naturforscher,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[309/0310] Nebulosität, Umwölkung, finsteres Wesen. Necatio, lat., Tödtung; n. hypercinetica, Tödtung durch Ueberreizung; n. privativa, durch Entziehung der Lebensbedürfnisse. Nécessaire (nesessähr), frz. Besteck, Etui, Strickbeutel. Necessarianismus, lat.-dtsch., Nothwendigkeitstheorie, was Determinismus und Fatalismus (s. Determinismus, Fatum). – Nécessaire, nothwendig; necessaria, das unumgänglich Nothwendige; necessitas, Nothwendigkeit, Noth. Nothstand. Sprichwörter: necessitas non habet legem = Noth kennt kein Gebot; in necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas = in allem Nothwendigen Einigkeit, in zweifelhaften Dingen Freiheit; in Allem Liebe. Neckar (den späteren Römern als Nicer bekannt), rechter Nebenfluß des Rheins, entspringt 2150' über dem Meere auf einer Hochfläche bei dem württemb. Dorfe Schwenningen, wird bei Kannstadt schiffbar, von Heilbronn an für Dampfschiffe, mündet bei Mannheim, nachdem er die Enz, Vils, Rems, Jaxt u. Kocher als die bedeutendsten Nebenflüsse aufgenommen. Der Verkehr auf ihm ist durch badische Auflagen sehr erschwert. – N. kreis, in Württemberg, hat auf 601/2 □M. 501000 E. – N. weine, die im N.thale u. den Seitenthälern wachsenden Weine, wohlschmeckend, aber etwas schwer; aus den besten Sorten werden zu Heilbronn u. Eßlingen Schaumweine (Champagner) bereitet, welche man sehr weit versendet. Necker, Jacques, geb. 1732 zu Genf, durch seinen Vater, einen Professor, aus Brandenburg stammend, erwarb sich als Compagnon des Bankierhauses Thélusson ein großes Vermögen, dadurch, sowie durch einige nationalöconomische Schriften und sein einfaches Wesen Achtung, wurde 1777 Generaldirector der franz. Finanzen u. stellte den Staatskredit wieder her, indem er die schlechte Wirthschaft mit dem Staatseinkommen verbesserte; 1781 wurde er entlassen, namentlich weil er die Privilegirten besteuern wollte und einen Rechenschaftsbericht über seine Finanzverwaltung veröffentlichte. Sein Nachfolger de Calonne mißbrauchte den durch N. geschaffenen Staatskredit um die Finanzen vollends zu ruiniren, daher wurde N. 1788 in der Noth abermals gerufen. Er wußte kein anderes Mittel als Besteuerung der Privilegirten durch Generalstände, erwirkte deren Berufung, zeigte sich aber zur Leitung derselben gänzlich unfähig u. wurde den 11. Juli entlassen, als sich der König zu einer Reaction gegen das Vorgehen des 3. Standes, der sich zur Nationalversammlung erklärt hatte, entschloß. In Folge der Unruhen vom 11. bis 14. Juli wieder berufen, konnte N. mit der Nationalversammlung, die bereits von der Revolution vorwärts getrieben wurde, nicht lange in Uebereinstimmung bleiben und zog sich im Sept. 1790 nach Coppet bei Genf zurück, wo er 1804 st. Seine Frau Susanne, eine Predigerstochter, gest. 1794, war Schriftstellerin, seine Tochter die bekannte Madame Staël. Nedsched, Nedschid, s. Arabien. Neefs, Pieter, der Aeltere, holländ. Maler, geb. 1560 zu Antwerpen, gest. 1651, malte hauptsächlich Architekturstücke, besonders das Innere von Kirchen, mit schöner Beleuchtung u. meisterhaftem Helldunkel. Sein Sohn Pieter N., der Jüngere, malte im gleichen Genre, stand aber seinem Vater nach. Neer, holländ., ein Flußwirbel. Neer, Aart van der, holländ. Landschaftsmaler, geb. zu Amsterdam 1613, ausgezeichnet durch naturtreue Darstellung, besonders von Mondschein- u. Winterlandschaften; st. 1683. – N., Eglon Hendrik van der, Sohn des Vorigen, geb. 1643 zu Amsterdam, malte hauptsächlich histor. Bilder und Landschaften, kam zuletzt an den kurpfälzischen Hof zu Düsseldorf, wo er 1703 st. Neerwinden, belg. Dorf in der Provinz Lüttich; Sieg der Franzosen 29. Juli 1693, der Oesterreicher 18. März 1793. Nees von Esenbeck, Christian Gottfried, sehr verdienter Botaniker, geb. 1776 auf dem Reichenberg im Odenwald, ward 1818 Professor der Botanik zu Erlangen, zugleich Präsident der Leopoldinischen Akademie der Naturforscher,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/310
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/310>, abgerufen am 22.11.2024.