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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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für Aecker = 400. Wiesen = 600, Weinberge = 250 Quadrat Klafter.


Maalbrief, der schriftliche Vertrag zwischen dem Schiffsherrn und Schiffbauer wegen des Baus eines Schiffes.


Maanen, Cornelius Felix van, geb. 1769 im Haag. zuerst Republikaner, von 1806-9 Justizminister Louis Bonapartes, von 1815-30 Justizminister Wilhelms III., den Liberalen u. Belgiern verhaßt. trat nach der Brüsseler Revolution für den ersten Augenblick ab, war hierauf niederländ. Justizminister bis 1842, st. 1843.


Maas, frz. Meuse, Nebenfluß des Rheins, entspringt im französ. Depart. Obermarne, wird bei Sedan schiffbar, tritt in die Niederlande über, verbindet sich mit dem Mündungsarme des Rheins, mit der Wal, ergießt sich als Merwe oder Merwede in den Bisbosch u. in mehren Armen in die Nordsee, nach einem Laufe von 90 Meilen. Das Depart. Meuse im nordwestl. Frankreich ist 133 #M. groß und zählt in 4 Arrondissements 28 Cantons und in 588 Gemeinden 328000 E. Der Boden ist nur im südl. Theile fruchtbar; das Gebirge der Argonnen liefert Eisen, Marmor und Schiefer; die Industrie ist von Bedeutung, besonders in Eisen-, Wolle-, Baumwolle-, Leder- und Glaswaaren. Hauptstadt: Bar le Duc.


Maas, Gold- und Silbergewicht auf Sumatra - 3814/17 holländ. As.


Maaseyk, belg. Dorf in der Prov. Limburg mit 4500 E., großer bedeutender Fabrikthätigkeit.


Maaß, Joh. Gebh. Ehrenreich, fruchtbarer philosophischer Schriftsteller der kantischen Schule, geb. 1766 zu Krottorf im Halberstädtischen, gest. 1823 als Prof. der Philosophie zu Halle. Schrieb über die Aehnlichkeit der christlichen Sittenlehre mit der kant'schen, Ideen zu einer physiognomischen Anthropologie (durch Lavater angeregt), eine kritische Theorie der Offenbarung, gab einen Grundriß der Logik, des Naturrechts, eine reine Mathematik und Rhetorik u. s. w., zuletzt: Familiengemälde (Halle u. Leipzig 1813-14) heraus.


Maaßen, Karl Georg, geb. 1769 zu Cleve, gest. 1834 als preuß. Finanzminister, der bei der Gründung des Zollvereins thätig war.


Maat, auf den Schiffen soviel als Gehilfe.


Maatje, niederländ. Hohlmaß = 51/25 Par. Kubikzoll.


Maatschappj (-pei), holländ., die Handelsgesellschaft; Schiffsmannschaft.


Mab, bei Shakspeare die Königin der Feen, winzigklein, mit Wagen aus Nußschale, das Geschirre von Spinnweben und Mondschein.


Mabillon (Mabiljong), Jean. der grundgelehrte und in seinen historischen u. literarischen Forschungen unermüdliche Mauriner, wurde geb. 1632 zu Pierremont in der Diöcese Rheims, 1653 Benedictiner, 1660 Priester, 1664 in Paris Gehilfe des d'Achery bei Herausgabe von seinem Spicilegium, gab von 1667 an selbständige große Werke heraus, schlug eine Pension von 2000 Livres aus, die ihm Kolbert angeboten, machte aber im Auftrage des Königs gelehrte Reisen in Frankreich, Deutschland und Italien u. bereicherte die königl. Bibliothek mit mehr als 3000 seltenen Büchern und Handschriften. Eine Abhandlung über die Nützlichkeit und Nothwendigkeit wissenschaftlicher Beschäftigung der Klostergeistlichen verwickelte ihn in Streit mit dem rigorosen Abt von la Trappe, de Rance, doch vereinigten sich die Gegner bald; dagegen brachte eine Abhandlung über den Cult unbekannter Heiligen den M. schier in den Index u. erst die Umarbeitung der Schrift erwarb ihr 1705 die Empfehlung der Congregation des Index. Bereits 1701 war M. Mitglied der Akademie der Inschriften geworden, sein schwächlicher Leib unterlag 1707 zu Paris seinen Anstrengungen. Hauptwerke: Acta Sanctorum O. S. B., Par. 1668-1702, 9 Fol. (der 10. und letzte Bd. wurde vom Mauriner Francois le Texier geschrieben, blieb jedoch ungedruckt); Vetera Analecta, Par, 1675 bis 1685. 4 B., eine höchst werthvolle literär-historische Sammlung, in deren 4. Bd. die Ausbeute der Reise in Deutschland sich findet; De re diplomatica libri VI. Par. 1681 mit Supplem. 1704, eine Schrift, welche den M. zum Schöpfer der wissenschaftlichen Urkundenlehre macht;

für Aecker = 400. Wiesen = 600, Weinberge = 250 Quadrat Klafter.


Maalbrief, der schriftliche Vertrag zwischen dem Schiffsherrn und Schiffbauer wegen des Baus eines Schiffes.


Maanen, Cornelius Felix van, geb. 1769 im Haag. zuerst Republikaner, von 1806–9 Justizminister Louis Bonapartes, von 1815–30 Justizminister Wilhelms III., den Liberalen u. Belgiern verhaßt. trat nach der Brüsseler Revolution für den ersten Augenblick ab, war hierauf niederländ. Justizminister bis 1842, st. 1843.


Maas, frz. Meuse, Nebenfluß des Rheins, entspringt im französ. Depart. Obermarne, wird bei Sedan schiffbar, tritt in die Niederlande über, verbindet sich mit dem Mündungsarme des Rheins, mit der Wal, ergießt sich als Merwe oder Merwede in den Bisbosch u. in mehren Armen in die Nordsee, nach einem Laufe von 90 Meilen. Das Depart. Meuse im nordwestl. Frankreich ist 133 □M. groß und zählt in 4 Arrondissements 28 Cantons und in 588 Gemeinden 328000 E. Der Boden ist nur im südl. Theile fruchtbar; das Gebirge der Argonnen liefert Eisen, Marmor und Schiefer; die Industrie ist von Bedeutung, besonders in Eisen-, Wolle-, Baumwolle-, Leder- und Glaswaaren. Hauptstadt: Bar le Duc.


Maas, Gold- und Silbergewicht auf Sumatra – 3814/17 holländ. As.


Maaseyk, belg. Dorf in der Prov. Limburg mit 4500 E., großer bedeutender Fabrikthätigkeit.


Maaß, Joh. Gebh. Ehrenreich, fruchtbarer philosophischer Schriftsteller der kantischen Schule, geb. 1766 zu Krottorf im Halberstädtischen, gest. 1823 als Prof. der Philosophie zu Halle. Schrieb über die Aehnlichkeit der christlichen Sittenlehre mit der kantʼschen, Ideen zu einer physiognomischen Anthropologie (durch Lavater angeregt), eine kritische Theorie der Offenbarung, gab einen Grundriß der Logik, des Naturrechts, eine reine Mathematik und Rhetorik u. s. w., zuletzt: Familiengemälde (Halle u. Leipzig 1813–14) heraus.


Maaßen, Karl Georg, geb. 1769 zu Cleve, gest. 1834 als preuß. Finanzminister, der bei der Gründung des Zollvereins thätig war.


Maat, auf den Schiffen soviel als Gehilfe.


Maatje, niederländ. Hohlmaß = 51/25 Par. Kubikzoll.


Maatschappj (–pei), holländ., die Handelsgesellschaft; Schiffsmannschaft.


Mab, bei Shakspeare die Königin der Feen, winzigklein, mit Wagen aus Nußschale, das Geschirre von Spinnweben und Mondschein.


Mabillon (Mabiljong), Jean. der grundgelehrte und in seinen historischen u. literarischen Forschungen unermüdliche Mauriner, wurde geb. 1632 zu Pierremont in der Diöcese Rheims, 1653 Benedictiner, 1660 Priester, 1664 in Paris Gehilfe des dʼAchéry bei Herausgabe von seinem Spicilegium, gab von 1667 an selbständige große Werke heraus, schlug eine Pension von 2000 Livres aus, die ihm Kolbert angeboten, machte aber im Auftrage des Königs gelehrte Reisen in Frankreich, Deutschland und Italien u. bereicherte die königl. Bibliothek mit mehr als 3000 seltenen Büchern und Handschriften. Eine Abhandlung über die Nützlichkeit und Nothwendigkeit wissenschaftlicher Beschäftigung der Klostergeistlichen verwickelte ihn in Streit mit dem rigorosen Abt von la Trappe, de Rancé, doch vereinigten sich die Gegner bald; dagegen brachte eine Abhandlung über den Cult unbekannter Heiligen den M. schier in den Index u. erst die Umarbeitung der Schrift erwarb ihr 1705 die Empfehlung der Congregation des Index. Bereits 1701 war M. Mitglied der Akademie der Inschriften geworden, sein schwächlicher Leib unterlag 1707 zu Paris seinen Anstrengungen. Hauptwerke: Acta Sanctorum O. S. B., Par. 1668–1702, 9 Fol. (der 10. und letzte Bd. wurde vom Mauriner François le Texier geschrieben, blieb jedoch ungedruckt); Vetera Analecta, Par, 1675 bis 1685. 4 B., eine höchst werthvolle literär-historische Sammlung, in deren 4. Bd. die Ausbeute der Reise in Deutschland sich findet; De re diplomatica libri VI. Par. 1681 mit Supplem. 1704, eine Schrift, welche den M. zum Schöpfer der wissenschaftlichen Urkundenlehre macht;

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[54/0055] für Aecker = 400. Wiesen = 600, Weinberge = 250 Quadrat Klafter. Maalbrief, der schriftliche Vertrag zwischen dem Schiffsherrn und Schiffbauer wegen des Baus eines Schiffes. Maanen, Cornelius Felix van, geb. 1769 im Haag. zuerst Republikaner, von 1806–9 Justizminister Louis Bonapartes, von 1815–30 Justizminister Wilhelms III., den Liberalen u. Belgiern verhaßt. trat nach der Brüsseler Revolution für den ersten Augenblick ab, war hierauf niederländ. Justizminister bis 1842, st. 1843. Maas, frz. Meuse, Nebenfluß des Rheins, entspringt im französ. Depart. Obermarne, wird bei Sedan schiffbar, tritt in die Niederlande über, verbindet sich mit dem Mündungsarme des Rheins, mit der Wal, ergießt sich als Merwe oder Merwede in den Bisbosch u. in mehren Armen in die Nordsee, nach einem Laufe von 90 Meilen. Das Depart. Meuse im nordwestl. Frankreich ist 133 □M. groß und zählt in 4 Arrondissements 28 Cantons und in 588 Gemeinden 328000 E. Der Boden ist nur im südl. Theile fruchtbar; das Gebirge der Argonnen liefert Eisen, Marmor und Schiefer; die Industrie ist von Bedeutung, besonders in Eisen-, Wolle-, Baumwolle-, Leder- und Glaswaaren. Hauptstadt: Bar le Duc. Maas, Gold- und Silbergewicht auf Sumatra – 3814/17 holländ. As. Maaseyk, belg. Dorf in der Prov. Limburg mit 4500 E., großer bedeutender Fabrikthätigkeit. Maaß, Joh. Gebh. Ehrenreich, fruchtbarer philosophischer Schriftsteller der kantischen Schule, geb. 1766 zu Krottorf im Halberstädtischen, gest. 1823 als Prof. der Philosophie zu Halle. Schrieb über die Aehnlichkeit der christlichen Sittenlehre mit der kantʼschen, Ideen zu einer physiognomischen Anthropologie (durch Lavater angeregt), eine kritische Theorie der Offenbarung, gab einen Grundriß der Logik, des Naturrechts, eine reine Mathematik und Rhetorik u. s. w., zuletzt: Familiengemälde (Halle u. Leipzig 1813–14) heraus. Maaßen, Karl Georg, geb. 1769 zu Cleve, gest. 1834 als preuß. Finanzminister, der bei der Gründung des Zollvereins thätig war. Maat, auf den Schiffen soviel als Gehilfe. Maatje, niederländ. Hohlmaß = 51/25 Par. Kubikzoll. Maatschappj (–pei), holländ., die Handelsgesellschaft; Schiffsmannschaft. Mab, bei Shakspeare die Königin der Feen, winzigklein, mit Wagen aus Nußschale, das Geschirre von Spinnweben und Mondschein. Mabillon (Mabiljong), Jean. der grundgelehrte und in seinen historischen u. literarischen Forschungen unermüdliche Mauriner, wurde geb. 1632 zu Pierremont in der Diöcese Rheims, 1653 Benedictiner, 1660 Priester, 1664 in Paris Gehilfe des dʼAchéry bei Herausgabe von seinem Spicilegium, gab von 1667 an selbständige große Werke heraus, schlug eine Pension von 2000 Livres aus, die ihm Kolbert angeboten, machte aber im Auftrage des Königs gelehrte Reisen in Frankreich, Deutschland und Italien u. bereicherte die königl. Bibliothek mit mehr als 3000 seltenen Büchern und Handschriften. Eine Abhandlung über die Nützlichkeit und Nothwendigkeit wissenschaftlicher Beschäftigung der Klostergeistlichen verwickelte ihn in Streit mit dem rigorosen Abt von la Trappe, de Rancé, doch vereinigten sich die Gegner bald; dagegen brachte eine Abhandlung über den Cult unbekannter Heiligen den M. schier in den Index u. erst die Umarbeitung der Schrift erwarb ihr 1705 die Empfehlung der Congregation des Index. Bereits 1701 war M. Mitglied der Akademie der Inschriften geworden, sein schwächlicher Leib unterlag 1707 zu Paris seinen Anstrengungen. Hauptwerke: Acta Sanctorum O. S. B., Par. 1668–1702, 9 Fol. (der 10. und letzte Bd. wurde vom Mauriner François le Texier geschrieben, blieb jedoch ungedruckt); Vetera Analecta, Par, 1675 bis 1685. 4 B., eine höchst werthvolle literär-historische Sammlung, in deren 4. Bd. die Ausbeute der Reise in Deutschland sich findet; De re diplomatica libri VI. Par. 1681 mit Supplem. 1704, eine Schrift, welche den M. zum Schöpfer der wissenschaftlichen Urkundenlehre macht;

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/55>, abgerufen am 21.11.2024.