Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

erdiger M. mit verschiedenen Kupfererzen auf Lagern und Gängen vor; am ausgezeichnetsten oft in centnerschweren Stücken, in Sibirien im Ural. - Die dichten Abänderungen werden vielfältig zu Schmucksteinen, Dosen, Griffen u. s. w. verarbeitet. Die ganz großen Stücke werden zu Säulen und Vasen verwendet, wie man sie besonders schön zu Zarskoe Selo bei St. Petersburg, u. zu Brüssel im Palast des Prinzen von Oranien trifft. Die minder schönen und die kleinen Stücke werden mit andern Kupfererzen zur Darstellung des Kupfers verwendet.


Malachowski, poln. gräfl. Familie. Stanislaus, geb. 1736, 1788 Marschall des Reichstags, entschiedener Gegner der russ. Partei, der hauptsächlichste Urheber der Constitution von 1791, mußte 1792 flüchten, trat 1807 in das öffentliche Leben zurück u. st. 1809 als Präsident des Senats des Herzogthums Warschau. - M. Casimir, einer andern Familie angehörig, geb. 1765, focht 1794 mit Kosciusko und dann in allen Feldzügen, zu welchen Napoleon die Polen mißbrauchte. Von 1815-30 lebte er auf seinen Gütern, kämpfte dann als Brigadegeneral gegen die Russen, führte vom 22. Aug. bis 9. Sept. 1831 den Oberbefehl, wanderte nach Frankreich aus u. st. 1845 zu Chantilly. - M., Gustav, Großneffe des Stanislaus, geb. 1797, war 1831 poln. Minister des Auswärtigen, st. 1835 als Flüchtling in Frankreich.


Malacie, Malakia, griech., die Erweichung; die krankhafte Begierde nach dem Genusse von Dingen, die sonst nicht zur Nahrung dienen, oft sogar schädlich sind.


Mala fides, lat., schlechte Absicht in Rechtsgeschäften.


Malaga, Stadt im span. Königreich Granada, Bischofssitz, hat einen durch Forts geschützten Hafen, 94000 E., nicht unbedeutende Industrie, die Seide, Corduan, Seife etc. liefert. In der Umgegend wachsen treffliche Südfrüchte, Oliven und ein ausgezeichneter weißer und brauner Wein in 30 verschiedenen Sorten, von denen ein weißer, Pedro Ximenes, der berühmteste ist.


Malagma, griech., erweichendes Mittel.


Malagrida, Gabriel, Jesuite, geb. 1689 zu Menapio am Comersee, war lange Missionär in Brasilien, kam später nach Lissabon u. zog sich als Beichtvater der Königin Wittwe den Haß Pombals zu, der ihn als Theilnehmer der Verschwörung des Herzogs v. Aveyro gegen das Leben des Königs beschuldigte; er übergab ihn der Inquisition, die den alten, schwärmerischen Mann wegen erheuchelter Visionen u. falscher Prophezeihungen erdrosseln u. verbrennen ließ. Daß M. ein Opfer von Pombals Grausamkeit war, ist vollständig erwiesen.


Malakka, die schmale, südl. Halbinsel Hinterindiens, mit dem sie durch die Landenge Krah zusammenhängt, ist von Sumatra durch die M.straße getrennt, ungefähr 2800 #M. groß, im Innern fast ganz unbekannt, reich an allen tropischen Erzeugnissen, an Gold, Silber u. Diamanten, vorzüglich aber an Zinn. An der Küste wohnen Malayen in mehren kleinen Staaten, die theilweise von Siam abhängig sind, im Innern wilde Urstämme. Die Engländer besitzen die Stadt M. mit einem kleinen Gebiete, die 1509 eine portugies. Besitzung und der Hauptstapelplatz Hinterindiens war; 1614 wurde M. niederländisch: in dem franz. Revolutionskriege von den Engländern genommen, 1814 zurückgegeben, 1824 von der engl.-ostind. Compagnie gegen Bencoolen auf Sumatra eingetauscht.


Malakozoologie, griech., die Lehre von den Weichthieren.


Malar, lat.-deutsch, die Backen oder Wangen betreffend.


Malaria, Marsch- od. Sumpffieber, nennt man verschiedene, durch verdorbene Sumpfluft erzeugte Fieber, wie sie namentlich in manchen sumpfigen Gegenden Italiens (Maremmen, Pontinische Sümpfe), aber auch in manchen Tropenländern vorkommen. Man rechnet hieher hauptsächlich Wechselfieber, die remittirenden Tropenfieber, ferner das gelbe Fieber, die Ruhr, Cholera. Es gibt indeß auch sumpflose Gegenden mit herrschender M. - M., jede durch Gährung von Pflanzenstoffen und Fäulniß entstandene schlechte Luft.

erdiger M. mit verschiedenen Kupfererzen auf Lagern und Gängen vor; am ausgezeichnetsten oft in centnerschweren Stücken, in Sibirien im Ural. – Die dichten Abänderungen werden vielfältig zu Schmucksteinen, Dosen, Griffen u. s. w. verarbeitet. Die ganz großen Stücke werden zu Säulen und Vasen verwendet, wie man sie besonders schön zu Zarskoë Selo bei St. Petersburg, u. zu Brüssel im Palast des Prinzen von Oranien trifft. Die minder schönen und die kleinen Stücke werden mit andern Kupfererzen zur Darstellung des Kupfers verwendet.


Malachowski, poln. gräfl. Familie. Stanislaus, geb. 1736, 1788 Marschall des Reichstags, entschiedener Gegner der russ. Partei, der hauptsächlichste Urheber der Constitution von 1791, mußte 1792 flüchten, trat 1807 in das öffentliche Leben zurück u. st. 1809 als Präsident des Senats des Herzogthums Warschau. – M. Casimir, einer andern Familie angehörig, geb. 1765, focht 1794 mit Kosciusko und dann in allen Feldzügen, zu welchen Napoleon die Polen mißbrauchte. Von 1815–30 lebte er auf seinen Gütern, kämpfte dann als Brigadegeneral gegen die Russen, führte vom 22. Aug. bis 9. Sept. 1831 den Oberbefehl, wanderte nach Frankreich aus u. st. 1845 zu Chantilly. – M., Gustav, Großneffe des Stanislaus, geb. 1797, war 1831 poln. Minister des Auswärtigen, st. 1835 als Flüchtling in Frankreich.


Malacie, Malakia, griech., die Erweichung; die krankhafte Begierde nach dem Genusse von Dingen, die sonst nicht zur Nahrung dienen, oft sogar schädlich sind.


Mala fides, lat., schlechte Absicht in Rechtsgeschäften.


Malaga, Stadt im span. Königreich Granada, Bischofssitz, hat einen durch Forts geschützten Hafen, 94000 E., nicht unbedeutende Industrie, die Seide, Corduan, Seife etc. liefert. In der Umgegend wachsen treffliche Südfrüchte, Oliven und ein ausgezeichneter weißer und brauner Wein in 30 verschiedenen Sorten, von denen ein weißer, Pedro Ximenes, der berühmteste ist.


Malagma, griech., erweichendes Mittel.


Malagrida, Gabriel, Jesuite, geb. 1689 zu Menapio am Comersee, war lange Missionär in Brasilien, kam später nach Lissabon u. zog sich als Beichtvater der Königin Wittwe den Haß Pombals zu, der ihn als Theilnehmer der Verschwörung des Herzogs v. Aveyro gegen das Leben des Königs beschuldigte; er übergab ihn der Inquisition, die den alten, schwärmerischen Mann wegen erheuchelter Visionen u. falscher Prophezeihungen erdrosseln u. verbrennen ließ. Daß M. ein Opfer von Pombals Grausamkeit war, ist vollständig erwiesen.


Malakka, die schmale, südl. Halbinsel Hinterindiens, mit dem sie durch die Landenge Krah zusammenhängt, ist von Sumatra durch die M.straße getrennt, ungefähr 2800 □M. groß, im Innern fast ganz unbekannt, reich an allen tropischen Erzeugnissen, an Gold, Silber u. Diamanten, vorzüglich aber an Zinn. An der Küste wohnen Malayen in mehren kleinen Staaten, die theilweise von Siam abhängig sind, im Innern wilde Urstämme. Die Engländer besitzen die Stadt M. mit einem kleinen Gebiete, die 1509 eine portugies. Besitzung und der Hauptstapelplatz Hinterindiens war; 1614 wurde M. niederländisch: in dem franz. Revolutionskriege von den Engländern genommen, 1814 zurückgegeben, 1824 von der engl.-ostind. Compagnie gegen Bencoolen auf Sumatra eingetauscht.


Malakozoologie, griech., die Lehre von den Weichthieren.


Malar, lat.-deutsch, die Backen oder Wangen betreffend.


Malaria, Marsch- od. Sumpffieber, nennt man verschiedene, durch verdorbene Sumpfluft erzeugte Fieber, wie sie namentlich in manchen sumpfigen Gegenden Italiens (Maremmen, Pontinische Sümpfe), aber auch in manchen Tropenländern vorkommen. Man rechnet hieher hauptsächlich Wechselfieber, die remittirenden Tropenfieber, ferner das gelbe Fieber, die Ruhr, Cholera. Es gibt indeß auch sumpflose Gegenden mit herrschender M. – M., jede durch Gährung von Pflanzenstoffen und Fäulniß entstandene schlechte Luft.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0080" n="79"/>
erdiger M. mit verschiedenen Kupfererzen auf Lagern und Gängen vor; am ausgezeichnetsten oft in centnerschweren Stücken, in Sibirien im Ural. &#x2013; Die dichten Abänderungen werden vielfältig zu Schmucksteinen, Dosen, Griffen u. s. w. verarbeitet. Die ganz großen Stücke werden zu Säulen und Vasen verwendet, wie man sie besonders schön zu Zarskoë Selo bei St. Petersburg, u. zu Brüssel im Palast des Prinzen von Oranien trifft. Die minder schönen und die kleinen Stücke werden mit andern Kupfererzen zur Darstellung des Kupfers verwendet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Malachowski</hi>, poln. gräfl. Familie. <hi rendition="#g">Stanislaus</hi>, geb. 1736, 1788 Marschall des Reichstags, entschiedener Gegner der russ. Partei, der hauptsächlichste Urheber der Constitution von 1791, mußte 1792 flüchten, trat 1807 in das öffentliche Leben zurück u. st. 1809 als Präsident des Senats des Herzogthums Warschau. &#x2013; M. <hi rendition="#g">Casimir</hi>, einer andern Familie angehörig, geb. 1765, focht 1794 mit Kosciusko und dann in allen Feldzügen, zu welchen Napoleon die Polen mißbrauchte. Von 1815&#x2013;30 lebte er auf seinen Gütern, kämpfte dann als Brigadegeneral gegen die Russen, führte vom 22. Aug. bis 9. Sept. 1831 den Oberbefehl, wanderte nach Frankreich aus u. st. 1845 zu Chantilly. &#x2013; M., <hi rendition="#g">Gustav</hi>, Großneffe des Stanislaus, geb. 1797, war 1831 poln. Minister des Auswärtigen, st. 1835 als Flüchtling in Frankreich.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Malacie</hi>, <hi rendition="#g">Malakia</hi>, griech., die Erweichung; die krankhafte Begierde nach dem Genusse von Dingen, die sonst nicht zur Nahrung dienen, oft sogar schädlich sind.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mala fides</hi>, lat., schlechte Absicht in Rechtsgeschäften.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Malaga</hi>, Stadt im span. Königreich Granada, Bischofssitz, hat einen durch Forts geschützten Hafen, 94000 E., nicht unbedeutende Industrie, die Seide, Corduan, Seife etc. liefert. In der Umgegend wachsen treffliche Südfrüchte, Oliven und ein ausgezeichneter weißer und brauner Wein in 30 verschiedenen Sorten, von denen ein weißer, Pedro Ximenes, der berühmteste ist.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Malagma</hi>, griech., erweichendes Mittel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Malagrida</hi>, Gabriel, Jesuite, geb. 1689 zu Menapio am Comersee, war lange Missionär in Brasilien, kam später nach Lissabon u. zog sich als Beichtvater der Königin Wittwe den Haß Pombals zu, der ihn als Theilnehmer der Verschwörung des Herzogs v. Aveyro gegen das Leben des Königs beschuldigte; er übergab ihn der Inquisition, die den alten, schwärmerischen Mann wegen erheuchelter Visionen u. falscher Prophezeihungen erdrosseln u. verbrennen ließ. Daß M. ein Opfer von Pombals Grausamkeit war, ist vollständig erwiesen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Malakka</hi>, die schmale, südl. Halbinsel Hinterindiens, mit dem sie durch die Landenge Krah zusammenhängt, ist von Sumatra durch die M.<hi rendition="#g">straße</hi> getrennt, ungefähr 2800 &#x25A1;M. groß, im Innern fast ganz unbekannt, reich an allen tropischen Erzeugnissen, an Gold, Silber u. Diamanten, vorzüglich aber an Zinn. An der Küste wohnen Malayen in mehren kleinen Staaten, die theilweise von Siam abhängig sind, im Innern wilde Urstämme. Die Engländer besitzen die Stadt M. mit einem kleinen Gebiete, die 1509 eine portugies. Besitzung und der Hauptstapelplatz Hinterindiens war; 1614 wurde M. niederländisch: in dem franz. Revolutionskriege von den Engländern genommen, 1814 zurückgegeben, 1824 von der engl.-ostind. Compagnie gegen Bencoolen auf Sumatra eingetauscht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Malakozoologie</hi>, griech., die Lehre von den Weichthieren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Malar</hi>, lat.-deutsch, die Backen oder Wangen betreffend.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Malaria</hi>, Marsch- od. Sumpffieber, nennt man verschiedene, durch verdorbene Sumpfluft erzeugte Fieber, wie sie namentlich in manchen sumpfigen Gegenden Italiens (Maremmen, Pontinische Sümpfe), aber auch in manchen Tropenländern vorkommen. Man rechnet hieher hauptsächlich Wechselfieber, die remittirenden Tropenfieber, ferner das gelbe Fieber, die Ruhr, Cholera. Es gibt indeß auch sumpflose Gegenden mit herrschender M. &#x2013; M., jede durch Gährung von Pflanzenstoffen und Fäulniß entstandene schlechte Luft.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[79/0080] erdiger M. mit verschiedenen Kupfererzen auf Lagern und Gängen vor; am ausgezeichnetsten oft in centnerschweren Stücken, in Sibirien im Ural. – Die dichten Abänderungen werden vielfältig zu Schmucksteinen, Dosen, Griffen u. s. w. verarbeitet. Die ganz großen Stücke werden zu Säulen und Vasen verwendet, wie man sie besonders schön zu Zarskoë Selo bei St. Petersburg, u. zu Brüssel im Palast des Prinzen von Oranien trifft. Die minder schönen und die kleinen Stücke werden mit andern Kupfererzen zur Darstellung des Kupfers verwendet. Malachowski, poln. gräfl. Familie. Stanislaus, geb. 1736, 1788 Marschall des Reichstags, entschiedener Gegner der russ. Partei, der hauptsächlichste Urheber der Constitution von 1791, mußte 1792 flüchten, trat 1807 in das öffentliche Leben zurück u. st. 1809 als Präsident des Senats des Herzogthums Warschau. – M. Casimir, einer andern Familie angehörig, geb. 1765, focht 1794 mit Kosciusko und dann in allen Feldzügen, zu welchen Napoleon die Polen mißbrauchte. Von 1815–30 lebte er auf seinen Gütern, kämpfte dann als Brigadegeneral gegen die Russen, führte vom 22. Aug. bis 9. Sept. 1831 den Oberbefehl, wanderte nach Frankreich aus u. st. 1845 zu Chantilly. – M., Gustav, Großneffe des Stanislaus, geb. 1797, war 1831 poln. Minister des Auswärtigen, st. 1835 als Flüchtling in Frankreich. Malacie, Malakia, griech., die Erweichung; die krankhafte Begierde nach dem Genusse von Dingen, die sonst nicht zur Nahrung dienen, oft sogar schädlich sind. Mala fides, lat., schlechte Absicht in Rechtsgeschäften. Malaga, Stadt im span. Königreich Granada, Bischofssitz, hat einen durch Forts geschützten Hafen, 94000 E., nicht unbedeutende Industrie, die Seide, Corduan, Seife etc. liefert. In der Umgegend wachsen treffliche Südfrüchte, Oliven und ein ausgezeichneter weißer und brauner Wein in 30 verschiedenen Sorten, von denen ein weißer, Pedro Ximenes, der berühmteste ist. Malagma, griech., erweichendes Mittel. Malagrida, Gabriel, Jesuite, geb. 1689 zu Menapio am Comersee, war lange Missionär in Brasilien, kam später nach Lissabon u. zog sich als Beichtvater der Königin Wittwe den Haß Pombals zu, der ihn als Theilnehmer der Verschwörung des Herzogs v. Aveyro gegen das Leben des Königs beschuldigte; er übergab ihn der Inquisition, die den alten, schwärmerischen Mann wegen erheuchelter Visionen u. falscher Prophezeihungen erdrosseln u. verbrennen ließ. Daß M. ein Opfer von Pombals Grausamkeit war, ist vollständig erwiesen. Malakka, die schmale, südl. Halbinsel Hinterindiens, mit dem sie durch die Landenge Krah zusammenhängt, ist von Sumatra durch die M.straße getrennt, ungefähr 2800 □M. groß, im Innern fast ganz unbekannt, reich an allen tropischen Erzeugnissen, an Gold, Silber u. Diamanten, vorzüglich aber an Zinn. An der Küste wohnen Malayen in mehren kleinen Staaten, die theilweise von Siam abhängig sind, im Innern wilde Urstämme. Die Engländer besitzen die Stadt M. mit einem kleinen Gebiete, die 1509 eine portugies. Besitzung und der Hauptstapelplatz Hinterindiens war; 1614 wurde M. niederländisch: in dem franz. Revolutionskriege von den Engländern genommen, 1814 zurückgegeben, 1824 von der engl.-ostind. Compagnie gegen Bencoolen auf Sumatra eingetauscht. Malakozoologie, griech., die Lehre von den Weichthieren. Malar, lat.-deutsch, die Backen oder Wangen betreffend. Malaria, Marsch- od. Sumpffieber, nennt man verschiedene, durch verdorbene Sumpfluft erzeugte Fieber, wie sie namentlich in manchen sumpfigen Gegenden Italiens (Maremmen, Pontinische Sümpfe), aber auch in manchen Tropenländern vorkommen. Man rechnet hieher hauptsächlich Wechselfieber, die remittirenden Tropenfieber, ferner das gelbe Fieber, die Ruhr, Cholera. Es gibt indeß auch sumpflose Gegenden mit herrschender M. – M., jede durch Gährung von Pflanzenstoffen und Fäulniß entstandene schlechte Luft.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/80
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/80>, abgerufen am 21.11.2024.