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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Malaxiren, lat.-dtsch., das Durchkneten.


Malayen (von dem javan. Worte Malaya, Frühling), eine der 5 sog. Menschenracen, von bräunlicher Farbe mit langem, dichtem, lockigem Haar, großem Mund, breiter Nase, großen schwarzen Augen, nervig und stark gebaut, leidenschaftlich, unternehmungslustig und tapfer. Sie sind über alle Inseln des ind. Oceans und alle polynesischen von Madagascar bis zur Osterinsel verbreitet; ihre Sprachen sind sämmtlich verwandt und werden in 2 Hauptgruppen geschieden, das Polynesische (das Hawai auf den Sandwichsinseln, das Neuseeländische, das Tahaitische etc.) und das eigentliche Malayische, das auf den großen Sundainseln eine Literatur ausgebildet hat; zu ihm gehören das Philippinische u. Madegassische (über die malay. Sprachen schrieb W. v. Humbold ein Hauptwerk).


Malayen, im engern Sinn ein hinterind. Volk, das die Inseln des ind. Archipels (große und kleine Sundainseln, Philippinen etc.) und Malakka bewohnt. Der Sage nach kamen die M. aus dem Innern von Sumatra, gründeten im 12. Jahrh. den Staat Singapore, im 13. den von Malakka und nahmen in Folge des starken Verkehrs mit den Arabern u. andern asiat. Mohammedanern den Islam an, sind jedoch heutzutage keine strengen Mohammedaner. Im 16. Jahrh. gewannen die Portugiesen und nach ihnen die Holländer, hierauf die Engländer die Oberhand; seitdem sind die meisten malay. Staaten zerstört od. unterworfen. Die übermächtige Concurrenz der europ. Schiffahrt hat einen Theil der malay. Seeleute zum Piratenhandwerk getrieben, wie sich überhaupt der malay. Charakter durch die Europäer verschlimmerte.


Malberg, altdeutsch, die Gerichtsstätte; m.ische Glosse heißt in der Lex salica eine in nicht latein. Sprache eingeschobene Erklärung, die von Leo u. anderen Celtomanen für celtisch, von Grimm für fränkisch erklärt wird.


Malchin, mecklenb.-schwerin. Stadt zwischen 2 Seen an der Peene, mit 4000 E.


Malchow, mecklenb.-schwerin. Stadt am gleichnamigen See, mit 2800 E.


Malchus, Karl August, Freiherr v., geb. 1770 zu Mannheim, 1811 Minister Jerome Bonapartes in Westfalen, 1817-18 württemberg. Finanzminister, seitdem in Heidelberg privatisirend, st. 1840. Schrieb eine Vertheidigung seiner Verwaltung Westfalens, eine "Politik der inneren Staatsverwaltung", Paris 1823, ein "Handbuch der Finanzwissenschaft u. Finanzverwaltung", Stuttg. 1830, u. der "Militärgeographie von Europa", Heidelberg 1832.


Malcolm (Mällkömm), Sir John, geb. 1769 zu Burnfoot in Schottland, Offizier, in Ostindien mehrmals in wichtigen Stellungen, 1800, 1802 und 1808 Gesandter in Persien, 1827-31 Gouverneur in Bombai, 1818 Generalgouverneur der den Mahratten abgenommenen Districte, gest. 1833 zu Windsor, schrieb eine Geschichte Persiens, Skizzen über Persien, statistische Werke über Indien und eine politische Geschichte Indiens von 1784-1823.


Malcontenten, lat.-deutsch, die (politisch) Unzufriedenen.


Malczewski (Maltsch-), Anton, geb. 1792 in Volhynien, poln. Offizier, st. 1826, Dichter, am bekanntesten durch die Erzählung Marja (Warschau 1825; deutsch von Vogel, Leipzig 1845).


Maleachi, gewöhnlicher Malachias, der letzte hebräische Prophet, trat nach Aggäus u. Zacharias auf zur Zeit, als der Tempel bereits vollendet und Nehemias zum zweitenmal nach Jerusalem gekommen war, um eingerissene Mißbräuche im Tempeldienst abzuschaffen. Person des M. weiters unbekannt; seine 4 Kapitel umfassende Prophezeihung verkündiget die zweifache Ankunft des Messias, dessen Vorläufer u. allerreinstes Opfer, welches dem Herrn vom Aufgang bis zum Niedergang werde dargebracht werden. Weissagung von den Juden und der christlichen Kirche stets den heiligen Schriften beigezählt.


Malebranche (Malbrangsch), Nicolas, Philosoph, geb. 1638 zu Paris, 1660 Oratorianer, 1669 Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften, st. 1715. M., eine in sich gekehrte mystische Natur,


Malaxiren, lat.-dtsch., das Durchkneten.


Malayen (von dem javan. Worte Malaya, Frühling), eine der 5 sog. Menschenracen, von bräunlicher Farbe mit langem, dichtem, lockigem Haar, großem Mund, breiter Nase, großen schwarzen Augen, nervig und stark gebaut, leidenschaftlich, unternehmungslustig und tapfer. Sie sind über alle Inseln des ind. Oceans und alle polynesischen von Madagascar bis zur Osterinsel verbreitet; ihre Sprachen sind sämmtlich verwandt und werden in 2 Hauptgruppen geschieden, das Polynesische (das Hawai auf den Sandwichsinseln, das Neuseeländische, das Tahaitische etc.) und das eigentliche Malayische, das auf den großen Sundainseln eine Literatur ausgebildet hat; zu ihm gehören das Philippinische u. Madegassische (über die malay. Sprachen schrieb W. v. Humbold ein Hauptwerk).


Malayen, im engern Sinn ein hinterind. Volk, das die Inseln des ind. Archipels (große und kleine Sundainseln, Philippinen etc.) und Malakka bewohnt. Der Sage nach kamen die M. aus dem Innern von Sumatra, gründeten im 12. Jahrh. den Staat Singapore, im 13. den von Malakka und nahmen in Folge des starken Verkehrs mit den Arabern u. andern asiat. Mohammedanern den Islam an, sind jedoch heutzutage keine strengen Mohammedaner. Im 16. Jahrh. gewannen die Portugiesen und nach ihnen die Holländer, hierauf die Engländer die Oberhand; seitdem sind die meisten malay. Staaten zerstört od. unterworfen. Die übermächtige Concurrenz der europ. Schiffahrt hat einen Theil der malay. Seeleute zum Piratenhandwerk getrieben, wie sich überhaupt der malay. Charakter durch die Europäer verschlimmerte.


Malberg, altdeutsch, die Gerichtsstätte; m.ische Glosse heißt in der Lex salica eine in nicht latein. Sprache eingeschobene Erklärung, die von Leo u. anderen Celtomanen für celtisch, von Grimm für fränkisch erklärt wird.


Malchin, mecklenb.-schwerin. Stadt zwischen 2 Seen an der Peene, mit 4000 E.


Malchow, mecklenb.-schwerin. Stadt am gleichnamigen See, mit 2800 E.


Malchus, Karl August, Freiherr v., geb. 1770 zu Mannheim, 1811 Minister Jerôme Bonapartes in Westfalen, 1817–18 württemberg. Finanzminister, seitdem in Heidelberg privatisirend, st. 1840. Schrieb eine Vertheidigung seiner Verwaltung Westfalens, eine „Politik der inneren Staatsverwaltung“, Paris 1823, ein „Handbuch der Finanzwissenschaft u. Finanzverwaltung“, Stuttg. 1830, u. der „Militärgeographie von Europa“, Heidelberg 1832.


Malcolm (Mällkömm), Sir John, geb. 1769 zu Burnfoot in Schottland, Offizier, in Ostindien mehrmals in wichtigen Stellungen, 1800, 1802 und 1808 Gesandter in Persien, 1827–31 Gouverneur in Bombai, 1818 Generalgouverneur der den Mahratten abgenommenen Districte, gest. 1833 zu Windsor, schrieb eine Geschichte Persiens, Skizzen über Persien, statistische Werke über Indien und eine politische Geschichte Indiens von 1784–1823.


Malcontenten, lat.-deutsch, die (politisch) Unzufriedenen.


Malczewski (Maltsch–), Anton, geb. 1792 in Volhynien, poln. Offizier, st. 1826, Dichter, am bekanntesten durch die Erzählung Marja (Warschau 1825; deutsch von Vogel, Leipzig 1845).


Maleachi, gewöhnlicher Malachias, der letzte hebräische Prophet, trat nach Aggäus u. Zacharias auf zur Zeit, als der Tempel bereits vollendet und Nehemias zum zweitenmal nach Jerusalem gekommen war, um eingerissene Mißbräuche im Tempeldienst abzuschaffen. Person des M. weiters unbekannt; seine 4 Kapitel umfassende Prophezeihung verkündiget die zweifache Ankunft des Messias, dessen Vorläufer u. allerreinstes Opfer, welches dem Herrn vom Aufgang bis zum Niedergang werde dargebracht werden. Weissagung von den Juden und der christlichen Kirche stets den heiligen Schriften beigezählt.


Malebranche (Malbrangsch), Nicolas, Philosoph, geb. 1638 zu Paris, 1660 Oratorianer, 1669 Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften, st. 1715. M., eine in sich gekehrte mystische Natur,

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[80/0081] Malaxiren, lat.-dtsch., das Durchkneten. Malayen (von dem javan. Worte Malaya, Frühling), eine der 5 sog. Menschenracen, von bräunlicher Farbe mit langem, dichtem, lockigem Haar, großem Mund, breiter Nase, großen schwarzen Augen, nervig und stark gebaut, leidenschaftlich, unternehmungslustig und tapfer. Sie sind über alle Inseln des ind. Oceans und alle polynesischen von Madagascar bis zur Osterinsel verbreitet; ihre Sprachen sind sämmtlich verwandt und werden in 2 Hauptgruppen geschieden, das Polynesische (das Hawai auf den Sandwichsinseln, das Neuseeländische, das Tahaitische etc.) und das eigentliche Malayische, das auf den großen Sundainseln eine Literatur ausgebildet hat; zu ihm gehören das Philippinische u. Madegassische (über die malay. Sprachen schrieb W. v. Humbold ein Hauptwerk). Malayen, im engern Sinn ein hinterind. Volk, das die Inseln des ind. Archipels (große und kleine Sundainseln, Philippinen etc.) und Malakka bewohnt. Der Sage nach kamen die M. aus dem Innern von Sumatra, gründeten im 12. Jahrh. den Staat Singapore, im 13. den von Malakka und nahmen in Folge des starken Verkehrs mit den Arabern u. andern asiat. Mohammedanern den Islam an, sind jedoch heutzutage keine strengen Mohammedaner. Im 16. Jahrh. gewannen die Portugiesen und nach ihnen die Holländer, hierauf die Engländer die Oberhand; seitdem sind die meisten malay. Staaten zerstört od. unterworfen. Die übermächtige Concurrenz der europ. Schiffahrt hat einen Theil der malay. Seeleute zum Piratenhandwerk getrieben, wie sich überhaupt der malay. Charakter durch die Europäer verschlimmerte. Malberg, altdeutsch, die Gerichtsstätte; m.ische Glosse heißt in der Lex salica eine in nicht latein. Sprache eingeschobene Erklärung, die von Leo u. anderen Celtomanen für celtisch, von Grimm für fränkisch erklärt wird. Malchin, mecklenb.-schwerin. Stadt zwischen 2 Seen an der Peene, mit 4000 E. Malchow, mecklenb.-schwerin. Stadt am gleichnamigen See, mit 2800 E. Malchus, Karl August, Freiherr v., geb. 1770 zu Mannheim, 1811 Minister Jerôme Bonapartes in Westfalen, 1817–18 württemberg. Finanzminister, seitdem in Heidelberg privatisirend, st. 1840. Schrieb eine Vertheidigung seiner Verwaltung Westfalens, eine „Politik der inneren Staatsverwaltung“, Paris 1823, ein „Handbuch der Finanzwissenschaft u. Finanzverwaltung“, Stuttg. 1830, u. der „Militärgeographie von Europa“, Heidelberg 1832. Malcolm (Mällkömm), Sir John, geb. 1769 zu Burnfoot in Schottland, Offizier, in Ostindien mehrmals in wichtigen Stellungen, 1800, 1802 und 1808 Gesandter in Persien, 1827–31 Gouverneur in Bombai, 1818 Generalgouverneur der den Mahratten abgenommenen Districte, gest. 1833 zu Windsor, schrieb eine Geschichte Persiens, Skizzen über Persien, statistische Werke über Indien und eine politische Geschichte Indiens von 1784–1823. Malcontenten, lat.-deutsch, die (politisch) Unzufriedenen. Malczewski (Maltsch–), Anton, geb. 1792 in Volhynien, poln. Offizier, st. 1826, Dichter, am bekanntesten durch die Erzählung Marja (Warschau 1825; deutsch von Vogel, Leipzig 1845). Maleachi, gewöhnlicher Malachias, der letzte hebräische Prophet, trat nach Aggäus u. Zacharias auf zur Zeit, als der Tempel bereits vollendet und Nehemias zum zweitenmal nach Jerusalem gekommen war, um eingerissene Mißbräuche im Tempeldienst abzuschaffen. Person des M. weiters unbekannt; seine 4 Kapitel umfassende Prophezeihung verkündiget die zweifache Ankunft des Messias, dessen Vorläufer u. allerreinstes Opfer, welches dem Herrn vom Aufgang bis zum Niedergang werde dargebracht werden. Weissagung von den Juden und der christlichen Kirche stets den heiligen Schriften beigezählt. Malebranche (Malbrangsch), Nicolas, Philosoph, geb. 1638 zu Paris, 1660 Oratorianer, 1669 Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften, st. 1715. M., eine in sich gekehrte mystische Natur,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/81>, abgerufen am 21.11.2024.