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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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verwendete ein 10jähriges Studium auf die Philosophie des Descartes und verarbeitete dieselbe in einer Weise, welche mit dem Occasionalismus des Arnold Geulinx (geb. 1625 zu Antwerpen, gest. 1669 zu Leyden als Professor der Philosophie) verwandt war. M. suchte die Quellen des Irrthums psychologisch zu erforschen u. eine Anleitung zur Erkenntniß der Wahrheit zu geben u. kam auf den einfachen Grundgedanken seiner Philosophie: daß wir alle Dinge in Gott schauen und erkennen. Der Geist bleibt vom Körper streng geschieden und seinem Wesen nach diesem entgegengesetzt; nur vermittelst der Ideen vermag er die Außenwelt zu erkennen, aber er hat weder angeborne Ideen noch vermag er Ideen aus den Dingen selbst zu schöpfen, folglich muß er alles in einem Dritten, über dem Gegensatz von Geist und Materie stehenden erkennen - in Gott, in welchem die ewigen Urbilder aller Dinge enthalten sind. Hauptschriften: "De la recherche de la verite" (Par. 1673 ff., beste Ausg. die 7., Par. 1712); "Entretiens sur la metaphysique et sur la religion", Rotterdam 1688. Gesammelte Werke, Par. 1712, 11 B.; übertriebene Lobrede von Fontenelle in seinen Eloges.


Malediciren, lat.-deutsch, verfluchen, verwünschen; Malediction, Verfluchung.


Malediven, Kette von vielleicht 12000 Koralleninseln und Korallenriffen (über die Attols u. Koralleninseln vgl. Bd. I. S. 348) etwas südwestl. von Ceylon, sind theilweise bewohnt und erzeugen Palmen, Reis, Yams etc.; die Einw., etwa 200000, sind Singalesen mit Arabern vermischt, Mohammedaner, stehen unter einem auf der Hauptinsel Male residirenden Sultan.


Maleficant, lat.-deutsch, der eines Verbrechens Angeschuldigte; Malefiz, Verbrechen.


Malerakademie, s. Kunstakademie.


Malerei, diejenige der bildenden Künste, welche das Schöne durch Zeichnung u. Farbe in Bildern (Gemälden) auf ebener Fläche darstellt. Das Feld der M. ist viel umfassender für die Darstellung als das der andern bildenden Künste, und weit mehr als diese ist sie im Stande das geistige Leben zur Anschauung zu bringen; dies begründet ihre Verwandtschaft zur Dichtkunst und ihre hohe Stellung unter den schönen Künsten. Die Ausübung der M. zerfällt in die Zeichenkunst u. die Farbengebung (Colorit). Erstere gibt die perspectivischen Umrisse der Körper, letztere deren Verhältniß zum Licht, sowohl in Beziehung auf die ihnen eigenthümlichen Farben als auf Schatten u. Licht. Die Zeichenkunst bildet somit die Grundlage der M. und durch sie spricht sich zunächst die künstlerische Idee des Malers aus (Erfindung, Composition); die Farbe verleiht dem Bilde erhöhte Natürlichkeit u. Leben. Composition, Zeichnung u. Colorit bestimmen daher den künstlerischen Werth eines Gemäldes. Man hat die M. in mehrfache Abtheilungen gebracht, entweder nach den Gegenständen, die sie darstellt oder nach den Stoffen, womit sie arbeitet und der verschiedenen Behandlungsweise. In Hinsicht der erstern theilt man sie in Historien-, Porträt-, Landschafts- und Genre-M. (s. d. Art.). Nach der 2. Eintheilung unterscheidet man Oel-, Pastell-, Aquarell-, Fresko-, Gouache-, Miniatur-M., Enkaustik, Wachs-M., Glas-, Porzellan-M., Mosaik (s. diese Art.). In geschichtlicher Beziehung sind zunächst die M. der Alten u. die neuere oder christliche M. zu unterscheiden. In Griechenland wurde die M. zuerst nur als Bemalung plastischer Arbeiten in Tempeln geübt, und erhielt sich lange in dieser Verbindung mit der Plastik. Erst spät tritt sie selbstständig auf. Die frühesten Denkmale der eigentlichen M. sind Monochromen, einfarbige Bilder, so auf den ältesten Vasen, zuerst silhouettenartig, sodann mit Angabe der Körperrundung durch Abstufung der Farben, Licht und Schatten. Zu dieser einfachsten M. genügte der Griffel, mit der mehrfarbigen wurde der Pinsel erforderlich. Berühmt aus dieser Zeit ist Panänus, der Gehilfe des Phidias; er malte die Wandgemälde im Athenäum zu Elis, im Jupitertempel zu Olympia etc., ferner Mykon. Auf eine bedeutend höhere Stufe wurde die M. durch Polygnotus erhoben, ungefähr

verwendete ein 10jähriges Studium auf die Philosophie des Descartes und verarbeitete dieselbe in einer Weise, welche mit dem Occasionalismus des Arnold Geulinx (geb. 1625 zu Antwerpen, gest. 1669 zu Leyden als Professor der Philosophie) verwandt war. M. suchte die Quellen des Irrthums psychologisch zu erforschen u. eine Anleitung zur Erkenntniß der Wahrheit zu geben u. kam auf den einfachen Grundgedanken seiner Philosophie: daß wir alle Dinge in Gott schauen und erkennen. Der Geist bleibt vom Körper streng geschieden und seinem Wesen nach diesem entgegengesetzt; nur vermittelst der Ideen vermag er die Außenwelt zu erkennen, aber er hat weder angeborne Ideen noch vermag er Ideen aus den Dingen selbst zu schöpfen, folglich muß er alles in einem Dritten, über dem Gegensatz von Geist und Materie stehenden erkennen – in Gott, in welchem die ewigen Urbilder aller Dinge enthalten sind. Hauptschriften: „De la recherche de la vérité“ (Par. 1673 ff., beste Ausg. die 7., Par. 1712); „Entretiens sur la metaphysique et sur la religion“, Rotterdam 1688. Gesammelte Werke, Par. 1712, 11 B.; übertriebene Lobrede von Fontenelle in seinen Eloges.


Malediciren, lat.-deutsch, verfluchen, verwünschen; Malediction, Verfluchung.


Malediven, Kette von vielleicht 12000 Koralleninseln und Korallenriffen (über die Attols u. Koralleninseln vgl. Bd. I. S. 348) etwas südwestl. von Ceylon, sind theilweise bewohnt und erzeugen Palmen, Reis, Yams etc.; die Einw., etwa 200000, sind Singalesen mit Arabern vermischt, Mohammedaner, stehen unter einem auf der Hauptinsel Male residirenden Sultan.


Maleficant, lat.-deutsch, der eines Verbrechens Angeschuldigte; Malefiz, Verbrechen.


Malerakademie, s. Kunstakademie.


Malerei, diejenige der bildenden Künste, welche das Schöne durch Zeichnung u. Farbe in Bildern (Gemälden) auf ebener Fläche darstellt. Das Feld der M. ist viel umfassender für die Darstellung als das der andern bildenden Künste, und weit mehr als diese ist sie im Stande das geistige Leben zur Anschauung zu bringen; dies begründet ihre Verwandtschaft zur Dichtkunst und ihre hohe Stellung unter den schönen Künsten. Die Ausübung der M. zerfällt in die Zeichenkunst u. die Farbengebung (Colorit). Erstere gibt die perspectivischen Umrisse der Körper, letztere deren Verhältniß zum Licht, sowohl in Beziehung auf die ihnen eigenthümlichen Farben als auf Schatten u. Licht. Die Zeichenkunst bildet somit die Grundlage der M. und durch sie spricht sich zunächst die künstlerische Idee des Malers aus (Erfindung, Composition); die Farbe verleiht dem Bilde erhöhte Natürlichkeit u. Leben. Composition, Zeichnung u. Colorit bestimmen daher den künstlerischen Werth eines Gemäldes. Man hat die M. in mehrfache Abtheilungen gebracht, entweder nach den Gegenständen, die sie darstellt oder nach den Stoffen, womit sie arbeitet und der verschiedenen Behandlungsweise. In Hinsicht der erstern theilt man sie in Historien-, Porträt-, Landschafts- und Genre-M. (s. d. Art.). Nach der 2. Eintheilung unterscheidet man Oel-, Pastell-, Aquarell-, Fresko-, Gouache-, Miniatur-M., Enkaustik, Wachs-M., Glas-, Porzellan-M., Mosaik (s. diese Art.). In geschichtlicher Beziehung sind zunächst die M. der Alten u. die neuere oder christliche M. zu unterscheiden. In Griechenland wurde die M. zuerst nur als Bemalung plastischer Arbeiten in Tempeln geübt, und erhielt sich lange in dieser Verbindung mit der Plastik. Erst spät tritt sie selbstständig auf. Die frühesten Denkmale der eigentlichen M. sind Monochromen, einfarbige Bilder, so auf den ältesten Vasen, zuerst silhouettenartig, sodann mit Angabe der Körperrundung durch Abstufung der Farben, Licht und Schatten. Zu dieser einfachsten M. genügte der Griffel, mit der mehrfarbigen wurde der Pinsel erforderlich. Berühmt aus dieser Zeit ist Panänus, der Gehilfe des Phidias; er malte die Wandgemälde im Athenäum zu Elis, im Jupitertempel zu Olympia etc., ferner Mykon. Auf eine bedeutend höhere Stufe wurde die M. durch Polygnotus erhoben, ungefähr

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[81/0082] verwendete ein 10jähriges Studium auf die Philosophie des Descartes und verarbeitete dieselbe in einer Weise, welche mit dem Occasionalismus des Arnold Geulinx (geb. 1625 zu Antwerpen, gest. 1669 zu Leyden als Professor der Philosophie) verwandt war. M. suchte die Quellen des Irrthums psychologisch zu erforschen u. eine Anleitung zur Erkenntniß der Wahrheit zu geben u. kam auf den einfachen Grundgedanken seiner Philosophie: daß wir alle Dinge in Gott schauen und erkennen. Der Geist bleibt vom Körper streng geschieden und seinem Wesen nach diesem entgegengesetzt; nur vermittelst der Ideen vermag er die Außenwelt zu erkennen, aber er hat weder angeborne Ideen noch vermag er Ideen aus den Dingen selbst zu schöpfen, folglich muß er alles in einem Dritten, über dem Gegensatz von Geist und Materie stehenden erkennen – in Gott, in welchem die ewigen Urbilder aller Dinge enthalten sind. Hauptschriften: „De la recherche de la vérité“ (Par. 1673 ff., beste Ausg. die 7., Par. 1712); „Entretiens sur la metaphysique et sur la religion“, Rotterdam 1688. Gesammelte Werke, Par. 1712, 11 B.; übertriebene Lobrede von Fontenelle in seinen Eloges. Malediciren, lat.-deutsch, verfluchen, verwünschen; Malediction, Verfluchung. Malediven, Kette von vielleicht 12000 Koralleninseln und Korallenriffen (über die Attols u. Koralleninseln vgl. Bd. I. S. 348) etwas südwestl. von Ceylon, sind theilweise bewohnt und erzeugen Palmen, Reis, Yams etc.; die Einw., etwa 200000, sind Singalesen mit Arabern vermischt, Mohammedaner, stehen unter einem auf der Hauptinsel Male residirenden Sultan. Maleficant, lat.-deutsch, der eines Verbrechens Angeschuldigte; Malefiz, Verbrechen. Malerakademie, s. Kunstakademie. Malerei, diejenige der bildenden Künste, welche das Schöne durch Zeichnung u. Farbe in Bildern (Gemälden) auf ebener Fläche darstellt. Das Feld der M. ist viel umfassender für die Darstellung als das der andern bildenden Künste, und weit mehr als diese ist sie im Stande das geistige Leben zur Anschauung zu bringen; dies begründet ihre Verwandtschaft zur Dichtkunst und ihre hohe Stellung unter den schönen Künsten. Die Ausübung der M. zerfällt in die Zeichenkunst u. die Farbengebung (Colorit). Erstere gibt die perspectivischen Umrisse der Körper, letztere deren Verhältniß zum Licht, sowohl in Beziehung auf die ihnen eigenthümlichen Farben als auf Schatten u. Licht. Die Zeichenkunst bildet somit die Grundlage der M. und durch sie spricht sich zunächst die künstlerische Idee des Malers aus (Erfindung, Composition); die Farbe verleiht dem Bilde erhöhte Natürlichkeit u. Leben. Composition, Zeichnung u. Colorit bestimmen daher den künstlerischen Werth eines Gemäldes. Man hat die M. in mehrfache Abtheilungen gebracht, entweder nach den Gegenständen, die sie darstellt oder nach den Stoffen, womit sie arbeitet und der verschiedenen Behandlungsweise. In Hinsicht der erstern theilt man sie in Historien-, Porträt-, Landschafts- und Genre-M. (s. d. Art.). Nach der 2. Eintheilung unterscheidet man Oel-, Pastell-, Aquarell-, Fresko-, Gouache-, Miniatur-M., Enkaustik, Wachs-M., Glas-, Porzellan-M., Mosaik (s. diese Art.). In geschichtlicher Beziehung sind zunächst die M. der Alten u. die neuere oder christliche M. zu unterscheiden. In Griechenland wurde die M. zuerst nur als Bemalung plastischer Arbeiten in Tempeln geübt, und erhielt sich lange in dieser Verbindung mit der Plastik. Erst spät tritt sie selbstständig auf. Die frühesten Denkmale der eigentlichen M. sind Monochromen, einfarbige Bilder, so auf den ältesten Vasen, zuerst silhouettenartig, sodann mit Angabe der Körperrundung durch Abstufung der Farben, Licht und Schatten. Zu dieser einfachsten M. genügte der Griffel, mit der mehrfarbigen wurde der Pinsel erforderlich. Berühmt aus dieser Zeit ist Panänus, der Gehilfe des Phidias; er malte die Wandgemälde im Athenäum zu Elis, im Jupitertempel zu Olympia etc., ferner Mykon. Auf eine bedeutend höhere Stufe wurde die M. durch Polygnotus erhoben, ungefähr

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/82>, abgerufen am 19.05.2024.