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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Rechtfertigung einer Regierung bei wichtigen Anlässen, z. B. Kriegserklärungen. Im Seerecht ist M. der Frachtbrief über die gesammte Ladung.


Manifestation, Offenbarung, Erklärung, Rechtfertigung. M.seid, des Inhabers eines Vermögens (Erbschaft, Mündelvermögen, Concursmasse etc.), daß er keine Vermögensstücke verheimlicht habe.


Manila, s. Philippinen; M.hanf, s. Abaca.


Manilius, Cajus, röm. Volkstribun, machte 66 v. Chr. den Antrag, daß die Führung des Mithridatischen Krieges dem Pompejus übertragen werde und wurde von Cicero in einer noch vorhandenen Rede unterstützt.


Manilius, Marcus, röm. Dichter zur Zeit des Augustus, von dem ein Lehrgedicht über Astronomie, eine Nachahmung des Aratos, auf uns gekommen ist (herausgg. von Bentley. Lond. 1739).


Manin, Danielo, geb. um 1800 zu Venedig, Advokat u. Verschwörer, 1848 Hauptagitator, aus Ehrgeiz der Vereinigung mit Sardinien abgeneigt, später Dictator Venedigs bis zu dessen Uebergabe, entfernte sich nach England.


Manioc Mandioka, Cassave, das aus der Wurzel der Manihot utilissima bereitete Mehl, ein Hauptnahrungsmittel im wärmeren Amerika; s. Euphorbiaceae.


Manipulation, lat.-dtsch., die kunstgerechte Anwendung der Hand bei einer Verrichtung, geschehe diese mit od. ohne Instrument; davon das Zeitwort manipuliren.


Manipulus, Manipel, bei der röm. Legion (s. d.) der 3. Theil einer Cohorte.


Manissa, türk. Stadt in Kleinasien, das alte Magnesia ad Sipylum, hat 12000 E., darunter viele Griechen und Armenier, Safranbau, Tulpenzucht.


Manlius, patricisches röm. Geschlecht. Marcus M. Capitolinus rettete 390 v. Chr. das Capitol bei einem nächtlichen Angriffe der Gallier; später stellte er sich an die Spitze der unzufriedenen Plebejer und soll den Plan gehabt haben, die Verfassung zu stürzen; deßwegen wurde er 384 v. Chr. durch ein Volksgericht zum Tode verurtheilt. - Titus M., mit dem Beinamen Torquatus, weil er sich mit der goldenen Halskette schmückte, die er einem im Zweikampfe erlegten vornehmen Gallier abnahm, war mehremal Consul und machte sich hochverdient um Rom durch seinen Sieg über die Latiner am Vesuv 340 v. Chr. Derselbe M. gab ein Beispiel der furchtbaren röm. Disciplin, indem er seinen eigenen Sohn, der den Befehl, sich mit dem Feinde in kein Einzelngefecht einzulassen, überschritten hatte, mit dem Tode bestrafte.


Mann, s. Geschlecht.


Manna. Aus den eingeschnittenen Stämmen der M.esche (Fraxinus Ornus L.), eines südeuropäischen, namentlich in Calabrien und Sicilien einheimischen Baumes, fließt im Sommer ein zuckerartiger Saft, welcher durch Vertrocknen an der Luft die M. liefert. Die im Handel unter dem Namen Röhren-M. (Manna canellata), und körnige M. (M. in granis) vorkommenden Sorten sind die besten, eine geringere die calabrische od. sicilian. M. Als Arzneimittel wird die M. gewöhnlich in Wasser oder Milch gelöst, als gelindes Abführmittel besonders bei Kindern angewendet. Andere m.artige Sekretionen sind: M. laricina s. brigantina, M. von Briancon, welche sich oft auf jungen Nadeln von Larix europaea vorfindet; M. cedrina, Ceder-M., von Pinus Cedrus L.; M. tamariscina, Tamarisken-M., fließt aus den durch Coccus manniparus, einem Schildinsect, veranlaßten Stichen in die dünnen Aeste von Tamarix mannifera Ehrenbg.


Mannahirse, Himmelsthau, eine Gattung Schwingel, Glyceria fluitans, besonders in Polen häufig am Ufer von Bächen und Teichen wachsend, liefert in seinen kleinen Körnern die Mannagrütze oder poln. Schwaden, eine angenehme Speise.


Mannbarkeit, s. Pubertät.


Mannen, die Lehensleute oder Vasallen; M.gericht, altdeutsches Gericht bei Streitigkeiten zwischen Lehensherren und Vasallen, aus letzteren bestehend.


Mannequin (frz. -käng), Gliederpuppe; der sog. Gliedermann, den Malern als Modell für Gewandstudien dienend.

Rechtfertigung einer Regierung bei wichtigen Anlässen, z. B. Kriegserklärungen. Im Seerecht ist M. der Frachtbrief über die gesammte Ladung.


Manifestation, Offenbarung, Erklärung, Rechtfertigung. M.seid, des Inhabers eines Vermögens (Erbschaft, Mündelvermögen, Concursmasse etc.), daß er keine Vermögensstücke verheimlicht habe.


Manila, s. Philippinen; M.hanf, s. Abaca.


Manilius, Cajus, röm. Volkstribun, machte 66 v. Chr. den Antrag, daß die Führung des Mithridatischen Krieges dem Pompejus übertragen werde und wurde von Cicero in einer noch vorhandenen Rede unterstützt.


Manilius, Marcus, röm. Dichter zur Zeit des Augustus, von dem ein Lehrgedicht über Astronomie, eine Nachahmung des Aratos, auf uns gekommen ist (herausgg. von Bentley. Lond. 1739).


Manin, Danielo, geb. um 1800 zu Venedig, Advokat u. Verschwörer, 1848 Hauptagitator, aus Ehrgeiz der Vereinigung mit Sardinien abgeneigt, später Dictator Venedigs bis zu dessen Uebergabe, entfernte sich nach England.


Manioc Mandioka, Cassave, das aus der Wurzel der Manihot utilissima bereitete Mehl, ein Hauptnahrungsmittel im wärmeren Amerika; s. Euphorbiaceae.


Manipulation, lat.-dtsch., die kunstgerechte Anwendung der Hand bei einer Verrichtung, geschehe diese mit od. ohne Instrument; davon das Zeitwort manipuliren.


Manipulus, Manipel, bei der röm. Legion (s. d.) der 3. Theil einer Cohorte.


Manissa, türk. Stadt in Kleinasien, das alte Magnesia ad Sipylum, hat 12000 E., darunter viele Griechen und Armenier, Safranbau, Tulpenzucht.


Manlius, patricisches röm. Geschlecht. Marcus M. Capitolinus rettete 390 v. Chr. das Capitol bei einem nächtlichen Angriffe der Gallier; später stellte er sich an die Spitze der unzufriedenen Plebejer und soll den Plan gehabt haben, die Verfassung zu stürzen; deßwegen wurde er 384 v. Chr. durch ein Volksgericht zum Tode verurtheilt. – Titus M., mit dem Beinamen Torquatus, weil er sich mit der goldenen Halskette schmückte, die er einem im Zweikampfe erlegten vornehmen Gallier abnahm, war mehremal Consul und machte sich hochverdient um Rom durch seinen Sieg über die Latiner am Vesuv 340 v. Chr. Derselbe M. gab ein Beispiel der furchtbaren röm. Disciplin, indem er seinen eigenen Sohn, der den Befehl, sich mit dem Feinde in kein Einzelngefecht einzulassen, überschritten hatte, mit dem Tode bestrafte.


Mann, s. Geschlecht.


Manna. Aus den eingeschnittenen Stämmen der M.esche (Fraxinus Ornus L.), eines südeuropäischen, namentlich in Calabrien und Sicilien einheimischen Baumes, fließt im Sommer ein zuckerartiger Saft, welcher durch Vertrocknen an der Luft die M. liefert. Die im Handel unter dem Namen Röhren-M. (Manna canellata), und körnige M. (M. in granis) vorkommenden Sorten sind die besten, eine geringere die calabrische od. sicilian. M. Als Arzneimittel wird die M. gewöhnlich in Wasser oder Milch gelöst, als gelindes Abführmittel besonders bei Kindern angewendet. Andere m.artige Sekretionen sind: M. laricina s. brigantina, M. von Briançon, welche sich oft auf jungen Nadeln von Larix europaea vorfindet; M. cedrina, Ceder-M., von Pinus Cedrus L.; M. tamariscina, Tamarisken-M., fließt aus den durch Coccus manniparus, einem Schildinsect, veranlaßten Stichen in die dünnen Aeste von Tamarix mannifera Ehrenbg.


Mannahirse, Himmelsthau, eine Gattung Schwingel, Glyceria fluitans, besonders in Polen häufig am Ufer von Bächen und Teichen wachsend, liefert in seinen kleinen Körnern die Mannagrütze oder poln. Schwaden, eine angenehme Speise.


Mannbarkeit, s. Pubertät.


Mannen, die Lehensleute oder Vasallen; M.gericht, altdeutsches Gericht bei Streitigkeiten zwischen Lehensherren und Vasallen, aus letzteren bestehend.


Mannequin (frz. –käng), Gliederpuppe; der sog. Gliedermann, den Malern als Modell für Gewandstudien dienend.

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[90/0091] Rechtfertigung einer Regierung bei wichtigen Anlässen, z. B. Kriegserklärungen. Im Seerecht ist M. der Frachtbrief über die gesammte Ladung. Manifestation, Offenbarung, Erklärung, Rechtfertigung. M.seid, des Inhabers eines Vermögens (Erbschaft, Mündelvermögen, Concursmasse etc.), daß er keine Vermögensstücke verheimlicht habe. Manila, s. Philippinen; M.hanf, s. Abaca. Manilius, Cajus, röm. Volkstribun, machte 66 v. Chr. den Antrag, daß die Führung des Mithridatischen Krieges dem Pompejus übertragen werde und wurde von Cicero in einer noch vorhandenen Rede unterstützt. Manilius, Marcus, röm. Dichter zur Zeit des Augustus, von dem ein Lehrgedicht über Astronomie, eine Nachahmung des Aratos, auf uns gekommen ist (herausgg. von Bentley. Lond. 1739). Manin, Danielo, geb. um 1800 zu Venedig, Advokat u. Verschwörer, 1848 Hauptagitator, aus Ehrgeiz der Vereinigung mit Sardinien abgeneigt, später Dictator Venedigs bis zu dessen Uebergabe, entfernte sich nach England. Manioc Mandioka, Cassave, das aus der Wurzel der Manihot utilissima bereitete Mehl, ein Hauptnahrungsmittel im wärmeren Amerika; s. Euphorbiaceae. Manipulation, lat.-dtsch., die kunstgerechte Anwendung der Hand bei einer Verrichtung, geschehe diese mit od. ohne Instrument; davon das Zeitwort manipuliren. Manipulus, Manipel, bei der röm. Legion (s. d.) der 3. Theil einer Cohorte. Manissa, türk. Stadt in Kleinasien, das alte Magnesia ad Sipylum, hat 12000 E., darunter viele Griechen und Armenier, Safranbau, Tulpenzucht. Manlius, patricisches röm. Geschlecht. Marcus M. Capitolinus rettete 390 v. Chr. das Capitol bei einem nächtlichen Angriffe der Gallier; später stellte er sich an die Spitze der unzufriedenen Plebejer und soll den Plan gehabt haben, die Verfassung zu stürzen; deßwegen wurde er 384 v. Chr. durch ein Volksgericht zum Tode verurtheilt. – Titus M., mit dem Beinamen Torquatus, weil er sich mit der goldenen Halskette schmückte, die er einem im Zweikampfe erlegten vornehmen Gallier abnahm, war mehremal Consul und machte sich hochverdient um Rom durch seinen Sieg über die Latiner am Vesuv 340 v. Chr. Derselbe M. gab ein Beispiel der furchtbaren röm. Disciplin, indem er seinen eigenen Sohn, der den Befehl, sich mit dem Feinde in kein Einzelngefecht einzulassen, überschritten hatte, mit dem Tode bestrafte. Mann, s. Geschlecht. Manna. Aus den eingeschnittenen Stämmen der M.esche (Fraxinus Ornus L.), eines südeuropäischen, namentlich in Calabrien und Sicilien einheimischen Baumes, fließt im Sommer ein zuckerartiger Saft, welcher durch Vertrocknen an der Luft die M. liefert. Die im Handel unter dem Namen Röhren-M. (Manna canellata), und körnige M. (M. in granis) vorkommenden Sorten sind die besten, eine geringere die calabrische od. sicilian. M. Als Arzneimittel wird die M. gewöhnlich in Wasser oder Milch gelöst, als gelindes Abführmittel besonders bei Kindern angewendet. Andere m.artige Sekretionen sind: M. laricina s. brigantina, M. von Briançon, welche sich oft auf jungen Nadeln von Larix europaea vorfindet; M. cedrina, Ceder-M., von Pinus Cedrus L.; M. tamariscina, Tamarisken-M., fließt aus den durch Coccus manniparus, einem Schildinsect, veranlaßten Stichen in die dünnen Aeste von Tamarix mannifera Ehrenbg. Mannahirse, Himmelsthau, eine Gattung Schwingel, Glyceria fluitans, besonders in Polen häufig am Ufer von Bächen und Teichen wachsend, liefert in seinen kleinen Körnern die Mannagrütze oder poln. Schwaden, eine angenehme Speise. Mannbarkeit, s. Pubertät. Mannen, die Lehensleute oder Vasallen; M.gericht, altdeutsches Gericht bei Streitigkeiten zwischen Lehensherren und Vasallen, aus letzteren bestehend. Mannequin (frz. –käng), Gliederpuppe; der sog. Gliedermann, den Malern als Modell für Gewandstudien dienend.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/91>, abgerufen am 21.11.2024.