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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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eckige Pfauenfeder (Pavonaria tetragona), über 3' lang, mit viereckigem Stiel; die Kielfeder (Veretillum cynomorium), im Mittelmeer.


Seefrachtbrief s. Connaissement.


Seegras (zostera marina), das gemeine, aus der Familie der Najadeen, bildet auf dem Grunde der Meere förmliche Wiesen, dient als Dünger u. getrocknet zum Polstern.


Seehandlung, preuß. Gesellschaft, 1772 von Friedrich II. gegründet, mit dem Monopol des Handels mit Wachs u. Seesalz ausgestattet, sollte den überseeischen Handel Preußens fördern, leistete aber in dieser Richtung nichts. Die S. besteht noch fort, obwohl seitdem ihre Statuten geändert worden, treibt aber nicht Seehandel, sondern ist eigentlich ein Bankiergeschäft, das sich auch auf industrielle und kaufmännische Speculationen einläßt.


Seehund, s. Robbe; Seeigel, s. Echinoiden.


Seekarten, Darstellungen von einem Theile des Meeres, mit dessen Meerbusen, Buchten, Häfen, Ankergründen, Bänken, Klippen, Rissen, Strömungen, Leuchtthürmen, Tiefe, Küsten etc. Die sog. Platten- od. Plankarten stellen alle Breitengrade gleich dar, eine Unrichtigkeit, welche durch Berechnung gehoben werden muß; die nach Mercators Projecten entworfenen Karten aber geben vom 20.° der Breite gegen die Pole hin wachsende Breiten an.


Seekatz, Johann Konrad, deutscher Genremaler im niederländ. Styl, geb. 1719 zu Grünstadt, seit 1753 Hofmaler in Darmstadt, gest. 1768, ist auch bekannt durch seine Verbindung mit Göthes Vater.


Seekrankheit (vomitus marinus), ein eigenthümlicher krankhafter Zustand, der fast alle Seereisende, die durch Gewohnheit noch nicht unempfänglich dafür geworden, befällt, äußert sich durch Uebelkeit, Schwindel und Erbrechen, bei längerer Dauer mit gänzlicher Niedergeschlagenheit u. Lebensüberdruß, stillt sich allmälig, kehrt bei Stürmen wieder, hat sehr verschiedene Dauer. Sie beruht vorzugsweise auf einer Affection der Nerven, besonders des Gehirns, in Folge der Bewegungen des Schiffs; Erkältung, Diätfehler, Furcht vor der Krankheit tragen sehr zu ihrem Entstehen bei.


Seekreis, vom Bodensee benannt, Kreis des Großherzogthums Baden, 611/2 #M. groß, mit fast 200000 E., der Hauptstadt Konstanz.


Seekuh, s. Manati.


Seeland, dän. Själland, die wichtigste dän. Insel, durch den Sund von Schweden, den großen Belt von Fünen, durch eine schmale Meerenge von Falster u. Möen getrennt, hat sehr fruchtbaren, wellenförmigen Boden, auf 133 #M. 513000 E. - S., s. Zeeland. - S. nennen die Berner das niedrige Land am Neuenburger- und Bielersee.


Seele, griech. Psyche, das Lebensprincip des organischen Körpers, im engern Sinne die menschliche S., das sich selbst bewußte Ich. Schon die Alten forschten über das Wesen der S. nach, faßten dasselbe zunächst als Wind, Hauch (anima) und kamen bald auf die Hauptfrage: ist die S. selbst etwas Körperliches oder ein blos vorübergehend mit dem Körper verbundenes Ding eigener Art? - deren Beantwortung noch heute die Geister bewegt und die Naturforscher und Philosophen in den 2 uralten Lagern der Materialisten und Spiritualisten getrennt hält, die beiderseits wiederum in verschiedene Fractionen zerfallen. Die Materialisten betrachten heute wie immer die S. wesentlich als Materie und zwar als die höchste Blüte derselben, die Spiritualisten vertheidigen dagegen die Selbstständigkeit u. ewige Bedeutung der S. Bestimmt wissen wir nur und zwar in Folge unmittelbarer Wahrnehmung, daß die S. ist und nach gewissen ihr innewohnenden Gesetzen sich äußert. Was von jeher über das Wesen und die Natur der S. gesagt wurde u. vom heutigen Standpunkte der Wissenschaft aus gesagt werden kann, bildet die Geschichte und den Inhalt der S.nlehre, s. Psychologie. Annehmbareres als was hinsichtlich der so schwierigen Fragen nach dem Zusammenhange des Leibes und der S. u. des Unterschiedes zwischen S. und Geist die Bibel und

eckige Pfauenfeder (Pavonaria tetragona), über 3' lang, mit viereckigem Stiel; die Kielfeder (Veretillum cynomorium), im Mittelmeer.


Seefrachtbrief s. Connaissement.


Seegras (zostera marina), das gemeine, aus der Familie der Najadeen, bildet auf dem Grunde der Meere förmliche Wiesen, dient als Dünger u. getrocknet zum Polstern.


Seehandlung, preuß. Gesellschaft, 1772 von Friedrich II. gegründet, mit dem Monopol des Handels mit Wachs u. Seesalz ausgestattet, sollte den überseeischen Handel Preußens fördern, leistete aber in dieser Richtung nichts. Die S. besteht noch fort, obwohl seitdem ihre Statuten geändert worden, treibt aber nicht Seehandel, sondern ist eigentlich ein Bankiergeschäft, das sich auch auf industrielle und kaufmännische Speculationen einläßt.


Seehund, s. Robbe; Seeigel, s. Echinoiden.


Seekarten, Darstellungen von einem Theile des Meeres, mit dessen Meerbusen, Buchten, Häfen, Ankergründen, Bänken, Klippen, Rissen, Strömungen, Leuchtthürmen, Tiefe, Küsten etc. Die sog. Platten- od. Plankarten stellen alle Breitengrade gleich dar, eine Unrichtigkeit, welche durch Berechnung gehoben werden muß; die nach Mercators Projecten entworfenen Karten aber geben vom 20.° der Breite gegen die Pole hin wachsende Breiten an.


Seekatz, Johann Konrad, deutscher Genremaler im niederländ. Styl, geb. 1719 zu Grünstadt, seit 1753 Hofmaler in Darmstadt, gest. 1768, ist auch bekannt durch seine Verbindung mit Göthes Vater.


Seekrankheit (vomitus marinus), ein eigenthümlicher krankhafter Zustand, der fast alle Seereisende, die durch Gewohnheit noch nicht unempfänglich dafür geworden, befällt, äußert sich durch Uebelkeit, Schwindel und Erbrechen, bei längerer Dauer mit gänzlicher Niedergeschlagenheit u. Lebensüberdruß, stillt sich allmälig, kehrt bei Stürmen wieder, hat sehr verschiedene Dauer. Sie beruht vorzugsweise auf einer Affection der Nerven, besonders des Gehirns, in Folge der Bewegungen des Schiffs; Erkältung, Diätfehler, Furcht vor der Krankheit tragen sehr zu ihrem Entstehen bei.


Seekreis, vom Bodensee benannt, Kreis des Großherzogthums Baden, 611/2 □M. groß, mit fast 200000 E., der Hauptstadt Konstanz.


Seekuh, s. Manati.


Seeland, dän. Själland, die wichtigste dän. Insel, durch den Sund von Schweden, den großen Belt von Fünen, durch eine schmale Meerenge von Falster u. Möen getrennt, hat sehr fruchtbaren, wellenförmigen Boden, auf 133 □M. 513000 E. – S., s. Zeeland. – S. nennen die Berner das niedrige Land am Neuenburger- und Bielersee.


Seele, griech. Psyche, das Lebensprincip des organischen Körpers, im engern Sinne die menschliche S., das sich selbst bewußte Ich. Schon die Alten forschten über das Wesen der S. nach, faßten dasselbe zunächst als Wind, Hauch (anima) und kamen bald auf die Hauptfrage: ist die S. selbst etwas Körperliches oder ein blos vorübergehend mit dem Körper verbundenes Ding eigener Art? – deren Beantwortung noch heute die Geister bewegt und die Naturforscher und Philosophen in den 2 uralten Lagern der Materialisten und Spiritualisten getrennt hält, die beiderseits wiederum in verschiedene Fractionen zerfallen. Die Materialisten betrachten heute wie immer die S. wesentlich als Materie und zwar als die höchste Blüte derselben, die Spiritualisten vertheidigen dagegen die Selbstständigkeit u. ewige Bedeutung der S. Bestimmt wissen wir nur und zwar in Folge unmittelbarer Wahrnehmung, daß die S. ist und nach gewissen ihr innewohnenden Gesetzen sich äußert. Was von jeher über das Wesen und die Natur der S. gesagt wurde u. vom heutigen Standpunkte der Wissenschaft aus gesagt werden kann, bildet die Geschichte und den Inhalt der S.nlehre, s. Psychologie. Annehmbareres als was hinsichtlich der so schwierigen Fragen nach dem Zusammenhange des Leibes und der S. u. des Unterschiedes zwischen S. und Geist die Bibel und

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[168/0169] eckige Pfauenfeder (Pavonaria tetragona), über 3' lang, mit viereckigem Stiel; die Kielfeder (Veretillum cynomorium), im Mittelmeer. Seefrachtbrief s. Connaissement. Seegras (zostera marina), das gemeine, aus der Familie der Najadeen, bildet auf dem Grunde der Meere förmliche Wiesen, dient als Dünger u. getrocknet zum Polstern. Seehandlung, preuß. Gesellschaft, 1772 von Friedrich II. gegründet, mit dem Monopol des Handels mit Wachs u. Seesalz ausgestattet, sollte den überseeischen Handel Preußens fördern, leistete aber in dieser Richtung nichts. Die S. besteht noch fort, obwohl seitdem ihre Statuten geändert worden, treibt aber nicht Seehandel, sondern ist eigentlich ein Bankiergeschäft, das sich auch auf industrielle und kaufmännische Speculationen einläßt. Seehund, s. Robbe; Seeigel, s. Echinoiden. Seekarten, Darstellungen von einem Theile des Meeres, mit dessen Meerbusen, Buchten, Häfen, Ankergründen, Bänken, Klippen, Rissen, Strömungen, Leuchtthürmen, Tiefe, Küsten etc. Die sog. Platten- od. Plankarten stellen alle Breitengrade gleich dar, eine Unrichtigkeit, welche durch Berechnung gehoben werden muß; die nach Mercators Projecten entworfenen Karten aber geben vom 20.° der Breite gegen die Pole hin wachsende Breiten an. Seekatz, Johann Konrad, deutscher Genremaler im niederländ. Styl, geb. 1719 zu Grünstadt, seit 1753 Hofmaler in Darmstadt, gest. 1768, ist auch bekannt durch seine Verbindung mit Göthes Vater. Seekrankheit (vomitus marinus), ein eigenthümlicher krankhafter Zustand, der fast alle Seereisende, die durch Gewohnheit noch nicht unempfänglich dafür geworden, befällt, äußert sich durch Uebelkeit, Schwindel und Erbrechen, bei längerer Dauer mit gänzlicher Niedergeschlagenheit u. Lebensüberdruß, stillt sich allmälig, kehrt bei Stürmen wieder, hat sehr verschiedene Dauer. Sie beruht vorzugsweise auf einer Affection der Nerven, besonders des Gehirns, in Folge der Bewegungen des Schiffs; Erkältung, Diätfehler, Furcht vor der Krankheit tragen sehr zu ihrem Entstehen bei. Seekreis, vom Bodensee benannt, Kreis des Großherzogthums Baden, 611/2 □M. groß, mit fast 200000 E., der Hauptstadt Konstanz. Seekuh, s. Manati. Seeland, dän. Själland, die wichtigste dän. Insel, durch den Sund von Schweden, den großen Belt von Fünen, durch eine schmale Meerenge von Falster u. Möen getrennt, hat sehr fruchtbaren, wellenförmigen Boden, auf 133 □M. 513000 E. – S., s. Zeeland. – S. nennen die Berner das niedrige Land am Neuenburger- und Bielersee. Seele, griech. Psyche, das Lebensprincip des organischen Körpers, im engern Sinne die menschliche S., das sich selbst bewußte Ich. Schon die Alten forschten über das Wesen der S. nach, faßten dasselbe zunächst als Wind, Hauch (anima) und kamen bald auf die Hauptfrage: ist die S. selbst etwas Körperliches oder ein blos vorübergehend mit dem Körper verbundenes Ding eigener Art? – deren Beantwortung noch heute die Geister bewegt und die Naturforscher und Philosophen in den 2 uralten Lagern der Materialisten und Spiritualisten getrennt hält, die beiderseits wiederum in verschiedene Fractionen zerfallen. Die Materialisten betrachten heute wie immer die S. wesentlich als Materie und zwar als die höchste Blüte derselben, die Spiritualisten vertheidigen dagegen die Selbstständigkeit u. ewige Bedeutung der S. Bestimmt wissen wir nur und zwar in Folge unmittelbarer Wahrnehmung, daß die S. ist und nach gewissen ihr innewohnenden Gesetzen sich äußert. Was von jeher über das Wesen und die Natur der S. gesagt wurde u. vom heutigen Standpunkte der Wissenschaft aus gesagt werden kann, bildet die Geschichte und den Inhalt der S.nlehre, s. Psychologie. Annehmbareres als was hinsichtlich der so schwierigen Fragen nach dem Zusammenhange des Leibes und der S. u. des Unterschiedes zwischen S. und Geist die Bibel und

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/169>, abgerufen am 29.11.2024.