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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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sum, heißt die Gesammtheit aller Himmelskörper u. die gegenseitigen bekannten oder blos vermutheten Beziehungen derselben zu einander; ihre gegenseitige Verbindung u. Ordnung bezeichnet man mit Weltsystem im weitesten Sinn. Gewöhnlich aber wird der Ausdruck Weltsystem im engeren Sinne genommen als gleichbedeutend mit Sonnensystem, also blos in Beziehung auf die kleinere Welt unserer Sonne mit den zu ihrem Bereich gehörenden Planeten, Trabanten und Kometen, sowie man auch die verschiedenen Ansichten über deren gegenseitige Verbindung und Ordnung als verschiedene Weltsysteme bezeichnet, wie das Weltsystem von Ptolemäus, von Kopernicus und von Tycho de Brahe.


Welte, Benedict, Professor der kath. Theologie zu Tübingen, geb. am 25. November 1805 zu Ratzenried im würt. Oberamt Wangen, studierte zu Rottweil, Tübingen und nach seiner Priester weihe im J. 1833 zu Bonn unter Freitag und Windischmann. Noch als Repetent am Convicte in Tübingen übernahm er im Herbste 1836 nach dem Tode des Prof. Herbst die Vorlesungen über alttestamentliche Exegese. Er ist mit scharfem kritischem Geiste ausgerüstet und besitzt eine große Gelehrsamkeit in seinem Fache. Er besorgte mit bedeutender eigener Zuthat die Herausgabe der Einleitung ins A. T. von Professor Herb st (Freib. 1840-44), war Mitredacteur und Mitarbeiter des berühmten Kirchenlexikons (bei Herder in Freiburg) u. lieferte in die Tübinger theologische Quartalschrift verschiedene Arbeiten. Von alttestament. Exegese gab er heraus: Das Buch Hiob (Freib. 1849), Nachmosaisches im Pentateuch (ebendas.).


Weltgegenden, s. Himmelsgegenden.


Weltgeistliche, Weltpriester, lat. clerici saeculares, auch Leut- od. Laienpriester genannt: die keinem geistlichen Orden angehörigen kathol. Geistlichen; vergl. Canonici.


Weltgericht, s. jüngster Tag.


Weltgeschichte, Universalgeschichte, s. Geschichte.


Weltkugel, s. Globus.


Weltmeer Ocean, im Gegensatz zu den Binnenmeeren, die verschiedenen größeren Meere, die sämmtlich zusammenhängen: das nördliche Eismeer von den Nordküsten Europas und Asiens bis zum Pol; der atlantische Ocean zwischen Europa, Afrika u. Amerika; der indische Ocean, südlich von Asien und westlich von Afrika; der Austral-Ocean, Südsee, stilles Weltmeer zwischen Asien, Australien u. Amerika; das südliche Eismeer.


Weltumseglung so viel als Erdumseglung; die erste unternahm Magellan; ihm folgten Drake, Dampier, Halley, Wood Rogers, Bellingshausen, Anson, Carteret, Wallis, Tasman, Bougainville, Lapeyrouse, Roggewein, Cook, D'Entrecasteaux, Freycinet, Dumont d'Urville, Krusenstern, Kotzebue, Lütke, Wilkes.


Weltweisen, die sieben, s. Sieben Weise.


Weltweisheit (lat. sapientia saecularis), nannte man im Mittelalter die Philosophie (s. d.) im Gegensatze zu der Theologie (sapientia divina).


Weltwunder, s. Sieben Wunder der Welt.


Wendehals (lat. Yunx), Gattung Vögel aus der Ordnung der Paarzeher, mit kleinem, nicht kantigem Schnabel, leben von Insekten, besonders Ameisen, die sie mit ihrer kleberigen Zunge aus den Ritzen der Bäume oder unter Laub und Moos hervorholen und machen mit dem Halse eigene drehende Bewegungen. Europa hat nur eine Art: der europäische W. (Y. torquilla), oben grau, schwarz punktirt, mit dunklen Streifen; von der Größe der Lerche.


Wendekreise (lat. tropici), heißen an der Himmels- und auf der Erdkugel zwei kleinere Kreise, welche mit dem Aequator parallel laufen und von demselben 231/2° nördl. und südl. entfernt sind. Die himmlischen W. bilden die äußerste Gränze der nördl. und südl. Entfernung der Sonne vom Aequator, und bei ihnen angelangt, wendet die Sonne wieder um (daher der Name), um sich wieder dem Aequator zu nähern. Die beiden irdischen W. schließen die heiße Zone in sich ein. Der nördl. Wendekreis heißt der Wendekreis des Krebses, der südl. der des Steinbocks.


Wendelin, St., ein Lieblingsheiliger

sum, heißt die Gesammtheit aller Himmelskörper u. die gegenseitigen bekannten oder blos vermutheten Beziehungen derselben zu einander; ihre gegenseitige Verbindung u. Ordnung bezeichnet man mit Weltsystem im weitesten Sinn. Gewöhnlich aber wird der Ausdruck Weltsystem im engeren Sinne genommen als gleichbedeutend mit Sonnensystem, also blos in Beziehung auf die kleinere Welt unserer Sonne mit den zu ihrem Bereich gehörenden Planeten, Trabanten und Kometen, sowie man auch die verschiedenen Ansichten über deren gegenseitige Verbindung und Ordnung als verschiedene Weltsysteme bezeichnet, wie das Weltsystem von Ptolemäus, von Kopernicus und von Tycho de Brahe.


Welte, Benedict, Professor der kath. Theologie zu Tübingen, geb. am 25. November 1805 zu Ratzenried im würt. Oberamt Wangen, studierte zu Rottweil, Tübingen und nach seiner Priester weihe im J. 1833 zu Bonn unter Freitag und Windischmann. Noch als Repetent am Convicte in Tübingen übernahm er im Herbste 1836 nach dem Tode des Prof. Herbst die Vorlesungen über alttestamentliche Exegese. Er ist mit scharfem kritischem Geiste ausgerüstet und besitzt eine große Gelehrsamkeit in seinem Fache. Er besorgte mit bedeutender eigener Zuthat die Herausgabe der Einleitung ins A. T. von Professor Herb st (Freib. 1840–44), war Mitredacteur und Mitarbeiter des berühmten Kirchenlexikons (bei Herder in Freiburg) u. lieferte in die Tübinger theologische Quartalschrift verschiedene Arbeiten. Von alttestament. Exegese gab er heraus: Das Buch Hiob (Freib. 1849), Nachmosaisches im Pentateuch (ebendas.).


Weltgegenden, s. Himmelsgegenden.


Weltgeistliche, Weltpriester, lat. clerici saeculares, auch Leut- od. Laienpriester genannt: die keinem geistlichen Orden angehörigen kathol. Geistlichen; vergl. Canonici.


Weltgericht, s. jüngster Tag.


Weltgeschichte, Universalgeschichte, s. Geschichte.


Weltkugel, s. Globus.


Weltmeer Ocean, im Gegensatz zu den Binnenmeeren, die verschiedenen größeren Meere, die sämmtlich zusammenhängen: das nördliche Eismeer von den Nordküsten Europas und Asiens bis zum Pol; der atlantische Ocean zwischen Europa, Afrika u. Amerika; der indische Ocean, südlich von Asien und westlich von Afrika; der Austral-Ocean, Südsee, stilles Weltmeer zwischen Asien, Australien u. Amerika; das südliche Eismeer.


Weltumseglung so viel als Erdumseglung; die erste unternahm Magellan; ihm folgten Drake, Dampier, Halley, Wood Rogers, Bellingshausen, Anson, Carteret, Wallis, Tasman, Bougainville, Lapeyrouse, Roggewein, Cook, D'Entrecasteaux, Freycinet, Dumont d'Urville, Krusenstern, Kotzebue, Lütke, Wilkes.


Weltweisen, die sieben, s. Sieben Weise.


Weltweisheit (lat. sapientia saecularis), nannte man im Mittelalter die Philosophie (s. d.) im Gegensatze zu der Theologie (sapientia divina).


Weltwunder, s. Sieben Wunder der Welt.


Wendehals (lat. Yunx), Gattung Vögel aus der Ordnung der Paarzeher, mit kleinem, nicht kantigem Schnabel, leben von Insekten, besonders Ameisen, die sie mit ihrer kleberigen Zunge aus den Ritzen der Bäume oder unter Laub und Moos hervorholen und machen mit dem Halse eigene drehende Bewegungen. Europa hat nur eine Art: der europäische W. (Y. torquilla), oben grau, schwarz punktirt, mit dunklen Streifen; von der Größe der Lerche.


Wendekreise (lat. tropici), heißen an der Himmels- und auf der Erdkugel zwei kleinere Kreise, welche mit dem Aequator parallel laufen und von demselben 231/2° nördl. und südl. entfernt sind. Die himmlischen W. bilden die äußerste Gränze der nördl. und südl. Entfernung der Sonne vom Aequator, und bei ihnen angelangt, wendet die Sonne wieder um (daher der Name), um sich wieder dem Aequator zu nähern. Die beiden irdischen W. schließen die heiße Zone in sich ein. Der nördl. Wendekreis heißt der Wendekreis des Krebses, der südl. der des Steinbocks.


Wendelin, St., ein Lieblingsheiliger

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[697/0698] sum, heißt die Gesammtheit aller Himmelskörper u. die gegenseitigen bekannten oder blos vermutheten Beziehungen derselben zu einander; ihre gegenseitige Verbindung u. Ordnung bezeichnet man mit Weltsystem im weitesten Sinn. Gewöhnlich aber wird der Ausdruck Weltsystem im engeren Sinne genommen als gleichbedeutend mit Sonnensystem, also blos in Beziehung auf die kleinere Welt unserer Sonne mit den zu ihrem Bereich gehörenden Planeten, Trabanten und Kometen, sowie man auch die verschiedenen Ansichten über deren gegenseitige Verbindung und Ordnung als verschiedene Weltsysteme bezeichnet, wie das Weltsystem von Ptolemäus, von Kopernicus und von Tycho de Brahe. Welte, Benedict, Professor der kath. Theologie zu Tübingen, geb. am 25. November 1805 zu Ratzenried im würt. Oberamt Wangen, studierte zu Rottweil, Tübingen und nach seiner Priester weihe im J. 1833 zu Bonn unter Freitag und Windischmann. Noch als Repetent am Convicte in Tübingen übernahm er im Herbste 1836 nach dem Tode des Prof. Herbst die Vorlesungen über alttestamentliche Exegese. Er ist mit scharfem kritischem Geiste ausgerüstet und besitzt eine große Gelehrsamkeit in seinem Fache. Er besorgte mit bedeutender eigener Zuthat die Herausgabe der Einleitung ins A. T. von Professor Herb st (Freib. 1840–44), war Mitredacteur und Mitarbeiter des berühmten Kirchenlexikons (bei Herder in Freiburg) u. lieferte in die Tübinger theologische Quartalschrift verschiedene Arbeiten. Von alttestament. Exegese gab er heraus: Das Buch Hiob (Freib. 1849), Nachmosaisches im Pentateuch (ebendas.). Weltgegenden, s. Himmelsgegenden. Weltgeistliche, Weltpriester, lat. clerici saeculares, auch Leut- od. Laienpriester genannt: die keinem geistlichen Orden angehörigen kathol. Geistlichen; vergl. Canonici. Weltgericht, s. jüngster Tag. Weltgeschichte, Universalgeschichte, s. Geschichte. Weltkugel, s. Globus. Weltmeer Ocean, im Gegensatz zu den Binnenmeeren, die verschiedenen größeren Meere, die sämmtlich zusammenhängen: das nördliche Eismeer von den Nordküsten Europas und Asiens bis zum Pol; der atlantische Ocean zwischen Europa, Afrika u. Amerika; der indische Ocean, südlich von Asien und westlich von Afrika; der Austral-Ocean, Südsee, stilles Weltmeer zwischen Asien, Australien u. Amerika; das südliche Eismeer. Weltumseglung so viel als Erdumseglung; die erste unternahm Magellan; ihm folgten Drake, Dampier, Halley, Wood Rogers, Bellingshausen, Anson, Carteret, Wallis, Tasman, Bougainville, Lapeyrouse, Roggewein, Cook, D'Entrecasteaux, Freycinet, Dumont d'Urville, Krusenstern, Kotzebue, Lütke, Wilkes. Weltweisen, die sieben, s. Sieben Weise. Weltweisheit (lat. sapientia saecularis), nannte man im Mittelalter die Philosophie (s. d.) im Gegensatze zu der Theologie (sapientia divina). Weltwunder, s. Sieben Wunder der Welt. Wendehals (lat. Yunx), Gattung Vögel aus der Ordnung der Paarzeher, mit kleinem, nicht kantigem Schnabel, leben von Insekten, besonders Ameisen, die sie mit ihrer kleberigen Zunge aus den Ritzen der Bäume oder unter Laub und Moos hervorholen und machen mit dem Halse eigene drehende Bewegungen. Europa hat nur eine Art: der europäische W. (Y. torquilla), oben grau, schwarz punktirt, mit dunklen Streifen; von der Größe der Lerche. Wendekreise (lat. tropici), heißen an der Himmels- und auf der Erdkugel zwei kleinere Kreise, welche mit dem Aequator parallel laufen und von demselben 231/2° nördl. und südl. entfernt sind. Die himmlischen W. bilden die äußerste Gränze der nördl. und südl. Entfernung der Sonne vom Aequator, und bei ihnen angelangt, wendet die Sonne wieder um (daher der Name), um sich wieder dem Aequator zu nähern. Die beiden irdischen W. schließen die heiße Zone in sich ein. Der nördl. Wendekreis heißt der Wendekreis des Krebses, der südl. der des Steinbocks. Wendelin, St., ein Lieblingsheiliger

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 697. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/698>, abgerufen am 23.11.2024.