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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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gehöret haben / oder nicht wissen / die da noch wancken / vnd in zweiffel stehen / ob sie Vergebung der Sünde haben / oder nicht. Item / sol ein Christliche Kirche seyn / so muß je in der Kirchen das Euangelium Christi bleiben / Nemlich diese Göttliche Verheissung / daß vns ohn Verdienst / Sünden vergeben werden / vmb Christus willen. Dasselbig heilig Euangelium / drücken die jenigen gar vnter / die von dem Glauben / dauon wir reden / gar nichts lehren.

Nu lehren noch schreiben die Scholastici, nicht ein Wort / nicht ein Tittel vom Glauben / welchs schrecklich ist zu hören / den folgen vnser Wiedersacher / vnd verwerffen diese höchste Lehre vom Glauben / vnd sind so verstockt vnd blind / daß sie nicht sehen / daß sie damit das gantze Euangelium / die Göttliche Verheissung von der Vergebung der Sünde / vnd den gantzen Christum / vnter die Füß treten.

Von der Liebe vnd Erfüllung des Gesetzes.

HIE werffen vns die Wiedersacher diesen Spruch für: Wiltu Ewig leben / so halt die Gebot Gottes. Item / Roman. 2. Nicht die das Gesetz hören / werden gerecht seyn / sondern die das Gesetz thun / vnd dergleichen viel vom Gesetz / vnd von Wercken. Nu ehe wir darauff antworten / müssen wir sagen von der Liebe / vnd was wir von Erfüllung des Gesetzes halten.

Es stehet geschrieben im Propheten: Ich wil mein Gesetz in jhr Hertz geben. Vnd Roman. 3. sagt Paulus: Wir heben das Gesetz nicht auff durch den Glauben / Sondern richten das Gesetz auff. Item / Christus sagt: Wiltu ewig leben / so halt die Gebot. Item / zu den Corinthern sagt Paulus: So ich nicht die Liebe habe / bin ich nichts. Diese / vnd dergleichen Sprüche zeigen an / daß wir das Gesetz halten sollen / wenn wir durch den Glauben gerecht worden seyn / vnd also je lenger je mehr / im Geist zunehmen. Wir reden aber hie nicht von Ceremonien Moisi / sondern von den Zehen Geboten / welche von vns foddern / daß wir von Hertzen grund Gott recht fürchten / vnd lieben sollen. Dieweil nu der Glaub mit sich bringet den Heili-

gehöret haben / oder nicht wissen / die da noch wancken / vnd in zweiffel stehen / ob sie Vergebung der Sünde haben / oder nicht. Item / sol ein Christliche Kirche seyn / so muß je in der Kirchen das Euangelium Christi bleiben / Nemlich diese Göttliche Verheissung / daß vns ohn Verdienst / Sünden vergeben werden / vmb Christus willen. Dasselbig heilig Euangelium / drücken die jenigen gar vnter / die von dem Glauben / dauon wir reden / gar nichts lehren.

Nu lehren noch schreiben die Scholastici, nicht ein Wort / nicht ein Tittel vom Glauben / welchs schrecklich ist zu hören / den folgen vnser Wiedersacher / vnd verwerffen diese höchste Lehre vom Glauben / vnd sind so verstockt vnd blind / daß sie nicht sehen / daß sie damit das gantze Euangelium / die Göttliche Verheissung von der Vergebung der Sünde / vnd den gantzen Christum / vnter die Füß treten.

Von der Liebe vnd Erfüllung des Gesetzes.

HIE werffen vns die Wiedersacher diesen Spruch für: Wiltu Ewig leben / so halt die Gebot Gottes. Item / Roman. 2. Nicht die das Gesetz hören / werden gerecht seyn / sondern die das Gesetz thun / vnd dergleichen viel vom Gesetz / vnd von Wercken. Nu ehe wir darauff antworten / müssen wir sagen von der Liebe / vnd was wir von Erfüllung des Gesetzes halten.

Es stehet geschrieben im Propheten: Ich wil mein Gesetz in jhr Hertz geben. Vnd Roman. 3. sagt Paulus: Wir heben das Gesetz nicht auff durch den Glauben / Sondern richten das Gesetz auff. Item / Christus sagt: Wiltu ewig leben / so halt die Gebot. Item / zu den Corinthern sagt Paulus: So ich nicht die Liebe habe / bin ich nichts. Diese / vnd dergleichen Sprüche zeigen an / daß wir das Gesetz halten sollen / wenn wir durch den Glauben gerecht worden seyn / vnd also je lenger je mehr / im Geist zunehmen. Wir reden aber hie nicht von Ceremonien Moisi / sondern von den Zehen Geboten / welche von vns foddern / daß wir von Hertzen grund Gott recht fürchten / vnd lieben sollen. Dieweil nu der Glaub mit sich bringet den Heili-

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[0408] gehöret haben / oder nicht wissen / die da noch wancken / vnd in zweiffel stehen / ob sie Vergebung der Sünde haben / oder nicht. Item / sol ein Christliche Kirche seyn / so muß je in der Kirchen das Euangelium Christi bleiben / Nemlich diese Göttliche Verheissung / daß vns ohn Verdienst / Sünden vergeben werden / vmb Christus willen. Dasselbig heilig Euangelium / drücken die jenigen gar vnter / die von dem Glauben / dauon wir reden / gar nichts lehren. Nu lehren noch schreiben die Scholastici, nicht ein Wort / nicht ein Tittel vom Glauben / welchs schrecklich ist zu hören / den folgen vnser Wiedersacher / vnd verwerffen diese höchste Lehre vom Glauben / vnd sind so verstockt vnd blind / daß sie nicht sehen / daß sie damit das gantze Euangelium / die Göttliche Verheissung von der Vergebung der Sünde / vnd den gantzen Christum / vnter die Füß treten. Von der Liebe vnd Erfüllung des Gesetzes. HIE werffen vns die Wiedersacher diesen Spruch für: Wiltu Ewig leben / so halt die Gebot Gottes. Item / Roman. 2. Nicht die das Gesetz hören / werden gerecht seyn / sondern die das Gesetz thun / vnd dergleichen viel vom Gesetz / vnd von Wercken. Nu ehe wir darauff antworten / müssen wir sagen von der Liebe / vnd was wir von Erfüllung des Gesetzes halten. Es stehet geschrieben im Propheten: Ich wil mein Gesetz in jhr Hertz geben. Vnd Roman. 3. sagt Paulus: Wir heben das Gesetz nicht auff durch den Glauben / Sondern richten das Gesetz auff. Item / Christus sagt: Wiltu ewig leben / so halt die Gebot. Item / zu den Corinthern sagt Paulus: So ich nicht die Liebe habe / bin ich nichts. Diese / vnd dergleichen Sprüche zeigen an / daß wir das Gesetz halten sollen / wenn wir durch den Glauben gerecht worden seyn / vnd also je lenger je mehr / im Geist zunehmen. Wir reden aber hie nicht von Ceremonien Moisi / sondern von den Zehen Geboten / welche von vns foddern / daß wir von Hertzen grund Gott recht fürchten / vnd lieben sollen. Dieweil nu der Glaub mit sich bringet den Heili-

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/408>, abgerufen am 22.11.2024.