Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

Bild:
<< vorherige Seite

durch den Glauben beyde Gerechtigkeit vnd Seligkeit bekommen hatten / 1. Corinth. 16. Gal. 5. Eph. 5. Die solches thun / werden das Reich Gottes nicht ererben / Rom. 8. Wo jhr nach dem Fleisch lebet / werdet jhr sterben müssen.

Es sol aber auch darauff diese erklerung folgen / Wie vnd warumb die / so solches thun / weder Gerechtigkeit noch Seligkeit haben oder behalten / Nicht daß vber das oder neben dem / daß der Glaube Christum ergriffen vnd angenommen / auch vnsere Wercke zur Gerechtigkeit oder Seligkeit nötig weren / Sondern also vnd darumb / weil solche die Busse von sich werffen / den Glauben verlieren / vnd den heiligen Geist von sich stossen / Denn der Glaube ist nicht ohne Busse / kan auch da nicht seyn / wo man in Todtsünden stecket vnd lebet / Wenn aber der Glaube verloren / vnd der heilige Geist außgestossen / ist schon zugleich Gerechtigkeit vnd Seligkeit verloren / welche allein durch den Glauben ergriffen vnd erhalten werden. Vnd also redet die Schrifft / 1. Timoth. 1. Die das gute Gewissen von sich gestossen / haben am Glauben Schiffbruch erlitten / 1. Timoth. 5. So jemand die seinen nicht versorget / der hat den Glauben verleugnet / vnd ist erger denn ein Heyde. Wie denn auch die Apologia im Tittel de Argumentis aduersariorum lehret vnd redet / Wer die Liebe von sich wirffet / ob er schon einen grossen Glauben gehabt / behelt er doch denselbigen nicht / weil er den heiligen Geist nicht behelt. Item / Die jenigen behalten weder Glauben noch Gerechtigkeit / Die nach dem Fleisch leben. Denn darumb werden wir gerechtfertiget / Auff daß / wenn wir nun gerecht seyn / auch anfangen gutes zu thun. Vnd solcher Glaube / dauon wir reden / ist bey der Busse / vnd sol neben guten Wercken jmmer wachsen vnd stercker werden. Haec Apologia.

Vnd im 20. Artickel / da jetzt gedachte Apologia den Spruch Petri außleget / 2. Petr. 1. Petrus redet hie von guten Wercken vnd früchten die dem Glauben folgen / vnd lehret / warumb man dieselbige thun solle / Nemlich / daß wir vnsern Beruff fest machen / das ist / daß wir nicht wiederumb vom Euangelio fallen / wenn wir wieder sündigen / wil sagen / Thut gute Wercke / daß jhr bey dem Euangelio / bey ewrem Himlischen Beruff bleibet / daß jhr nicht wieder abfallet / kalt werdet / verlieret Geist vnd Gaben / die euch aus gnaden durch Christum wiederfahren sind / nicht vmb der folgenden Werck willen / Denn in dem Beruff bleibet man fest durch den Glauben / vnd der Glaube vnnd heilige Geist bleibet in den jenigen nicht / die Sündlich Leben führen. So fern die Teutsche Apologia.

durch den Glauben beyde Gerechtigkeit vnd Seligkeit bekommen hatten / 1. Corinth. 16. Gal. 5. Eph. 5. Die solches thun / werden das Reich Gottes nicht ererben / Rom. 8. Wo jhr nach dem Fleisch lebet / werdet jhr sterben müssen.

Es sol aber auch darauff diese erklerung folgen / Wie vnd warumb die / so solches thun / weder Gerechtigkeit noch Seligkeit haben oder behalten / Nicht daß vber das oder neben dem / daß der Glaube Christum ergriffen vnd angenommen / auch vnsere Wercke zur Gerechtigkeit oder Seligkeit nötig weren / Sondern also vnd darumb / weil solche die Busse von sich werffen / den Glauben verlieren / vnd den heiligen Geist von sich stossen / Denn der Glaube ist nicht ohne Busse / kan auch da nicht seyn / wo man in Todtsünden stecket vnd lebet / Wenn aber der Glaube verloren / vnd der heilige Geist außgestossen / ist schon zugleich Gerechtigkeit vnd Seligkeit verloren / welche allein durch den Glauben ergriffen vnd erhalten werden. Vnd also redet die Schrifft / 1. Timoth. 1. Die das gute Gewissen von sich gestossen / haben am Glauben Schiffbruch erlitten / 1. Timoth. 5. So jemand die seinen nicht versorget / der hat den Glauben verleugnet / vnd ist erger denn ein Heyde. Wie denn auch die Apologia im Tittel de Argumentis aduersariorum lehret vnd redet / Wer die Liebe von sich wirffet / ob er schon einen grossen Glauben gehabt / behelt er doch denselbigen nicht / weil er den heiligen Geist nicht behelt. Item / Die jenigen behalten weder Glauben noch Gerechtigkeit / Die nach dem Fleisch leben. Denn darumb werden wir gerechtfertiget / Auff daß / wenn wir nun gerecht seyn / auch anfangen gutes zu thun. Vnd solcher Glaube / dauon wir reden / ist bey der Busse / vnd sol neben guten Wercken jmmer wachsen vnd stercker werden. Haec Apologia.

Vnd im 20. Artickel / da jetzt gedachte Apologia den Spruch Petri außleget / 2. Petr. 1. Petrus redet hie von guten Wercken vnd früchten die dem Glauben folgen / vnd lehret / warumb man dieselbige thun solle / Nemlich / daß wir vnsern Beruff fest machen / das ist / daß wir nicht wiederumb vom Euangelio fallen / wenn wir wieder sündigen / wil sagen / Thut gute Wercke / daß jhr bey dem Euangelio / bey ewrem Himlischen Beruff bleibet / daß jhr nicht wieder abfallet / kalt werdet / verlieret Geist vnd Gaben / die euch aus gnaden durch Christum wiederfahren sind / nicht vmb der folgenden Werck willen / Denn in dem Beruff bleibet man fest durch den Glauben / vnd der Glaube vnnd heilige Geist bleibet in den jenigen nicht / die Sündlich Leben führen. So fern die Teutsche Apologia.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0769" n="101"/>
durch den Glauben beyde Gerechtigkeit vnd Seligkeit                      bekommen hatten / 1. Corinth. 16. Gal. 5. Eph. 5. Die solches thun / werden das                      Reich Gottes nicht ererben / Rom. 8. Wo jhr nach dem Fleisch lebet / werdet jhr                      sterben müssen.</p>
        <p>Es sol aber auch darauff diese erklerung folgen / Wie vnd warumb die / so solches                      thun / weder Gerechtigkeit noch Seligkeit haben oder behalten / Nicht daß vber                      das oder neben dem / daß der Glaube Christum ergriffen vnd angenommen / auch                      vnsere Wercke zur Gerechtigkeit oder Seligkeit nötig weren / Sondern also vnd                      darumb / weil solche die Busse von sich werffen / den Glauben verlieren / vnd                      den heiligen Geist von sich stossen / Denn der Glaube ist nicht ohne Busse / kan                      auch da nicht seyn / wo man in Todtsünden stecket vnd lebet / Wenn aber der                      Glaube verloren / vnd der heilige Geist außgestossen / ist schon zugleich                      Gerechtigkeit vnd Seligkeit verloren / welche allein durch den Glauben ergriffen                      vnd erhalten werden. Vnd also redet die Schrifft / 1. Timoth. 1. Die das gute                      Gewissen von sich gestossen / haben am Glauben Schiffbruch erlitten / 1. Timoth.                      5. So jemand die seinen nicht versorget / der hat den Glauben verleugnet / vnd                      ist erger denn ein Heyde. Wie denn auch die <hi rendition="#i">Apologia</hi> im                      Tittel <hi rendition="#i">de Argumentis aduersariorum</hi> lehret vnd redet /                      Wer die Liebe von sich wirffet / ob er schon einen grossen Glauben gehabt /                      behelt er doch denselbigen nicht / weil er den heiligen Geist nicht behelt. Item                      / Die jenigen behalten weder Glauben noch Gerechtigkeit / Die nach dem Fleisch                      leben. Denn darumb werden wir gerechtfertiget / Auff daß / wenn wir nun gerecht                      seyn / auch anfangen gutes zu thun. Vnd solcher Glaube / dauon wir reden / ist                      bey der Busse / vnd sol neben guten Wercken jmmer wachsen vnd stercker werden. <hi rendition="#i">Haec Apologia</hi>.</p>
        <p>Vnd im 20. Artickel / da jetzt gedachte <hi rendition="#i">Apologia</hi> den                      Spruch Petri außleget / 2. Petr. 1. Petrus redet hie von guten Wercken vnd                      früchten die dem Glauben folgen / vnd lehret / warumb man dieselbige thun solle                      / Nemlich / daß wir vnsern Beruff fest machen / das ist / daß wir nicht                      wiederumb vom Euangelio fallen / wenn wir wieder sündigen / wil sagen / Thut                      gute Wercke / daß jhr bey dem Euangelio / bey ewrem Himlischen Beruff bleibet /                      daß jhr nicht wieder abfallet / kalt werdet / verlieret Geist vnd Gaben / die                      euch aus gnaden durch Christum wiederfahren sind / nicht vmb der folgenden Werck                      willen / Denn in dem Beruff bleibet man fest durch den Glauben / vnd der Glaube                      vnnd heilige Geist bleibet in den jenigen nicht / die Sündlich Leben führen. So                      fern die Teutsche <hi rendition="#i">Apologia</hi>.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[101/0769] durch den Glauben beyde Gerechtigkeit vnd Seligkeit bekommen hatten / 1. Corinth. 16. Gal. 5. Eph. 5. Die solches thun / werden das Reich Gottes nicht ererben / Rom. 8. Wo jhr nach dem Fleisch lebet / werdet jhr sterben müssen. Es sol aber auch darauff diese erklerung folgen / Wie vnd warumb die / so solches thun / weder Gerechtigkeit noch Seligkeit haben oder behalten / Nicht daß vber das oder neben dem / daß der Glaube Christum ergriffen vnd angenommen / auch vnsere Wercke zur Gerechtigkeit oder Seligkeit nötig weren / Sondern also vnd darumb / weil solche die Busse von sich werffen / den Glauben verlieren / vnd den heiligen Geist von sich stossen / Denn der Glaube ist nicht ohne Busse / kan auch da nicht seyn / wo man in Todtsünden stecket vnd lebet / Wenn aber der Glaube verloren / vnd der heilige Geist außgestossen / ist schon zugleich Gerechtigkeit vnd Seligkeit verloren / welche allein durch den Glauben ergriffen vnd erhalten werden. Vnd also redet die Schrifft / 1. Timoth. 1. Die das gute Gewissen von sich gestossen / haben am Glauben Schiffbruch erlitten / 1. Timoth. 5. So jemand die seinen nicht versorget / der hat den Glauben verleugnet / vnd ist erger denn ein Heyde. Wie denn auch die Apologia im Tittel de Argumentis aduersariorum lehret vnd redet / Wer die Liebe von sich wirffet / ob er schon einen grossen Glauben gehabt / behelt er doch denselbigen nicht / weil er den heiligen Geist nicht behelt. Item / Die jenigen behalten weder Glauben noch Gerechtigkeit / Die nach dem Fleisch leben. Denn darumb werden wir gerechtfertiget / Auff daß / wenn wir nun gerecht seyn / auch anfangen gutes zu thun. Vnd solcher Glaube / dauon wir reden / ist bey der Busse / vnd sol neben guten Wercken jmmer wachsen vnd stercker werden. Haec Apologia. Vnd im 20. Artickel / da jetzt gedachte Apologia den Spruch Petri außleget / 2. Petr. 1. Petrus redet hie von guten Wercken vnd früchten die dem Glauben folgen / vnd lehret / warumb man dieselbige thun solle / Nemlich / daß wir vnsern Beruff fest machen / das ist / daß wir nicht wiederumb vom Euangelio fallen / wenn wir wieder sündigen / wil sagen / Thut gute Wercke / daß jhr bey dem Euangelio / bey ewrem Himlischen Beruff bleibet / daß jhr nicht wieder abfallet / kalt werdet / verlieret Geist vnd Gaben / die euch aus gnaden durch Christum wiederfahren sind / nicht vmb der folgenden Werck willen / Denn in dem Beruff bleibet man fest durch den Glauben / vnd der Glaube vnnd heilige Geist bleibet in den jenigen nicht / die Sündlich Leben führen. So fern die Teutsche Apologia.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/769
Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/769>, abgerufen am 21.05.2024.