Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 1437, Czernowitz, 27.10.1908.Czernowitzer Allgemeine Zeitung. 27. Oktober 1908 [Spaltenumbruch] System, das damals in ganz Oesterreich, einschließlich Ungarns, blühte. Nicht bloß er, jeder Lehrer und Supplent hatte das jus gladii gegenüber den Schülern, d. h. das Schopfbeuteln und Einsperren stand ihnen frei, der Klassenarrest insbesondere war ein gewohnheitsmäßiges Strafmittel, und mancher Gymnasiast pflegte zu Mittag nur ausnahmsweise nach Hause zu kommen. Der Carcer und das spanische Röhrel dagegen waren dem Direktor und einem fachmännischen Beirate desselben vorbehalten. Diese beiden Strafmittel kenne ich gottlob nur vom Hörensagen; eine Prügelexekution kam übrigens während meiner Studienzeit nur einmal zum Vollzuge und rief nicht geringe Aufregung unter den Gymnosiasten hervor. Dagegen war der Carcer, ein kleines Stübchen mit vergittertem Fenster, gleich einem Fremdenzimmer im Hotel, ziemlich häufig besetzt. Er war nicht etwa ein finsteres Loch, sondern licht und luftig. Bis zu 16 Stunden konnte man zum Sitzen oder Brummen daselbst verhalten werden, niemals jedoch während der Nacht, daher saß man eine längere Freiheitsstrafe in zwei -- natürlich nur schulfreien -- Tagen ab. Bleiben wir noch eine Weile bei Direktor Kahlert. Damit verhielt es sich so: Im Jahre 1874, nachdem Wer oder eigentlich was Professor Josef Reichel war, Mit offenen Armen und mit den Worten: "Als meinen Reichel'sche Ausspruche und Kraftworte haben sich noch [Spaltenumbruch] Bukowiner Landtag. Streik im Finanzausschuß. Der Finanzausschuß hat heute im vollen Wie wir hören, trifft heute Landeshauptmann Baron Nachstehend das uns zugekommene Kommuniquee: "Nach Eröffnung der h[e]utigen Sitzung des Finanz- "Am Samstag wandte ich mich durch den Kommissär Ich beantrage daher die Schließung der heutigen Abg. Dr. Stocki opponiert gegen die Vertagung. Er Abg. Dr. v. Onciul erwidert, daß er den Antrag gestellt, Abg. Langenhan steht gleichfalls auf dem Stand- Bei der hierauf erfolgten Abstimmung wird der Antrag Die für heute angesagte S[i]tzung des Verwaltungs- Der Streit zwischen der Onciulgruppe, respektive dem Landeshauptmann Br. Wassilko hatte dem Bureau Militärisches. Transferiert wurden Oberstleutnant Ernennung. Der Ackerbauminister hat im Stande der Personalnachricht. Abgeordneter Anton Lukasze- Promotion. Heute wurde in der Aula unserer Uni- Todesfall. Gestern ist hier der gr.-kath. Pfarrer Kirchliches. Am Sonntag, den 1. November l. J. Von den Staatsbahnen. Versetzt wurden die Die Säkularfeier des k. k. I. Staatsgym- nasiums in Czernowitz. Samstag, den 24. d. M. hat Frequenz der Mittelschulen in der Bukowina zu Beginn des Schuljahres 1908/09. Zu Beginn Czernowitzer Allgemeine Zeitung. 27. Oktober 1908 [Spaltenumbruch] Syſtem, das damals in ganz Oeſterreich, einſchließlich Ungarns, blühte. Nicht bloß er, jeder Lehrer und Supplent hatte das jus gladii gegenüber den Schülern, d. h. das Schopfbeuteln und Einſperren ſtand ihnen frei, der Klaſſenarreſt insbeſondere war ein gewohnheitsmäßiges Strafmittel, und mancher Gymnaſiaſt pflegte zu Mittag nur ausnahmsweiſe nach Hauſe zu kommen. Der Carcer und das ſpaniſche Röhrel dagegen waren dem Direktor und einem fachmänniſchen Beirate desſelben vorbehalten. Dieſe beiden Strafmittel kenne ich gottlob nur vom Hörenſagen; eine Prügelexekution kam übrigens während meiner Studienzeit nur einmal zum Vollzuge und rief nicht geringe Aufregung unter den Gymnoſiaſten hervor. Dagegen war der Carcer, ein kleines Stübchen mit vergittertem Fenſter, gleich einem Fremdenzimmer im Hotel, ziemlich häufig beſetzt. Er war nicht etwa ein finſteres Loch, ſondern licht und luftig. Bis zu 16 Stunden konnte man zum Sitzen oder Brummen daſelbſt verhalten werden, niemals jedoch während der Nacht, daher ſaß man eine längere Freiheitsſtrafe in zwei — natürlich nur ſchulfreien — Tagen ab. Bleiben wir noch eine Weile bei Direktor Kahlert. Damit verhielt es ſich ſo: Im Jahre 1874, nachdem Wer oder eigentlich was Profeſſor Joſef Reichel war, Mit offenen Armen und mit den Worten: „Als meinen Reichel’ſche Ausſpruche und Kraftworte haben ſich noch [Spaltenumbruch] Bukowiner Landtag. Streik im Finanzausſchuß. Der Finanzausſchuß hat heute im vollen Wie wir hören, trifft heute Landeshauptmann Baron Nachſtehend das uns zugekommene Kommuniquee: „Nach Eröffnung der h[e]utigen Sitzung des Finanz- „Am Samſtag wandte ich mich durch den Kommiſſär Ich beantrage daher die Schließung der heutigen Abg. Dr. Stocki opponiert gegen die Vertagung. Er Abg. Dr. v. Onciul erwidert, daß er den Antrag geſtellt, Abg. Langenhan ſteht gleichfalls auf dem Stand- Bei der hierauf erfolgten Abſtimmung wird der Antrag Die für heute angeſagte S[i]tzung des Verwaltungs- Der Streit zwiſchen der Onciulgruppe, reſpektive dem Landeshauptmann Br. Waſſilko hatte dem Bureau Militäriſches. Transferiert wurden Oberſtleutnant Ernennung. Der Ackerbauminiſter hat im Stande der Perſonalnachricht. Abgeordneter Anton Lukasze- Promotion. Heute wurde in der Aula unſerer Uni- Todesfall. Geſtern iſt hier der gr.-kath. Pfarrer Kirchliches. Am Sonntag, den 1. November l. J. Von den Staatsbahnen. Verſetzt wurden die Die Säkularfeier des k. k. I. Staatsgym- naſiums in Czernowitz. Samstag, den 24. d. M. hat Frequenz der Mittelſchulen in der Bukowina zu Beginn des Schuljahres 1908/09. Zu Beginn <TEI> <text> <body> <div type="jLocal" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0004" n="4"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Czernowitzer Allgemeine Zeitung. 27. Oktober 1908</hi></fw><lb/><cb/> Syſtem, das damals in ganz Oeſterreich, einſchließlich<lb/> Ungarns, blühte. Nicht bloß er, jeder Lehrer und Supplent<lb/> hatte das <hi rendition="#aq">jus gladii</hi> gegenüber den Schülern, d. h. das<lb/> Schopfbeuteln und Einſperren ſtand ihnen frei, der<lb/> Klaſſenarreſt insbeſondere war ein gewohnheitsmäßiges<lb/> Strafmittel, und mancher Gymnaſiaſt pflegte zu Mittag nur<lb/> ausnahmsweiſe nach Hauſe zu kommen. Der Carcer und das<lb/> ſpaniſche Röhrel dagegen waren dem Direktor und einem<lb/> fachmänniſchen Beirate desſelben vorbehalten. Dieſe beiden<lb/> Strafmittel kenne ich gottlob nur vom Hörenſagen; eine<lb/> Prügelexekution kam übrigens während meiner Studienzeit<lb/> nur einmal zum Vollzuge und rief nicht geringe Aufregung<lb/> unter den Gymnoſiaſten hervor. Dagegen war der Carcer,<lb/> ein kleines Stübchen mit vergittertem Fenſter, gleich einem<lb/> Fremdenzimmer im Hotel, ziemlich häufig beſetzt. Er war<lb/> nicht etwa ein finſteres Loch, ſondern licht und luftig. Bis<lb/> zu 16 Stunden konnte man zum Sitzen oder Brummen<lb/> daſelbſt verhalten werden, niemals jedoch während der Nacht,<lb/> daher ſaß man eine längere Freiheitsſtrafe in zwei —<lb/> natürlich nur ſchulfreien — Tagen ab.</p><lb/> <p>Bleiben wir noch eine Weile bei Direktor Kahlert.<lb/> Man muß ihm das Zeugnis ausſtellen, daß er das Hand-<lb/> werk eines Schulleiters vortrefflich verſtand. Auch ein<lb/> tüchtiges Wiſſen brachte er aus ſeiner Heimat Preußen mit,<lb/> und ſeine wiſſenſchaftliche Lehrmethode im Lateiniſchen und<lb/> Griechiſchen zeitigte keine ſchlechten Erfolge. Meine Vorliebe<lb/> für die klaſſiſchen Sprachen dürfte er in mir wachgerufen<lb/> haben. Seit ſeinem Abgange von Czernowitz ſah ich ihn nie<lb/> mehr in meinem Leben. Erſt eine Begegnung in den kärntner<lb/> Alpen brachte mir ihn in lebhafte Erinnerung.</p><lb/> <p>Damit verhielt es ſich ſo: Im Jahre 1874, nachdem<lb/> ich die Advokatenprüfung glücklich beſtanden hatte, fühlte ich<lb/> das Bedürfnis nach Erholung oder eigentlich nach Heilung<lb/> von einem inneren Leiden. Zugleich wollte ich aber die ſchöne<lb/> Alpenwelt auskoſten, und ein Wiener Arzt, mit dem mich<lb/> Kouleurbruderſchaft verband, dirigierte mich nach dem<lb/> Säuerlingbade Preblau. Ich war daſelbſt ziemlich heimiſch<lb/> geworden, da kam ein Wiener Pfarrer ebenfalls dahin. Als<lb/> wir uns gegenſeitig vorſtellten, intereſſierte es ihn, daß ich<lb/> aus Czernowitz ſei, denn der geweſene Direktor Kahlert zähle<lb/> zu ſeinen beſten Freunden. Wir ſchloſſen in der Folge eben-<lb/> falls einen Freundſchaftsbund, deſſen Bindeglied ſozuſagen<lb/> Kahlert war. Wir verließen gemeinſam zu Fuß Preblau<lb/> und wanderten über die Back nach Köflach, wo wir erſt die<lb/> Eiſenbahn beſtiegen, um in Graz Abſchied von einander zu<lb/> nehmen. Ich blieb nämlich in Graz zurück, das ich diesmal<lb/> wiederſehen wollte, zumal dort mein alter Gymnaſiallehrer<lb/> Reichel reſidierte, den zu begrüßen ich das Verlangen<lb/> hatte.</p><lb/> <p>Wer oder eigentlich was Profeſſor Joſef Reichel war,<lb/> der Schleſier, wie er ſich mit Stolz nannte, das wiſſen nicht<lb/> nur die Zeitgenoſſen desſelben, ſondern auch viele unter uns,<lb/> die ihn gar nicht gekannt haben. Er war ein Sonderling,<lb/> ein Wüterich, ein Exerziermeiſter und doch ein guter Kerl<lb/> und kein ſchlechter Lehrer. Die meiſten ſeiner Schüler hatten<lb/> ihn lieb oder hatten eine heilige Scheu vor ihm. Wie oft<lb/> wallfahrteten ſie in die Nähe ſeiner Wohnung — das<lb/> gegenwärtig Diamant’ſche Haus in der Schlangengaſſe<lb/> (Bürgermeiſter Dr. Reiß-Gaſſe) — um ſeine häuslichen<lb/> Gewohnheiten zu beobachten. Letztere waren drollig genug,<lb/> und ich müßte ſämtliche Spalten dieſes Blattes mit Embargo<lb/> belegen, wollte ich nur ein Bruchteil hiervon veröffentlichen.<lb/> So z. B. pflegte er manchmal einen Bettler auf die Probe<lb/> zu ſtellen, ob er lange Finger habe oder nicht. Erblickte er<lb/> ihn im Hofe ſeinem ebenerdigen Gelaſſe zuhinken, ſo legte<lb/> er raſch einen ſilbernen Zwanziger auf den Tiſch und verbarg<lb/> ſich hinter dem Bettvorhang. Wehe, wenn der Almoſenſuchende,<lb/> ſich unbeachtet glaubend, nach der Münze griff. Reichel<lb/> ſtürzte ſich ſofort mit einem Knittel in der Hand auf den<lb/> Täter und gerbte ihm weidlich das F<supplied>e</supplied>ll. Wußte aber der<lb/> Bettler zwiſchen Mein und Dein gewiſſenhaft zu unter-<lb/> ſcheiden, ſo ſchenkte ihm Reichel den Zwanziger und verſah<lb/> ihn wohl auch noch mit leiblicher Zehrung.</p><lb/> <p>Mit offenen Armen und mit den Worten: „Als meinen<lb/> Schüler habe ich Dich geduzt und geſchopfbeutelt, von heute<lb/> an duzen wir uns als Freunde“ empfing mich mein alter,<lb/> aber auch gedämpfter gewordener Profeſſor. Man ſah ihm<lb/> die Unbehaglichkeit ſeines neuen Wirkungskreiſes in Graz an,<lb/> wohin er ſich nur über Andringen ſeiner Ehegeſponſin hatte<lb/> verſetzen laſſen. Er verhehlte mir auch nicht, wie ſehr er ſich<lb/> nach Czernowitz wieder zurückſehne, das er ſeine zweite uner-<lb/> ſetzbare Heimat nannte. Lange hat er in der Murſtadt ſein<lb/> Lehramt nicht ausgeübt, in der Bukowina unter dem Hutweiden-<lb/> volke, wie er uns in ſeiner Sprechweiſe beeilte, hätte er<lb/> länger gelebt. Da ich meine Heimreiſe nicht über Wien,<lb/> ſondern über Budapeſt antrat, ſo ſchrieb ich meinem geiſt-<lb/> lichen Freunde über die Begegnung mit Profeſſor Reichel.<lb/> Karl Blechſchmidt — ſo hieß der Pfarrer — war über<lb/> meine Mitteilungen ſehr erbaut und trug mir in ſeinem<lb/> Antwortſchreiben ebenfalls das traute Du an. So hatte ich<lb/> denn im Jahre 1874 zwei Duzfreunde auf einmal gewonnen,<lb/> leider ſie aber durch den Tod nach wenigen Jahren<lb/> verloren.</p><lb/> <p>Reichel’ſche Ausſpruche und Kraftworte haben ſich noch<lb/> bis heute in der Schulüberlieferung erhalten. Mein Gymnaſial-<lb/> kollege Leon <hi rendition="#g">Maximovici,</hi> welcher erſt vor drei Jahren<lb/> als Pfarrer von Jaslowetz geſtorben iſt, hat ſie auf der<lb/> Schulbank ſelbſt zu Papier gebracht, und als wir im Jahre<lb/> 1902 unſer 40jähriges Maturantenjubiläum begingen, ver-<lb/> ſetzte uns die Lektüre des altehrwürdigen Manuſkripts in<lb/> nicht geringe Heiterkeit. Ich verfaßte zur dauernden Erinnerung<lb/> an die Reechel’ſche Lehrzeit eine eigene Kneipzeitung mit Be-<lb/> nützung dieſer koſtbaren Aufzeichnungen, und jeder von uns<lb/> Abiturienten, mit Einſchluß des gegenwärtigen Gymnaſial-<lb/> direktors <hi rendition="#g">Klauſer</hi> und des geweſenen Gymnaſialprofeſſors<lb/><hi rendition="#g">Vyslouzil,</hi> beſitzt wohl noch ein autographiertes Exemplar<lb/> hievon.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> </div> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Bukowiner Landtag.</hi><lb/> Streik im Finanzausſchuß.</hi> </head><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">Finanzausſchuß</hi> hat <hi rendition="#g">heute im vollen<lb/> Ernſte zu ſtreiken begonnen,</hi> und nicht einmal zu<lb/> dem ſo beliebten Mittel der <hi rendition="#g">paſſiven Reſiſtenz</hi> wollten<lb/> die unzufriedenen Mitglieder des Finanzausſchuſſes greifen,<lb/> ſie entſchieden ſich für eine draſtiſchere Maßnahme, nämlich<lb/> die <hi rendition="#g">Verweigerung der Weiterberatung.</hi> Ueber<lb/> die Debatte, die ſich bei dieſer Gelegenheit entſpann, gibt das<lb/> unten ſtehende Kommuniquee Aufſchluß.</p><lb/> <p>Wie wir hören, trifft heute Landeshauptmann Baron<lb/> Georg Freiherr v. <hi rendition="#g">Waſſilko</hi> aus Berhometh hier ein. In<lb/> einer morgen ſtattfindenden Konferenz ſoll die Tagesordnung<lb/> für die nächſte Sitzung endgültig feſtgeſtellt werden. Bekanntlich<lb/> dreht ſich der Streit um <hi rendition="#g">die Lehrergehaltsregu-<lb/> lierung,</hi> welche die Onciulgruppe zu allererſt ſichergeſtellt<lb/> wiſſen möchte. Die Anhänger einer flotteren Durchberatung<lb/> des Budgets ſtehen jedoch auf dem Standpunkte, daß dieſes<lb/> vorher feſtgeſtellt ſein müſſe, bevor man ſich überhaupt für<lb/> die Lehrergehaltsregulierung entſcheiden könne. Morgen wird,<lb/> wie erwähnt, über dieſe Frage definitiv Beſchluß gefaßt<lb/> werden. Heute bleibt nicht anderes übrig, als den <hi rendition="#g">Ausſchuß-<lb/> ſtreik</hi> zu verzeichnen.</p><lb/> <p>Nachſtehend das uns zugekommene Kommuniquee:</p><lb/> <p>„Nach Eröffnung der h<supplied>e</supplied>utigen Sitzung des <hi rendition="#g">Finanz-<lb/> ausſchuſſes</hi> bringt Abg. Dr. <hi rendition="#g">Onciul</hi> nachſtehenden<lb/> Vorfall zur Kenntnis des Ausſchuſſes:</p><lb/> <p>„Am Samſtag wandte ich mich durch den Kommiſſär<lb/><hi rendition="#g">Scalat</hi> telephoniſch nach <hi rendition="#g">Berhometh</hi> an den Herrn<lb/> Landeshauptmann mit der im Namen des Rumänenklubs<lb/> vorgebrachten Bitte, auf die Tagesordnung der nächſten Sitzung<lb/> in erſter Linie die <hi rendition="#g">Wahlreform, das Rentengüter-<lb/> geſetz, das Straßengeſetz, das Lehrergehalts-<lb/> geſetz ſowie das Lehrerpenſionsgeſetz</hi> und erſt<lb/> ſodann die <hi rendition="#g">weiteren Vorlagen</hi> zu ſetzen. Herr Kommiſſär<lb/><hi rendition="#g">Scalat</hi> überbrachte mir im Auftrage des Landeshauptmannes<lb/> die Antwort, daß die Feſtſtellung der Tagesordnung <hi rendition="#g">aus-<lb/> ſchließlich</hi> Sache des Landeshauptmannes ſei, in welche<lb/> ſich Niemand anderer zu miſchen habe und daß der Landes-<lb/> hauptmann eine Sitzung überhaupt inſolange nicht einzuberufen<lb/> gedenke, als nicht die Voranſchläge und die Darlehensvorlage<lb/> im Ausſchuſſe erledigt ſeien. Ich finde, daß es Jedermann’s<lb/> Recht ſei, eine Bitte vorzubringen und daß insbeſondere den<lb/> Klubobmännern und den Klub’s ein <hi rendition="#g">legitimer Einfluß</hi><lb/> auf die Zuſammenſetzung der Tagesordnung zukomme, zumal<lb/><supplied>d</supplied>ie Geſchäftsordnung über Beſchluß des Hauſes ſowohl die<lb/> ſofortige Verhandlung eines nicht auf die Tagesordnung ge-<lb/> ſetzten Gegenſtandes, als auch die <hi rendition="#g">Umſtellung der<lb/> Tagesordnung</hi> gegen den Willen des Landeshauptmannes<lb/> vorſieht. Was den zweiten Teil der Antwort betrifft, kann<lb/> ich nicht glauben, daß ſie authentiſch ſei, denn ſonſt würde ſie<lb/> eine Verletzung der Würde der Abgeordneten und eine dem<lb/> Landeshauptmanne nicht zuſtehende Einflußnahme bedeuten.<lb/> Um in dieſer Beziehung den wahren Sachverhalt zu konſtatieren,<lb/> hat der Rumänenklub beſchloſſen, eine Deputation an den<lb/> Landeshauptmann zu entſenden, um authentiſche Aufklärung<lb/> zu erbitten. Solange dieſe Aufklärung fehle, ſei eine Weiter-<lb/> verhandlung der Ausſchüſſe zwecklos.</p><lb/> <p>Ich beantrage daher die <hi rendition="#g">Schließung</hi> der <hi rendition="#g">heutigen<lb/> Sitzung und Vertagung derſelben</hi> bis nach Ein-<lb/> langen der Antwort des Landeshauptmannes“.</p><lb/> <p>Abg. Dr. <hi rendition="#g">Stocki</hi> opponiert gegen die Vertagung. Er<lb/> meint, daß dem Finanzausſchuſſe gewiſſe Arbeiten zugewieſen<lb/> ſeien und ſei es ſeine Pflicht, die zugewieſenen Agenden recht-<lb/> zeitig zu erledigen und dem Hauſe Bericht zu erſtatten.<lb/> Sache der Parteien ſei es, im Hauſe dann eine Umſtellung<lb/> der Tagesordnung zu beantragen. Der vom Abgeordneten<lb/> Dr. v. <hi rendition="#g">Onciul</hi> geſtellte Antrag falle nicht in die Kom-<lb/> petenz des Finanzausſchuſſes.</p><lb/> <p>Abg. Dr. v. <hi rendition="#g">Onciul</hi> erwidert, daß er den Antrag geſtellt,<lb/> gerade die Sitzung des Finanzausſchuſſes zu vertagen und<lb/> dabei lediglich ſeinen Antrag motiviert habe.</p><lb/> <p>Abg. <hi rendition="#g">Langenhan</hi> ſteht gleichfalls auf dem Stand-<lb/> punkte, daß der Finanzausſchuß pflichtgemäß, ohne Rückſicht<lb/> auf das Ergebnis ſeiner Beratungen dem Hauſe rechtzeitig<lb/> die Vorlagen vorzulegen habe.</p><lb/> <p>Bei der hierauf erfolgten Abſtimmung wird der Antrag<lb/> des Abg. Dr. Onciul mit 4 gegen 3 Stimmen angenommen<lb/> und ſohin die <hi rendition="#g">Sitzung vertagt.</hi>“</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Die für heute angeſagte S<supplied>i</supplied>tzung des <hi rendition="#g">Verwaltungs-<lb/> ausſchuſſes</hi> konnte wegen Beſchlußunfähigkeit nicht abge-<lb/> halten werden. Morgen, Dienſtag, findet eine Sitzung des<lb/> Schul- und Mittwoch ei<supplied>n</supplied>e Sitzung des Finanzausſchuſſes ſtatt.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Der Streit zwiſchen der Onciulgruppe, reſpektive dem<lb/> Rumänenklub und dem Landtagspräſidium hat heute eine<lb/> Verſchärfung durch folgenden Vorfall erfahren:</p><lb/> <p>Landeshauptmann Br. <hi rendition="#g">Waſſilko</hi> hatte dem Bureau<lb/> den Auftrag, erteilt, den Schulbericht inſolange nicht zu ver-<lb/> vielfältigen, als er nicht hiezu beſonderen Auftrag erteilt<lb/> haben wird. Offenbar wollte der Landeshauptmann mit dieſem<lb/> Auftrage die raſche Erledigung des Budgets zuwege bringen.<lb/> Dem Herrn Dr. <hi rendition="#g">Onciul</hi> geht es aber hauptſächlich darum,<lb/> die Lehrergehaltsregulierung unter Dach und Fach zu bringen,<lb/> um <supplied>ü</supplied>berdies die Bewilligung des Landtages zur Aufnahme des<lb/> Millionendarlehens zu vereiteln, verlangt Onciul die Anbe-<lb/> raumung einer Landtagsſitzung für die nächſten Tage mit der Tages-<lb/> ordnung „Schulbericht“. Das diesbezügliche Referat war bereits<lb/> vom Berichterſtatter Wiedmann ausgearbeitet und dem Kommiſſär<lb/><cb/> <hi rendition="#g">Scalat</hi> zur Drucklegung übergeben worden. Herr Dr. v.<lb/><hi rendition="#g">Onciul</hi> erſchien nun heute nach der Vertagung des Finanz-<lb/> ausſchuſſes im Präſidialbureau und verlangte die Herausgabe<lb/> des Schulberichtes, um ihn gemäß eines im Rumänenklub ge-<lb/> faßten Beſchlußes auf eigene Koſten in Druck zu legen. Kom-<lb/> miſſär <hi rendition="#g">Scalat</hi> berief ſich auf den ihm von ſeinem Vor-<lb/> geſetzten erteilten Auftrag und weigerte ſich, das Anſuchen<lb/> Onciuls zu erfüllen. Es kam deshalb zu einer erregten Szene<lb/> im Bureau des Präſidiums. Onciul drohte, er werde den<lb/> Schutz des Landespräſidenten anrufen, Polizeiaſſiſtenz herbei-<lb/> ſchaffen, den Schreibtiſch aufbrechen laſſen ꝛc. Schließlich mochte<lb/> er eingeſehen haben, daß ein Beamter nur ſeine Pflicht erfülle,<lb/> wenn er ſeinem Vorgeſetzten gehorche, und entfernte ſich. Nun<lb/> verlautet, Onciul habe beim Landespräſidenten vorgeſprochen<lb/> und um Intervention gegen die Anordnungen des Landes-<lb/> hauptmannes gebeten. Ferner hat demſelben Gerüchte zufolge<lb/> der Rumänenklub Proteſttelegramme an den Miniſterpräſi-<lb/> denten und die Kabinettskanzlei des Kaiſers gegen das<lb/> Vorgehen des Barons Waſſilko gerichtet.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Militäriſches.</hi> </head> <p>Transferiert wurden Oberſtleutnant<lb/> Joſef <hi rendition="#g">Wonka</hi> vom 100. Infanterieregimente und Major Peter<lb/><hi rendition="#g">Schönhöfer</hi> vom 36. Infanterieregiment beide zum 41. Ju-<lb/> ſanterieregiment und Major Artur <hi rendition="#g">Hann</hi> von <hi rendition="#g">Hannenheim</hi><lb/> vom 41. Infanterieregiment zum 40. Infanterieregiment.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ernennung.</hi> </head> <p>Der Ackerbauminiſter hat im Stande der<lb/> juridiſch-adminiſtrativen Beamten der Direktion der Güter des<lb/> bukowiner gr.-or. Religionsfondes in Czernowitz den Admini-<lb/> ſtrationskonzipiſten Dr. <hi rendition="#g">Jozefowicz</hi> zum Adminiſtrations-<lb/> adjunkten <hi rendition="#aq">ad personam</hi> ernannt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Perſonalnachricht.</hi> </head> <p>Abgeordneter Anton <hi rendition="#g">Lukasze-<lb/> wicz</hi> begibt ſich morgen zu längerem Anfenthalte nach Wien.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Promotion.</hi> </head> <p>Heute wurde in der Aula unſerer Uni-<lb/> verſität Herr Ottokar <hi rendition="#g">Hrimaly,</hi> ein Sohn des unlängſt ver-<lb/> ſtorbenen Muſikdirektors Adalbert <hi rendition="#g">Hrimaly,</hi> zum Doktor der<lb/> Philoſophie promoviert. Als Promotor fungierte Profeſſor Doktor<lb/><hi rendition="#g">Jüthner.</hi> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Todesfall.</hi> </head> <p>Geſtern iſt hier der gr.-kath. Pfarrer<lb/> Michael <hi rendition="#g">Strepko</hi> im 40. Lebensjahre geſtorben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kirchliches.</hi> </head> <p>Am Sonntag, den 1. November l. J.<lb/> findet die Einweihung der Kaiſer Franz Joſef <hi rendition="#aq">I.</hi> Jubiläums-<lb/> Kirche in Babin ſtatt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Von den Staatsbahnen.</hi> </head> <p>Verſetzt wurden die<lb/> Bahnadjunkten Berthold <hi rendition="#g">Aron</hi> vom Bahnbetriebsamte in<lb/> Itzkany und der Stationsvorſtand in Alt-Kimpolung Wolf<lb/><hi rendition="#g">Korber,</hi> beide zum Bah betriebsamte in Czernowitz, Ignatz<lb/><hi rendition="#g">Mogilnicki</hi> von der Bahnbetriebsleitung in Czernowitz als<lb/> Stationsvorſtand nach Alt-Kimpolung und der Beamtenaſpirant<lb/> Rudolf <hi rendition="#g">Leibſchütz</hi> von Zuczka zur Bahnbetriebsleitung in<lb/> Czernowitz, Abteilung <hi rendition="#aq">I</hi> und <hi rendition="#aq">II.</hi> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Säkularfeier des k. k. <hi rendition="#aq">I.</hi> Staatsgym-<lb/> naſiums in Czernowitz.</hi> </head> <p>Samstag, den 24. d. M. hat<lb/> im Profeſſorenzimmer des <hi rendition="#aq">I.</hi> Staatsgymnaſiums die letzte<lb/> Sitzung des Feſtordnungskomitees ſtattgefunden, in welcher<lb/> alle Maßnahmen getroffen wurden, welche ein glänzendes<lb/> Gelingen der Feſtlichkeiten verbürgen. Die Nachfrage nach<lb/> den Eintrittskarten zur Feſtſitzung und zum Feſtbankett iſt<lb/> eine ſo rege, daß der Verkauf derſelben nur unter verſtärkter<lb/> Heranziehung der Komiteemitglieder vor ſich gehen kann. Aus<lb/> allen Teilen unſeres Kronlandes, ja auch aus dem fernſten<lb/> Weſten und Oſten, tr<supplied>e</supplied>ff<supplied>e</supplied>n ununterbrochen Schüler der Jubi-<lb/> läumsanſtalt ein, um an dem ſeltenen und erhabenen Feſte<lb/> teilzunehmen. Kein Schüler des altherwürdigen Gymnaſiums<lb/> möge an dieſem Ehrentage desſelben fehlen! Die Plaquetten,<lb/> welche zur Teilnahme an allen Feſtlichkeiten berechtigen, ſind<lb/> ſpäteſtens am Dienstag von 4—6 Uhr nachmittags im<lb/> „Schwarzen Adler“ erhältlich. Der Feſtausſchuß macht darauf<lb/> aufmerkſam, daß beim Eintritt in den Synodalſaal der erz-<lb/> biſchöflichen R<supplied>e</supplied>ſidenz keinerlei Billets abzugeben ſind; es iſt<lb/> blos die Plaquette dem Dienſtperſonal vorzuweiſen. Das<lb/> Billet, welches beim F<supplied>e</supplied>ſtbankett dem bedienenden Kellner zu<lb/> übergeben iſt, erhalten die Feſtteilnehmer zugleich mit der<lb/> Plaquette gegen Erlag von 12 Kronen. Alle Herren Komitee-<lb/> mitglieder werden dringend erſucht, beim Begrüßungsabend<lb/> am Dienstag um 8 Uhr abends im Reſtaurant des „Schwarzen<lb/> Adler“ zu erſcheinen, und dort die Komiteeabzeichen perſönlich<lb/> in Empfang zu nehmen. Nach den umfaſſenden Vorbereitungen,<lb/> welche von allen Ausſchüſſen getroffen wurden, verſpricht das<lb/> Feſt in allen ſeinen Programmpunkten einen glänzenden und<lb/> erhebenden Verlauf zu nehmen und ſich zu einer impoſanten<lb/> Huldigung für die älteſte Bildungsſtätte des Landes zu ge-<lb/> ſtalten. — Für die Schülerfeier am 27. d. M. wurde fol-<lb/> gendes Programm feſtgeſtellt: 1. Eröffnung und Begrüßung<lb/> durch den Direktor Regierungsrat <hi rendition="#g">Klauſer;</hi> 2. Schülerchor<lb/> (Muſik von Euſebius <hi rendition="#g">Mandyczewski,</hi> Worte von Dr.<lb/> Anton <hi rendition="#g">Norſt</hi>), dirigiert Hans <hi rendition="#g">Horner;</hi> 3. Feſtrede ge-<lb/> halten von Profeſſor Karl <hi rendition="#g">Wolf;</hi> 4. Volkshymne, geſungen<lb/> vom Schülerchor; 5. Anſprache des Schülers der <hi rendition="#aq">VII.</hi> Gymnaſial-<lb/> klaſſe Rudolf <hi rendition="#g">Hargesheimer;</hi> 6. Hymne an Auſtria von<lb/> Anaſtaſius <hi rendition="#g">Grün,</hi> vorgetragen vom Schüler der <hi rendition="#aq">V.</hi> Klaſſe<lb/> Eduard <hi rendition="#g">Lederle;</hi> 7. Enthüllung der Gedenktafel.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Frequenz der Mittelſchulen in der Bukowina<lb/> zu Beginn des Schuljahres 1908/09.</hi> </head> <p>Zu Beginn<lb/> des Schuljahres 1908/09 wurden aufgenommen: am <hi rendition="#aq">I.</hi> Staats-<lb/> gymnaſium in Czernowitz 881, am <hi rendition="#aq">II.</hi> Staatsgymnaſium in<lb/> Czernowitz 770, am <hi rendition="#aq">III.</hi> Staatsgymnaſium in Czernowitz<lb/> 1. bis 7. Klaſſe 692, am Staatsgymnaſium in Kimpolung<lb/> (1. und 2. Klaſſe) 168, am Staatsgymnaſium in Kotzman<lb/> (1. bis 5. Klaſſe) 254, am Staatsgymnaſium in Radautz 398,<lb/> am Staatsgymnaſium in Sereth 340, am griech.-orientaliſchen<lb/> Gymnaſium in Suczawa 920, ſomit an allen Gymnaſien<lb/> der Bukowina 4423 <hi rendition="#g">öffentliche</hi> Schüler. Ferner wurden<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [4/0004]
Czernowitzer Allgemeine Zeitung. 27. Oktober 1908
Syſtem, das damals in ganz Oeſterreich, einſchließlich
Ungarns, blühte. Nicht bloß er, jeder Lehrer und Supplent
hatte das jus gladii gegenüber den Schülern, d. h. das
Schopfbeuteln und Einſperren ſtand ihnen frei, der
Klaſſenarreſt insbeſondere war ein gewohnheitsmäßiges
Strafmittel, und mancher Gymnaſiaſt pflegte zu Mittag nur
ausnahmsweiſe nach Hauſe zu kommen. Der Carcer und das
ſpaniſche Röhrel dagegen waren dem Direktor und einem
fachmänniſchen Beirate desſelben vorbehalten. Dieſe beiden
Strafmittel kenne ich gottlob nur vom Hörenſagen; eine
Prügelexekution kam übrigens während meiner Studienzeit
nur einmal zum Vollzuge und rief nicht geringe Aufregung
unter den Gymnoſiaſten hervor. Dagegen war der Carcer,
ein kleines Stübchen mit vergittertem Fenſter, gleich einem
Fremdenzimmer im Hotel, ziemlich häufig beſetzt. Er war
nicht etwa ein finſteres Loch, ſondern licht und luftig. Bis
zu 16 Stunden konnte man zum Sitzen oder Brummen
daſelbſt verhalten werden, niemals jedoch während der Nacht,
daher ſaß man eine längere Freiheitsſtrafe in zwei —
natürlich nur ſchulfreien — Tagen ab.
Bleiben wir noch eine Weile bei Direktor Kahlert.
Man muß ihm das Zeugnis ausſtellen, daß er das Hand-
werk eines Schulleiters vortrefflich verſtand. Auch ein
tüchtiges Wiſſen brachte er aus ſeiner Heimat Preußen mit,
und ſeine wiſſenſchaftliche Lehrmethode im Lateiniſchen und
Griechiſchen zeitigte keine ſchlechten Erfolge. Meine Vorliebe
für die klaſſiſchen Sprachen dürfte er in mir wachgerufen
haben. Seit ſeinem Abgange von Czernowitz ſah ich ihn nie
mehr in meinem Leben. Erſt eine Begegnung in den kärntner
Alpen brachte mir ihn in lebhafte Erinnerung.
Damit verhielt es ſich ſo: Im Jahre 1874, nachdem
ich die Advokatenprüfung glücklich beſtanden hatte, fühlte ich
das Bedürfnis nach Erholung oder eigentlich nach Heilung
von einem inneren Leiden. Zugleich wollte ich aber die ſchöne
Alpenwelt auskoſten, und ein Wiener Arzt, mit dem mich
Kouleurbruderſchaft verband, dirigierte mich nach dem
Säuerlingbade Preblau. Ich war daſelbſt ziemlich heimiſch
geworden, da kam ein Wiener Pfarrer ebenfalls dahin. Als
wir uns gegenſeitig vorſtellten, intereſſierte es ihn, daß ich
aus Czernowitz ſei, denn der geweſene Direktor Kahlert zähle
zu ſeinen beſten Freunden. Wir ſchloſſen in der Folge eben-
falls einen Freundſchaftsbund, deſſen Bindeglied ſozuſagen
Kahlert war. Wir verließen gemeinſam zu Fuß Preblau
und wanderten über die Back nach Köflach, wo wir erſt die
Eiſenbahn beſtiegen, um in Graz Abſchied von einander zu
nehmen. Ich blieb nämlich in Graz zurück, das ich diesmal
wiederſehen wollte, zumal dort mein alter Gymnaſiallehrer
Reichel reſidierte, den zu begrüßen ich das Verlangen
hatte.
Wer oder eigentlich was Profeſſor Joſef Reichel war,
der Schleſier, wie er ſich mit Stolz nannte, das wiſſen nicht
nur die Zeitgenoſſen desſelben, ſondern auch viele unter uns,
die ihn gar nicht gekannt haben. Er war ein Sonderling,
ein Wüterich, ein Exerziermeiſter und doch ein guter Kerl
und kein ſchlechter Lehrer. Die meiſten ſeiner Schüler hatten
ihn lieb oder hatten eine heilige Scheu vor ihm. Wie oft
wallfahrteten ſie in die Nähe ſeiner Wohnung — das
gegenwärtig Diamant’ſche Haus in der Schlangengaſſe
(Bürgermeiſter Dr. Reiß-Gaſſe) — um ſeine häuslichen
Gewohnheiten zu beobachten. Letztere waren drollig genug,
und ich müßte ſämtliche Spalten dieſes Blattes mit Embargo
belegen, wollte ich nur ein Bruchteil hiervon veröffentlichen.
So z. B. pflegte er manchmal einen Bettler auf die Probe
zu ſtellen, ob er lange Finger habe oder nicht. Erblickte er
ihn im Hofe ſeinem ebenerdigen Gelaſſe zuhinken, ſo legte
er raſch einen ſilbernen Zwanziger auf den Tiſch und verbarg
ſich hinter dem Bettvorhang. Wehe, wenn der Almoſenſuchende,
ſich unbeachtet glaubend, nach der Münze griff. Reichel
ſtürzte ſich ſofort mit einem Knittel in der Hand auf den
Täter und gerbte ihm weidlich das Fell. Wußte aber der
Bettler zwiſchen Mein und Dein gewiſſenhaft zu unter-
ſcheiden, ſo ſchenkte ihm Reichel den Zwanziger und verſah
ihn wohl auch noch mit leiblicher Zehrung.
Mit offenen Armen und mit den Worten: „Als meinen
Schüler habe ich Dich geduzt und geſchopfbeutelt, von heute
an duzen wir uns als Freunde“ empfing mich mein alter,
aber auch gedämpfter gewordener Profeſſor. Man ſah ihm
die Unbehaglichkeit ſeines neuen Wirkungskreiſes in Graz an,
wohin er ſich nur über Andringen ſeiner Ehegeſponſin hatte
verſetzen laſſen. Er verhehlte mir auch nicht, wie ſehr er ſich
nach Czernowitz wieder zurückſehne, das er ſeine zweite uner-
ſetzbare Heimat nannte. Lange hat er in der Murſtadt ſein
Lehramt nicht ausgeübt, in der Bukowina unter dem Hutweiden-
volke, wie er uns in ſeiner Sprechweiſe beeilte, hätte er
länger gelebt. Da ich meine Heimreiſe nicht über Wien,
ſondern über Budapeſt antrat, ſo ſchrieb ich meinem geiſt-
lichen Freunde über die Begegnung mit Profeſſor Reichel.
Karl Blechſchmidt — ſo hieß der Pfarrer — war über
meine Mitteilungen ſehr erbaut und trug mir in ſeinem
Antwortſchreiben ebenfalls das traute Du an. So hatte ich
denn im Jahre 1874 zwei Duzfreunde auf einmal gewonnen,
leider ſie aber durch den Tod nach wenigen Jahren
verloren.
Reichel’ſche Ausſpruche und Kraftworte haben ſich noch
bis heute in der Schulüberlieferung erhalten. Mein Gymnaſial-
kollege Leon Maximovici, welcher erſt vor drei Jahren
als Pfarrer von Jaslowetz geſtorben iſt, hat ſie auf der
Schulbank ſelbſt zu Papier gebracht, und als wir im Jahre
1902 unſer 40jähriges Maturantenjubiläum begingen, ver-
ſetzte uns die Lektüre des altehrwürdigen Manuſkripts in
nicht geringe Heiterkeit. Ich verfaßte zur dauernden Erinnerung
an die Reechel’ſche Lehrzeit eine eigene Kneipzeitung mit Be-
nützung dieſer koſtbaren Aufzeichnungen, und jeder von uns
Abiturienten, mit Einſchluß des gegenwärtigen Gymnaſial-
direktors Klauſer und des geweſenen Gymnaſialprofeſſors
Vyslouzil, beſitzt wohl noch ein autographiertes Exemplar
hievon.
Bukowiner Landtag.
Streik im Finanzausſchuß.
Der Finanzausſchuß hat heute im vollen
Ernſte zu ſtreiken begonnen, und nicht einmal zu
dem ſo beliebten Mittel der paſſiven Reſiſtenz wollten
die unzufriedenen Mitglieder des Finanzausſchuſſes greifen,
ſie entſchieden ſich für eine draſtiſchere Maßnahme, nämlich
die Verweigerung der Weiterberatung. Ueber
die Debatte, die ſich bei dieſer Gelegenheit entſpann, gibt das
unten ſtehende Kommuniquee Aufſchluß.
Wie wir hören, trifft heute Landeshauptmann Baron
Georg Freiherr v. Waſſilko aus Berhometh hier ein. In
einer morgen ſtattfindenden Konferenz ſoll die Tagesordnung
für die nächſte Sitzung endgültig feſtgeſtellt werden. Bekanntlich
dreht ſich der Streit um die Lehrergehaltsregu-
lierung, welche die Onciulgruppe zu allererſt ſichergeſtellt
wiſſen möchte. Die Anhänger einer flotteren Durchberatung
des Budgets ſtehen jedoch auf dem Standpunkte, daß dieſes
vorher feſtgeſtellt ſein müſſe, bevor man ſich überhaupt für
die Lehrergehaltsregulierung entſcheiden könne. Morgen wird,
wie erwähnt, über dieſe Frage definitiv Beſchluß gefaßt
werden. Heute bleibt nicht anderes übrig, als den Ausſchuß-
ſtreik zu verzeichnen.
Nachſtehend das uns zugekommene Kommuniquee:
„Nach Eröffnung der heutigen Sitzung des Finanz-
ausſchuſſes bringt Abg. Dr. Onciul nachſtehenden
Vorfall zur Kenntnis des Ausſchuſſes:
„Am Samſtag wandte ich mich durch den Kommiſſär
Scalat telephoniſch nach Berhometh an den Herrn
Landeshauptmann mit der im Namen des Rumänenklubs
vorgebrachten Bitte, auf die Tagesordnung der nächſten Sitzung
in erſter Linie die Wahlreform, das Rentengüter-
geſetz, das Straßengeſetz, das Lehrergehalts-
geſetz ſowie das Lehrerpenſionsgeſetz und erſt
ſodann die weiteren Vorlagen zu ſetzen. Herr Kommiſſär
Scalat überbrachte mir im Auftrage des Landeshauptmannes
die Antwort, daß die Feſtſtellung der Tagesordnung aus-
ſchließlich Sache des Landeshauptmannes ſei, in welche
ſich Niemand anderer zu miſchen habe und daß der Landes-
hauptmann eine Sitzung überhaupt inſolange nicht einzuberufen
gedenke, als nicht die Voranſchläge und die Darlehensvorlage
im Ausſchuſſe erledigt ſeien. Ich finde, daß es Jedermann’s
Recht ſei, eine Bitte vorzubringen und daß insbeſondere den
Klubobmännern und den Klub’s ein legitimer Einfluß
auf die Zuſammenſetzung der Tagesordnung zukomme, zumal
die Geſchäftsordnung über Beſchluß des Hauſes ſowohl die
ſofortige Verhandlung eines nicht auf die Tagesordnung ge-
ſetzten Gegenſtandes, als auch die Umſtellung der
Tagesordnung gegen den Willen des Landeshauptmannes
vorſieht. Was den zweiten Teil der Antwort betrifft, kann
ich nicht glauben, daß ſie authentiſch ſei, denn ſonſt würde ſie
eine Verletzung der Würde der Abgeordneten und eine dem
Landeshauptmanne nicht zuſtehende Einflußnahme bedeuten.
Um in dieſer Beziehung den wahren Sachverhalt zu konſtatieren,
hat der Rumänenklub beſchloſſen, eine Deputation an den
Landeshauptmann zu entſenden, um authentiſche Aufklärung
zu erbitten. Solange dieſe Aufklärung fehle, ſei eine Weiter-
verhandlung der Ausſchüſſe zwecklos.
Ich beantrage daher die Schließung der heutigen
Sitzung und Vertagung derſelben bis nach Ein-
langen der Antwort des Landeshauptmannes“.
Abg. Dr. Stocki opponiert gegen die Vertagung. Er
meint, daß dem Finanzausſchuſſe gewiſſe Arbeiten zugewieſen
ſeien und ſei es ſeine Pflicht, die zugewieſenen Agenden recht-
zeitig zu erledigen und dem Hauſe Bericht zu erſtatten.
Sache der Parteien ſei es, im Hauſe dann eine Umſtellung
der Tagesordnung zu beantragen. Der vom Abgeordneten
Dr. v. Onciul geſtellte Antrag falle nicht in die Kom-
petenz des Finanzausſchuſſes.
Abg. Dr. v. Onciul erwidert, daß er den Antrag geſtellt,
gerade die Sitzung des Finanzausſchuſſes zu vertagen und
dabei lediglich ſeinen Antrag motiviert habe.
Abg. Langenhan ſteht gleichfalls auf dem Stand-
punkte, daß der Finanzausſchuß pflichtgemäß, ohne Rückſicht
auf das Ergebnis ſeiner Beratungen dem Hauſe rechtzeitig
die Vorlagen vorzulegen habe.
Bei der hierauf erfolgten Abſtimmung wird der Antrag
des Abg. Dr. Onciul mit 4 gegen 3 Stimmen angenommen
und ſohin die Sitzung vertagt.“
Die für heute angeſagte Sitzung des Verwaltungs-
ausſchuſſes konnte wegen Beſchlußunfähigkeit nicht abge-
halten werden. Morgen, Dienſtag, findet eine Sitzung des
Schul- und Mittwoch eine Sitzung des Finanzausſchuſſes ſtatt.
Der Streit zwiſchen der Onciulgruppe, reſpektive dem
Rumänenklub und dem Landtagspräſidium hat heute eine
Verſchärfung durch folgenden Vorfall erfahren:
Landeshauptmann Br. Waſſilko hatte dem Bureau
den Auftrag, erteilt, den Schulbericht inſolange nicht zu ver-
vielfältigen, als er nicht hiezu beſonderen Auftrag erteilt
haben wird. Offenbar wollte der Landeshauptmann mit dieſem
Auftrage die raſche Erledigung des Budgets zuwege bringen.
Dem Herrn Dr. Onciul geht es aber hauptſächlich darum,
die Lehrergehaltsregulierung unter Dach und Fach zu bringen,
um überdies die Bewilligung des Landtages zur Aufnahme des
Millionendarlehens zu vereiteln, verlangt Onciul die Anbe-
raumung einer Landtagsſitzung für die nächſten Tage mit der Tages-
ordnung „Schulbericht“. Das diesbezügliche Referat war bereits
vom Berichterſtatter Wiedmann ausgearbeitet und dem Kommiſſär
Scalat zur Drucklegung übergeben worden. Herr Dr. v.
Onciul erſchien nun heute nach der Vertagung des Finanz-
ausſchuſſes im Präſidialbureau und verlangte die Herausgabe
des Schulberichtes, um ihn gemäß eines im Rumänenklub ge-
faßten Beſchlußes auf eigene Koſten in Druck zu legen. Kom-
miſſär Scalat berief ſich auf den ihm von ſeinem Vor-
geſetzten erteilten Auftrag und weigerte ſich, das Anſuchen
Onciuls zu erfüllen. Es kam deshalb zu einer erregten Szene
im Bureau des Präſidiums. Onciul drohte, er werde den
Schutz des Landespräſidenten anrufen, Polizeiaſſiſtenz herbei-
ſchaffen, den Schreibtiſch aufbrechen laſſen ꝛc. Schließlich mochte
er eingeſehen haben, daß ein Beamter nur ſeine Pflicht erfülle,
wenn er ſeinem Vorgeſetzten gehorche, und entfernte ſich. Nun
verlautet, Onciul habe beim Landespräſidenten vorgeſprochen
und um Intervention gegen die Anordnungen des Landes-
hauptmannes gebeten. Ferner hat demſelben Gerüchte zufolge
der Rumänenklub Proteſttelegramme an den Miniſterpräſi-
denten und die Kabinettskanzlei des Kaiſers gegen das
Vorgehen des Barons Waſſilko gerichtet.
Militäriſches. Transferiert wurden Oberſtleutnant
Joſef Wonka vom 100. Infanterieregimente und Major Peter
Schönhöfer vom 36. Infanterieregiment beide zum 41. Ju-
ſanterieregiment und Major Artur Hann von Hannenheim
vom 41. Infanterieregiment zum 40. Infanterieregiment.
Ernennung. Der Ackerbauminiſter hat im Stande der
juridiſch-adminiſtrativen Beamten der Direktion der Güter des
bukowiner gr.-or. Religionsfondes in Czernowitz den Admini-
ſtrationskonzipiſten Dr. Jozefowicz zum Adminiſtrations-
adjunkten ad personam ernannt.
Perſonalnachricht. Abgeordneter Anton Lukasze-
wicz begibt ſich morgen zu längerem Anfenthalte nach Wien.
Promotion. Heute wurde in der Aula unſerer Uni-
verſität Herr Ottokar Hrimaly, ein Sohn des unlängſt ver-
ſtorbenen Muſikdirektors Adalbert Hrimaly, zum Doktor der
Philoſophie promoviert. Als Promotor fungierte Profeſſor Doktor
Jüthner.
Todesfall. Geſtern iſt hier der gr.-kath. Pfarrer
Michael Strepko im 40. Lebensjahre geſtorben.
Kirchliches. Am Sonntag, den 1. November l. J.
findet die Einweihung der Kaiſer Franz Joſef I. Jubiläums-
Kirche in Babin ſtatt.
Von den Staatsbahnen. Verſetzt wurden die
Bahnadjunkten Berthold Aron vom Bahnbetriebsamte in
Itzkany und der Stationsvorſtand in Alt-Kimpolung Wolf
Korber, beide zum Bah betriebsamte in Czernowitz, Ignatz
Mogilnicki von der Bahnbetriebsleitung in Czernowitz als
Stationsvorſtand nach Alt-Kimpolung und der Beamtenaſpirant
Rudolf Leibſchütz von Zuczka zur Bahnbetriebsleitung in
Czernowitz, Abteilung I und II.
Die Säkularfeier des k. k. I. Staatsgym-
naſiums in Czernowitz. Samstag, den 24. d. M. hat
im Profeſſorenzimmer des I. Staatsgymnaſiums die letzte
Sitzung des Feſtordnungskomitees ſtattgefunden, in welcher
alle Maßnahmen getroffen wurden, welche ein glänzendes
Gelingen der Feſtlichkeiten verbürgen. Die Nachfrage nach
den Eintrittskarten zur Feſtſitzung und zum Feſtbankett iſt
eine ſo rege, daß der Verkauf derſelben nur unter verſtärkter
Heranziehung der Komiteemitglieder vor ſich gehen kann. Aus
allen Teilen unſeres Kronlandes, ja auch aus dem fernſten
Weſten und Oſten, treffen ununterbrochen Schüler der Jubi-
läumsanſtalt ein, um an dem ſeltenen und erhabenen Feſte
teilzunehmen. Kein Schüler des altherwürdigen Gymnaſiums
möge an dieſem Ehrentage desſelben fehlen! Die Plaquetten,
welche zur Teilnahme an allen Feſtlichkeiten berechtigen, ſind
ſpäteſtens am Dienstag von 4—6 Uhr nachmittags im
„Schwarzen Adler“ erhältlich. Der Feſtausſchuß macht darauf
aufmerkſam, daß beim Eintritt in den Synodalſaal der erz-
biſchöflichen Reſidenz keinerlei Billets abzugeben ſind; es iſt
blos die Plaquette dem Dienſtperſonal vorzuweiſen. Das
Billet, welches beim Feſtbankett dem bedienenden Kellner zu
übergeben iſt, erhalten die Feſtteilnehmer zugleich mit der
Plaquette gegen Erlag von 12 Kronen. Alle Herren Komitee-
mitglieder werden dringend erſucht, beim Begrüßungsabend
am Dienstag um 8 Uhr abends im Reſtaurant des „Schwarzen
Adler“ zu erſcheinen, und dort die Komiteeabzeichen perſönlich
in Empfang zu nehmen. Nach den umfaſſenden Vorbereitungen,
welche von allen Ausſchüſſen getroffen wurden, verſpricht das
Feſt in allen ſeinen Programmpunkten einen glänzenden und
erhebenden Verlauf zu nehmen und ſich zu einer impoſanten
Huldigung für die älteſte Bildungsſtätte des Landes zu ge-
ſtalten. — Für die Schülerfeier am 27. d. M. wurde fol-
gendes Programm feſtgeſtellt: 1. Eröffnung und Begrüßung
durch den Direktor Regierungsrat Klauſer; 2. Schülerchor
(Muſik von Euſebius Mandyczewski, Worte von Dr.
Anton Norſt), dirigiert Hans Horner; 3. Feſtrede ge-
halten von Profeſſor Karl Wolf; 4. Volkshymne, geſungen
vom Schülerchor; 5. Anſprache des Schülers der VII. Gymnaſial-
klaſſe Rudolf Hargesheimer; 6. Hymne an Auſtria von
Anaſtaſius Grün, vorgetragen vom Schüler der V. Klaſſe
Eduard Lederle; 7. Enthüllung der Gedenktafel.
Frequenz der Mittelſchulen in der Bukowina
zu Beginn des Schuljahres 1908/09. Zu Beginn
des Schuljahres 1908/09 wurden aufgenommen: am I. Staats-
gymnaſium in Czernowitz 881, am II. Staatsgymnaſium in
Czernowitz 770, am III. Staatsgymnaſium in Czernowitz
1. bis 7. Klaſſe 692, am Staatsgymnaſium in Kimpolung
(1. und 2. Klaſſe) 168, am Staatsgymnaſium in Kotzman
(1. bis 5. Klaſſe) 254, am Staatsgymnaſium in Radautz 398,
am Staatsgymnaſium in Sereth 340, am griech.-orientaliſchen
Gymnaſium in Suczawa 920, ſomit an allen Gymnaſien
der Bukowina 4423 öffentliche Schüler. Ferner wurden
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(2018-01-26T13:38:42Z)
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.
(2018-01-26T13:38:42Z)
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Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung.
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