Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 2329, Czernowitz, 24.10.1911.Czernowitzer Allgemeine Zeitung 24. Oktober 1911. [Spaltenumbruch] Frau Toselli läßt sich abermals scheiden. Paris, 22. Oktober. "Le Matin" dementiert die Unterschleife eines rumänischen Bürger- meisters. Konstanza, 22. Oktober. Wie aus zuverlässiger Todesurteil. Lemberg, 22. Oktober. Das hiesige Geschworenen- Eine Todesprophezeiung. Krakau, 22. Oktober. Der hier bekanntlich an einem Ein neuerlicher Brand in Stambul. Konstantinopel, 22. Oktober. Ein Brand im Stam- KB. Konstantinopel, 22. Oktober. (Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") Der gestern abends in Stambul ausgebrochene Die Cholera. In Rumänien. Bukarest, 22. Oktober. Aus Galatz wird ein Cholera- In der Türkei. KB. Saloniki, 22. Oktober. (Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") Hier ist die Cholera im Erlöschen begriffen. Explosion in einer Pulverfabrik. KB. Tokio, 22. Oktober. (Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") Durch die Explosion einer staatlichen Pulverfabrik wur- Czernowitzer Angelegenheiten. Czernowitz, 22. Oktober. Auszeichnungen. Der Kaiser hat gestattet, daß aus Militärisches. Transferiert wurde der Hauptmann Lehrlingsheim-Ausweihe. Am 22. d. nachmittags Todesfall. Gestern ist hier Herr Osias Brett- Exkursion. Am 22. d. unternahmen die Schüler des Belobende Anerkennungen. Den Vorständen des k. k. Volkstümliche Universitätskurse. Da sich über 100 Unfall bei Verschiebung von Lastwagen. Aus Nowo- Englischer und französischer Vortragszyklus. Der Zu den Ordensauszeichnungen anläßlich der Jassyer Universitätsfeier. Die von uns in unserer Sonntags- Teuerungskundgebung der Czernowitzer Lehrerschaft. Wir erhalten vom Vereine der Lehrer und Lehrerinnen Cholera in Braila. Im Nachhange zu den Mitteilun- Tanzkränzchen. Der romänische Theologenverein Kinotheater-Cinephon. Das diewöchige Pragramm Scheins Winterkatalog ist soeben erschienen. Dieser Wetterprognose für morgen. Trüb, zeitweise regne- [Abbildung]
Die geehrten Provinzabonnenten werden ebenso höflichst als dringendst gebeten, die Rückstände bezw. die Pränumerationen gebühr umgehend zu begleichen. Czernowitzer Allgemeine Zeitung 24. Oktober 1911. [Spaltenumbruch] Frau Toſelli läßt ſich abermals ſcheiden. Paris, 22. Oktober. „Le Matin“ dementiert die Unterſchleife eines rumäniſchen Bürger- meiſters. Konſtanza, 22. Oktober. Wie aus zuverläſſiger Todesurteil. Lemberg, 22. Oktober. Das hieſige Geſchworenen- Eine Todesprophezeiung. Krakau, 22. Oktober. Der hier bekanntlich an einem Ein neuerlicher Brand in Stambul. Konſtantinopel, 22. Oktober. Ein Brand im Stam- KB. Konſtantinopel, 22. Oktober. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Der geſtern abends in Stambul ausgebrochene Die Cholera. In Rumänien. Bukareſt, 22. Oktober. Aus Galatz wird ein Cholera- In der Türkei. KB. Saloniki, 22. Oktober. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Hier iſt die Cholera im Erlöſchen begriffen. Exploſion in einer Pulverfabrik. KB. Tokio, 22. Oktober. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Durch die Exploſion einer ſtaatlichen Pulverfabrik wur- Czernowitzer Angelegenheiten. Czernowitz, 22. Oktober. Auszeichnungen. Der Kaiſer hat geſtattet, daß aus Militäriſches. Transferiert wurde der Hauptmann Lehrlingsheim-Ausweihe. Am 22. d. nachmittags Todesfall. Geſtern iſt hier Herr Oſias Brett- Exkurſion. Am 22. d. unternahmen die Schüler des Belobende Anerkennungen. Den Vorſtänden des k. k. Volkstümliche Univerſitätskurſe. Da ſich über 100 Unfall bei Verſchiebung von Laſtwagen. Aus Nowo- Engliſcher und franzöſiſcher Vortragszyklus. Der Zu den Ordensauszeichnungen anläßlich der Jaſſyer Univerſitätsfeier. Die von uns in unſerer Sonntags- Teuerungskundgebung der Czernowitzer Lehrerſchaft. Wir erhalten vom Vereine der Lehrer und Lehrerinnen Cholera in Braila. Im Nachhange zu den Mitteilun- Tanzkränzchen. Der romäniſche Theologenverein Kinotheater-Cinephon. Das diewöchige Pragramm Scheins Winterkatalog iſt ſoeben erſchienen. Dieſer Wetterprognoſe für morgen. Trüb, zeitweiſe regne- [Abbildung]
Die geehrten Provinzabonnenten werden ebenſo höflichſt als dringendſt gebeten, die Rückſtände bezw. die Pränumerationen gebühr umgehend zu begleichen. <TEI> <text> <body> <div type="jVarious" n="1"> <pb facs="#f0004" n="4"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Czernowitzer Allgemeine Zeitung 24. Oktober 1911.</hi> </fw><lb/> <cb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Frau Toſelli läßt ſich abermals ſcheiden.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Paris,</hi> 22. Oktober.</dateline> <p>„Le Matin“ dementiert die<lb/> Nachricht, wonach Frau Toſelli ſich mit ihrem Gatten ausgeſöhnt<lb/> haben ſoll. Frau Toſelli hält ihre Scheidungsklage aufrecht<lb/> Sie ſei blos deshalb nach Florenz gekommen. um ihr Töchterchen<lb/> abzuholen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Unterſchleife eines rumäniſchen Bürger-<lb/> meiſters.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Konſtanza,</hi> 22. Oktober.</dateline> <p>Wie aus zuverläſſiger<lb/> Quelle verlautet, wurden Unterſchleife des früheren Bür-<lb/> germeiſters <hi rendition="#g">Alimeniſchteanu</hi> entdeckt. Der Bür-<lb/> germeiſter ſoll die für gemeindeämtliche Reparaturen und<lb/> für die Beſchaffung von Brennmaterialien beſtimmten<lb/> Gelder unterſchlagen haben.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Todesurteil.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Lemberg,</hi> 22. Oktober.</dateline> <p>Das hieſige Geſchworenen-<lb/> gericht verurteilte den Bauern M. <hi rendition="#g">Dach</hi> wegen Meuchel-<lb/> mordes zum Tod durch <hi rendition="#g">Strang,</hi> die Anſtifterin des Mordes<lb/> hingegen M. <hi rendition="#g">Smigiel</hi> zu 8 Jahren ſchweren Kerkers.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Eine Todesprophezeiung.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Krakau,</hi> 22. Oktober.</dateline> <p>Der hier bekanntlich an einem<lb/> Magenkrebs hoffnungslos darniederliegende Abgeordnete Pfarrer<lb/><hi rendition="#g">Stojalowski</hi> ſagte ſeinen Tod vor 10 Jahren für den<lb/> 25. d. M. voraus. Dieſe Prophezeiung iſt in einem Brief an<lb/> die Schweſter des Sterbenden enthalten.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ein neuerlicher Brand in Stambul.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">Konſtantinopel,</hi> 22. Oktober.</dateline> <p>Ein Brand im Stam-<lb/> buler Stadtviertel Kumpaku vernichtete mehrere hundert<lb/> Häuſer. Der Brand kam in der Eminſtraße des Bajazit-<lb/> viertels aus und breitet ſich augenblicklich noch weiter in<lb/> der Richtung auf Kumpaku aus. Mehrere Miniſter be-<lb/> gaben ſich von dem eben beendeten Miniſterrat auf die<lb/> Brandſtätte, wo bereits der Polizeipräfek<supplied>t,</supplied> viele Behörden<lb/> und Offiziere <supplied>w</supplied>eilten. Militär beteiligte ſich an den Löſch-<lb/> arbeiten. Der Sultan entſandte ſeine Adjutanten auf die<lb/> Brandſtätte. In Stambul herrſchte wenig Bewegung.<lb/> Wie immer, fehlte es an Waſſer und Löſchgeräten. Zahl-<lb/> reiche kleine Leute brachten ihr Habe in Sicherheit. Hiſto-<lb/> riſche Baulichkeiten ſind nicht bedroht worden. Kumpaku<lb/> iſt hauptſächlich von ärmeren griechiſchen und armeniſchen<lb/> Familien bewohnt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>KB.</head> <dateline><hi rendition="#b">Konſtantinopel,</hi> 22. Oktober.</dateline> <bibl>(Tel. der „Cz. Allg.<lb/> Ztg.“)</bibl> <p>Der geſtern abends in Stambul ausgebrochene<lb/> Brand wurde erſt um 2 Uhr früh gelöſcht. Mehr als vier-<lb/> hundert Objekte ſollen eingeäſchert worden ſein. Men-<lb/> ſchenopfer ſind nicht zu beklagen. Das Feuer ſoll durch<lb/> Unvorſichtigkeit entſtanden ſein.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Cholera.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">In Rumänien.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Bukareſt,</hi> 22. Oktober.</dateline> <p>Aus Galatz wird ein Cholera-<lb/> fall gemeldet. Verſeucht ſind die Orte Tibeneſchti und Surdila<lb/> Goiſeanka. Aus dem Militärſpital von Braila werden 9 Er-<lb/> krankungen und 16 choleraverdächtige Fälle gemeldet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">In der Türkei.</hi> </head><lb/> <head>KB.</head> <dateline><hi rendition="#b">Saloniki,</hi> 22. Oktober.</dateline> <bibl>(Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)</bibl><lb/> <p>Hier iſt die Cholera im Erlöſchen begriffen.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Exploſion in einer Pulverfabrik.</hi> </head><lb/> <head>KB.</head> <dateline><hi rendition="#b">Tokio,</hi> 22. Oktober.</dateline> <bibl>(Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)</bibl><lb/> <p>Durch die Exploſion einer ſtaatlichen Pulverfabrik wur-<lb/> den <hi rendition="#g">zwölf Perſonen getötet</hi> und <hi rendition="#g">neun ver-<lb/> letzt</hi> ſowie <hi rendition="#g">zwei Gebäudezerſtört.</hi> </p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jLocal" n="1"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Czernowitzer Angelegenheiten.</hi> </hi> </head><lb/> <dateline>Czernowitz, 22. Oktober.</dateline><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Auszeichnungen.</hi> </head> <p>Der Kaiſer hat geſtattet, daß aus<lb/> Anlaß verdienſtvoller Mitwirkung an der Veranſtaltung<lb/> der erſten internationalen Jagdausſtellung Wien 1910 dem<lb/> Hofrat und Güterdirktor Joſef Edlen <hi rendition="#g">Ullmann</hi> von<lb/><hi rendition="#g">Ulmhoff</hi> in Czernowitz der Ausdruck der beſonderen<lb/> Allerhöchſten Anerkennung bekannt gegeben werde. —<lb/> Der Kaiſer hat in Anerkennung vorzüglichſter Dienſt-<lb/> leiſtung dem Regimentsarzt Dr. Arthur <hi rendition="#g">Rein</hi> des<lb/> 60. Inft.-Reg. in Ungwar, einem Schwager des Groß-<lb/> grundbeſitzers Simon <hi rendition="#g">Tropp</hi> in Suczawa, das goldene<lb/> Verdienſtkreuz mit der Krone verliehen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Militäriſches.</hi> </head> <p>Transferiert wurde der Hauptmann<lb/> Franz <hi rendition="#g">Großauer</hi> vom Landwehrinfanterieregiment<lb/> Leitmeritz Nr. 9 zum Landwehrinfanterieregiment Czer-<lb/> nowitz Nr. 22.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Lehrlingsheim-Ausweihe.</hi> </head> <p>Am 22. d. nachmittags<lb/> fand die Ausweihe des neuerbauten rumäniſchen Lehr-<lb/> lingsheims im feſtlichgeſchmückten Saale dieſes Heims<lb/> ſtatt, zu der zirka 400 Perſonen erſchienen waren, da-<lb/> runter der Protektor des Heims Se. Exzellenz Erzbiſchof<lb/> Dr. von <hi rendition="#g">Repta,</hi> die Hofräte Dr. v. <hi rendition="#g">Duzinkiewicz,</hi><lb/><cb/> Euſebius <hi rendition="#g">Popowicz</hi> und <hi rendition="#g">Stefanelli,</hi> die Vize-<lb/> bürgermeiſter Dr. <hi rendition="#g">Weißelberger</hi> und <hi rendition="#g">Woitko,</hi><lb/> Landesausſchußbeiſitzer <hi rendition="#g">Zurkan,</hi> die Abgeordneten<lb/><hi rendition="#g">Bejan, Simionovici, Landwehr,</hi> Dr. <hi rendition="#g">Tar-<lb/> nawschi, Chiſanovici, Vaſilovschi</hi> und<lb/><hi rendition="#g">Skalat,</hi> die Univerſitätsprofeſſoren Rektor magnificus<lb/> Dr. <hi rendition="#g">Saghin,</hi> Konſtantin <hi rendition="#g">Popowicz,</hi> Dr. Theodor<lb/><hi rendition="#g">Tarnavschi,</hi> Dr. <hi rendition="#g">Gheorgin,</hi> Dr. <hi rendition="#g">Puscariu,</hi><lb/> die Handelskammerräte <hi rendition="#g">Gregor, Füllenbaum</hi><lb/> und Handelskammerſekretär Dr. <hi rendition="#g">Decker,</hi> Gymnaſial-<lb/> direktor <hi rendition="#g">Bujor,</hi> Landesgerichtsrat <hi rendition="#g">Calinescu,</hi><lb/> Gymnaſialleiter Profeſſor <hi rendition="#g">Bodnarescul</hi> aus Ra-<lb/> dautz, Profeſſor <hi rendition="#g">Carbune</hi> aus Suczawa, hohe Beam-<lb/> ten, viele Geiſtliche aus Czernowitz und Umgebung, zahl-<lb/> reiche Damen u. a. Der Obmann des rumäniſchen Hand-<lb/> werkervereines, Buchdruckereileiter Demeter <hi rendition="#g">Buczew-<lb/> ski</hi> begrüßte die Feſtgäſte, ſetzte in ſchwungvoller An-<lb/> ſprache die Bedeutung der Feier auseinander und ſchloß<lb/> mit begeiſtert aufgenommenen Hochrufen auf den Kaiſer,<lb/> worauf ein gemiſchter Chor der Armonia die Volkshymne<lb/> ſang. Sodann hielt Profeſſor <hi rendition="#g">Carbune</hi> die Feſtrede,<lb/> worauf die Armonia mult anni für den Kaiſer exeku-<lb/> tierte. Es ſprachen Landesausſchußbeiſitzer <hi rendition="#g">Zurkan,</hi><lb/> der Präſident des Vereines pentru kultura ſchi literatura<lb/> Romana, Konſiſtorialrat <hi rendition="#g">Bejan,</hi> Landtagsabgeordne-<lb/> ter <hi rendition="#g">Landwehr,</hi> der Direktor der Gewerbeſchule in Bu-<lb/> kareſt, Ingenieur <hi rendition="#g">Panaitescu</hi> und ſchließlich Vize-<lb/> bürgermeiſter Dr. <hi rendition="#g">Weißelberger.</hi> Sodann nahm<lb/> Erzprieſter Joan <hi rendition="#g">Bejan</hi> die Ausweihe des Lehrlings-<lb/> heims vor, worauf ein Feſtchor der Armonia folgte. Die<lb/> Feier endete mit einer Beſichtigung der Lokalitäten des<lb/> Lehrlingsheims und ſprachen ſich die Feſtgäſte in ſehr<lb/> lobender Weiſe über das Geſehene aus. Anläßlich der<lb/> Feier erhielt das Komitee des Lehrlingsheims zahlreiche<lb/> Glückwunſchdepeſchen und Gratulationsſchreiben. Abends<lb/> fand im Lehrlingsheim ein geſelliger Abend ſtatt, der<lb/> ſehr animiert verlief. — In ſehr aufopfernder Weiſe<lb/> ſtanden bei der Gründung des Lehrlingsheims, ſowie bei<lb/> der Leitung und bei der Feier dem Buchdruckereileiter<lb/><hi rendition="#g">Buczewski</hi> zur Seite die Herren Landesgerichtsrat<lb/> Hippolit <hi rendition="#g">Calinescu,</hi> Landeskaſſedirektor Baſil<lb/><hi rendition="#g">Jemna,</hi> Wirtſchaftsinſtruktor Aurel <hi rendition="#g">Voronca</hi> und<lb/> der Leiter des Lehrlingsheims Michael <hi rendition="#g">Berariu.</hi> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Todesfall.</hi> </head> <p>Geſtern iſt hier Herr Oſias <hi rendition="#g">Brett-<lb/> ſchneider,</hi> Ziegelei- und Naftaraffineriefabrikant, im<lb/> Alter von 64 Jahren geſtorben. Der Verblichene erfreute<lb/> ſich wegen ſeines beſonders im Stillen bekundeten regen<lb/> Wohltätigkeitsſinnes ſowie wegen ſeines reellen und bie-<lb/> deren Weſens großer Achtung und Beliebtheit. Das Lei-<lb/> chenbegängnis fand heute nachmittags unter zahlreicher<lb/> Beteiligung ſtatt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Exkurſion.</hi> </head> <p>Am 22. d. unternahmen die Schüler des<lb/> dritten Fachkurſes der Werkmeiſterſchule der hierortigen<lb/> Staatsgewerbeſchule, unter Führung der Profeſſoren,<lb/> Architekten <hi rendition="#g">Seybold</hi> und <hi rendition="#g">Raſchke</hi> eine Exkurſion<lb/> nach Putna, woſelbſt ſie Aufnahmen des dortigen Kloſters<lb/> machen werden. Am 24. d. abends kehren die Exkurſions-<lb/> teilnehmer hieher zurück.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Belobende Anerkennungen.</hi> </head> <p>Den Vorſtänden des k. k.<lb/> Bahnbetriebsamtes, Czernowitz, kaiſ. Rat Leo <hi rendition="#g">Ulrich</hi><lb/> und Stefan <hi rendition="#g">Sabinski</hi> wurde für die tadelloſe Ab-<lb/> wicklung des Dienſtes an der Station Czernowitz während<lb/> der Anweſenheit des Erzherzogs Leopold Salvator ſeitens<lb/> der k. k. Betriebsleitung in ſehr ehrenden Zuſchriften die<lb/> vollſte Anerkennung ausgeſprochen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Volkstümliche Univerſitätskurſe.</hi> </head> <p>Da ſich über 100<lb/> Hörer für einen Wiederholungsvortrag vorgemerkt ha-<lb/> ben, hat ſich Herr Profeſſor <hi rendition="#g">Kellner</hi> bereit erklärt,<lb/> ſeinen Vortrag über Shakespeares „Macbeth“ an vier<lb/> auf einander folgenden Donnerſtagen, und zwar am 26.<lb/> Oktober, 2., 9. und 16. November zu wiederholen. Die<lb/> Karten zu dieſem Vortrage können von Dienſtag an zwi-<lb/> ſchen 10 und 1 Uhr im Univerſitäts-Sekretariate behoben<lb/> werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Unfall bei Verſchiebung von Laſtwagen.</hi> </head> <p>Aus Nowo-<lb/> ſielitza wird uns berichtet: Hier wurde heute bei Verſchie-<lb/> bung von Laſtwagen der Magazineur <hi rendition="#g">Wurzel</hi> von<lb/> einem Wagen erfaßt und zu Boden geſchleudert. Der Grad<lb/> der Verletzungen iſt noch nicht feſtgeſtellt, doch ſcheint es ſich<lb/> nicht um einen ſchweren Fall zu handeln.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Engliſcher und franzöſiſcher Vortragszyklus.</hi> </head> <p>Der<lb/> Vortragszyklus, den die Herren R. <hi rendition="#g">Franzis Wil-<lb/> liams</hi> und Paul <hi rendition="#g">Gouvernet,</hi> Lektor der franzö-<lb/> ſiſchen Sprache, im „Dom Polski“ halten werden, beginnt<lb/> nicht am 27. d. M. ſondern Dienstag, den 24. d.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Zu den Ordensauszeichnungen anläßlich der Jaſſyer<lb/> Univerſitätsfeier.</hi> </head> <p>Die von uns in unſerer Sonntags-<lb/> nummer gebrachte Liſte der Ordensauszeichnungen iſt<lb/> zum Teile unvollſtändig und zum Teile nicht ganz genau.<lb/> Wie wir erfahren, ſind nicht nur die genannten, ſondern<lb/> alle fremden Gäſte, ihrem Range gemäß, mit hohen<lb/> Orden ausgezeichnet worden, deren Veröffentlichung dem-<lb/> nächſt im Bukareſter Amtsblatte erfolgen dürfte.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Teuerungskundgebung der Czernowitzer Lehrerſchaft.</hi> </head><lb/> <p>Wir erhalten vom Vereine der Lehrer und Lehrerinnen<lb/> folgende Zuſchrift: Die Czernowitzer Lehrerſchaft, ohne<lb/> Unterſchied der Nationalität und Partei hat in der Voll-<lb/> verſammlung des Vereines der Lehrer und Lehrerinnen<lb/> vom 8. Oktober 1911 entſchieden Verwahrung dagegen<lb/> eingelegt, daß im Magiſtrate umfaſſende Vorbereitungen<lb/> für die Regulierung der Beamten getroffen werden, ohne<lb/> daß dabei auch gleichzeitig die Lehrer mitgenommen wer-<lb/> den, deren Bedürftigkeit nicht zu vergleichen iſt mit der,<lb/> der Beamten. Es wurde darauf verwieſen, daß die Ma-<lb/> giſtratsbeamten angeſichts der Teuerung mit Recht eine<lb/><cb/> Aufbeſſerung verlangen, aber es wäre ein ſchreiendes Un-<lb/> recht und unmoraliſch, wenn die Lehrer, die mit ihren<lb/> Bezügen nicht heranreichen an die Magiſtratsbeamten,<lb/> ſtill übergangen würden. Die Lehrer appellieren daher an<lb/> die Vertreter der verſchiedenen Parteien und Nationen,<lb/> die im Czernowitzer Gemeinderate auch durch Zutun der<lb/> Lehrerſchaft ſitzen, das etwa geplante Unrecht zu ver-<lb/> eiteln und die Lehrer endlich gleichzuſtellen den Beamten<lb/> der vier unterſten Rangsklaren des Magiſtrates, d. i. mit<lb/> wenigen Ausnahmen jener Kategorie, die ſich nicht aus<lb/> Hochſchulabſolventen und nicht aus Maturanten rekrutiert,<lb/> während es Lehrer ohne Reifeprüfung in Czernowitz nicht<lb/> gibt. Die Lehrerſchaft iſt wohl weit davon entfernt, die<lb/> Tüchtigkeit des Individuums nach ſeinen Mittel- oder<lb/> Hochſchulzeugniſſen einzuſchätzen, doch kommt hier nicht<lb/> der tüchtige Einzelne, ſondern der Durchſchnitt in Betracht.<lb/> Das an den Gemeinderat gerichtete Memorandum der<lb/> Czernowitzer Lehrerſchaft hat folgenden Wortlaut: Löbli-<lb/> cher Gemeinderat! Der ergebenſt gefertigte Verein der<lb/> Lehrer und Lehrerinnen erlaubt ſich namens der kom-<lb/> munalen Lehrerſchaft von Czernowitz angeſichts der herr-<lb/> ſchenden, unerhörten und unerträglichen Teuerung und<lb/> angeſichts der nicht zu ſchildernden Not in den Lehrer-<lb/> familien mit der inſtändigen Bitte an den löblichen Ge-<lb/> meinderat heranzutreten, die Bezüge der Lehrerſchaft ſo<lb/> zu regeln, daß ſie denen der Magiſtratsbeamten der vier<lb/> unterſten Rangsklaſſen gleichkommen, bezw. wolle der<lb/> löbl. Gemeinderat bis zur endgiltigen Durchführung einer<lb/> ſolchen Regulierung der Lehrerſchaft eine wenigſtens<lb/> 25prozentige Teuerungszulage vom Grundgehalte ge-<lb/> währen. Bei dieſer Gelegenheit verweiſt der ergebenſt ge-<lb/> fertigte Verein nur kurz auf folgende Momente: Mit<lb/> Recht finden die Magiſtratsbeamten der vier unterſten<lb/> Rangsklaſſen, d. i. auch jene Kategorie, die ſich nicht re-<lb/> krutiert aus Hochſchulabſolventen und nicht aus Matu-<lb/> ranten ihre Lage als unerträglich, was ſollen da erſt die<lb/> Lehrer ſagen, die Mittelſchulabſolventen ſind und kaum<lb/> die 10. Rangsklaſſe erreichen? Das Höchſtgehalt eines de-<lb/> finitiven Lehrers in Czernowitz beträgt 3900 <hi rendition="#aq">K</hi> und doch<lb/> iſt die Teuerung in Czernowitz mit der auf dem flachen<lb/> Lande nicht zu vergleichen und iſt dieſe zumindeſt gleich<lb/> mit der in Wien. Man ſtelle ferners den Höchſtgehalt eines<lb/> definitiven Lehrers von Czernowitz nach 35-jähriger Tä-<lb/> tigkeit, d. i. (3900 <hi rendition="#aq">K</hi> ſamt Wohnungsbeitrag) gegenüber<lb/> dem Höchſtgehalte eines Manipulationsbeamten der neun-<lb/> ten Rangsklaſſe des Magiſtrates, d. ſ. 4560 <hi rendition="#aq">K.</hi> Es wird<lb/> auch darauf verwieſen, daß Böhmen und Mähren eben<lb/> daran gehen, ihre Lehrer weit beſſer zu ſtellen, als in<lb/> Czernowitz und ſie vorausſichtlich den Staatsbeamten der<lb/> vier unterſten Rangsklaſſen gleich zu honorieren. Die<lb/> Czernowitzer Lehrerſchaft glaubt ſich der Hoffnung hin-<lb/> geben zu dürfen, daß die Gemeinde die Notlage der Lehrer<lb/> vor allen anderen Schmerzen, beſonders vor Regulierun-<lb/> gen anderer Beamtenkategorien kennt und daß die Regu-<lb/> lierung der Lehrerſchaft zumindeſt gleichzeitig erfolgen<lb/> wird, mit der der Beamten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Cholera in Braila.</hi> </head> <p>Im Nachhange zu den Mitteilun-<lb/> gen vom 10. Oktober betreffend die Cholera in Braila,<lb/> wird bekanntgegeben, daß auch die in der Vorſtadt Ko-<lb/> marowka in Braila am 6. Oktober an Cholera erkrankte<lb/> Frau am 7. Oktober geſtorben iſt. Am 8. Oktober ſind<lb/> von den im Brailer Spitale internierten 5 cholerakrank<lb/> geweſenen 4 geſund entlaſſen worden. Dagegen wurden am<lb/> 9. Oktober 5 <hi rendition="#g">neue</hi> Cholerakranke aus der Vorſtadt Ko-<lb/> marowka in das Brailer Spital eingebracht. Ferner iſt<lb/> in der Nähe von Braila in den Orten Gaeſeanca und<lb/> Caroſu je ein Cholera-Todesfall vorgekommen. Trotz<lb/> aller gegen die Ausbreitung der Cholera in Braila und<lb/> Umgebung ſeitens der rumäniſchen Behörden getroffenen<lb/> ſanitären Maßnahmen nimmt die Cholera in genanntem<lb/> Gebiete zu. Am 11. Oktober verzeichnete die Präſektur<lb/> von Braila nachſtehenden Choleraſtand: 34 Cholera-<lb/> kranke, 10 Choleraverdächtige, 12 Träger von Vibrionen,<lb/> außerdem ſind 208 Perſonen, welche mit Cholerakranken<lb/> in Kontakt ſtanden, iſoliert.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Tanzkränzchen.</hi> </head> <p>Der romäniſche Theologenverein<lb/><hi rendition="#g">„Akademia Ortodoxa“</hi> veranſtaltet Sonntag, den<lb/> 19. November l. J. in Sereth ein Konzert verbunden mit<lb/> einem Tanzkränzchen. Die Einladungen werden nächſte<lb/> Woche verſchickt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kinotheater-Cinephon.</hi> </head> <p>Das diewöchige Pragramm<lb/> im Kinotheater (altes Stadttheater) enthält neben Natur-<lb/> aufnahmen, komiſchen Schlagern einen Film, der wert iſt,<lb/> geſehen zu werden. <hi rendition="#g">Prinzeſſin Cartouche</hi> (Die<lb/> Diebesfürſtin) nennt ſich das lebende Bild, das im zwei-<lb/> ten Teile des Programmes zu ſehen ſein wird und ein<lb/> Detektivſchlager erſten Ranges iſt, der alles bisherige<lb/> in den Schatten ſtellt. Der Film iſt 1200 Meter lang und<lb/> nimmt eine Spieldauer von mehr als einer Stunde in<lb/> Anſpruch.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Scheins Winterkatalog iſt ſoeben erſchienen.</hi> </head> <p>Dieſer<lb/> praktiſche Wegweiſer auf dem Gebiete der Innendekora-<lb/> tion wird bei Berufung auf dieſes Blatt von der Firma<lb/> Teppichhaus-Möbelhaus S. <hi rendition="#g">Schein,</hi> k. u. k. Hof- und<lb/> Kammerlieferant, Wien, 1., Bauernmarkt 10—14, gratis<lb/> und franko zugeſandt.</p> </div> </div><lb/> <div type="jWeatherReports" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <head><hi rendition="#b">Wetterprognoſe</hi> für morgen.</head> <p>Trüb, zeitweiſe regne-<lb/> riſch, etwas wärmer, ſüdweſtliche lebhafte Winde.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jAnnouncements" n="1"> <figure/> <div type="jAn" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die geehrten Provinzabonnenten werden<lb/> ebenſo höflichſt als dringendſt gebeten, die<lb/> Rückſtände bezw. die Pränumerationen<lb/> gebühr umgehend zu begleichen.</hi> </head><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [4/0004]
Czernowitzer Allgemeine Zeitung 24. Oktober 1911.
Frau Toſelli läßt ſich abermals ſcheiden.
Paris, 22. Oktober. „Le Matin“ dementiert die
Nachricht, wonach Frau Toſelli ſich mit ihrem Gatten ausgeſöhnt
haben ſoll. Frau Toſelli hält ihre Scheidungsklage aufrecht
Sie ſei blos deshalb nach Florenz gekommen. um ihr Töchterchen
abzuholen.
Unterſchleife eines rumäniſchen Bürger-
meiſters.
Konſtanza, 22. Oktober. Wie aus zuverläſſiger
Quelle verlautet, wurden Unterſchleife des früheren Bür-
germeiſters Alimeniſchteanu entdeckt. Der Bür-
germeiſter ſoll die für gemeindeämtliche Reparaturen und
für die Beſchaffung von Brennmaterialien beſtimmten
Gelder unterſchlagen haben.
Todesurteil.
Lemberg, 22. Oktober. Das hieſige Geſchworenen-
gericht verurteilte den Bauern M. Dach wegen Meuchel-
mordes zum Tod durch Strang, die Anſtifterin des Mordes
hingegen M. Smigiel zu 8 Jahren ſchweren Kerkers.
Eine Todesprophezeiung.
Krakau, 22. Oktober. Der hier bekanntlich an einem
Magenkrebs hoffnungslos darniederliegende Abgeordnete Pfarrer
Stojalowski ſagte ſeinen Tod vor 10 Jahren für den
25. d. M. voraus. Dieſe Prophezeiung iſt in einem Brief an
die Schweſter des Sterbenden enthalten.
Ein neuerlicher Brand in Stambul.
Konſtantinopel, 22. Oktober. Ein Brand im Stam-
buler Stadtviertel Kumpaku vernichtete mehrere hundert
Häuſer. Der Brand kam in der Eminſtraße des Bajazit-
viertels aus und breitet ſich augenblicklich noch weiter in
der Richtung auf Kumpaku aus. Mehrere Miniſter be-
gaben ſich von dem eben beendeten Miniſterrat auf die
Brandſtätte, wo bereits der Polizeipräfekt, viele Behörden
und Offiziere weilten. Militär beteiligte ſich an den Löſch-
arbeiten. Der Sultan entſandte ſeine Adjutanten auf die
Brandſtätte. In Stambul herrſchte wenig Bewegung.
Wie immer, fehlte es an Waſſer und Löſchgeräten. Zahl-
reiche kleine Leute brachten ihr Habe in Sicherheit. Hiſto-
riſche Baulichkeiten ſind nicht bedroht worden. Kumpaku
iſt hauptſächlich von ärmeren griechiſchen und armeniſchen
Familien bewohnt.
KB. Konſtantinopel, 22. Oktober. (Tel. der „Cz. Allg.
Ztg.“) Der geſtern abends in Stambul ausgebrochene
Brand wurde erſt um 2 Uhr früh gelöſcht. Mehr als vier-
hundert Objekte ſollen eingeäſchert worden ſein. Men-
ſchenopfer ſind nicht zu beklagen. Das Feuer ſoll durch
Unvorſichtigkeit entſtanden ſein.
Die Cholera.
In Rumänien.
Bukareſt, 22. Oktober. Aus Galatz wird ein Cholera-
fall gemeldet. Verſeucht ſind die Orte Tibeneſchti und Surdila
Goiſeanka. Aus dem Militärſpital von Braila werden 9 Er-
krankungen und 16 choleraverdächtige Fälle gemeldet.
In der Türkei.
KB. Saloniki, 22. Oktober. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)
Hier iſt die Cholera im Erlöſchen begriffen.
Exploſion in einer Pulverfabrik.
KB. Tokio, 22. Oktober. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)
Durch die Exploſion einer ſtaatlichen Pulverfabrik wur-
den zwölf Perſonen getötet und neun ver-
letzt ſowie zwei Gebäudezerſtört.
Czernowitzer Angelegenheiten.
Czernowitz, 22. Oktober.
Auszeichnungen. Der Kaiſer hat geſtattet, daß aus
Anlaß verdienſtvoller Mitwirkung an der Veranſtaltung
der erſten internationalen Jagdausſtellung Wien 1910 dem
Hofrat und Güterdirktor Joſef Edlen Ullmann von
Ulmhoff in Czernowitz der Ausdruck der beſonderen
Allerhöchſten Anerkennung bekannt gegeben werde. —
Der Kaiſer hat in Anerkennung vorzüglichſter Dienſt-
leiſtung dem Regimentsarzt Dr. Arthur Rein des
60. Inft.-Reg. in Ungwar, einem Schwager des Groß-
grundbeſitzers Simon Tropp in Suczawa, das goldene
Verdienſtkreuz mit der Krone verliehen.
Militäriſches. Transferiert wurde der Hauptmann
Franz Großauer vom Landwehrinfanterieregiment
Leitmeritz Nr. 9 zum Landwehrinfanterieregiment Czer-
nowitz Nr. 22.
Lehrlingsheim-Ausweihe. Am 22. d. nachmittags
fand die Ausweihe des neuerbauten rumäniſchen Lehr-
lingsheims im feſtlichgeſchmückten Saale dieſes Heims
ſtatt, zu der zirka 400 Perſonen erſchienen waren, da-
runter der Protektor des Heims Se. Exzellenz Erzbiſchof
Dr. von Repta, die Hofräte Dr. v. Duzinkiewicz,
Euſebius Popowicz und Stefanelli, die Vize-
bürgermeiſter Dr. Weißelberger und Woitko,
Landesausſchußbeiſitzer Zurkan, die Abgeordneten
Bejan, Simionovici, Landwehr, Dr. Tar-
nawschi, Chiſanovici, Vaſilovschi und
Skalat, die Univerſitätsprofeſſoren Rektor magnificus
Dr. Saghin, Konſtantin Popowicz, Dr. Theodor
Tarnavschi, Dr. Gheorgin, Dr. Puscariu,
die Handelskammerräte Gregor, Füllenbaum
und Handelskammerſekretär Dr. Decker, Gymnaſial-
direktor Bujor, Landesgerichtsrat Calinescu,
Gymnaſialleiter Profeſſor Bodnarescul aus Ra-
dautz, Profeſſor Carbune aus Suczawa, hohe Beam-
ten, viele Geiſtliche aus Czernowitz und Umgebung, zahl-
reiche Damen u. a. Der Obmann des rumäniſchen Hand-
werkervereines, Buchdruckereileiter Demeter Buczew-
ski begrüßte die Feſtgäſte, ſetzte in ſchwungvoller An-
ſprache die Bedeutung der Feier auseinander und ſchloß
mit begeiſtert aufgenommenen Hochrufen auf den Kaiſer,
worauf ein gemiſchter Chor der Armonia die Volkshymne
ſang. Sodann hielt Profeſſor Carbune die Feſtrede,
worauf die Armonia mult anni für den Kaiſer exeku-
tierte. Es ſprachen Landesausſchußbeiſitzer Zurkan,
der Präſident des Vereines pentru kultura ſchi literatura
Romana, Konſiſtorialrat Bejan, Landtagsabgeordne-
ter Landwehr, der Direktor der Gewerbeſchule in Bu-
kareſt, Ingenieur Panaitescu und ſchließlich Vize-
bürgermeiſter Dr. Weißelberger. Sodann nahm
Erzprieſter Joan Bejan die Ausweihe des Lehrlings-
heims vor, worauf ein Feſtchor der Armonia folgte. Die
Feier endete mit einer Beſichtigung der Lokalitäten des
Lehrlingsheims und ſprachen ſich die Feſtgäſte in ſehr
lobender Weiſe über das Geſehene aus. Anläßlich der
Feier erhielt das Komitee des Lehrlingsheims zahlreiche
Glückwunſchdepeſchen und Gratulationsſchreiben. Abends
fand im Lehrlingsheim ein geſelliger Abend ſtatt, der
ſehr animiert verlief. — In ſehr aufopfernder Weiſe
ſtanden bei der Gründung des Lehrlingsheims, ſowie bei
der Leitung und bei der Feier dem Buchdruckereileiter
Buczewski zur Seite die Herren Landesgerichtsrat
Hippolit Calinescu, Landeskaſſedirektor Baſil
Jemna, Wirtſchaftsinſtruktor Aurel Voronca und
der Leiter des Lehrlingsheims Michael Berariu.
Todesfall. Geſtern iſt hier Herr Oſias Brett-
ſchneider, Ziegelei- und Naftaraffineriefabrikant, im
Alter von 64 Jahren geſtorben. Der Verblichene erfreute
ſich wegen ſeines beſonders im Stillen bekundeten regen
Wohltätigkeitsſinnes ſowie wegen ſeines reellen und bie-
deren Weſens großer Achtung und Beliebtheit. Das Lei-
chenbegängnis fand heute nachmittags unter zahlreicher
Beteiligung ſtatt.
Exkurſion. Am 22. d. unternahmen die Schüler des
dritten Fachkurſes der Werkmeiſterſchule der hierortigen
Staatsgewerbeſchule, unter Führung der Profeſſoren,
Architekten Seybold und Raſchke eine Exkurſion
nach Putna, woſelbſt ſie Aufnahmen des dortigen Kloſters
machen werden. Am 24. d. abends kehren die Exkurſions-
teilnehmer hieher zurück.
Belobende Anerkennungen. Den Vorſtänden des k. k.
Bahnbetriebsamtes, Czernowitz, kaiſ. Rat Leo Ulrich
und Stefan Sabinski wurde für die tadelloſe Ab-
wicklung des Dienſtes an der Station Czernowitz während
der Anweſenheit des Erzherzogs Leopold Salvator ſeitens
der k. k. Betriebsleitung in ſehr ehrenden Zuſchriften die
vollſte Anerkennung ausgeſprochen.
Volkstümliche Univerſitätskurſe. Da ſich über 100
Hörer für einen Wiederholungsvortrag vorgemerkt ha-
ben, hat ſich Herr Profeſſor Kellner bereit erklärt,
ſeinen Vortrag über Shakespeares „Macbeth“ an vier
auf einander folgenden Donnerſtagen, und zwar am 26.
Oktober, 2., 9. und 16. November zu wiederholen. Die
Karten zu dieſem Vortrage können von Dienſtag an zwi-
ſchen 10 und 1 Uhr im Univerſitäts-Sekretariate behoben
werden.
Unfall bei Verſchiebung von Laſtwagen. Aus Nowo-
ſielitza wird uns berichtet: Hier wurde heute bei Verſchie-
bung von Laſtwagen der Magazineur Wurzel von
einem Wagen erfaßt und zu Boden geſchleudert. Der Grad
der Verletzungen iſt noch nicht feſtgeſtellt, doch ſcheint es ſich
nicht um einen ſchweren Fall zu handeln.
Engliſcher und franzöſiſcher Vortragszyklus. Der
Vortragszyklus, den die Herren R. Franzis Wil-
liams und Paul Gouvernet, Lektor der franzö-
ſiſchen Sprache, im „Dom Polski“ halten werden, beginnt
nicht am 27. d. M. ſondern Dienstag, den 24. d.
Zu den Ordensauszeichnungen anläßlich der Jaſſyer
Univerſitätsfeier. Die von uns in unſerer Sonntags-
nummer gebrachte Liſte der Ordensauszeichnungen iſt
zum Teile unvollſtändig und zum Teile nicht ganz genau.
Wie wir erfahren, ſind nicht nur die genannten, ſondern
alle fremden Gäſte, ihrem Range gemäß, mit hohen
Orden ausgezeichnet worden, deren Veröffentlichung dem-
nächſt im Bukareſter Amtsblatte erfolgen dürfte.
Teuerungskundgebung der Czernowitzer Lehrerſchaft.
Wir erhalten vom Vereine der Lehrer und Lehrerinnen
folgende Zuſchrift: Die Czernowitzer Lehrerſchaft, ohne
Unterſchied der Nationalität und Partei hat in der Voll-
verſammlung des Vereines der Lehrer und Lehrerinnen
vom 8. Oktober 1911 entſchieden Verwahrung dagegen
eingelegt, daß im Magiſtrate umfaſſende Vorbereitungen
für die Regulierung der Beamten getroffen werden, ohne
daß dabei auch gleichzeitig die Lehrer mitgenommen wer-
den, deren Bedürftigkeit nicht zu vergleichen iſt mit der,
der Beamten. Es wurde darauf verwieſen, daß die Ma-
giſtratsbeamten angeſichts der Teuerung mit Recht eine
Aufbeſſerung verlangen, aber es wäre ein ſchreiendes Un-
recht und unmoraliſch, wenn die Lehrer, die mit ihren
Bezügen nicht heranreichen an die Magiſtratsbeamten,
ſtill übergangen würden. Die Lehrer appellieren daher an
die Vertreter der verſchiedenen Parteien und Nationen,
die im Czernowitzer Gemeinderate auch durch Zutun der
Lehrerſchaft ſitzen, das etwa geplante Unrecht zu ver-
eiteln und die Lehrer endlich gleichzuſtellen den Beamten
der vier unterſten Rangsklaren des Magiſtrates, d. i. mit
wenigen Ausnahmen jener Kategorie, die ſich nicht aus
Hochſchulabſolventen und nicht aus Maturanten rekrutiert,
während es Lehrer ohne Reifeprüfung in Czernowitz nicht
gibt. Die Lehrerſchaft iſt wohl weit davon entfernt, die
Tüchtigkeit des Individuums nach ſeinen Mittel- oder
Hochſchulzeugniſſen einzuſchätzen, doch kommt hier nicht
der tüchtige Einzelne, ſondern der Durchſchnitt in Betracht.
Das an den Gemeinderat gerichtete Memorandum der
Czernowitzer Lehrerſchaft hat folgenden Wortlaut: Löbli-
cher Gemeinderat! Der ergebenſt gefertigte Verein der
Lehrer und Lehrerinnen erlaubt ſich namens der kom-
munalen Lehrerſchaft von Czernowitz angeſichts der herr-
ſchenden, unerhörten und unerträglichen Teuerung und
angeſichts der nicht zu ſchildernden Not in den Lehrer-
familien mit der inſtändigen Bitte an den löblichen Ge-
meinderat heranzutreten, die Bezüge der Lehrerſchaft ſo
zu regeln, daß ſie denen der Magiſtratsbeamten der vier
unterſten Rangsklaſſen gleichkommen, bezw. wolle der
löbl. Gemeinderat bis zur endgiltigen Durchführung einer
ſolchen Regulierung der Lehrerſchaft eine wenigſtens
25prozentige Teuerungszulage vom Grundgehalte ge-
währen. Bei dieſer Gelegenheit verweiſt der ergebenſt ge-
fertigte Verein nur kurz auf folgende Momente: Mit
Recht finden die Magiſtratsbeamten der vier unterſten
Rangsklaſſen, d. i. auch jene Kategorie, die ſich nicht re-
krutiert aus Hochſchulabſolventen und nicht aus Matu-
ranten ihre Lage als unerträglich, was ſollen da erſt die
Lehrer ſagen, die Mittelſchulabſolventen ſind und kaum
die 10. Rangsklaſſe erreichen? Das Höchſtgehalt eines de-
finitiven Lehrers in Czernowitz beträgt 3900 K und doch
iſt die Teuerung in Czernowitz mit der auf dem flachen
Lande nicht zu vergleichen und iſt dieſe zumindeſt gleich
mit der in Wien. Man ſtelle ferners den Höchſtgehalt eines
definitiven Lehrers von Czernowitz nach 35-jähriger Tä-
tigkeit, d. i. (3900 K ſamt Wohnungsbeitrag) gegenüber
dem Höchſtgehalte eines Manipulationsbeamten der neun-
ten Rangsklaſſe des Magiſtrates, d. ſ. 4560 K. Es wird
auch darauf verwieſen, daß Böhmen und Mähren eben
daran gehen, ihre Lehrer weit beſſer zu ſtellen, als in
Czernowitz und ſie vorausſichtlich den Staatsbeamten der
vier unterſten Rangsklaſſen gleich zu honorieren. Die
Czernowitzer Lehrerſchaft glaubt ſich der Hoffnung hin-
geben zu dürfen, daß die Gemeinde die Notlage der Lehrer
vor allen anderen Schmerzen, beſonders vor Regulierun-
gen anderer Beamtenkategorien kennt und daß die Regu-
lierung der Lehrerſchaft zumindeſt gleichzeitig erfolgen
wird, mit der der Beamten.
Cholera in Braila. Im Nachhange zu den Mitteilun-
gen vom 10. Oktober betreffend die Cholera in Braila,
wird bekanntgegeben, daß auch die in der Vorſtadt Ko-
marowka in Braila am 6. Oktober an Cholera erkrankte
Frau am 7. Oktober geſtorben iſt. Am 8. Oktober ſind
von den im Brailer Spitale internierten 5 cholerakrank
geweſenen 4 geſund entlaſſen worden. Dagegen wurden am
9. Oktober 5 neue Cholerakranke aus der Vorſtadt Ko-
marowka in das Brailer Spital eingebracht. Ferner iſt
in der Nähe von Braila in den Orten Gaeſeanca und
Caroſu je ein Cholera-Todesfall vorgekommen. Trotz
aller gegen die Ausbreitung der Cholera in Braila und
Umgebung ſeitens der rumäniſchen Behörden getroffenen
ſanitären Maßnahmen nimmt die Cholera in genanntem
Gebiete zu. Am 11. Oktober verzeichnete die Präſektur
von Braila nachſtehenden Choleraſtand: 34 Cholera-
kranke, 10 Choleraverdächtige, 12 Träger von Vibrionen,
außerdem ſind 208 Perſonen, welche mit Cholerakranken
in Kontakt ſtanden, iſoliert.
Tanzkränzchen. Der romäniſche Theologenverein
„Akademia Ortodoxa“ veranſtaltet Sonntag, den
19. November l. J. in Sereth ein Konzert verbunden mit
einem Tanzkränzchen. Die Einladungen werden nächſte
Woche verſchickt.
Kinotheater-Cinephon. Das diewöchige Pragramm
im Kinotheater (altes Stadttheater) enthält neben Natur-
aufnahmen, komiſchen Schlagern einen Film, der wert iſt,
geſehen zu werden. Prinzeſſin Cartouche (Die
Diebesfürſtin) nennt ſich das lebende Bild, das im zwei-
ten Teile des Programmes zu ſehen ſein wird und ein
Detektivſchlager erſten Ranges iſt, der alles bisherige
in den Schatten ſtellt. Der Film iſt 1200 Meter lang und
nimmt eine Spieldauer von mehr als einer Stunde in
Anſpruch.
Scheins Winterkatalog iſt ſoeben erſchienen. Dieſer
praktiſche Wegweiſer auf dem Gebiete der Innendekora-
tion wird bei Berufung auf dieſes Blatt von der Firma
Teppichhaus-Möbelhaus S. Schein, k. u. k. Hof- und
Kammerlieferant, Wien, 1., Bauernmarkt 10—14, gratis
und franko zugeſandt.
Wetterprognoſe für morgen. Trüb, zeitweiſe regne-
riſch, etwas wärmer, ſüdweſtliche lebhafte Winde.
[Abbildung]
Die geehrten Provinzabonnenten werden
ebenſo höflichſt als dringendſt gebeten, die
Rückſtände bezw. die Pränumerationen
gebühr umgehend zu begleichen.
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(2018-01-26T13:38:42Z)
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.
(2018-01-26T13:38:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung.
(2018-01-26T13:38:42Z)
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