Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

weil ein jede das jre / so jhr gebüret / zu solchem ampt thut / vnd wirckt / daraus ein algemeine wolthat der erlösung folget / vmb welcher willen auch der Mitler beide Naturn an sich haben muste.

Was aber die praerogatiuen / vnd vortreffliche Gaben / so der menschlichen Natur beides vmb der persönlichen vereinigung mit dem Wort / vnd erhöhung willen zur rechten des ewigen Vaters gebüren / können dieselbigen noch viel weniger vnter die göttlichen Eigenschafften gerechnet / oder jn ein besonder genus communicationis idiomatum gezogen werden.

Denn COMMVNICATIO IDIOMATVM ist ohne allen zweiffel nur die Regul / dadurch das grosse geheimnis von der Menschwerdung des ewigen / vnd eingebornen Sons Gottes ausgesprochen wird / da nemlich vmb der persönlichen vereinigung willen beiderley Naturn wesentliche eigenschafften / vnd natürliche wirckungen / der Person zugeschrieben werden / ob sie wol von derselbigen Natur / der sölche eigenschaffte / vnd Wirckungen gehören / nicht alweg genennet wird.

Als / der Son Mariae ist Schöpffer Himels / vnd Erden / Der Son Gottes ist für vns gecreutzigt / vnd gestorben.

Dis ist beides war / per communicationem idiomatum, weils von der Person geredet wird / die Gott / vnd Mensch zugleich ist.

Darumb mus auch in der erklerung allezeit der verstand vff die Natur / vmb welcher willen diß / oder jenes von der Person geredet wird / dirigirt / vnd gezogen werden. Wie denn die Apostel den vnterscheid angezeigt haben / Chri-

weil ein jede das jre / so jhr gebüret / zu solchem ampt thut / vnd wirckt / daraus ein algemeine wolthat der erlösung folget / vmb welcher willen auch der Mitler beide Naturn an sich haben muste.

Was aber die praerogatiuen / vnd vortreffliche Gaben / so der menschlichen Natur beides vmb der persönlichen vereinigung mit dem Wort / vnd erhöhung willen zur rechten des ewigen Vaters gebüren / können dieselbigen noch viel weniger vnter die göttlichen Eigenschafften gerechnet / oder jn ein besonder genus communicationis idiomatum gezogen werden.

Denn COMMVNICATIO IDIOMATVM ist ohne allen zweiffel nur die Regul / dadurch das grosse geheimnis von der Menschwerdung des ewigen / vnd eingebornen Sons Gottes ausgesprochen wird / da nemlich vmb der persönlichen vereinigung willen beiderley Naturn wesentliche eigenschafften / vnd natürliche wirckungen / der Person zugeschrieben werden / ob sie wol von derselbigen Natur / der sölche eigenschaffte / vnd Wirckungen gehören / nicht alweg genennet wird.

Als / der Son Mariae ist Schöpffer Himels / vnd Erden / Der Son Gottes ist für vns gecreutzigt / vnd gestorben.

Dis ist beides war / per communicationem idiomatum, weils von der Person geredet wird / die Gott / vnd Mensch zugleich ist.

Darumb mus auch in der erklerung allezeit der verstand vff die Natur / vmb welcher willen diß / oder jenes von der Person geredet wird / dirigirt / vnd gezogen werden. Wie deñ die Apostel den vnterscheid angezeigt haben / Chri-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0105" n="103"/>
weil ein jede das jre / so jhr gebüret / zu solchem ampt thut / vnd                      wirckt / daraus ein algemeine wolthat der erlösung folget / vmb welcher willen                      auch der Mitler beide Naturn an sich haben muste.</p>
        <p>Was aber die praerogatiuen / vnd vortreffliche Gaben / so der menschlichen Natur                      beides vmb der persönlichen vereinigung mit dem Wort / vnd erhöhung willen zur                      rechten des ewigen Vaters gebüren / können dieselbigen noch viel weniger vnter                      die göttlichen Eigenschafften gerechnet / oder jn ein besonder genus                      communicationis idiomatum gezogen werden.</p>
        <p>Denn COMMVNICATIO IDIOMATVM ist ohne allen zweiffel nur die Regul / dadurch das                      grosse geheimnis von der Menschwerdung des ewigen / vnd eingebornen Sons Gottes                      ausgesprochen wird / da nemlich vmb der persönlichen vereinigung willen                      beiderley Naturn wesentliche eigenschafften / vnd natürliche wirckungen / der                      Person zugeschrieben werden / ob sie wol von derselbigen Natur / der sölche                      eigenschaffte / vnd Wirckungen gehören / nicht alweg genennet wird.</p>
        <p>Als / der Son Mariae ist Schöpffer Himels / vnd Erden / Der Son Gottes ist für                      vns gecreutzigt / vnd gestorben.</p>
        <p>Dis ist beides war / per communicationem idiomatum, weils von der Person geredet                      wird / die Gott / vnd Mensch zugleich ist.</p>
        <p>Darumb mus auch in der erklerung allezeit der verstand vff die Natur / vmb                      welcher willen diß / oder jenes von der Person geredet wird / dirigirt / vnd                      gezogen werden. Wie den&#x0303; die Apostel den vnterscheid angezeigt                      haben / Chri-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[103/0105] weil ein jede das jre / so jhr gebüret / zu solchem ampt thut / vnd wirckt / daraus ein algemeine wolthat der erlösung folget / vmb welcher willen auch der Mitler beide Naturn an sich haben muste. Was aber die praerogatiuen / vnd vortreffliche Gaben / so der menschlichen Natur beides vmb der persönlichen vereinigung mit dem Wort / vnd erhöhung willen zur rechten des ewigen Vaters gebüren / können dieselbigen noch viel weniger vnter die göttlichen Eigenschafften gerechnet / oder jn ein besonder genus communicationis idiomatum gezogen werden. Denn COMMVNICATIO IDIOMATVM ist ohne allen zweiffel nur die Regul / dadurch das grosse geheimnis von der Menschwerdung des ewigen / vnd eingebornen Sons Gottes ausgesprochen wird / da nemlich vmb der persönlichen vereinigung willen beiderley Naturn wesentliche eigenschafften / vnd natürliche wirckungen / der Person zugeschrieben werden / ob sie wol von derselbigen Natur / der sölche eigenschaffte / vnd Wirckungen gehören / nicht alweg genennet wird. Als / der Son Mariae ist Schöpffer Himels / vnd Erden / Der Son Gottes ist für vns gecreutzigt / vnd gestorben. Dis ist beides war / per communicationem idiomatum, weils von der Person geredet wird / die Gott / vnd Mensch zugleich ist. Darumb mus auch in der erklerung allezeit der verstand vff die Natur / vmb welcher willen diß / oder jenes von der Person geredet wird / dirigirt / vnd gezogen werden. Wie deñ die Apostel den vnterscheid angezeigt haben / Chri-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/105
Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/105>, abgerufen am 18.05.2024.