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[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

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worffen / mit allen schwacheiten (ausgenomen die Sünde) warhafftig angenomen / vnd darinn nicht (wie er doch so wol nach / als vor der persönlichen vereinigung mit vnserm fleisch wol hett thun können) gepranget / oder nur sich göttlich geberdet / sondern vns als ein Knecht gedienet. Er selbst (wil der Apostel sagen) nicht die angenomene Menschheit / sondern der Son Gottes (welcher eines Wesens mit dem Vater) ist in die Welt komen / vns zu dienen / one abbruch seiner ewigen Gottheit / vnd gleicheit mit dem Vater. Denn das ampt schmehlert der keines / dieweil ein anders ist / von dem göttlichen Wesen des Sons / ein anders von seiner Menschwerdung / dazu die gantze oeconomey / vnd Amptsverwaltung vnser Seligkeit gehört / reden.

Solchs alles wird alhie von den Vbiquisten disputirlich / vngewis / vnd zweiffelhafftig gemacht / so doch Lutherus selbst (vff welchen sie sich zum schein beruffen) in seiner Kirchpostill am Sontag Palmarum vber diesem Spruch nicht das geringste (so fern man die wort nicht mit gewalt anders deutet / denn der gantze inhalt mit sich bringet) vnser meinung zuwider / noch dem gegenteil zum besten redet / wie wir den verstendigen Leser aus dem gantzen context derselbigen schönen Predigt (welche alhie zu widerholen viel zu lang sein würde) selbst vrteilen lassen.

So ist Hieronymi auslegung / darauff sich die Herrn Verfasser auch beruffen / kein gründlicher bestendiger beweiss / sondern nur eine anzeigung / vnd widerholung / wie andere diesen Spruch erkleren. Vnd ob er wol seine gedancken daneben anzeigt / patrociniren doch solche

worffen / mit allen schwacheiten (ausgenomen die Sünde) warhafftig angenomen / vnd darinn nicht (wie er doch so wol nach / als vor der persönlichen vereinigung mit vnserm fleisch wol hett thun können) gepranget / oder nur sich göttlich geberdet / sondern vns als ein Knecht gedienet. Er selbst (wil der Apostel sagen) nicht die angenomene Menschheit / sondern der Son Gottes (welcher eines Wesens mit dem Vater) ist in die Welt komen / vns zu dienen / one abbruch seiner ewigen Gottheit / vnd gleicheit mit dem Vater. Denn das ampt schmehlert der keines / dieweil ein anders ist / von dem göttlichen Wesen des Sons / ein anders von seiner Menschwerdung / dazu die gantze oeconomey / vnd Amptsverwaltung vnser Seligkeit gehört / reden.

Solchs alles wird alhie von den Vbiquisten disputirlich / vngewis / vnd zweiffelhafftig gemacht / so doch Lutherus selbst (vff welchen sie sich zum schein beruffen) in seiner Kirchpostill am Sontag Palmarum vber diesem Spruch nicht das geringste (so fern man die wort nicht mit gewalt anders deutet / denn der gantze inhalt mit sich bringet) vnser meinung zuwider / noch dem gegenteil zum besten redet / wie wir den verstendigen Leser aus dem gantzen context derselbigen schönen Predigt (welche alhie zu widerholen viel zu lang sein würde) selbst vrteilen lassen.

So ist Hieronymi auslegung / darauff sich die Herrn Verfasser auch beruffen / kein gründlicher bestendiger beweiss / sondern nur eine anzeigung / vnd widerholung / wie andere diesen Spruch erkleren. Vnd ob er wol seine gedancken daneben anzeigt / patrociniren doch solche

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[364/0366] worffen / mit allen schwacheiten (ausgenomen die Sünde) warhafftig angenomen / vnd darinn nicht (wie er doch so wol nach / als vor der persönlichen vereinigung mit vnserm fleisch wol hett thun können) gepranget / oder nur sich göttlich geberdet / sondern vns als ein Knecht gedienet. Er selbst (wil der Apostel sagen) nicht die angenomene Menschheit / sondern der Son Gottes (welcher eines Wesens mit dem Vater) ist in die Welt komen / vns zu dienen / one abbruch seiner ewigen Gottheit / vnd gleicheit mit dem Vater. Denn das ampt schmehlert der keines / dieweil ein anders ist / von dem göttlichen Wesen des Sons / ein anders von seiner Menschwerdung / dazu die gantze oeconomey / vnd Amptsverwaltung vnser Seligkeit gehört / reden. Solchs alles wird alhie von den Vbiquisten disputirlich / vngewis / vnd zweiffelhafftig gemacht / so doch Lutherus selbst (vff welchen sie sich zum schein beruffen) in seiner Kirchpostill am Sontag Palmarum vber diesem Spruch nicht das geringste (so fern man die wort nicht mit gewalt anders deutet / denn der gantze inhalt mit sich bringet) vnser meinung zuwider / noch dem gegenteil zum besten redet / wie wir den verstendigen Leser aus dem gantzen context derselbigen schönen Predigt (welche alhie zu widerholen viel zu lang sein würde) selbst vrteilen lassen. So ist Hieronymi auslegung / darauff sich die Herrn Verfasser auch beruffen / kein gründlicher bestendiger beweiss / sondern nur eine anzeigung / vnd widerholung / wie andere diesen Spruch erkleren. Vnd ob er wol seine gedancken daneben anzeigt / patrociniren doch solche

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Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 364. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/366>, abgerufen am 22.11.2024.