[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.Geistes illustrirt / das sie nichts dawider mucken dürffen / vnd dergleichen liechte erklerung in all jhren büchern nicht zu finden: Sondern wir haben auch daselbst fol. 404. die Regel / mit welcher sich etliche one verstand flicken / vnd bementeln wollen: Quod caro Christi sit finitae naturae, sed infinitae potentiae; durch D. Selneckers eigene limitation erklert / das wir nemlich / so fern dieselbige Infinitas potentiae nicht absolute, sondern respectu nostri verstanden werde / damit friedlich. Nach welcher meinung aber / dieselbige potentia carnis Christi, ob sie gleich infinita respectu nostri genent möchte werden / gleichwol nicht sey eadem genere & numero cum increata & absoluta Dei omnipotentia. Wollen sie denn solches nicht gut sein lassen / so wird D. Selneckern gebüren / das er auch sein exegema (dieweil er doch one das / nach ausweisung seiner newen praefation in Genesin, reuocirens gewohnt ist) widerruffe / vnd also werden sie nicht fürüber können / den Monotheliten (mit welchen sie es ohne das gewislich / vnd in der that / wiewol noch zur zeit heimlich halten / dieweil sie es mit austrücklichen worten nicht gestehen dürffen) öffentlich beyzufallen. Welche gleichsfals mit dem Munde zweierley Naturn in Christo bekanten / aber dieselbigen mit den Monophysiten (wie hernach im 41. argument sol angezeigt werden) in der that verleugneten / dieweil sie der Menscheit so wol / als der Gottheit infinitam, vnd demnach potentiam, atque scientiam vnam, eandemque genere, ac numero, beiden Naturn Christi zuschrieben. Ist derwegen ohne noth / das wir vns dißfals ferner mit jnen einlassen / sondern weisen den Christlichen Leser zu Geistes illustrirt / das sie nichts dawider mucken dürffen / vnd dergleichen liechte erklerung in all jhren büchern nicht zu finden: Sondern wir haben auch daselbst fol. 404. die Regel / mit welcher sich etliche one verstand flicken / vnd bementeln wollen: Quòd caro Christi sit finitae naturae, sed infinitae potentiae; durch D. Selneckers eigene limitation erklert / das wir nemlich / so fern dieselbige Infinitas potentiae nicht absolutè, sondern respectu nostri verstanden werde / damit friedlich. Nach welcher meinung aber / dieselbige potentia carnis Christi, ob sie gleich infinita respectu nostri genent möchte werden / gleichwol nicht sey eadem genere & numero cum increata & absoluta Dei omnipotentia. Wollen sie denn solches nicht gut sein lassen / so wird D. Selneckern gebüren / das er auch sein exegema (dieweil er doch one das / nach ausweisung seiner newen praefation in Genesin, reuocirens gewohnt ist) widerruffe / vnd also werden sie nicht fürüber können / den Monotheliten (mit welchen sie es ohne das gewislich / vnd in der that / wiewol noch zur zeit heimlich halten / dieweil sie es mit austrücklichen worten nicht gestehen dürffen) öffentlich beyzufallen. Welche gleichsfals mit dem Munde zweierley Naturn in Christo bekanten / aber dieselbigen mit den Monophysiten (wie hernach im 41. argument sol angezeigt werden) in der that verleugneten / dieweil sie der Menscheit so wol / als der Gottheit infinitam, vnd demnach potentiam, atque scientiam vnam, eandemque genere, ac numero, beiden Naturn Christi zuschrieben. Ist derwegen ohne noth / das wir vns dißfals ferner mit jnen einlassen / sondern weisen den Christlichen Leser zu <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0457" n="455"/> Geistes illustrirt / das sie nichts dawider mucken dürffen / vnd dergleichen liechte erklerung in all jhren büchern nicht zu finden: Sondern wir haben auch daselbst fol. 404. die Regel / mit welcher sich etliche one verstand flicken / vnd bementeln wollen: Quòd caro Christi sit finitae naturae, sed infinitae potentiae; durch D. Selneckers eigene limitation erklert / das wir nemlich / so fern dieselbige Infinitas potentiae nicht absolutè, sondern respectu nostri verstanden werde / damit friedlich. Nach welcher meinung aber / dieselbige potentia carnis Christi, ob sie gleich infinita respectu nostri genent möchte werden / gleichwol nicht sey eadem genere & numero cum increata & absoluta Dei omnipotentia.</p> <p>Wollen sie denn solches nicht gut sein lassen / so wird D. Selneckern gebüren / das er auch sein exegema (dieweil er doch one das / nach ausweisung seiner newen praefation in Genesin, reuocirens gewohnt ist) widerruffe / vnd also werden sie nicht fürüber können / den Monotheliten (mit welchen sie es ohne das gewislich / vnd in der that / wiewol noch zur zeit heimlich halten / dieweil sie es mit austrücklichen worten nicht gestehen dürffen) öffentlich beyzufallen. Welche gleichsfals mit dem Munde zweierley Naturn in Christo bekanten / aber dieselbigen mit den Monophysiten (wie hernach im 41. argument sol angezeigt werden) in der that verleugneten / dieweil sie der Menscheit so wol / als der Gottheit infinitam, vnd demnach potentiam, atque scientiam vnam, eandemque genere, ac numero, beiden Naturn Christi zuschrieben.</p> <p>Ist derwegen ohne noth / das wir vns dißfals ferner mit jnen einlassen / sondern weisen den Christlichen Leser zu </p> </div> </body> </text> </TEI> [455/0457]
Geistes illustrirt / das sie nichts dawider mucken dürffen / vnd dergleichen liechte erklerung in all jhren büchern nicht zu finden: Sondern wir haben auch daselbst fol. 404. die Regel / mit welcher sich etliche one verstand flicken / vnd bementeln wollen: Quòd caro Christi sit finitae naturae, sed infinitae potentiae; durch D. Selneckers eigene limitation erklert / das wir nemlich / so fern dieselbige Infinitas potentiae nicht absolutè, sondern respectu nostri verstanden werde / damit friedlich. Nach welcher meinung aber / dieselbige potentia carnis Christi, ob sie gleich infinita respectu nostri genent möchte werden / gleichwol nicht sey eadem genere & numero cum increata & absoluta Dei omnipotentia.
Wollen sie denn solches nicht gut sein lassen / so wird D. Selneckern gebüren / das er auch sein exegema (dieweil er doch one das / nach ausweisung seiner newen praefation in Genesin, reuocirens gewohnt ist) widerruffe / vnd also werden sie nicht fürüber können / den Monotheliten (mit welchen sie es ohne das gewislich / vnd in der that / wiewol noch zur zeit heimlich halten / dieweil sie es mit austrücklichen worten nicht gestehen dürffen) öffentlich beyzufallen. Welche gleichsfals mit dem Munde zweierley Naturn in Christo bekanten / aber dieselbigen mit den Monophysiten (wie hernach im 41. argument sol angezeigt werden) in der that verleugneten / dieweil sie der Menscheit so wol / als der Gottheit infinitam, vnd demnach potentiam, atque scientiam vnam, eandemque genere, ac numero, beiden Naturn Christi zuschrieben.
Ist derwegen ohne noth / das wir vns dißfals ferner mit jnen einlassen / sondern weisen den Christlichen Leser zu
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |